Ingeborg Arvola - Am Ende der Sehnsucht
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»Ich kann deine Hände nicht sehen, wenn du trinkst«, flüsterte Karl-Edvart verblüfft, als er deren Weg zum Mund hinauf verfolgte. »Jemand hat behauptet, das sei so, wenn du ängstlich bist.«
Mari riß die Augen auf. Für einen Moment hatte sie sich weggeträumt und vorgestellt, der intensive Blick könnte von Nikos sein. Die Worte überraschten sie nicht nur, sie brachten Korell zu ihr. Korell, die ab und zu außer sich vor Angst war, nur weil sie Maris Finger nicht sehen konnte, und glaubte, sie habe Mari enttäuscht. Wie konnte sie die aufeinandergeprßten Lippen vergessen, die die Tränen zurückhielten. Sie, die sich darüber ängstigte, daß Korell niemals weinte.
Als diese hübsche kleine Frau, die so viel Mißgeschick ertrug und dem Unglück einfach mit erhobenem Kopf begegnete, den Kopf wegen einer zitternden Krokodilsträne senkte, da wußte Karl-Edvart, hier gab es nichts weiter zu tun, als sie mit nach Hause zu nehmen, ihr einen dampfenden Grog zuzubereiten, ihren Geschichten zuzuhören und am Ende die bezaubernde Frau im Gästezimmer zu Bett zu bringen.
Mari erwachte am nächsten Morgen in einem leeren Haus und fand eine umständlich formulierte Nachricht vor. Auch wenn sie Kopfweh hatte und vom Tabak wie durchsäuert war, lächelte sie, als sie las: Verfügung über die Hausschlüssel, müssen an ihn persönlich überbracht werden. Sie würde nicht entwischen.
Während sie für sich Kaffee kochte, verwandelte sich das Lächeln in eine Freude, die sie lange nicht mehr empfunden hatte, und als sie träumend gelben Blättern folgte, die ans Küchenfenster geweht wurden, und sah, was für ein grauer Tag draußen wartete, wurde sie nur noch froher.
Unterwegs zum Büro des Chefs kaufte sie einen Goldring. Nicht dick. Nicht dünn. Ehe sie die Schlüssel ablieferte, stand sie verstohlen lächelnd vor der Tür des Direktors und wand den Ring auf den Schlüsselring. Mit wissender Miene legte sie die Schlüssel auf seinen Tisch, entschuldigte sich, sie müsse nur zur Toilette, und fegte aus dem Zimmer.
So begegneten sie sich. So heirateten sie. Wenig Rotz, wenig Tränen, irgendwelche verschwundenen Töchter, irgendwelche geschiedenen Männer, ein Grog und ein goldener Ring. Mari erinnert sich an das heitere Gesicht, das ihr aus dem Toilettenspiegel entgegensah und überlegte, was in aller Welt sie wohl antrieb.
»Ich kann mich nicht erinnern, früher so ausgesehen zu haben«, erklärt Mari mir und macht einen Punkt.
5
Hatte Korell Angst? frage ich Andreas. Weinte sie im Schlaf, drückte sie ihr Kissen? Vermißte sie ihre Mutter? Andreas zuckt mit den Schultern, lächelt sein Lächeln, erzählt mir etwas anderes, vielleicht ein Märchen, rückt eine Schale Karamelbonbons in die Nähe meiner Finger. Denn Andreas erinnert sich nicht. Erinnert sich an nichts anderes als an die Lehrerinnen aus der Zeit, als er dreizehn war und in die siebte Klasse ging. Die Zeit, als Nikos mit solcher Eile davonzog, daß Korell im Sog mitgerissen wurde. Zog sie los, um nach ihrer Mutter zu suchen? frage ich. Andreas weiß es nicht. Die Umwälzungen bedeuteten für ihn nicht so viel. Die Träume bedeuteten alles. Die Träume von den Lehrerinnen. Die meisten Träume handelten von der Handarbeitslehrerin. Sie bekam ihn dazu, daß er vor den schiefen Blicken der Kameraden aus dem Werkunterricht den Kopf einzog, wenn er den Mädchen in den Handarbeitsraum nachschlich. Ihr BH-Träger, seufzt Andreas, und fängt mit einem absurden Märchen von Heldinnen und Drachen an. Der eine BH-Träger glitt immer über die Schulter. Immer der linke. Sie fuhr mit der Hand unter den Blusenkragen, die Finger fischten nach dem Träger und schoben ihn an seinen Platz. Helfen und trösten. Andreas könnte sterben für den Blusenkragen.
»Heißt die Heldin Korell?« frage ich. Esse Karamelbonbons. »Verschwand sie, um die Drachen wegzujagen?«
»Korell?« antwortet Andreas schwebend. Erinnert sich vage, welche Gläser sie zerbrach. »Nein, die Heldin heißt nicht Korell. Sie heißt ›Kleiner Schwan‹ und ist eine ruhmreiche Drachentöterin mit einer silbernen Rüstung.«
Wäre Andreas nicht vollauf mit den Lehrerinnen, den Träumen und den gesäumten Nähten beschäftigt gewesen, hätte er mitbekommen, daß sein Verhalten auf die Jungen anstößig wirkte, bei den Mädchen aber enormes Interesse weckte. Ein Grund für seine offenkundige Überlegenheit im Nähen war im Tuscheln der Mädchen zu finden, den bezaubernden Blicken, die begeistert über ihn herfielen, und im Ausmaß der Liebesbriefchen, die nach dem Ende der Stunde zusammengeknüllt im Papierkorb landeten.
