Ingeborg Arvola - Am Ende der Sehnsucht

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In diesem Roman geht es um das Heranwachsen eines jungen Mädchens zu einer jungen Frau. Von einer Pflegemutter aufgezogen, sehnt sich das Mädchen nach seiner leiblichen Mutter, die für kurze Zeit immer wieder in ihrem Leben auftaucht. Auf dieser Suche, die gleichzeitig auch zu ihrem Prozess der Selbstfindung wird, wird sie von verschiedenen Familienmitgliedern und ihrer ersten großen Liebe begleitet. -

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Der erste Mann wohnt ganz oben an einer Treppe. Ich bin so erschöpft, daß ich gehorsam in einem dunklen Zimmer hinter einer Tür einschlafe. Der Mann sah froh aus. Es gelingt mir zu hören, wie er liebe liebe liebe murmelt, ehe ich einschlafe.

Als ich aufwache, ist es immer noch dunkel. Etwas stimmt nicht. Als ich endlich Mut gefaßt habe und aus der Tür geschlüpft bin, erhasche ich noch einen Blick auf Korells Schal die Treppe hinab. Ich schreie nicht. Stürze nur hinter ihr her, ohne Kleider, klammere mich an das Ende des Schals, als hätte Seide die Kraft eines Ankers.

»Oh, Kleines.« Korell schüttelt die Haare und den Kopf und faßt sich an den Mund.

Ich kann sie nicht ansehen. Die Angst nimmt immer noch zu. Natürlich war da etwas im Schwange, das nicht stimmte. Ich begreife, was beinahe passiert wäre, und danke einer klammen Hand ums Herz, daß ich rechtzeitig aufgewacht bin. Ich höre Korells Atem. Am allerliebsten will ich in ihren Armen liegen, wenn wir weiterfliegen, aber mein Kopf wendet sich mit steifem Nacken ab. Ich höre sie sagen, sie habe mich vergessen, während meine Augen trocken auf das Fenster neben der schmutzigen Treppe starren. Das ist ein bleigefaßtes Fenster. Das Korellhaus hat solche Fenster. Aber dieses ist häßlich. Kaputt und schmutzig.

»Das sollst du nicht«, fauche ich und schlage zu.

Korell schreckt zusammen, und ihr Körper umfaßt mich. Er wiegt mich. Ich spüre Küsse in dem steifen Nacken. Ich spüre, daß es ohne Kleider kalt ist. Gemeinsam schlüpfen wir hinein und erobern meine Kleider zurück. Ich habe immer noch Probleme mit den Augen. Die wollen nicht sehen, was ich mache. Sie wollen Korell nicht sehen, sehen nur das schmutzige bunte Fenster. Korell zieht mich mit flinken Fingern an. Rasch sind wir draußen im Dunklen und verschwinden eine Straße entlang. Ich spüre, daß die Dunkelheit riesig ist, aber wir sind zu zweit, und ich spüre den Magen, der sagt, er sei hungrig.

»Laß uns etwas zu essen finden«, flüstert Korell.

Sie ist erleichtert, von dem Haus mit der Treppe und dem Mann weg zu sein. Sie liest meine Gedanken, denke ich froh, sie liest wirklich Gedanken. Korell sagt, sie wird mich nicht wieder vergessen. Sie wirft das Haar zurück, meine Augen fangen wieder an zu sehen. Sehen, wie phantastisch sie ist. Korell sagt, wenn wir jeden Tag zusammengewesen wären, würde sie mich nie vergessen haben. Ich nicke. Ich bekomme einen Ring. Der ist von dem Mann, flüstert Korell und lacht so lange, daß ihre Füße zu tanzen anfangen. Ich werde angesteckt. Lache mit.

Ich erinnere mich eigentlich nicht an die einzelnen Männer. Ich erinnere mich nur an die Menge. Nach der ersten Nacht habe ich Angst, einzuschlafen. Ich nehme die schlechte Angewohnheit an, mich an Korell festzuhalten. Die ganze Zeit. Da schüttelt sie sich los. Ist immer stärker. Ich versuche es trotzdem. Halte fest. Nur wenn sie mich im Dunkel hinlegt und ich schlafen soll, biegt sie meine Finger nicht auf. Sie streichelt mich leicht, ich bekomme ihren Seidenschal zum Trost und als Pfand. Akzeptiere ihn und lasse sie widerwillig los. Korell kann so leicht verschwinden. Ich glaube, Korell taucht ihre Federn in das Herzblut der Männer, während ich im Dunkel hinter einer Tür liege. Das ängstigt mich. Ich fange an, sie nachzuzählen. Die Hand über meiner Die Ringe. Die Haut unter dem Hemd. Das Haar und den Kopf. Den Kopf und den Schal. Dünn. Den Rücken hinunter. Gelegentlich den anderen Arm. Beide Beine. Den ganzen Körper. Ganz Korell. Gar nicht häßlich oder schrecklich, denke ich. Sage, ich habe das Fenster vergessen. Das war kein Glasfenster. Konnte es nicht sein, denn buntes Glas ist schön, das gibt es nur im Korellhaus. Ich zähle und überprüfe, und mir fehlt nur ein Notizblock, von außen billiges Blau, innen kleine Daten. Der Stift, mit dem ich kritzeln könnte, schaut aus der Tasche heraus. Alles, was ich benötige, um eine Korell festzuhalten. Sie läßt sich nichts anmerken, wenn ich an einer ihrer roten Federn zupfe, um zu sehen, ob die Farbe echt ist. Der Seidenschal leistet mir nachts Gesellschaft. Ich nuckele die Ecke naß. Echter Schal aus echter Seide. Ich bekomme ihn, um zu schlafen. Das kann ich nicht, auch nicht mit der nassen Seide zwischen den Fingern. Meine großen Augen bringen Korell dazu, den Kopf zu schütteln, ehe sie diese Türen zwischen den Männern und mir schließt. Ich höre Musik und Lachen. Streichhölzer werden angezündet, Flaschen gluckern. Ich seufze erleichtert, nicht draußen zu sein. Denn ich bin nicht draußen. Der Mann ist es, der draußen ist. Ich schlafe nicht ein. Er tut das. Natürlich. Das eine oder andere Mal schläft er ein mit Rotweinblasen in den Mundwinkeln und Flecken von Asche auf den Hosenbeinen. Ich bin wach und warte, könnte ruhig einschlafen, denn nach dem ersten Mann taucht Korell immer auf. Sie packt mich, küßt mich, trägt mich ein Stück. Hält mich. Wenn wir so gehen, kann das unmöglich gefährlich sein. Sie grinst breit. Ihre Zähne glänzen im Dunkel.

