Ahmad Danny Ramadan - Die Wäscheleinen-Schaukel

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Die Wäscheleinen-Schaukel: краткое содержание, описание и аннотация

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Dieser Roman führt durch die Lebenswege zweier homosexueller syrischer Männer, die sich im kriegszerrütteten Syrien kennenlernen und über Beirut und Kairo schließlich gemeinsam nach Vancouver fliehen. Die Erinnerungen an ihre zurückgelassene Heimat werden in den fantasievollen, manchmal schwermütigen, aber jede für sich wunderschönen Geschichten wiedererweckt. als einer der Protagonisten vier Jahrzehnte später versucht, seinen Partner an dessen Sterbebett am Leben zu halten.
Die einzelnen Geschichten bilden ein verwobenes Mosaik aus bewegenden, nachklingenden Eindrücken einer Kindheit in Damaskus, von Liebesgeschichten im Verborgenen, den gewaltvollen Erfahrungen des Krieges und der Homophobie sowie der hoffnungsvollen Suche nach einem freieren Leben.
Ahmad Danny Ramadan, der selbst 2012 von Syrien nach Kanada geflohen ist, eröffnet den Lesenden in seinem Roman auf poetische Weise die ungewöhnliche Perspektive queerer Menschen in Syrien auf die Erinnerungen an eine untergehende Heimat.

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Wie eine grüne Muräne schleichst du dich mitten in der Nacht in mein Zimmer. Deine Kleider sind schlampig. Deiner Liebe fehlt jede Eleganz. Mit einer Hand drehst du langsam den Türknauf, in der anderen hältst du ein Küchenmesser. Meine gut trainierten Sinne wecken mich auf, meine Augen gewöhnen sich in Sekundenschnelle an die Dunkelheit, und ich sehe dich. Du stehst vor mir, groß und mächtig, wie eine Statue, die Gift und Galle spuckt.

»Deine Augen glühen in der Dunkelheit wie die eines Dämons«, sagst du zu mir, und ich springe aus dem Bett und schubse dich weg. Im Fallen reißt du zwei Regalbretter mit meinen Büchern herunter, meinen einzigen Freunden auf der Welt, und ich ergreife die Flucht. Barfuß und in Unterwäsche stürze ich zur Tür.

»Komm zurück, du kleiner Scheißer!« Ich springe die Treppe hinunter, immer drei Stufen auf einmal nehmend. Mein vierzehnjähriges Herz pumpt Blut durch meinen jungen Körper. Meine Muskeln krampfen sich vor Angst zusammen, und Tränenströme laufen mir übers Gesicht. Ich bin voller Angst, verstört. Für dein Kind bist du eine Göttin, und eine Göttin ist zu allem fähig. Du bist ein Diktator, der in meinem Blut badet, und ich bin schwach, kraftlos und wüsste nicht, wie ich mich gegen ein Messer verteidigen sollte.

Ich höre dich immer noch rumoren, als du wie ein Tiger im Käfig durch das Haus streifst und deine Einsamkeit hinausbrüllst. Eilig laufe ich vorbei an den geschlossenen Geschäften zu meinem Lieblingsversteck hinter den Mülltonnen an der Kreuzung, wo mich eine öffentliche Treppe vor den Blicken der Passanten und dem kalten Nachtwind schützt. Ich vertreibe mir die Zeit damit, Autos und Sterne zu zählen, warte darauf, dass dein jüngster Ausbruch vorübergeht.

In meinem Unterschlupf breche ich laut in Tränen aus. Ich habe das Gefühl, mich in freiem Fall zu befinden, von der Kante in einen gierigen Schlund gestoßen. Du bist eine Göttin, und ich wurde von meinem Glauben getäuscht. Dein Herz sollte eigentlich Liebe zu deinen Kindern hervorbringen, so wie deine Brüste Milch für sie hervorbringen sollten.

Zwischen den Gebäuden zu beiden Seiten unserer schmalen Straße, die sich aneinander lehnen wie alte Freunde, muss ich eingeschlafen sein. Nicht zum ersten Mal. Am Morgen rapple ich mich auf und gehe nach Hause, den Blicken der neugierigen Nachbarn und Ladenbesitzer ausweichend. Ich schleppe meinen müden Körper die Treppe hinauf. Am Tor unseres Hauses spitze ich die Ohren, in der Hoffnung, dein Schnarchen durchs Haus dröhnen zu hören. Als ich sicher bin, dass du tief und fest schläfst, schlüpfe ich durch die Tür in mein Zimmer.

Ich erinnere deinen Geist daran, wie du dort in der Ecke meines Schlafzimmers stehst und mir die flüchtigen Momente und die letzten Nächte mit meinem Geliebten raubst, dass ich diesen Weg der Schande nicht zum letzten Mal ging.

Wie ein Mond, der sich aus der Dunkelheit schält, erscheint sie vor mir, auf einem Foto, das vier Minuten nach ihrem Tod geschossen wurde. Ich versuche Evelyn McHale zu ignorieren, aber sie verfolgt mich. Sie liegt da wie die Tochter einer Göttin, die sich für die Sünden anderer geopfert hat. »Sagt meinem Vater«, schrieb sie in ihrem Abschiedsbrief, »dass ich zu viele Veranlagungen meiner Mutter geerbt habe«. Sie hatte Angst um ihren Geliebten und ihre eigenen Nachkommen und brachte ein Blutopfer für sie. Sie ruft meinen Namen, fragt sich, ob ich eine Umarmung, einen Kuss oder eine Gutenachtgeschichte brauche. Ihre geschlossenen Lider, ihr Haar, ihr vermutlich bordeauxrotes Kleid, all das hat sich in meine Gehirnzellen eingebrannt; ein leuchtendes Foto-Negativ von ihr in meinem Hinterkopf .

