Ingeborg Arvola - Am Ende der Sehnsucht
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Mari liebte den undankbaren Nikos in der Zeit, die sie von ihm zugestanden bekam. Eines Tages gab er dem brennenden Wunsch, nach Kreta zurückzugehen, nach, und ließ alles da, was er nicht in einer Hand halten konnte. Als Mari seinen Brief fand, der den Stand der Dinge gleichsam erklären sollte, vergoß sie, knapp dreißig Jahre alt, bittere Tränen. Dann verbrannte sie den Brief und mit ihm alle Fragen. Ihre Enttäuschung fegte sie beiseite mit schlichten Formeln wie: »Hast du meine Brille gesehen, Korell? Ich brauche sie, wenn ich euch das Buch zu Ende vorlesen soll. Habt ihr meinen Geldbeutel gesehen, Kinder, einer von euch müßte gerade mal Süßigkeiten vom Kiosk holen.« Nicht eine Sekunde kam ihr der Gedanke, sie könne Andreas und Korell verlassen. Mari gestand Nikos alles zu, damit er nur die Sehnsucht stillen konnte, die auf den Fotografien in seinen Augen lag.
Trotz Maris standhaftem Festhalten an den Trivialitäten des Alltags entging es Korell nicht, daß sie von Vater und Mutter verlassen worden war, und das, noch ehe sie die Menstruation oder einen Busen bekommen hatte, noch ehe sie überhaupt daran gedacht hatte – wie alle jungen Mädchen es irgendwann tun –, von ihren schrecklichen Eltern wegzulaufen. Nicht lange nach Nikos’ Bußfahrt in sein anderes Leben fischte sie Maris Geld aus der Brieftasche, polierte ihr kindliches Aussehen mit Baumwolle in einem zu großen BH und ungleichmäßigen Kajalstrichen um die Augen heraus, schaute sich lange und gründlich im Spiegel an, ehe sie hinauslief in das prickelnde, wimmelnde Nachtleben, von dem sie nicht mehr wußte, als das, was man sich zu Hause darüber erzählte. Schon so sehr Korell, daß sie sich nicht damit aufhielt, die Haustür vorsichtig hinter sich zu schließen. Sie warf sie siegessicher zu, lief die Treppe hinunter und weg war sie. Da war sie nicht älter als zwölf Jahre. Trotz umfassender Suchaktionen und Nachforschungen vergingen sechs Jahre, ehe Mari Korell wiedersah. An dem Tag, an dem sie mit mir auf dem Arm erschien.
Zielstrebig stapfte sie die Straße entlang, barfuß und ganz selbstverständlich, niemand würde geglaubt haben, daß sie noch nie zuvor hier gewesen war. In ihrer Haltung lag etwas Majestätisches, das offene Haar wirkte in der Sonnenglut zu warm, ein kleines Baby saugte an einer der bloßen Brüste, ein paar kaputte Sandalen trug sie in der anderen Hand. Keiner der Vorbeifahrenden hielt sie für eine schlampige Aussteigerin. Sie fuhren vorsichtiger, drehten den Kopf nach ihr um und zwinkerten der jungen Frau mit Kind und in den Nacken geworfenem Kopf zu, der Frau die eher den Sonnenstrahlen als den Straßennamen folgte.
Mari hatte in der Zwischenzeit geheiratet. Der Mann hieß Karl-Edvart und war ein vielbeschäftigter Geschäftsmann. Auch wenn er das Leben mit förmlichen Treffen und doppelten Martinis, das er sich, geschieden und kinderlos, angewöhnt hatte, weiterhin lebte, war er doch nicht so beschäftigt, um Mari nicht noch ein Kind zu schenken. Ein kleiner Sohn, der mit großen Augen im Kies der Auffahrt spielte, als die fremde Frau direkt auf ihn zuschritt. Der Anblick hatte ihn erschreckt. Korell ist so, sie erschreckt alle Kinder, bis auf mich, und Jon-Edvart war erst vier Jahre alt, und weder der warme Tag noch die farbenfrohen Stiefmütterchen, nichts wirkte sicher, als die fremde Frau auf ihn zukam. Er ließ den Spielzeugspaten mitten in dem kleinen Kiesturm liegen und rannte um die Hausecke, dorthin, wo er die Mutter vermutete.
»Mama«, heulte er und klammerte sich an ihre Beine.
Maris helles Haar war aus dem Gummiband gerutscht, als sie in dem kleinen Gemüsegarten gehockt hatte. Sie war über Dreißig, sah aber mit dem dünnen Flachshaar jünger aus als Korell. Die Hände im Haar, erhob sie sich und schaute zu dem jungen Mädchen, das auf sie zukam. Als Korell direkt vor ihr stehenblieb, schauten sie sich schweigend an, überwältigt von der Wärme, die sie in einander weckten.
