Ingeborg Arvola - Am Ende der Sehnsucht

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Am Ende der Sehnsucht: краткое содержание, описание и аннотация

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In diesem Roman geht es um das Heranwachsen eines jungen Mädchens zu einer jungen Frau. Von einer Pflegemutter aufgezogen, sehnt sich das Mädchen nach seiner leiblichen Mutter, die für kurze Zeit immer wieder in ihrem Leben auftaucht. Auf dieser Suche, die gleichzeitig auch zu ihrem Prozess der Selbstfindung wird, wird sie von verschiedenen Familienmitgliedern und ihrer ersten großen Liebe begleitet. -

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Im finnisch sprechenden Ort hieß es, auf Ämmis Familie laste ein Fluch. Die Männer hatten große leere Köpfe, der Geist verschwand, wenn sie in ihren zwanziger Jahren waren, in ihren Dreißigern fingen sie an zu sabbern. Die Mädchen wuchsen schön heran, viel zu schön, und selten nur waren wohl verrücktere Wesen geboren worden. Es wurde von Blutschande geflüstert. Eine Schwester und ein Bruder wurden genannt. Mehrere Schwestern, mehrere Brüder. Nicht viele näherten sich dem Hof. Die gesund und von intaktem Verstand waren, lebten in Frieden. Wer konnte wissen, wie lange ihnen der Verstand erhalten blieb? Warnungen wurden zu tiefen Gräben, und in der Ödnis blieb Ämmi unverheiratet. Sie klaubte von ihren gewaltsamen Brüdern und verrückten Tanten zerfetzende Sperrfeuer auf und schickte sie verbittert gen Himmel.

Dann kam ihr Mann, unternahm die lange Tour bis nach Øvre Neiden mit Fjordpferd und Wagen, er, der bei einem jeden Hof anhalten konnte und willkommen geheißen worden wäre. Wie das Rauschen in den Birken pfiff er auf die Wörter, Warnungen und tiefen Gräben und fand neue Töne für seine neuen Melodien.

Doch, Gott war gut. Vierzig Jahre mit ihm. Zweien der Söhne geht es gut in anderen Teilen Norwegens. Wie kann sie sich über die letzte Tochter beklagen, die zu Hause wohnt, stets hilfsbereit, und wer kann sagen, es sei verrückt von einer Mutter, ein Kind zu bekommen? Weder den Vater noch seinen Namen verriet sie Ämmi, hartnäckig schwieg sie. Und dann war es eben so, konstatierte Ämmi und hat nichts dagegen, ein Enkelkind in der Nähe zu haben.

Wenn Ämmi wie heute ihre Kinder zählt, kommt der jüngste Sohn immer als letzter. Da hat sie die anderen mit harter Hand und Fürsorge in den Brotteig eingeknetet, und die fertiggekneteten Brote müssen nur rund und in Form geklopft werden, ehe sie sie in den Ofen schiebt. Den jüngsten Sohn kann sie nur behutsam berühren. Sie gebar ihn erschreckend schnell, und auch als sie ruhig mit dem Neugeborenen im Arm döste, spürte sie, daß dieses Kind anders war als andere. Sie sah einen Widergänger derer mit den leeren Köpfen in ihrer Familie vor sich und seufzte leise. Aber dem jüngsten Sohn fehlte es nicht an Geist, er hatte vielmehr zu viel davon. Als ob er umgeben wäre von Geistern oder Wegweisern, fand er Wege, die kein anderer ging, im Gebüsch und in der Nacht, bei Flüssen und im Winter. Als ob ihn nur eine dünne Schicht menschlichen Seins mit seiner Familie verband. Er durfte in Frieden gehen. Ämmi hatte ihren Gott, und wenn der Verständnis gab und Akzeptanz, was sonst konnte man tun, als seine Kinder dazu zu erziehen, die Welt durch die Augen dieses Gottes zu sehen.

Ämmi hofft, der jüngste Sohn begreift, daß sie bald sterben wird, damit er nach Hause kommt, um sie hinüber zur anderen Seite zu begleiten. Er hat mit den Jenseitigen geredet, seit er ein Kind war, es wäre beruhigend, ihn um sich zu haben, wenn die Dunkelheit sich senkt und ihr Leben geprüft und beurteilt werden wird. Sie richtet den knarrenden Rücken auf, hebt das Backbrett und wackelt hinüber zum Ofen. Draußen auf dem Hofplatz hört sie ein Auto. Es wird gut sein, endlich auszuruhen, so schwer, wie sie sich wieder erhebt, um nachzusehen, ob die Brote im Ofen gut sind. Durch das Fenster sieht sie das Auto von Reino, dem Schneeräumer. Er steht mit einer Frau zusammen. Sie haben ein Kind dabei. Fast weißes Haar reckt sich laublosen Ästen gleich gen Himmel. Das Kind geht hinüber zum Pferd. Sein Gesicht ist zu sehen, und Ämmi greift sich ans Herz, die Stiche sind wie von einem Messer. Kind und Pferd reden in einer Weise miteinander, wie sie den jüngsten Sohn immer ermahnt hat, es niemals zu tun, wenn Leute es sehen können. Sie hat es vor langer Zeit gesagt, und hier steht das Kind, wie aus ihren Gedanken gerissen, das Kind mit den toten Stimmen.

