Ingeborg Arvola - Am Ende der Sehnsucht

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Am Ende der Sehnsucht: краткое содержание, описание и аннотация

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In diesem Roman geht es um das Heranwachsen eines jungen Mädchens zu einer jungen Frau. Von einer Pflegemutter aufgezogen, sehnt sich das Mädchen nach seiner leiblichen Mutter, die für kurze Zeit immer wieder in ihrem Leben auftaucht. Auf dieser Suche, die gleichzeitig auch zu ihrem Prozess der Selbstfindung wird, wird sie von verschiedenen Familienmitgliedern und ihrer ersten großen Liebe begleitet. -

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»Doch«, antwortet Karl-Edvart staunend.

»Ich will jetzt zu ihm zurück. Ich will ihm von unserem Kind erzählen. Denn das ist das einzige Problem. Ich habe ihm nicht von ihr erzählt. Ich hatte Angst davor, was er sagen würde.«

»Hm.« Karl-Edvart brummt beipflichtend.

»Jetzt werde ich es erzählen. In den kommenden Wochen bis zum Sommer werden wir alles besprechen, überlegen, was am besten ist. Vielleicht können Thor und ich euch im Sommer schon besuchen. Glaubst du nicht auch, daß sich am Ende alles fügen wird?«

In Korells Stimme liegt ein Anflug von Nervosität. Karl-Edvart schaut sie bewundernd an. Wie konnte Mari und ihm entgehen, wie glücklich Korell aussieht. Gesund und strahlend. Thor ist ein glücklicher Mann.

»Das wird ausgezeichnet gehen, Korell.« Karl-Edvart schlägt die Hände zusammen. »Du hast meinen Tag gerettet.«

Und das ist wahr. Es ist wohl doch kein unlösbares Problem. Er kann die Sitzung in der Gewißheit leiten, daß alles in schönster Ordnung ist.

»Wann wirst du fahren?« fragt er, als er sich aus der Tiefe des Sessels erhebt.

Korell senkt den Kopf und seufzt.

»An sich wollte ich heute fahren. Das wäre am besten für Mari, für uns alle. Ich strapaziere ihre Gefühle.« Karl-Edvart nickt. »Aber ich habe kein Geld. Alles Geld ist in Dänemark, und der Lohn, von dem ich glaubte, ich sollte ihn gestern bekommen, ist nicht gekommen. Das kann noch Tage dauern«, stöhnt Korell. »Was wird Thor glauben?«

»Das ist kein Problem.« Karl-Edvart schlägt wiederum energisch die Hände zusammen. »Soll ich dir ein bißchen was leihen?«

»Wirklich? Hast du Geld übrig, nur für ein paar Tage? Ist das wahr? Ich wollte zwar fragen, traute mich aber nicht. Bis auf weiteres?«

Karl-Edvart atmet hörbar aus und ist schon am Schreibtisch; er blättert zwischen Papieren nach dem Scheckheft. Aus dem Augenwinkel sieht er Korells zaghaftes Lächeln, ihre Zuneigung.

»Dreitausend ist eine runde Summe, nicht wahr?«

Kurz darauf ist Karl-Edvart auf dem Flur, schnappt sich die Jacke und klopft auf die Taschen nach den Autoschlüsseln. Ich kann Korell sehen, wie sie lächelnd dasteht und winkt, als er aus der Auffahrt fährt. Als das Autogeräusch verschwindet, kommt sie in die Küche.

»Jetzt habe ich Karl-Edvart ordentlich durcheinandergebracht, ›Kleiner Schwan‹«, sagt sie und bittet mich, ich solle mich warm anziehen. Ich beeile mich, so schnell ich kann. Bin gespannt auf die Überraschung.

So nimmt Korell mich mit in die Finnmark, und hinter uns landet Karl-Edvart unsanft auf der Erde, das Herz gebrochen von den schärfsten Worten, die Mari jemals geäußert hat. Sie weiß alles über eine Korell, die verschwindet, aber die Reste der Wut schluckt sie hinunter, als ihr Mann, der wie gelähmt daliegt, dunkelrot wird.

»Rindvieh«, schnaubt sie und schlägt nach Karl-Edvart, ehe sie aufgebracht nach dem Krankenwagen telefoniert. »Wir haben hier zwei gebrochene Herzen«, sagt sie mit trockener Stimme.

7

Ich glaubte, wir würden nach Hause fahren. Endlich würde ich nach Hause kommen. Ich glaubte, vor uns läge das Korellhaus. Ein Ort, genauso schön wie in meinen Träumen. Ich sah es vor mir, während wir rannten, und jedesmal, wenn ich die Augen hob zu Korell oder auf den Weg vor uns, erwartete ich, es zu sehen. Vielleicht schon hinter der nächsten Kurve.

Das Korellhaus, träumte ich. Ein ganz altes, steinernes Haus, mit Fensterbögen und einem geschwungenen Dach, den Keller voller alter Schätze. Skelette zum Trocknen aufgehängt in Schränken, die in den letzten hundert Jahren niemand mehr geöffnet hat. Das Korellhaus ist furchteinflößend mit geheimen Gängen ohne Anfang und Ende. Und wunderbar! Gefüllt bis an den Rand mit jeder Menge Mütter. Sie sitzen gemütlich in den Sesseln und schauen aus den hohen Fenstern. Ihre weichen Finger mit den Ringen betasten behutsam die schweren Vorhangstoffe. So muß das sein, denke ich.

