Anita Lang - Ad Personam - Die Selbsthilfegruppe

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Wigand hat ein Problem – ein ernsthaftes, aber keiner glaubt ihm. Er schließt sich einer Selbsthilfegruppe an, um klar zu sehen. Wird er tatsächlich verfolgt oder spielt ihm bloß seine Fantasie einen Streich? Kurz darauf wird ein Architekt aus der Wiener Szene ermordet aufgefunden. Zeugen wollen einen mysteriösen Doppelgänger bemerkt haben. Langsam tun sich Zusammenhänge auf, für die Amateure in der Selbsthilfegruppe.

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Ad Personam –

Die Selbsthilfegruppe

neobooks, April 2021

Copyright Anita Lang, Wien

Covergestaltung Hermann Höger

1. Kapitel

Manche Gesichter in dieser zusammengewürfelten Runde blicken scheinbar interessiert. Zwei schauen mich gelangweilt an, oder die tapezierte Wand hinter mir. Sie glauben es mir nicht. Dessen ungeachtet, ich wurde verfolgt. Die aufmerksame Psychologin fragt, wie er denn aussehe, der Schatten.

„Was weiß ich“, sage ich. „Ich habe ihn nur flüchtig wahrgenommen. Dann ist er, ehe ich mich versah, in einer Hauseinfahrt verschwunden.“

„Und was könnte der von ihnen wollen, Herr Lebkuch?“ Als wenn das einer wissen könnte. Von einem geräuschlosen Etwas. Bin schließlich kein Kind mehr, das an Schattenmänner glaubt. Immerhin habe ich das Eis gebrochen, in der ersten Gruppensitzung. Gesenkte Augen, erwartungsvolles Schweigen, schüchterne Beklemmung füllte den Raum zum Bersten. Keiner will sich etwas vergeben und als Erster mit der Sprache herausrücken. Du weißt nicht, wie fremde Leute reagieren. Vielleicht blamierst du dich, verhaspelst dich heiser in einem Wortsalat oder du stotterst lächerlich. Dennoch sind sie alle gekommen, mit einer klaren Absicht, über ihre Person zu reden.

Ich sehe auf meine manikürten Nägel und überlege den ersten Satz. Vielleicht ergreift ein anderer das Wort. Lautstark pocht mein Herz. Wenn ich jetzt beginne, habe ich die Aufregung hinter mir. Ich hasse diese Getriebenheit. Lieber bin ich der Pionier, der vorangeht ins ungewohnte Terrain.

„Ich bin der Wigand Lebkuch.“ Das reißt jetzt hier keinen vom Hocker, wie ich heiße.

Es fühlt sich undramatisch an, was ich zu sagen habe. Hier in der Gruppe gebe ich meine Geschichte zum Besten, als würde ich einen Film erzählen. Wieso glaube ich eigentlich, dass es ein Mann ist? Naja, an der Bewegung. Männer bewegen sich so. Das erste Mal sah ich ihn verschwinden, als ich aus meinem Wohnzimmerfenster sah und die Vorhänge zuziehen wollte. Ein anderes Mal sah ich ihn an der grünen Glaswand vorbeihuschen, die mein Büro vom Korridor abtrennt. Es ist Spätsommer und in den Vereinigten Staaten haben sie einen Mordsangeber zum Präsidenten gewählt. Der fünftwärmste Sommer der Messgeschichte. Here, in good old Vienna, wählen wir das nächste Mal in zwei Jahren. Ich war dabei, den Webauftritt eines zahlungskräftigen Klienten fertigzustellen. An Sonntagen konnte ich meist ungestört arbeiten.

„Hallo, ist da jemand“, rief ich in den leeren Flur. Dann war der Spuk vorbei. Niemand auszumachen, der die Räume betreten haben könnte. Ich brauche wen, mit dem ich das besprechen kann. Einen, der mir zuhört und es versteht, wenn ich Glück habe.

An der Eingangstür eines aufgelassenen Lokals klebte der rosa Zettel. „Ad Personam“, eine Gesprächsgruppe, die im Grätzl zusammenkommen wird. Dienstagabend, achtzehn Uhr, „schauen Sie einfach vorbei“. Magistra Gertrud Ahnvoll hatte diesen Aushang montiert. Mit ihr könnte er es bereden.

„Und das beunruhigt sie“, sagt sie nun gelassen.

„Ja sicher.“ Die Magistra reagiert neutral. Als wäre es selbstverständlich, dass jeder so seinen Verfolger hätte. Eingangs hat sie sich vorgestellt. Die Beine übereinander geschlagen, darauf die vorbereitete Anwesenheitsliste ausgefüllt, den gezückten Kugelschreiber zwischen den zarten Fingern. Auf dem Klemmbrett, unsere Namen und eine Rubrik für ihre Notizen. Eben erst mit dem Studium fertig geworden, hat sie eine Gesprächsrunde ins Leben gerufen. Die sich die persönliche Weiterentwicklung zum Ziel gesetzt hat.