Sie schüttelt sacht den Kopf. Das Kind ist neu. Solches Haar ist neu, aber das Blut pocht beim Wiedererkennen, und die Flügel der Glucke legen sich an die Fensterscheibe, um eines ihrer Kinder unter die Flügel zu holen, die Haarsträhnen unter den Kamm zu bekommen, das Gespräch zwischen dem Kind und dem Tier zu beenden, es lieber nahe bei sich zu halten und seinen Namen und sein Herz kennenzulernen, es vielleicht wie ein geschlagenes Ei über die Brote und die Familie zu pinseln.

Ehe mir die alte Frau ins Auge fällt, ehe mir das weiße Haus oder das Fenster ins Auge fällt, weiß Ämmi, daß ich ihr Enkelkind bin. Sie schaut zum Himmel, der gelb ist, und setzt sich schwer auf den Küchenstuhl. Was bedeutet dieses unbekannte Kind, das kommt, als Ämmi ihre Familie zum Abschied knetet.

9

Ich stehe in einer fremden Küche. Eine alte Frau schaut mich an. Freundlich, aber mit großen Augen, prüfend. Ich fasse mir an den Kopf. Korell steht auf der anderen Seite in der Türöffnung. Sie runzelt die Brauen, und ich sehe, sie paßt hier nicht her. Sonst würde ich mit einem Seufzer den Geruch von Brot aufgesogen haben. Dies ist nicht das Haus des Mannes. Dies ist eine Küche, wo etwas gebacken wird, und ein dicker Hund hat sich in der Ecke ausgestreckt. Korell dreht sich um und verschwindet im Wohnzimmer. Ich gehe hinterher. Sie und Reino sitzen am Tisch mit Kaffeetassen und einem Teller mit Waffeln und Kuchen. Reino schlürft Kaffee. Korell lächelt und atmet tief ein, sagt aber nicht, was sie sagen will. Sie füttern mich mit Waffeln, und eine Frau kommt mit Brotscheiben. Ich esse zusammen mit dem Sohn der Frau. Er ist älter als ich und wirft mein Glas um. Ich glaube, er hat das mit Absicht getan, sage aber nichts. Wir werden überwacht. Vom Sofa starren uns Reino und Korell an. Die Frau steht irgendwo hinter mir, und von der Küche her spüre ich den Blick der alten Frau. Ich esse höflich, werfe Korell hin und wieder einen fragenden Blick zu. Sie sagt immer noch nicht, woran sie denkt. Ich spüre, daß wir auf etwas warten. Sie reden über den einen oder anderen, von dem Korell glaubte, daß er hier sein würde, und sie lacht ein seltsames Lachen. Ich weiß nicht, warum ich unruhig bin. Korell sitzt auf dem Sofa und lächelt. Ihre Augen gleiten nicht zur Türöffnung, um den Fluchtweg zu prüfen. Ihre Brauen sind glatt. Der Junge lenkt mich ab. Seine Arme sind lebendig und überall. Er beginnt mir etwas vorzusingen. Ich verstehe die Wörter nicht, aber ich glaube, sie reimen sich. Reino und Korell stecken über den Kaffeetassen die Köpfe zusammen. Korell winkt mir. Sie steckt mir ein paar Waffeln zu.

»Willst du nicht hinausgehen und dem Pferd etwas Feines bringen?« fragt sie.

Ich habe das Pferd vollkommen vergessen und sause hinaus, ohne die Jacke zuzumachen. Das Pferd ist nicht zu sehen. Ich folge einer Spur aus Dung und niedergetrampeltem Heu um die Scheune und finde es mit dem Maul staubsaugend am Hang. Als es mich sieht, kommt es angetrottet. Die Hufe knirschen im Schnee. Das Pferd kaut ganz munter, nickt mit dem Kopf. Ich höre das Geräusch eines Autos. Da ist dieser eine jetzt also gekommen, auf den sie gewartet haben, denke ich. Ich denke das eine Sekunde lang, vielleicht kürzer. Ich renne, ehe ich fertiggedacht habe. Ich renne so schnell, daß mir nicht klar ist, warum ich renne, ehe ich um die Scheunenwand herum bin. Trotzdem renne ich nicht schnell genug. Ich schaue auf meine Hände. Da ist kein Seidenschal. Meine Hände sind leer. Da kommt kein Auto. Da fährt ein Auto. Ich renne hinter ihm her, sehe die roten Rücklichter verschwinden. Ich gefriere zu Eis, und da kommt ein Ton, der meine Ohren sprengen wird.

Korell, meine Mutter. Wir wirbeln eine Straße entlang. Die steigt in die Landschaft. Das Auto verschwindet schnell. Ich rase hinterher. Korell, meine Mutter. Dreh dich um, beschwöre ich sie. Dreh dich um, du hast mich wieder vergessen. Du hast mich vergessen, Korell.

»Korell!«

Ich kann ihr Gesicht erahnen, ein weißes Gesicht an der Heckscheibe. Ich winke. Das Auto fährt in eine Kurve und ist weg. Jetzt kann ich es auch nicht mehr hören. Die Straße verschwindet zwischen den Bäumen. Ich stürze hinterher in die. Dunkelheit und höre Töne, die denen von Krähen ähneln, heisere Krähenrufe, schlagende Flügel. Ich schlage mit den Armen aus und falle der Länge nach hin. Ich kann die Krähen nicht sehen, die über meinem Kopf Verwüstung anrichten.

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