»So ein Dummkopf«, keucht sie und setzt mich ab.

Da merke ich, daß er mausetot ist, keinen Pfifferling wert, ein Oberidiot. Das Herz herausgerissen wie die Innereien eines alten Weckers, aus dem Hemd baumelnd, an einer Spiralfeder schwingend, Freude, selige Freude. Ich merke noch die Feuchtigkeit über der Haut von den hastigen Küssen. Meine Wangen pochen.

»Ja«, sage ich, »ja. Dummkopf«, sage ich.

Und lache. Wir lachen. Vielleicht fallen wir um, es ist immer noch dunkel. So lachen wir nur noch ausgelassener. Denn wir sprengen Herzen mit Pulver und gehen weiter in die Nacht. Nach Norden.

Sie sitzen in Nachtclubs, Cafés, unter Büschen. Liegen in Betten oder Häusern mit gebeugten Knien in einem feuchten Treppenhaus, Versagen im Nacken unter dem Kopf, der schläft. Sie bleiben übrig, wenn wir weiterziehen. Korell ist hier. Ihre Hand über meiner. Die Ringe. Die Haut unter dem Hemd. Den Arm hinauf. Das Haar und der Kopf. Der Kopf und der Schal. Dünn. Den Rücken hinunter. Gelegentlich der andere Arm. Beide Beine. Der ganze Körper. Der ganze Körper und das Gesicht. Die Augen und alles. Komplett. Die Männer sind es, die zurückgelassen werden. Wir ziehen weiter. Ich bekomme unverdiente Küsse. Korell benutzt die Ausflüge auf dunklen Straßen, um mit meiner Mutter zu verschmelzen. Sie liegen nicht länger in Schichten. Sie sind eher wie zwei Füße in zwei Schuhen. Eine an meiner Seite und eine in Reserve. Hin und wieder kann ich das sehen, wenn Korell mir Wärme in die Augen bläst und mich ansieht. Korells Hände sind braun, als ob sie aus dem Wald käme. Eine Hand formt sie zur Schale, die sie mit Wärme von den Augen füllt und über meinen Kopf gießt, damit ich nicht friere, wenn es bald kalt wird. Wir gehen weiter. Schritt für Schritt. Korell, meine Mutter, gehen die Füße. Korell, meine Mutter, Korell, meine Mutter, im Takt mit dem Körper. Nordwärts.

Vielleicht war ich nicht ganz schuldlos daran, daß es ging, wie es ging. Ich verschlang sie mit Haut und Haaren. Spürte die Unruhe lange, ehe wir zu den Orten mit schneebedeckten Hügeln kamen. Ich machte nichts. Ich hielt sie nur fest. Korell ist nicht so: nicht gewöhnliche Treue oder Hände, die klammern. Ich wußte es, glaubte aber, die Wärme ihrer Augen sei bodenlos wie ein guter Brunnen. Ich klammerte und klammerte. Bekam nie genug von ihr, von ihren Händen. Ich fragte, ob ein Jahr vergangen war? Korell sagte, daß der Schnee noch nicht verschwunden wäre. Kurz. Spitz. Und Dummkopf, das war ich, die nicht spürte, was sie meinte. Ich spürte weder den Schnee noch die Unruhe. Ich sank ein bißchen zusammen und versteckte mich hinter ihrem Rücken. Es sollte kein Schnee kommen. Die weißen Flecken erschreckten mich. Beim Korellhaus war doch Sommer. Korell. Wie gut, daß ich Korell hatte, dachte ich. Wir hatten lange nicht mehr gelacht, und ich suchte den Weg zurück zu den Träumen vom Korellhaus. Beschwor sie herauf. Sie lagen hinter dem Schnee. Nur wer sich getraute, die verhexten kalten Schneeflächen zu überqueren, konnte das Korellhaus finden. Auf der anderen Seite, unter dem Schnee und hinter einem Gebirge, lag der Ort, wo das Korellhaus wuchs. Dorthin sollten wir. Wenn wir nur durch den Schnee kommen. Wenn ich nur durch den Schnee komme, dachte ich und zählte kontrollierend: Ihre Hand über meiner. Die Ringe. Die Haut unter dem Hemd. Der Rücken. Beide Beine. Das Haar. Die Hände.

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