Bjorn Schmidt - Das Leben ist ein Fußballspiel

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Björn Schmidts autobiografische Erzählung ist eine Liebeserklärung an seinen Verein 1. FC Kaiserslautern – und noch weit mehr. Mit seinen philosophischen Exkursen und Reflexionen über Fußball spricht er all jenen aus der Seele, die sich von Kindheit an einem Verein fest verbunden fühlen. Leidenschaftlich, humorvoll und selbstironisch deckt er Wahrheiten auf, die in keiner Sportberichterstattung zu finden sind, wie die wesentlichen Punkte einer «Fan-Karriere»: der erste Stadionbesuch, das erste Mal auf der Stehplatztribüne oder die erste Auswärtsfahrt … Aber auch die ersten Zweifel daran, das eigene Wohlbefinden vom Fliegen aufgepumpter Bälle abhängig zu machen.

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Das Spiel und damit eingeschlossen die Leistung Bruno Labbadias bewegte sich auf äußerst mäßigem Niveau. Interessant, dass ich mich durch den Grottenkick in meinem Genießen der Stadionatmosphäre und der damit verbundenen immerwährenden Hoffnung auf Tore überhaupt nicht beeinträchtigen ließ. Ganz im Gegensatz zu einem wortgewandten Sportsfreund hinter uns, der permanent von seinen „05ern“ schwärmte, deren Oberliga-Darbietungen in jedem Fall noch dem unansehnlichen Gebolze des 1. FC Kaiserslautern überlegen sein mussten. Als in Block 8 Mitte der zweiten Halbzeit „Marmor, Stein und Eisen bricht“ angestimmt wurde, was mich berührte, da es den moralischen Kodex wahrer Fußballfans zum Ausdruck brachte, kommentierte unser realitätsorientierter Sportsfreund nur trocken: „Ich verstehe gar nicht, wie man bei dem Gegurke noch treu bleiben kann.“ Und schon schwelgte er wieder in Lobeshymnen auf seine Mainzer, die es gut 15 Jahre danach tatsächlich noch in die Bundesliga schaffen sollten. Der Mann hat’s gewiss vorausgesehen …

Die einzigen Höhepunkte des Spiels waren eine gute Gerry-Ehrmann-Parade und ein strammer Fernschuss von Olympiamedaillenträger Michael Schulz, der in der zweiten Halbzeit fast noch den Siegtreffer gebracht hätte. In der Westkurve brandete Stimmung auf, als ein Gladbacher kurz vor Schluss die rote Karte sah, doch leider reichte es trotzdem nicht zum Sieg. Das 0:0 bedeutete für mich immerhin, meinen Nimbus aufrechterhalten zu haben. Die fachlichen Diskussionen im Anschluss an das Spiel, als das murmelnde Volk sich gegenseitig erklärte, warum es so und nicht anders ausgegangen war, lehrten mich, dass Axel Roos auf seiner rechten Außenbahn nicht das gebracht hatte, was er sonst im Zusammenspiel mit Frank Hartmann zu bringen imstande war. Hätte er es gebracht – jaaaah, dann … hätten sich die Gladbacher warm anziehen müssen. Übrigens glaubte mein Freund Kim während des Spiels eine Schlägerei in Block 10 entdeckt zu haben – das Fritz-Walter-Stadion war also nach wie vor ein gefährlicher Ort.

Die Tatsache, mal wieder auf dem Betzenberg gewesen zu sein, beruhigte mich, doch ich hatte das unbestimmte Gefühl, es dieses Mal keine zehn Monate mehr aushalten zu können, bis ich den Ort der Orte erneut betreten würde. Nach vier Wochen, in denen ich auf intensivste Art den Geschehnissen via Radio, Fernsehen, Kicker, Tageszeitung und Videotext gefolgt war, wurde ich rückfällig. Diesmal Block 7, ganz nah am Kern und dann auch noch gegen Bayern München.

