Ingeborg Arvola - Am Ende der Sehnsucht
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Reino heißt der Mann, der ein Auto hat. Er fegt Schnee und kratzt Eis. Wir betrachten ihn. Korell betrachtet ihn. Ich friere. Klappere mit den Zähnen und habe Angst, ihr könnten Flügel wachsen, sie könnte davonfliegen. Ich hatte die Augen so lange auf ihren Rücken geheftet, mir scheint schon, ich sähe Flügel. Ich überlege, ob mein Herz mit einer Spiralfeder befestigt ist. Ich weiß, sie wird weggehen, hinüber zu ihm. Immer ist es Korell, die weggeht zu den Männern. Ich glaube, Reino ist noch ein weiterer Mann. Ich weiß noch nicht, daß es dieses Mal anders ist. Vielleicht denke ich nicht klar, denn ich friere, und der Mann hat ein Auto. Ich denke an das Dach des Autos, das Korell daran hindern würde, von mir zu verschwinden. Ich denke an das Autoradio. Und ein Radio, das in einer Küche steht, wo jemand Plätzchen backt und die Fenster voller grüner Pflanzen stehen, die nur in jedem zehnten Jahr blühen, wenn die Nase nach Osten weist und ein Hahn kräht, ehe der Schatten der Sonne die Uhr an der Wand trifft. Langweilige grüne Pflanzen, sagte ich damals und fummelte an den Radioknöpfen herum. Ich hatte ein Bild von einer Sonnenblume, so groß und schlank und gelb. Sonnenblumen, sagte ich, und eine Stimme antwortete, bitte schön, willst du eine Sonnenblume haben? Kannst du sie am Leben halten? Maris Stimme. Ich glaube nicht, daß ich eine Sonnenblume am Leben halten kann. Bekomme Lust zu weinen. Friere.
Korell schüttelt ihre Hand los und rennt über den Platz zu dem eiskratzenden Mann. Ich bekomme etwas in den Hals, der Wind weht in ihrem Haar. Das flattert, und ich bin nicht sicher, ob es Haare sind oder Flügel. Laufe trotzdem nicht. Stehe fröstelnd und sehe, wie Haare wieder zu Haaren werden. Der Hügel ist kreideweiß. Meine Kleider sind gegen die kalte Farbe armselig. Sie sind zu dünn, zu schmutzig, zu wenige. Es kribbelt in den Fingern. Ich bin nicht sicher, ob ich diesen Winter ohne bessere Kleider, warme Wolle, eine Mütze oder zwei überstehen kann. Über die nackten Flächen auf dem Kopf haben sich Lagen von Frost gelegt. Hier ist nichts. Nur Wind und Schnee. Irgendwelche großen Gebäude, die nicht wie Häuser aussehen. Wie wissen wir, wo die Straße von hier wegführt, denke ich. Wenn es in allen Richtungen weiß ist. Korell ist bei dem Mann angekommen. Er unterbricht sich in der Bewegung und schaut verstohlen hinüber zu Korell.
»Neiden?« sagt Korell. Sieht den Mann beschwörend an. Weiß nicht, wie sie fragen soll, um die richtige Antwort zu bekommen.
»Wollt ihr nach Neiden?« fragt Reino.
»Ja«, versucht Korell.
»Wollt ihr mitgenommen werden?«
»Fährst du vielleicht dahin?«
Reino sagt, er sei Schneeräumer in Neiden. Wir können einsteigen. Korell winkt mir. Lächelt, als sie mich in die Wärme des Autos schiebt. Ich darf meinen Kopf an ihren Körper lehnen und so tun, als wäre alles in Ordnung. Schlafe fast, höre munteres Murmeln. Spüre, daß Korell weiß, wo wir in dieser Eisöde hinsollen. Sie nennt den Namen eines Hofs. Ich hebe den Kopf, um zu fragen, lasse ihn aber zurücksinken. Schlafe schon tief.
Korell will mich nicht halten, schiebt aber meinen Kopf nicht weg. Er darf bei ihr liegenbleiben. Ich träume. Wir sitzen auf der breiten Steintreppe, von der Sonne gewärmt. Sogar Schmetterlinge, ruft Korell. Sie lacht so, wie wir in den Straßengräben gelacht haben, den Kehlkopf dem Horizont zugewandt, Die braunen Hände reichen mir ein Glas Saft. Ich habe einen Löffel und schlürfe die dicke Zuckerschicht. Der Schmetterling singt wie ein Vogel, flötet Melodien, die der Wind weit davonträgt. Korell schüttelt mich. Die Treppe schmilzt unter uns und wird zu Sitzen, von braunen Bezügen bedeckt. Der Löffel ist aus gelbem Plastik und ähnelt einem Eiskratzer. Ich hebe ihn fragend zu Korell hoch.
»Hallo, ›Kleiner Schwan‹«, sagt sie. »Jetzt sind wir da.«
Reino ist schon aus dem Auto ausgestiegen, und Korell müht sich mit der Tür.
»Wo ist die Sonne geblieben?« frage ich.
»Quatsch«, antwortet Korell und verschwindet hinaus.
