Christoph Ruf - Ist doch ein geiler Verein

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In der Provinz, in den unterklassigen Ligen, schreibt der Fußball oft die schönsten Geschichten. Christoph Ruf hat die besten davon zusammengetragen. Es geht um reiche und verarmte Mäzene, um kleine Vereinsfamilien und große Vergangenheiten, um den nach 113 Jahren endlich gefundenen ersten Deutschen Fußballmeister – vor allem aber um quicklebendige Fanszenen, die auch dann aktiv bleiben, wenn ihr Verein mal wieder abgestiegen oder sogar pleite gegangen ist. Unverdrossen leben sie ihre Leidenschaft aus: In Bayreuth richteten sie ein Museum ein, in Hannover einen literarischen Salon, in Altona den «Zecken-Hügel», in Göttingen gar einen Fan-Verleih («Rent a fan»). Rufs vortreffliches Lesebuch macht die Sehnsucht nach dem authentischen Spiel greifbar.

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Burmeister lacht. »Dabei ist der Underdog schlechthin doch Uerdingen.« Er stutzt: »Ich meine, das hier ist richtig Scheiße.«

Prügel für den Grotifanten

Die Liebe zu einem Fußballverein lässt sich nicht rational erklären. Burmeister hat die entsprechende Frage gewittert und ist fast ein wenig empört. Er will sich nicht erklären müssen, als habe er eine seltene Krankheit, deren Symptome dokumentiert werden müssen.

Zumal jeder Fußballfan das Gefühl der Sinnlosigkeit kennt, wenn er durchgefroren in einen Zug steigt, der ihn sechs Stunden später irgendwo ausspucken wird als jemand, der am Wochenende die denkbar sinnloseste Form der Freizeitgestaltung gewählt hat. In einem unbequemen Bus an den Stadtrand einer reizlosen Stadt zu fahren, ein schlechtes Spiel zu sehen, die Niederlage zu quittieren, wieder nach Hause zu fahren. Und dafür noch Geld ausgegeben zu haben. Das Gefühl der Sinnlosigkeit kennen selbst Bayernfans. Kaum vorstellbar, dass man ausgerechnet als Uerdingen-Fan, als Anhänger dieses vielleicht unglückseligsten deutschen Vereins, nicht auch schon sein Fandasein verflucht hat.

Es gibt eben nicht viele, die der KFC Uerdingen je glücklich gemacht hat. Das gilt selbst für den bemitleidenswerten Kerl, der sich ab dem Sommer 1994 in das enge Kostüm eines Stoffelefanten zwängen musste, den sie den »Grotifanten« nannten und dazu verdonnerten, die Stimmung anzuheizen. So etwas galt damals als modern, sogenannte Marketingstrategen fanden, dass sich durch solche »Events« ganz hervorragend ein neues Publikum an den Fußball heranführen lasse. Das neue Publikum kam nicht, manch einer, der schon länger da war, war verstört. Immerhin – ;jede Krise hat auch ihr Gutes – ;sind heute auch die Werbefachleute weg.

In seiner ersten Saison quälte sich der Fan, der das Innere des Plüsch-Elefanten ausfüllte, mit einem viel zu schweren Kostüm über den Rasen, in den folgenden Jahren wurde die Staffage entschlackt. Der Elefant sah nicht mehr ganz so gut aus, konnte sich aber deutlich behänder bewegen. Viele Jahre später sollte sich das als Glücksfall erweisen, auch wenn er zwischenzeitlich einen mehrere Jahre währenden Winterschlaf gehalten hatte.

Im Niederrhein-Pokalhalbfinale der Saison 2004/05 traf man zu Hause auf Fortuna Düsseldorf. Es war nach acht Jahren auch die erneute Heimpremiere für den Grotifanten. Finanziell war Fortuna Düsseldorf ein Glückslos, schließlich gelten die Anhänger der Fortunen als reisefreudig. 10.000 der insgesamt 17.000 Zuschauer kamen dann auch aus der Landeshauptstadt, kurz vor Schluss erzielte Fortuna den Siegtreffer.

Normalerweise ist das eine Ausgangslage, die auch aggressivste Fans in Feierlaune versetzt. Doch Trivialpsychologie ließ sich nicht auf die Fans der Fortuna anwenden, die bereits während des Spiels »Der Grotifant kriegt heut’ aufs Maul« skandiert hatten und nach dem Schlusspfiff wie enthemmt in Richtung gegnerische Kurve rannten, um die zahlenmäßig grotesk unterlegenen KFC-Fans zu vermöbeln. Der Elefant, der nach dem Schlusspfiff nicht rechtzeitig vom Platz gekommen war, konnte sich nur mit Mühe und Not vor einer aufgebrachten Horde Fans in Sicherheit bringen, nicht zuletzt, weil sich einige KFC-Spieler im wahrsten Sinne des Wortes für ihn stark machten.