„Wir beginnen heute mit einer kurzen Runde. Bitte nennen sie ihre Namen und was sie heute der Gruppe mitteilen möchten.“

Ein hoher, dunkelroter Vorhang fällt schwer über eine verblichene Leinwand. Gibt es eigens dafür konstruierte Waschmaschinen für diese voluminösen Teile? Das einzige Relikt, das explizit von einem Kinosaal erzählt, der vor neunzig Jahren die Gemüter bewegte. Unbändige Freude und bitteres Leid, feurige Liebesschwüre und eiskalte Hasstiraden wogten aus dröhnenden Lautsprechern und leise ratternden Projektoren. Das Publikum mit erhobenen Köpfen und glänzenden Augen, auf unbequemen Klappsesseln, die einst in Reihen zusammengefügt waren. Unsere Sessel sind aus weißem Kunststoff und stehen in einem verbeulten Kreis. Erste Reihe fußfrei auf einem alten, geteerten Bretterboden. Die Lichter an den Wänden, mild leuchtende, große Insektenaugen auf giftgrünen Stofftapeten.

„Die seelische Verarmung der Menschen in der Großstadt greift um sich“, sagt die Psychologin. „Es sei denn, wir tun etwas dagegen.“ Ihr blondes Haar kräuselt sich wie das eines Engels in gotischen Darstellungen, auf hölzerne Altäre gemalt. Lässig gekleidet, in Sweater und gemusterten Hosen, richtet sie ihre blaugrauen Blicke auf ein Gesicht nach dem anderen. Vertrauenserweckend und kumpelhaft, ein bisschen wie ein verspäteter Hippie. Der Mensch solle sich mit Gleichgesinnten austauschen. Ein zweites Plakat war zwei Gassen weiter, an der Pinnwand im Kindergarten, angebracht und hat Jan angeworben, als er seinen Fünfjährigen abholte. Sowie Adele, die ihre Enkelin vorbeibrachte.

‚Ich brauche einen Einstieg‘, hat sich Gertrud als Etappenziel gesetzt. Bisher hat sie in befristeten Uniprojekten mitgearbeitet, die sich von der Hand in den Mund, spärlich gesponsert, über Wasser halten. Mit sechsundzwanzig ist es an der Zeit, eine eigene Beratungsstelle aufzubauen. Löwinnen wollen sich profilieren. Wenn sie genug gespart hat, kann sie die WG hinter sich lassen und eine eigene Wohnung mieten. Keine Querelen mehr, wer das Geschirr abwäscht, den verkrusteten Dreck auf der Herdplatte wegputzt oder die aufreibende Frage, wie die Stromrechnung unter den Mietgeschwistern aufgeteilt wird.

Gertrud findet Wigand nett. Geschätzte zehn Jahre älter als sie. Ein Single, groß und schlank, man fühlt sich wohl in seiner Nähe. Seine asymmetrische Frisur lässt ihn flott aussehen. Welche Auswüchse doch die Einsamkeit manchmal mit sich bringt. Klingt paranoid, seine Schilderung. Es könnte ein erstes Stadium sein, in dem er sich befinden mag. Dabei sind sie schlüssig und logisch, seine Aussagen. Er spricht ruhig und unauffällig. Eher der athletische Typ, also nicht schizoid veranlagt. Nach Kretschmer wären eine tiefgreifende Kontaktstörung zu anderen Menschen, geringe Fähigkeit, Gefühle zu zeigen, Hinweise auf eine Persönlichkeitsspaltung. Dem Athletischen hingegen wird ein heiteres, aktives Wesen zugesprochen. Auch Forschheit, das passt dann eher nicht zum Krankheitsbild. Äußerst positiv von Wigand, dass er sein Problem in der Gruppe vorbringt.

Die Abendsonne schmiegt sich in die alten Gassen, als sich Wigand auf den Weg macht. Die anderen sind stadtauswärts gegangen. Die junge Lehrerin als Schlusslicht, mit ihrem niedlichen, schwarzen Rucksack auf dem Rücken, als wäre sie ständig auf Wanderschaft. Er schlendert am luxuriös dekorierten Schaufenster des Juweliers vorbei. Das Siegel der stolzen Uhrmacher-Zunft prangt über modernen Köpfen. Am Nebengebäude, die schmucklosen Schilder der U-Bahn. Zaghaft waren die ersten Worte in der Runde und er lässt ein Gesicht nach dem anderen Revue passieren. Die Erzählungen von Adele hat er nur von Ferne wahrgenommen. Ihre Kleingärtnergruppe diskutierte heftig, ob Löwenzahn ausgerupft werden soll. Soweit er das mitgekriegt hat, geht es darum, dass die üppigen, gelben Dolden die Wiese durchwuchern. Ein dominanter Wildwuchs zu Ungunsten der zart besaiteten Pflänzchen.

„Warum, ist doch süß, die Pusteblume“, sagte Sabine fröhlich gestimmt.

So eine elegante Omi wie Adele, mit weisem Haar, hätte ich auch gerne gehabt. Die sich Zeit nimmt und sich kümmert. Mein alter Herr war ständig unterwegs, Top-Verkäufer, jedoch fast nie da. Und wenn da, dann nicht vorhanden. Mama kam abends heim, stressgeladen aus dem Büro, das ihr viel bedeutet haben muss. In Gedanken, vermutlich an ihre akribisch verwalteten Immobilien, erledigte sie beflissen noch allerhand in Küche und Wohnzimmer. Geschwister habe ich keine bekommen. Also suchte ich die Gesellschaft von ritterlichen Actionfiguren, allein in meinem Zimmer. An heiteren Tagen durfte ich meinen Freund einladen. Adele hat drei Enkel, die ständig am Reden sind, untereinander, oder sie fragen einfach ihre Oma aus. Eigentlich höre ich für mein Leben gerne zu. Ist oft spannend, was die unterschiedlichsten Leute so schildern, aus ihrem Erlebnisreich.

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