Wie die Männer, die sich um den Leichnam von McHale versammelt haben, bin ich alarmiert. Es ist später Vormittag, und ich rieche Rauch, der in mein Zimmer dringt. Was jetzt?, überlege ich und öffne die Tür. Meine einzige Angst ist, dass mein ausgeklügelter Fluchtweg durch Feuer blockiert sein könnte. Langsam erkunde ich das Haus und schnuppere, versuche herauszufinden, wo genau es brennt. Ich gehe in die Küche. Vielleicht hast du wieder einmal einen deiner fehlgeschlagenen Kochversuche im Backrohr vergessen. In der Küche ist niemand, im Spülbecken türmen sich bis zum Rand Eierschalen und schmutzige Teller von den unzähligen Omeletts, die ich mir gemacht habe. In der Ecke fault ein Bananenbündel vor sich hin, umschwärmt von Fliegen, und die Kartoffeln im Plastikkörbchen haben lange, gewundene Keimlinge. Es riecht durchdringend nach brennendem Öl. Jemand hat die Kühlschranktür offengelassen, aber der Kühlschrank ist leer.

Mein Herz schlägt schneller. Womöglich hast du ja die Haustür in Brand gesteckt. Der Gedanke daran zu sterben, erstickt mich wie Asche.

Der Rauch kommt vom Balkon. Dort stehst du in einer Ecke, vor dir eine große Tonne; Flammen züngeln daraus hervor und spiegeln sich in deinen starr blickenden Augen. Auf deinem Gesicht breitet sich ein Lächeln aus; es macht dir Spaß, wie einem Kind, das die Puppe seiner Schwester so lange an die Wand wirft, bis das Gesicht eingeschlagen ist.

Ich will herausfinden, was da los ist, und gehe näher heran. Laut hustend, um dich aus deiner Trance zu reißen, mache ich einen Schritt auf dich zu. Du nimmst keine Notiz von mir. Schließlich trete ich durch die Tür zu dir auf den verstaubten alten Balkon. Für mich war dieser Balkon immer eine Zuflucht; ich wünschte mir, er wäre breit genug, um mir eine Schaukel darauf bauen zu können.

In den Flammen kokeln Dutzende Fotos. Ich schnappe nach Luft, als ich merke, dass es meine Fotos sind: Fotos, die ich mit zwölf im Ferienlager geknipst habe; ein Foto aus der Schule, auf dem ich total krank aussehe; ein Foto von dir mit einer Rose im Haar, hinter dir glitzert das Meer; ein Foto von mir und meinen Cousins in unseren Eid -Kleidern; ein Foto von mir, vergnügt lachend, als ich mit einem anderen Jungen seilspringe. Mein kleines Gesicht auf diesem Foto brennt. Das Feuer frisst sich in die Ränder, verbrennt das Seil, zerstört die Gesichtszüge des anderen Jungen, erreicht meinen Körper, verbrennt meine Arme, meine Ohren, meine Haare, meine Stirn, meine Augen und schließlich meinen lachenden Mund, sodass er nicht vor Schmerz aufschreien kann.

Von der anderen Seite der schmalen Straße späht ein Nachbar auf dem Balkon eines alten Hauses neugierig zu uns herüber, wie wir eine Stunde lang still dastehen. Das Feuer trägt dich in ein Land deiner Fantasie; deine Augen folgen den Flammen. Das war’s dann mit dem Teilen von Erinnerungen am Throwback Thursday und all den süßen Kinderfotos.

Scheiße, ich werde dir keinen Grund für eine Ohrfeige geben. Ich werde den Mund halten; von mir aus kannst du das ganze Haus abbrennen. Zumindest hat der Rauch den gammeligen Gestank aus der Küche übertüncht.

Der Nachbar hingegen ist nicht so schlau wie ich. »Gibt es ein Problem?«, ruft er herüber. Zwei Leute sehen von der Straße nach oben und wundern sich. Du gibst keine Antwort. In aller Seelenruhe gehst du ins Haus und holst ein Buch aus meinem Zimmer – eine arabische Übersetzung von Joyce’ »Ein Porträt des Künstlers als junger Mann.« Ich bin froh, dass ich es schon gelesen habe.

Du zielst und schleuderst das Buch über die Straße; du hast nicht genug Kraft in der Hand, aber der dramatische Akt schüchtert den Nachbarn genug ein, dass er sich nicht weiter einmischt. »Verpiss dich«, flüsterst du. Das Buch trifft das Haus gegenüber zwei Etagen tiefer und fällt dann auf die Straße, die Seiten flattern wie die Flügel eines aufgeschreckten Vogels.

»Fotos sind haram , sie sind sündig«, sagst du. »Sie sind Pforten zur Hölle und werden Geister und Dämonen zu uns bringen.« Ich starre einen Moment auf mein Buch unten auf der Straße. Ein Mann tritt darauf, ein anderer kickt es weg, dann ist es verschwunden.

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