Christoph Ruf - Ist doch ein geiler Verein

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In der Provinz, in den unterklassigen Ligen, schreibt der Fußball oft die schönsten Geschichten. Christoph Ruf hat die besten davon zusammengetragen. Es geht um reiche und verarmte Mäzene, um kleine Vereinsfamilien und große Vergangenheiten, um den nach 113 Jahren endlich gefundenen ersten Deutschen Fußballmeister – vor allem aber um quicklebendige Fanszenen, die auch dann aktiv bleiben, wenn ihr Verein mal wieder abgestiegen oder sogar pleite gegangen ist. Unverdrossen leben sie ihre Leidenschaft aus: In Bayreuth richteten sie ein Museum ein, in Hannover einen literarischen Salon, in Altona den «Zecken-Hügel», in Göttingen gar einen Fan-Verleih («Rent a fan»). Rufs vortreffliches Lesebuch macht die Sehnsucht nach dem authentischen Spiel greifbar.

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man fühlte sich plötzlich wie beim Wandertag.« Dass Ivo nur mit zehnminütiger Verspätung im Stadion ankam, verdankt er einem vorbeifahrenden Fußballfan: »Der hat sechs von uns hinten auf die Ladefläche seines Malerei-Firmenwagens genommen.« Zwischen Pinseln und Farbeimern gondelte man schließlich langsam, aber sicher in Richtung Saisonstart.

In den letzten Gymnasialjahren spielte Uerdingen in der Zweiten Bundesliga. In Konstanz – ;unweit der Heimatstadt, die ohne Fußballverein deutlich weniger heimatlich wirkte – ;studierte er die ersten Semester Jura. Sein Verein stieg in dieser Zeit abermals ab. Von der zweiten in die dritte Liga. Spielberichte und Ergebnisse fand man nun statt im kicker und der Süddeutschen Zeitung in der Rheinischen Post und dem Reviersport. Die KFC-Homepage war anno 2000 ein Provisorium, vom Internetzeitalter sprachen damals nur Menschen, die man lieber nicht kennen wollte. Auch im Videotext gab es plötzlich nichts mehr über Uerdingen zu lesen. Schon gar nicht an der Schweizer Grenze, wo man andere Sorgen hat, als den WDR empfangen zu wollen. Kurzum: Burmeister fühlte sich, als habe ihn jemand auf einer einsamen Insel ausgesetzt.

Nun kam er wirklich, der Moment, an den Niederrhein zu ziehen. Oder hatte das etwa rationalere oder zumindest gesellschaftlich akzeptiertere Gründe als die Liebe zu einem Fußballverein? Der Freundin wegen? Nein, die stammt auch aus dem Süden. Der Arbeit halber? Nicht direkt. Also doch, weil der KFC dann per U-Bahn zu erreichen sein würde? In seinem Alter würde man so etwas nicht mehr bejahen. Zumindest nicht explizit. Nur so viel: »Ich hatte schon immer den Traum, eine eigene Dauerkarte zu haben und endlich einmal in einer Saison alle Spiele zu sehen.«

Nach so vielen Jahren mit dem KFC verschwimmen die Grenzen. Zum Beispiel die zwischen »Fan« und »Freund«. Freundin Lotte kommt mittlerweile manchmal mit ins Stadion. Nicht etwa, weil sie Oberligafußball so faszinierend fände. Sondern, weil auch sie sich mit so manchem »Fanfreund« ihres Lebensgefährten angefreundet hat. Mancher von ihnen ist nun auch noch zum Arbeitskollegen geworden. Seit zwei Jahren hilft Ivo regelmäßig beim KFC aus. Für den Not leidenden Verein arbeiten viele Fans unentgeltlich. Mancher, weil er weiß, dass der Verein kein Geld hat. Mancher, weil er selbst dann kein Geld annehmen würde, wenn der Verein welches hätte.

Vergangenen Sommer stand Ivo Burmeister mal wieder an der U-Bahn-Haltestelle, von der aus er auch sonst immer zu den Heimspielen nach Krefeld fährt. Alleine, versteht sich, denn in Düsseldorf hat sich auch nie jemand für den nur wenige Kilometer entfernten Klub interessiert, als der noch zwei Ligen über der Fortuna spielte. Doch diesmal war der Bahnsteig gerammelt voll mit Fußballfans. Sie wollten zum Ligacup-Match KSC gegen Schalke in der LTU-Arena. Irgendwann trennten sich die Wege der Fans von dem Burmeisters. Der fuhr zum Hauptbahnhof und von dort aus weiter nach Solingen. Der KFC hatte dort ein Auswärtsspiel.

Old Firm in der Oberliga

Wenn ein Verein, der auch in der zweiten Liga einen ziemlich geringen Fanzuspruch hatte, oft genug absteigt, ändern sich irgendwann die Relationen. Der KFC ist nun im dritten Jahr viertklassig. Und in der Oberliga gilt die Grotenburg als stimmungsvolle Arena. Der KFC ist nun auch auswärts der Zuschauerkrösus. Zwei-, dreihundert Uerdinger fahren immer mit, das ist in der Liga eine wahre Prozession. Manchmal sind es sogar 2.000 wie in der vergangenen Saison in Oberhausen. Rot-Weiß Oberhausen gegen KFC Uerdingen, das klänge als Zweitligaduell katastrophal. In der Oberliga Nordrhein ist es das Old Firm.