Das Stadion war ausverkauft. Es war das Spiel, bei dem Udo Scholz das neue Mannschaftsaufstellungsritual einführte, und es war ein ausgenommen freundlicher Frühlingstag. Ich fuhr mit zwei Schulfreunden, beide Bayern-Fans, einer davon sogar aus München stammend, und einem der dazugehörigen Väter mit. Dass die Bayern-Fans an Karten für Block 7 gekommen waren, zeigt, wie wenig Dauerkarten zur damaligen Zeit noch verkauft wurden. Gespannt war ich, wie die wild wirkende Westkurve mit den Außenseitern umspringen würde. Zu meiner Überraschung musste ich 15 Spielminuten, nachdem eine in der Pfalz lebende bayrische Nonne den Anstoß ausgeführt hatte, feststellen: relativ humorvoll. Norbert Nachtweih hatte einen Freistoß zum 0:1 verwandelt, und meine Schulkameraden hatten als einzige Besucher der Westtribüne hemmungslos gejubelt. (Wie sehr hatten sie dieses arrogante bajuwarische Selbstverständnis verinnerlicht. „Mir sann mir“, vergleichbar der eingebauten Vorfahrt eines Mercedes. Dass sie sich nicht schämten, ihren schlechten Geschmack so offenzulegen …) Die schweigenden Fans um uns herum ließen sich nur ein bittersüßes Grinsen entlocken, das aber um so breiter wurde, als Axel Roos nur eine Minute später von halbrechts den Ausgleich erzielte. Was waren meine Freunde überrascht, dass Kaiserslautern so rasch gegen die „Mir-sann-mir-Bayern“ zurückschlug. Und was staunten sie über den Stimmungsorkan, das rot-weiß-rote Fahnenmeer, die Choräle („Oleee Effzeekaaaha …“) und den Siegesoptimismus, den plötzlich alle wieder ausstrahlten. Entsprach es überhaupt ihrer Vorstellungskraft, dass hier keiner Angst vor den Bayern hatte? Merkten sie nicht, dass sie ihre Fußballliebe für eine Idiotie hergaben, anstatt sich auf die Seite der bodenständigen Guten zu schlagen?

Lange Jahre stellte ich mir die Frage, was einen Menschen dazu antreibt, Anhänger des FC Bayern München zu werden. Genau genommen habe ich bis heute noch keine abschließende Antwort auf die Frage gefunden. Es ist mir weiterhin ein Rätsel, wie die beiden schier Lichtjahre voneinander entfernten Welten der Fußballfans auf der einen und des FC Bayern auf der anderen Seite zusammenfinden konnten.

Der Grundzustand eines Fußballfans ist der des Leidens. Im Sommer leidet er, weil keine Fußballspiele stattfinden, und den Rest des Jahres über leidet er, weil seine Mannschaft verliert. Wenn er das Pech hat, zu ganz besonders schlechten Mannschaften wie z.B. dem 1. FC Saarbrücken zu halten, ist die Gefahr groß, dass am Ende einer Saison noch eine extra intensive Leidenszeit dazu kommt, in welcher der Abstieg des Vereines verarbeitet werden muss. Doch für jeden Fußballfan, auch für die des 1. FC Saarbrücken, gibt es Möglichkeiten, das Leiden zu kompensieren. Man kann sich ins Stadion stellen, nach Gegentoren fluchen und dann wie ein Wahnsinniger wieder seine Mannschaft anfeuern. („Heja, heja FCK!“, „Kämpfen, Lautern, kämpfen!“, „Kai-serslau-tern!“) Zuweilen entlädt sich der unerträgliche Leidensdruck in unsagbaren Jubelorgien, wenn doch noch das rettende Tor gefallen, der todbringende Elfmeter gehalten, der Abstieg vermieden wurde. Nirgendwo lässt sich der Spruch „Totgesagte leben länger“ besser nachempfinden als in den Fankurven instabiler Vereine. Wie oft habe ich den Triumph miterleben können, mit dem 1. FCK aus den Tiefen der Abgeschriebenheit emporzuschnellen und Kurs auf den rettenden Heimathafen zu nehmen. („Der FCK! Der FCK! Der FCK ist wieder da! Der FCK ist wieder daahaa! Der FCK ist wieder da!“ Oder, ebenfalls zur Melodie von „Oh when the Saints“ beim 5:0 über Nürnberg im Frühjahr 2003: „Wir bleiben drin! Wir bleiben drin! Wir bleiben drin und ihr steigt ab! Wir bleiben drin und ihr steigt aaahaab! Wir bleiben drin und ihr steigt ab!“) Das sind nicht mehr erwartete Triumphe. Laute, lustvolle, lebensbejahende Lieder leidgeprüfter Leute. Es sind die Momente, die das Fandasein lebenswert machen und die für den ganzen Grottenmist, den sich ein Verein wie der 1. FC Kaiserslautern im Laufe einer Saison zusammenspielen kann, entschädigen.