Andreas selbst fühlte sich morgens leer und verschwendete nie einen Gedanken an die Mädchen oder an Korell. Korell verbrachte unzählige Stunden vor dem lebensgroßen Spiegel auf dem Flur, einem zu erwartenden Busen und Schamhaaren auf der Spur. Andreas sieht keinen Grund, mir das zu erzählen. Sie nackt zu sehen ließ Andreas nicht im mindesten ins Träumen geraten.
»Du findest mich schön«, sagte Korell, als beide den kräftigen Körper vorm Spiegel studierten.
»Nein«, antwortete Andreas, und er vermißte diese Zeit vor dem Spiegel nicht, als sie vorbei war.
Er hatte zu der Zeit einen einzigen Kummer, und das war Maris gewissenhaftes Auftreten als Elternteil. Auch wenn ihre Gedanken ständig um Korell und die Suche nach ihr kreisten, die wieder Gott weiß wo war, war Mari gerührt und froh, wenn die Lehrerinnen sie mit Lob und trockenem Gebäck überhäuften. Andreas war ein solch vorzüglicher junger Mann, wie sie immer wieder betonten. Hätte Andreas nicht solche Angst gehabt, daß diese Frauen sich zusammentun würden, um sein Liebesleben zu enthüllen, hätte ihn die Anrede junger Mann gleichermaßen stolz und selbstbewußt wie übermütig gemacht. Aber er zitterte ein bißchen und bereute alle Blicke, alle Träume. Eines Tages war er kurz davor, ohnmächtig zu werden. Und während er in einer Wolke schwebte und beinahe seine träumende Liebe zu Haß umwandelte, und als er dachte, sein Atem wäre viel zu schwach, um ihn noch länger auf dem Stuhl zu halten, rettete ihn Maris geistesabwesendes Nicken. Sie lächelte und war so dankbar für diesen Sohn, der so ausgezeichnet war und sie jetzt mit seinen tiefen, ehrlichen Augen anstarrte.
»Ich bin so stolz auf dich, Andreas«, beeilte sie sich zu sagen, »du kannst unmöglich begreifen, wie viel mir das bedeutet.«
Und die Lehrerinnen nickten teilnahmsvoll und verständig, denn alle hatten sie von der verschwundenen Tochter gehört: weggelaufen? Vergewaltigt? Oder ermordet?
Im Grunde war es nicht schwierig, dachte Andreas am Abend, während die letzten Reste von Reue und Qual von der Zugluft, die durch die Fensterritzen blies, weggeweht wurden. Dann nannte Mari ihn ihren Sohn. Und als Maris Sohn schlief Andreas ein, und mit seinem neuen Wissen träumte er sich weiter in die Mieder der Lehrerinnen hinein. Die Pubertät hielt ihn fest in ihren Klauen und weihte Andreas ein in ein Leben voll wilder Lügen und feuchter Träume, gesäumt von klebrigen Socken, die gestapelt unten in den Tiefen der Schmutzwäschetonne oder in kommunalen Abfalltonnen endeten.
»Kannst du nicht besser auf deine Socken aufpassen?« rief Mari unglücklich wegen der dauernden Kosten, die die verschwundenen Socken verursachten.
»Hat Korell mich vergessen?« frage ich Andreas. »Kommt sie zurück? Muß ich zuerst den Drachen fangen? Hat der sie gefressen?«
»Dich vergessen?« Andreas schüttelt den Kopf. »Sie liebt dich, meine liebe Kleine. Alle lieben dich, ›Kleiner Schwan‹«, sagt Andreas und tätschelt mir den Kopf. Er war immer schnell dabei mit der Lüge.
6
Bald ist es Frühling. Der Schnee ist von meinem Lieblingsplatz, dem Abhang unter der Veranda, verschwunden. Mari fährt mich zum Kindergarten. Kaum hat sie mich dort abgeliefert, mache ich kehrt und trotte nach Hause. Zum Holzhaus mit Garten. Mit Mari, Karl-Edvart, ihrem Sohn Jon-Edvart. Mit mir, ab und zu mit Andreas, der in einer eigenen Wohnung lebt, aber beim Wäschewaschen Hilfe braucht. Korell wohnt nicht mit uns zusammen. Ich schlängele mich durch die Johannisbeersträucher, will nicht aufgehalten werden und ruhe mich unterhalb der Veranda aus. Dies ist mein Platz, noch feucht nach dem Winter. Hier warte ich auf meine Mutter. Hin und wieder kommt sie zu Besuch. Eines schönen Tages nimmt sie mich mit, wenn sie geht. Weil sie mich liebt. Ich bin ihr geliebter Schatz. Das hat sie gesagt. Nach einer Weile findet mich Mari. Sagt, sie habe Angst gehabt, fragt, warum. Warum, mein Liebes? Als wir um die Hausecke biegen, merkt sie es und vergißt meinen nassen Hosenboden, denn in der Tür steht niemand anderes als Korell. Ich quengele, und abends bringt mich Karl-Edvart ins Bett. Ich durfte lange auf sein, länger als Jon-Edvart, denn Korell war tatsächlich aufgetaucht. Nachdem ich sie gesehen, ihre Hand berührt und eine eilige Umarmung empfangen hatte, stellte ich mich auf den Flur und behielt Tür und Fenster im Auge. Blies der Wind Regen dagegen?
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