Ingeborg Arvola - Am Ende der Sehnsucht

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In diesem Roman geht es um das Heranwachsen eines jungen Mädchens zu einer jungen Frau. Von einer Pflegemutter aufgezogen, sehnt sich das Mädchen nach seiner leiblichen Mutter, die für kurze Zeit immer wieder in ihrem Leben auftaucht. Auf dieser Suche, die gleichzeitig auch zu ihrem Prozess der Selbstfindung wird, wird sie von verschiedenen Familienmitgliedern und ihrer ersten großen Liebe begleitet. -

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Ich hatte Korells Geschmack von Wein auf den Lippen, und sie ließ mich den einen Zipfel ihres Schals halten, während sie selbst den anderen trug. Ich blinzelte in den Sonnenaufgang, und sie glich einer Prinzessin mit all den Ringen an den Fingern. Wir gingen auch nicht hinein, sondern legten uns ins nasse Gras vor der Veranda, und ich wollte noch fragen, ob das ginge, im nassen Gras schlafen, aber die Sonne lag auf unseren Augen, und während wir uns in den Armen hielten, schliefen wir auf der Stelle, die seither meine Lieblingsstelle gewesen ist.

Später am Tag erwachte ich in meinem eigenen Bett, und der Körper tat weh, nicht von dem Gras, das nur immer weicher geworden war, weicher nasser Tau, früher Morgen, sondern in der Gewißheit, daß nicht Korell mich hineingetragen hatte. Meine Mutter war wieder weg, weg wie die Sonne, die uns in den Schlaf geschickt hatte, verloren an ein Regenwetter, das für solche wie mich nichts anderes birgt als Melancholie.

2

Nichts hat darauf hingewiesen, daß mein Vater in eine Großstadt wie Oslo fahren würde, daß er am Nachtleben teilnehmen und meine Mutter treffen würde. Mein Vater war kein Stadtmensch, er sieht Farben an den Menschen, und er hat von Tieren die Herzen gegessen, als sie noch klopften. Beim Anblick von Korell in dem verräucherten Lokal blinzelt er, er leckt von den Fingern Blut, das nicht da ist, und in dem Tanz, den sie alleine tanzt, folgt er Korells Armen. Jemanden wie Korell gibt es dort, wo er herkommt, nicht.

Mein Vater hatte den Hauptgewinn gezogen, es war also das pure Glück, das ihn nach Oslo schickte. Wohin sonst sollte er gehen, was sonst sollte er mit dem Geld anfangen, das er nicht brauchte, von dem er aber wußte, daß seine Kameraden es sich mehr als alles andere wünschten. Gemeinsam zogen sie los, um den Hauptgewinn des Tippscheins zu verprassen.

Mein Vater kann Stimmen zwischen dem Laub hören, er kann so still sitzen, daß die Vögel Eier in seine Hände legen, und hier im Rauch und zu so später Stunde sah er, Korell im Blick, ein Wesen, das ihn vielleicht an ihn selbst erinnerte oder an einen Vogel, den er nicht verstand. Er war begabt, meinte Ämmi, seine Mutter und meine Großmutter, und von Toleranz hielt sie mehr als von Haß. Ämmi mit ihrem strengen Gott war besser als Gott. Sie ließ ihren Sohn so sein, wie er war. Jetzt umfängt er Korell mit einem Blick, der an ihr vorbeizustarren scheint, und mit dem gleichen Blick ist er nahe bei ihr, und als sie einen Augenblick innehält und den Kopf zurückneigt, liegt ihr Kopf in einer fremden Hand, und mein Vater umfaßt ihn, will einfach nicht loslassen.

Als das Geld verbraucht ist, fährt mein Vater zurück, und Korell ist schwanger.

Ich weiß nicht, was sie miteinander sprachen, aber mein Vater ist kein Stadtmensch. Er zog dorthin zurück, wo er immer gewesen war. Aber ab und zu ließ er einen Vogel, den er gefangen hatte, los, ließ ihn erschreckt mit den Flügeln flattern, einer Frau zu Ehren, die Großstadtherzen mit spitzeren Zähnen aß, als je ein Mensch, dem er begegnet war.

Korell senkte die Augenlider, wenn der Bauch zu ihr sprach, und etwas mußte mit dem Mann sein, dem sie begegnet war und der ihren Bauch dazu brachte, Leben zu beanspruchen, ihre Zeit zu beanspruchen, auf jeden Fall für eine Weile. So war es das pure Glück, daß ich geboren wurde, daß ich in Frieden in einem Körper aufwachsen durfte, der einfach weitertanzte.