Aber in den Träumen stehe ich draußen davor. Ich sitze auf der Steintreppe vor der Tür im warmen Wind, nippe am Saft, mit dem Korell immer kommt. Die Tür ist aus breiten, alten Bohlen gemacht und kann Rammböcken und Brecheisen widerstehen. Sie hat eine einfache Klinke. Kein Schlüsselloch, keine Schlüssel. Weder Türklingel noch Türklopfer. Die Tür läßt sich nur öffnen, wenn man ein geheimes Wort flüstert. Das Wort erfährt nur der, der es stark genug zu wissen wünscht. Wenn es mir gelingt, einen Wunsch zu finden, der stark genug ist, wird Korell es mir sagen. Dann werden wir beide am Rand des Gartens stehen, zum Haus hinaufschauen, mit Sonne im Haar werden wir die Köpfe ein wenig senken, und ich werde hingerissen seufzen wegen der Farben des Fensterglases. Im Haus gibt es nur buntes Glas, Bildmosaike in gelben, roten und blauen Mustern. Korell wird das Haar zurückstreichen, sich mit biegsamem Rücken mir zuneigen und wie ein Vogel am Wassersaum auf einem Bein balancieren. Ich werde ihre Nase an meiner Wange spüren und ihre Stimme im Ohr hören. Dann wird sie mir das Geheimwort zuflüstern. Das ist ein Wort, das ich beinahe von allein hätte erraten können.

Die Mütter stehen hinter den Gardinen und schauen hinaus, sehen uns in der Sonne hinter dem Zaun. Eine von ihnen wird überrascht ausrufen, sogleich wird ihr eine Hand auf den Mund gelegt. Rasche Worte werden gewechselt, Schranktüren geöffnet, denn jetzt kommen sie, wird jemand sagen, während hastig Weißbrotscheiben bestrichen und hinausgestellt werden, und das Tischtuch, groß und weiß wie ein ganzer Winter, wird energisch geschüttelt. Ein glänzender Krug mit Saft. Wenn ich will, kann ich eine Wolldecke nehmen und ein Loch zwischen den Tischbeinen graben. Dort kann ich einschlummern, nicht erwachen, bis jemand über meinem Kopf ein Lied singt.

Die breite Tür ist der Rücken zur Steintreppe, uralt und konserviert von Sonne und Salz. Der Wind, der immer ums Korellhaus weht, singt im Takt mit der See, bringt gleichzeitig eine dünne Schicht Salz zur Treppe. Wenn der Saft zu süß geworden ist, leckt man einfach einmal mit der Zunge über die Lippen.

Ich sitze mit übereinandergeschlagenen Beinen auf der Steintreppe, die Arme fest darum geschlungen. Die Stufen sind von all den Füßen und Schuhen, die darübergetrottet sind, glattgeschliffen, von den trampelnden Absätzen der Stiefeletten, dem Stolpern über Schnürsenkel, die niemand geknotet hat.

Ich weiß nicht, wo das Korellhaus ist, glaube aber, daß wir dorthin sollen. Ich denke, Korell saß auf genau der Steintreppe, als ich so groß war wie eine Erbse und mit Fingern wie Kaulquappenschwänze von innen gegen sie stieß. Deshalb kenne ich die Treppe und den Wind, obwohl ich noch nie hier gewesen bin. Ich träume weiter vom zurückhaltenden Brummen der Fliegen über Blüten, vom Wind, der bläst und bläst, warm. Ich träume. Wir laufen. Auch wenn ich erledigt bin und meine Beine lahm, stelle ich keine Fragen. Ich bin erfüllt von einem großen, glänzenden: Endlich da. Auf dieses hier habe ich mein Leben lang gewartet. Denke nicht daran, daß es ein kurzes Leben ist, das sich irren kann. Später, wenn ich nicht mehr kann, fliegt Korell mit mir. Sie schlägt mit den Flügeln, die von grauen und roten Federn bedeckt sind. Ich phantasiere erschöpft, und Korell hält mich. Zusammen mit meiner Mutter schwebe ich glücklich über einem Abgrund. So ist Korell, und ich kann in Ruhe fabulieren. Solange ihre Klauen mich festhalten, solange sie sich nicht entscheiden loszulassen. Ich hege keinen Zweifel, daß sie loslassen können. Durch die Wolken, die Kälte, das Gleiten. Weiter hinunter in den Abgrund, über den Abhang, und zurück in mein Bett unter dem Fenster. Dann gackere ich glücklich, auch wenn mir der Mund von dem langen Laufschritt weh tut. Wird sie meiner überdrüssig, läßt sie mich gehen. Weine ich, wird sie meiner überdrüssig. Ist sie meiner erst überdrüssig, werde ich sie nie wiedersehen. Ich lache aufrichtig. Korell fliegt weiter Richtung Finnmark. Das wird eine lange Reise. Tagsüber fliegen wir, laufen wir. In den Nächten zerbrechen wir Herzen.

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