Von den Scharmützeln existiert ein Foto, das zu den Highlights der Sportfotographie gehört: Es zeigt den Elefanten, wie er – ;den Kopf des Dickhäuters unterm Arm – ;in voller Montur flieht. Hinter sich ein Fan mit rot-weiß geschminktem Gesicht, der mit hasserfülltem Blick die Faust erhebt. Seit diesem grundlosen Gewaltexzess gibt es in Uerdingen zwei Vereine, die die KFC-Fans überhaupt nicht mögen.

Der andere ist traditionell Bayer Leverkusen. Der Verein des Mutterkonzerns, den die Mutter ab dem Moment umso herzlicher päppelte, an dem sie ihr zweites Kind ins Waisenhaus gab. Wenn der KFC Uerdingen heute bei der Zweitvertretung aus Leverkusen ran muss, ist die KFC-Kurve voller Transparente, die den Hass gegen »LEV« artikulieren. Und auf der Gegenseite: »Ein paar von den Leverkusener Althools vielleicht«, so Burmeister, kaum mehr Zuschauer, als wenn es gegen Kleve oder Straelen ginge. »Aber die gehen auch nach ein paar Minuten wieder gelangweilt.« Uerdingen ist eben kein Gegner.

Ivo Burmeister kennt die herablassenden Kommentare auch aus eigener Anschauung. Die dummen Sprüche der »richtigen« Fans von »richtigen« Fußballvereinen, er kennt das Gefühl, als einer von 19 Leuten im Gästeblock des Stuttgarter Neckarstadions zu stehen und sich das Gefeixe der Einheimischen anhören zu müssen. »Ich möchte mal wissen, wie viele von denen am darauffolgenden Wochenende 500 Kilometer gefahren sind, um ihr Team zu begleiten.« Burmeister wird tatsächlich ein klein wenig lauter, als er das sagt. »Die den Spott abgekriegt haben, waren die letzten, die ihn verdient haben.«

Allein unter Bayernfans

Schon Menschen, deren Pass sie als gebürtige Krefelder ausweist, müssen sich in der Grundschule einer Übermacht an Gladbach-, Münchenoder Schalkefans erwehren. Wie also soll es jemandem ergehen, der 600 Kilometer von Krefeld entfernt in Lindau am Bodensee geboren und aufgewachsen ist? Burmeister wäre wohl wie alle anderen Kinder aus seinem Umfeld Anhänger des nächstgelegenen Bundesligisten geworden. Doch seine Eltern stammen aus Krefeld. Und deswegen wurde er nicht zum Bayernfan.

Dabei hatten die Münchner zunächst alle Chancen bei Ivo. Denn sein erstes Spiel war ein Heimspiel der Bayern – ;gegen Nürnberg. Doch Burmeister fühlte sich im weiten anonymen Rund wie im Kino. Kein Initiationserlebnis weit und breit. Interessanter war da schon, was der Vater kurz darauf zu erzählen wusste: »Uerdingen ist aufgestiegen.«

Uerdingen, der Verein aus der Stadt, in die er alle paar Monate mit seinen Eltern fuhr, um Onkel und Tanten zu besuchen. Wie in diesem schicksalhaften Dezember 1983, als er kurz vor Weihnachten am Niederrhein eintraf und dort tatsächlich noch Bundesliga gespielt wurde. Uerdingen gegen Bayern, er mittendrin und der übermächtige Gast gehörig unter Druck. Für den damals Zehnjährigen war das auch deshalb eine neue Erfahrung, weil es in jeder Hinsicht anders zuging als im heimischen Lindau. Man sprach hochdeutsch, na ja, halbwegs zumindest.

»Und jeder hasste die Bayern«, nicht wie bei ihm zu Hause am Bodensee, wo man qua Geburt Fan von Pfaff, Rummenigge und Pflügler wurde. Schon kurze Zeit darauf hatte er »wir« gesagt, wenn er von Uerdingen sprach. Ivo Burmeister war unwiderruflich infiziert.

Die nächsten Schritte kamen wie von selbst: Die Tante schenkte das erste Trikot, irgendwann ging auch der Cousin mit zu den Spielen. Die Bahn erfand das »Tramper-Monats-Ticket«, mit dem man als Jugendlicher einen Monat lang so viel Zug fahren konnte, wie man wollte. Und Burmeister fuhr, was das Zeug hielt: »Ich war bei fast allen Heim- und den halbwegs erreichbaren Auswärtsspielen.«

Was so banal klingt, kann abenteuerliche Züge annahmen, wie die Fahrt zum ersten Saisonspiel 2007. Velbert hieß das Ziel, ein Ort ohne eigenen Bahnhof, nur mit einem Linienbus erreichbar. 299 Uerdinger hatten sich genauso auf das erste Spiel nach der endlos langen Sommerpause gefreut wie Ivo. Doch so einfach, wie sie sich das gedacht hatten, sollte sich die Anreise nicht gestalten. Mitten auf der bergigen kurvenreichen Strecke versagte der völlig überlastete Bus nämlich. Ein schier endloser Treck blau-rot gewandeter Fans zog daraufhin zu Fuß durchs dünn besiedelte Gelände und grüßte freundlich nach rechts und links. »Immer vorbei an Familienvätern, die ihre Gärten in Ordnung hielten,

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