Reino ist ein großer Mann, aber als er neben Korell die Treppe zum Haus hochgeht, schwankt er. Vom Korell-Anschauen sind die Augen groß geworden. Dummkopf, denke ich. Denn mir fällt ein, daß ich es war, die geschlafen hat. Ich steige aus und sehe das Haus an. Es ist weiß und liegt zusammen mit einigen Wirtschaftsgebäuden ganz einsam da. Es erinnert an einen Hof, mit Scheune und geparktem Schlitten. In der Ferne kann ich noch so ein Haus mit seinen Scheunen sehen. Ein Bauernhof, denke ich und überlege, was Korell damit meinte, wir seien da. Ist dies das Haus des Mannes? Soll er hier schlafen, damit wir weiterziehen können? Hat Korell daran gedacht, wie weit zu gehen es von hier aus sein mag? Selbst das nächste Haus ist ja nur gerade eben noch zu sehen. Unendlich weit. Sollen wir sein Auto nehmen, frage ich mich. Ein Pferd ist auf mich zugekommen. Es prustet in meine Richtung, seine Mähne steht ab.
»Hast du etwas Feines?« fragt es.
»Nein«, antworte ich und sehe mich um.
»Es gibt nicht so viele, die mit mir reden wollen«, sagt das Pferd nach einer Pause. Die Augen sind groß und gutmütig. Es sieht stark aus. Auf der Nase wachsen Haare.
»Weil die Haare auf deinem Kopf abstehen?« frage ich. »Nicht alle finden, daß das schön aussieht.« Ich strecke probeweise eine Hand aus.
»Hast du wirklich nichts Feines?« Die großen Augen blinzeln. In ihnen sind Sterne. Ich schüttele den Kopf. »Drinnen gibt es Waffeln.« Das Pferd schüttelt seine struppige Mähne und schaut auf die Tür, durch die Korell verschwand. Plötzlich werde ich unruhig.
»Ich muß rein«, erkläre ich. Ich glaube nicht, daß Pferde ins Haus kommen dürfen.
»Könntest du. Nachher. Vielleicht eine Waffel?« Mitten durch die behaarten Nüstern bläst das Pferd mir seinen Atem ins Gesicht. Verblüfft bleibe ich stehen und spüre ihm nach. Das ist gut. Ich blase versuchsweise zurück und höre, wie das Pferd leise und zärtlich hinter mir her wiehert, als ich die Treppe hinauflaufe.
8
Ämmi preßt die Finger in den Brotteig. Sie wird bald sterben. Ihr Mann ist schon auf große Fahrt gegangen, und das Grab an seiner Seite wartet. Sie hat drei Töchter geboren und drei Söhne, die für sie sorgen werden, sie niederlegen und ruhig zudecken werden. Es ist für den alten, dicken Körper an der Zeit zu sterben, denn die Beine, die ächzen unter ihr, und der Rücken neigt sich jeden Morgen, wenn er sich zur Sonne aufrichten muß, weiter vor. Der Tag und der Himmel. Ihre Hände kneten methodisch den Brotteig, haben auch ihren Teil zum Leben beigetragen, jahrelang Brote geknetet und geformt wie erstarrende Knäuel, wenn die Finger nicht Schafswolle zu Garn verwandelten, und all das Garn, das die Hände in eben dieser Küche gesponnen haben. Knirschen vom Treten des Spinnrads. Gleichmäßig wie die Wanduhr. Ein vierzig Jahre langer Wollfaden vor und zurück, zwischen den Lämmern, die sie ins Leben hinausgezogen, Ochsen, die sie gehalten hat, während der Mann ihnen die Kehle durchschnitt, und die sechs Kinder, die sie gestillt hat. Immer genug Milch, und Ämmi ist nicht leer geworden, ist nur am Ende des Fadens, den sie mit Weisheit geführt hat.
Zwei ihrer Töchter sind gut verheiratet, wohl unterstützt durch ihre eigenen unbeschwerten Charakterzüge. Unklare Spiegel ihrer selbst. Seither haben sie eigene Söhne und Töchter geboren, fast alle bei voller Gesundheit und mit gesunden Köpfen. Nur einem Enkel fehlen vollständige Gedanken, aber nach Gottes Willen hat er ein gutes Herz und ist rührig genug, um all das aufzuwiegen.
Den guten Gott fand sie an dem Tag, als ihr zukünftiger Mann in ordentlichen Kleidern kam, um um ihre Hand anzuhalten. Sie nahm alle Wut zurück, die sie als Schild gegen den Himmel gehalten hatte. Denn bis dahin glaubte sie, der gute Gott wäre ein übler Gott, der sie zur Einsamkeit verdammte. Böse Augen sahen den Himmel von Blau zu Grün sich verfärben, und an dem Tag, als der Mann kam, kippte der Himmel zu Gelb. Wie hatte sie sich geirrt, dachte Ämmi am Abend, nie mehr würde sie Gott Kummer machen. Sie würde treu sein und eine gute Frau werden, schwor sie unter einem gelben Himmel, den nur sie sehen konnte. Das Glück umhüllte sie wie Goldstaub an dem Tag, als der Mann sie anlächelte und munter einen Grashalm aus dem Mund zupfte.
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