Diese Momente kennt ein Fan des FC Bayern München nicht. Jeder Fußballinteressierte in Deutschland weiß, dass der FC Bayern München die stärkste Fußballmannschaft unterhält. Jeder Fan weiß, dass Bayern das meiste Geld hat – ohne Zweifel ein Ergebnis der Arbeit professioneller Verantwortungsträger –, und jeder hält es Jahr für Jahr für äußerst wahrscheinlich, dass der FC Bayern München wieder die Meisterschale erringen wird. Trotz all dieser Gewissheiten gibt es Menschen, die es mit Glückseligkeit erfüllt, wenn die Titel wieder an die Säbener Straße gewandert sind. Der Normalbürger nimmt es hin, wie er das planmäßige Einlaufen eines Zuges in den Bahnhof hinnehmen würde – der Bayern-Fan dagegen ertrinkt in Freudentränen. Es soll sogar Radioreporter geben, die beim Heimspiel der Bayern gegen den Tabellenletzten dermaßen enthusiastisch „Tor in München“ ins Mikrophon brüllen, dass nur der freche Außenseiter in Führung gegangen sein kann – gemeint war aber ein Bayern-Tor. Woher kommt dieser Bayern-Virus? Warum freuen sich Menschen über das Erwartungsgemäße auf die gleiche Art, wie ein Underdog-Fanatiker sich über den Aufstieg seiner Mannschaft freut? Ist es überhaupt die gleiche Art?

Was mich, seit ich kein kleines Kind mehr bin, überkommt, wenn ich von einem Mitmenschen erfahre, dass er Bayern-Fan ist, ist eine grenzenlose Portion Mitleid. Vielleicht übertreibe ich noch nicht einmal, wenn ich ein solches Outing in seiner Schwere mit Bekenntnissen wie „Ich habe meinen Penis verlängern lassen“, „Ich bin Hobbyjäger“ oder „Ich mag Michael Schumacher“ vergleiche. Das Kuriose daran ist, dass es manchmal sogar nette, intelligente Gesprächspartner betrifft, die sich, wenn das Thema Fußball angeschnitten wird, auf einmal auf so eklatante Art und Weise als emotionale Volltrottel zu erkennen geben. Dabei hat ein Bayern-Fan intellektuell gesehen natürlich die absolut richtige Entscheidung getroffen. Wer zu Bayern hält, hat statistisch die meisten Erfolgserlebnisse und am wenigsten Grund, zerknirscht durchs Leben zu gehen. Aus der Bahn werfen können ihn nur Vizemeisterschaften (wenn der Rest der Liga lacht) und in letzter Sekunde vergeigte Champions-League-Finals (wenn der Rest der Republik so tut, als leide er mit). Aber in der Regel darf der Bayern-Fan laut jubeln und genüsslich in seine Weißwurst beißen. Die Frage ist nur: Wenn ich mir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Misserfolge ersparen will, warum werde ich dann überhaupt Fußballfan? Warum glaube ich, der Verein, der sowieso immer und alles gewinnt, sei auf mein Geklatsche und Gejohle angewiesen? Und warum habe ich es nötig, mich mit den Orden der erfolgreichsten Fußballer des Landes zu behängen? Komplexe gibt es natürlich überall, und gewiss ist nicht nur die Bayern-Kurve ein Ort, in der man diese besonders gut ausleben kann. Aber mit ein bisschen mehr erzieherischem Einfühlungsvermögen in der frühen Kindheit hätte man manch einen, der sich heute mit Uli Hoeneß freut, durchaus vor diesem traurigen Schicksal bewahren können.

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