Das gleiche Phänomen bei den Heimspielen. Die Grotenburg war mit ihren 34.500 Plätzen schon immer grotesk überdimensioniert. Derzeit 33.300 Plätze bleiben meist leer, eine Tribünenseite ist komplett gesperrt. Etwa 1.200 Zuschauer kommen im Schnitt, »1.200 Bekloppte«, wie Burmeister feststellt. Zu Regionalligazeiten waren es noch fast doppelt so viele, »2.000 Bekloppte«.

Uerdingen und seine Zuschauer, das war schon immer eine problematische Beziehung, man fand sich offenbar wechselseitig einfach nicht sonderlich attraktiv.

Manche allerdings sind immer wieder gekommen. Vor allem die jüngeren. Viele junge Fans aus dem Ultralager haben jetzt eine Dauerkarte, obwohl sie die erfolgreicheren Tage des Vereins nie miterlebt haben, berichtet Burmeister. Er scheint nun für einen Moment seine Motive mit denen der jungen Erlebnishungrigen zu vergleichen: »Ich komme ja, weil es nicht anders geht … «

Burmeister geht nicht zum Fußball, wie ein gläubiger Katholik in die Kirche geht, aber auch nicht wie ein unglücklich Verliebter zu einer Frau, die ihn nie glücklich machen wird. Er geht mit einem seit Jahren antrainierten, fein ziselierten Galgenhumor zum KFC. Vor einem wichtigen Treffen, bei dem Sanierungskonzepte erörtert werden sollen, sagt er, dass da »wieder mal nichts bei rauskommen wird«. Aber darum geht es ja auch nicht bei Sitzungen. Er geht trotzdem hin. Nicht, dass er sich irgendwelche Illusionen über die Perspektive des Vereins machen würde.

Lohnt es denn wirklich, sich Nachmittag für Nachmittag um die Ohren zu schlagen, nur um – ;im idealen Fall – ;in der kommenden Saison Fan eines Sechstligisten zu sein? Burmeister lacht schon wieder. Ein Nein wird man von ihm in dieser Angelegenheit nicht hören. Burmeister würde diesen seinen Verein gegen keinen anderen eintauschen wollen. Auch nicht, wenn es eine zwölfte Liga gäbe und der KFC in ihr spielen würde. In seiner Wohnung im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk ist ein Raum dem KFC vorbehalten. Aktenordner reiht sich hier an Aktenordner, Ivo hat jeden Zeitungsschnipsel, der je über den KFC verfasst wurde, archiviert, jede Stadionzeitung, jedes Foto. Seit Jahren, seit Jahrzehnten, wandert nichts, was mit dem KFC Uerdingen zu tun hat, in den Papierkorb. Die Relikte fordern ihren Platz. Der Verein ist auch im ganz konkreten Sinne zum Untermieter geworden.

»Weil es nicht anders geht«

Interessiert das noch jemanden? Das ist auch die Frage, die sich die Sponsoren stellen, die dem Verein die Treue gehalten haben. Auch sie, berichtet Burmeister, hätten im Dezember, als so langsam durchsickerte, dass es ums Ganze gehen würde, auf ein Signal gewartet. Ein Signal, dass der KFC doch ein paar Menschen bewegt. Wenn schon nicht die Massen, dann zumindest noch einige hundert mehr als den Fundus an Unerschrockenen, die sich wohl auch von einer Spielabsage nicht vom Stadionbesuch abhalten lassen würden. Sie haben die Zuschauerzahlen der letzten Wochen genau registriert. Beim letzten Heimspiel gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf kamen so wenige Fans wie gegen Kleve oder Straelen. Keine Abstimmung mit Füßen, nicht einmal mit ein paar hundert Füßen.

Entmutigen lassen wollen sich Burmeister und seine Mitstreiter vom Krefelder Makroklima dennoch nicht. Zuerst haben sie versucht, prominente Vereine zum Benefizkick in die Grotenburg zu lotsen. Am besten natürlich die Bayern. Aber die waren schon da, als dem Klub das letzte Mal das Wasser bis zum Hals stand. Offiziell 21.000 Zuschauer wollten Ballack, Pizarro und Co. im Januar 2006 sehen. Wahrscheinlich waren es sogar mehr. Die damaligen Einnahmen würden heute wohl fast reichen, um die Unterdeckung auszugleichen. Aber die Bayern bekommt jeder Verein eben nur einmal in der Vereinsgeschichte zum Gratiskick.

Oberhausen und den MSV Duisburg hingegen fragt man nicht so häufig, ob sie zu einem Benefizspiel vorbeikommen würden. Burmeister lacht schon wieder: »Dann muss es eben gegen Duisburg ausverkauft sein.« Burmeister hat über Weihnachten schon mal angefangen und seinen Verwandten je ein Sitzplatzticket aufgenötigt, als er mit den Geschenken unterm Arm bei ihnen vorbeikam.

Doch wie man es dreht und wendet, die Ticketeinnahmen aus den Spielen gegen die Niederrhein-Nachbarn werden nicht ausreichen, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Deshalb haben sie in der Uerdinger Straße 463a zu Uerdingen schon einige Abende damit verbracht, sich zu überlegen, wie man auf sich aufmerksam machen könnte. Nicht leicht in Zeiten, in denen bereits dutzende havarierende Vereine versucht haben, durch möglichst originelle Aktionen in die Massenmedien zu kommen und den Sympathisanten die Euros abzuluchsen. Da zahlten Sex-Hotlines Provisionen an den Not leidenden FC St. Pauli, da spendeten Union-Berlin-Fans sogar Blut für ihren Verein. Und da kauften

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