3

Ich habe nie mit meiner Mutter zusammengelebt. Vielleicht, weil Korell auch nie mit ihrer zusammenlebte. Als Korells Mutter einen Sohn in die Welt gesetzt hatte und dreizehn Monate später die kleine Korell, hatte sie das Ihre getan, und deshalb ging sie. Sie stammte aus Island und war voll vom Gesang des Meeres, ihre Augen waren von Lava bedeckt, und sie mußte nach Hause, um sie in den unzähligen Quellen dort anzufeuchten. Ich weiß nicht, warum sie die Kinder nicht mit sich nahm. Vielleicht weil sich herausstellte, daß der Mann, der sagte, er liebe sie, der sagte, er würde sie heiraten, schon verheiratet war, verheiratet mit nicht weniger als fünf Kindern. Er war allein nach Norwegen gekommen, um viel Geld zu verdienen und als Millionär zurückzukehren. Vielleicht ist es für isländische Frauen besonders unerträglich, verlassen zu werden – jedenfalls ging sie vorher, und das ist das letzte, was ich von ihr gehört habe. Ich glaube, es ist auch das letzte, was Korell weiß. Korell bekam von der Frau nicht mehr als ihren Namen, aber sie ist nie wie ich gewesen, sie hat nie in der Vergangenheit nach einer Antwort gesucht. Korell läßt die Fragen liegen, wo sie entstehen und macht alleine weiter.

Ihr Vater, auf dem Papier ein griechischer »Gastarbeiter«, saß wieder mit zwei kleinen Kindern da. Zu Hause erwartete ihn eine haßerfüllte Frau, die von seinem Verrat wußte und vor Gott und den Frauen schwor, ihn nie auch nur wieder anzuschauen. Vom Vater hat Korell die unverschämt großen Augen. Ich erkenne sie von den Fotos wieder, die in einem alten Umschlag ganz hinten im ältesten Fotoalbum liegen. Er ist der Mann, dessen Augen schwarz wurden von dem Wunsch, alles wieder gut werden zu lassen. Nikos wünschte nichts mehr, als wieder nach Hause zu kommen, aber er blieb in Norwegen. Bis zum letzten Bild. Mit ihm in der Mitte und den Kindern zu beiden Seiten, Andreas dreizehn und Korell fast zwölf Jahre alt. Er sieht nicht alt aus, gerade mal dreißig, würde ich schätzen, wenn ich es nicht besser wüßte. Die Fotos hat Mari gemacht, die Frau, die mit Nikos und seinen zwei Kindern zusammenlebte.

Sie war es, die all die Bilder machte und sie nachher weggepackt hat. Mari war da, ausnahmslos an jedem Tag von Nikos’ verhängnisvollem, norwegischem Leben. Sie schmierte seinen Kindern die Schulbrote, liebte sie für alles, was sie waren und was ihr Vater nur selten einmal merkte. Mari war ein Opfer der Liebe. Sie konnte nicht anders, sie liebte Nikos.

Wenn du sie damals gesehen hättest, würdest du nicht geglaubt haben, daß sie die Stärke besaß, eine hoffnungslose Liebe zu wählen; so schmal, so zartgliedrig, mit elfenartigen Fingern, von denen Korell mir einmal erzählte, daß sie unsichtbar würden, wenn sie richtig unglücklich war. Mari mag Korell erschreckt haben mit ihren offenen, starken Gefühlen, denn in ihren eigenen Gefühlen fand Korell, wenn sie sie freiließ, nur Angst vor der Einsamkeit. So hielt sie die Gefühle straff, daß sie nur auf Befehle gehorchten, sie schritt neue Wege für sie ab. Stark war Korell nur für sich allein.

Mari erzählte den zwei Kindern oft: Wenn sie nach einem Tag, an dem sie traurig gewesen waren, genau hinschauten, würden sie sehen, wie es Pfirsiche vom Himmel regnete. Mir erzählte sie die gleichen Märchen, und mir war so, als hätte sie sie früher schon erzählt, denn sie flossen so leicht, so überzeugend, und wenn ich mich an sie erinnere, verspüre ich Wehmut. Ich sehe Korell vor mir, als sie klein war, als sie Menschen noch Zugang zu ihren Gefühlen gewährte und merkte, wie weh das tat, und sogar Maris Geschichten fehlte die Kraft zu mehr, als Korells Gemüt zu beruhigen. Ich selbst wurde butterweich, wenn Mari mich auf ihrem kleinen Schoß schaukelte. Ich weinte an den traurigen Stellen und lachte glücklich, wenn alles gut ausging. Ich tat Mari unrecht, das wußte ich wohl, wenn ich annahm, daß diese Geschichten noch besser wären, wenn Korell sie erzählt hätte, und noch schöner, wenn es ihr Schoß wäre, auf dem ich sitzen würde.

Mari war Nikos gegenüber loyal bis zuletzt, und ich habe sie nie ein böses Wort über ihn sagen hören. Alle Wut, die sie je auf ihn oder andere hatte, richtete sie auf die isländische Frau.

»Wenn ich mir vorstellen würde, mit jemandem mal ein ernstes Wörtchen zu reden, dann mit dieser Hexe«, konnte sie sagen, wenn Nikos mehrere Tage lang verschwunden war. »Wenn jemand alles Pech der Welt verdient, dann deine treulose Großmutter«, sagte sie, als ich wieder einmal über Korell, die mich verlassen hatte, weinte. »Hängen sollte sie«, murmelte sie, als es bei mir mit Schule und Freunden völlig schieflief. Als sich Island und Norwegen in irgendeiner Fischereifrage unnachgiebig gegenüberstanden, war sie sicher, daß dieses gerissene Frauenzimmer dahintersteckte, natürlich mit einem ironischen Lächeln.

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