»Du hättest euch sehen sollen, Liebes. Ich selbst habe geglaubt, es wäre ein Traum, ich würde wegen der Hitze phantasieren, ich sollte hineingehen und ein Glas Wasser trinken, etwas suchen, um den Kopf damit zu bedecken, ehe ich wieder hinausging. Korell stand mit einem kleinen Lächeln da und grub die Zehen in die Erde, als ob sie dort Feuchtigkeit finden und sie aufsaugen könnte. Sie achtete nicht auf ihre nackten Brüste, achtete kaum auf dich, das kleine Baby, das längst zu saugen aufgehört hatte und in der Wärme tief schlief, während ihr sonnengebräunter Arm, der dich hielt, so sicher wirkte. Und während ich so dastand, mein Atem zitterte und mir langsam klarwurde, daß ihr tatsächlich dort standet, legte sie dich graziös in unserem schönsten Blumenbeet ab. Du weißt, das mitten im Garten, mit den Steinen ringsum. Und sie lächelte strahlend, als sie den letzten Schritt tat und die Arme um mich schlang, während du friedlich zwischen den Blumen schliefst.«
So war das, als Korell mich zum ersten Mal verließ. Mit einer graziösen Bewegung, mit farbenfrohen Blumen und der Brust, die sie vergessen hatte, wieder in die Kleider einzuknöpfen. Selbstverständlich blieb sie ein paar Tage. Vielleicht hatte sie tatsächlich daran gedacht zu bleiben, das Haus und den Garten zu einem Ort zu machen, wo sie leben konnte, aber es gelang ihr nicht. Korell bringt Dinge aus dem Gleichgewicht. Sie lockte in Karl-Edvart ein klopfendes Herz hervor, Erinnerungen in Mari, einen beschützenden großen Bruder in Andreas und einen erschrockenen Ausdruck auf Jon-Edvarts sonst so glücklichem Gesicht.
Man fragte sie nach dem Vater, wo sie wohnte, wo sie arbeitete und was aus ihr werden sollte. Aber Korell vermied alltägliche Fragen auf der Jagd nach etwas anderem, und eines Morgens war sie fort. Ich, die ich bis dahin das meiste verschlafen hatte, begann mit meiner ungewöhnlich heiseren Stimme zu trauern.
»Das zu hören tat weh«, erzählte Mari. »Du hast mich an eine verletzte Krähe erinnert, und egal, was wir taten, du hast mit den Augen und deinen winzigen Fingern immer nur weiter fieberhaft nach ihr gesucht.«
4
Mir ist nie richtig klargeworden, wann Mari Karl-Edvart begegnet ist, wann sie geheiratet haben und Mari die Sachen in der engen Wohnung ein- und im Holzhaus mit Garten, wo ich aufwuchs, ausgepackt hat, aber die Begegnung selbst könnte direkt einem Frauenroman entnommen sein. Karl-Edvart war ein geschiedener Mann von siebenundvierzig Jahren, als er Mari begegnete und gerade dazukam, als sie von ihrem Unglück erzählte – wobei sie es gar nicht als Unglück betrachtete. Mari erzählte ihre Geschichte voller Stolz, sogar etwas angeheitert im Lärm des Firmenfestes, und wenn man hinhörte, hatte das Lächeln, das sie lächelte, als sie von Korell und Andreas erzählte, vielleicht einen Unterton voller Tränen, und das Lachen, als sie die Wohnung beschrieb und die Miete, die in jedem Quartal stieg, saß unter einer Falte auf der Stirn. Karl-Edvart, der seit längerem allein gewesen war, folgte dem Lächeln und prägte sich die Falte im Gesicht gut ein. Unwiderstehlich, fand Karl-Edvart. Leerte das Glas, rückte den Schlips gerade und ging unsicher hinüber zu Mari.
»Ich wollte gerade etwas zu trinken holen«, sagte er und schaute ihr tief in die Augen. »Soll ich Ihnen gleich etwas mitbringen?«
Mari sagte ja, mehr verwirrt als alles andere, aber als sie anstießen, hatte sie das Gefühl, etwas sei schon abgemacht und entschieden, so als ob der tiefe Blick nicht erst auf etwas hinwies, sondern bereits einen Vertrag besiegelte. Nicht, daß das einen Unterschied machte. Es war lange her, seit jemand sich gewünscht hatte, sie möge ihre Zurückhaltung aufgeben, und mit ziemlich schlechten Argumenten überredete nun jemand den Mann an ihrer Seite, sich woanders hinzusetzen.
Karl-Edvart, der jetzt in Schwung war, wollte sich aber nicht einfach plump auf dem eroberten Platz niederlassen und die üblichen Phrasen von sich geben, die er sich auf der Jagd nach zufälligen Bekanntschaften zurechtgelegt hatte. Er setzte sich dicht neben Mari, spürte, wie sich sein eigener schwerer Körper aufrichtete, als die Nähe ihm klarmachte, wie klein Mari war, wie dünn das Haar über ihrem Schädel lag. Sogar in dem schwachen Licht glaubte er sehen zu können, wie sich die Adern durch ihre Gedanken klopften, und um eine Atempause zu bekommen, ließ er die Augen zu ihren Händen wandern.
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