Ahmad Danny Ramadan - Die Wäscheleinen-Schaukel

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Die Wäscheleinen-Schaukel: краткое содержание, описание и аннотация

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Dieser Roman führt durch die Lebenswege zweier homosexueller syrischer Männer, die sich im kriegszerrütteten Syrien kennenlernen und über Beirut und Kairo schließlich gemeinsam nach Vancouver fliehen. Die Erinnerungen an ihre zurückgelassene Heimat werden in den fantasievollen, manchmal schwermütigen, aber jede für sich wunderschönen Geschichten wiedererweckt. als einer der Protagonisten vier Jahrzehnte später versucht, seinen Partner an dessen Sterbebett am Leben zu halten.
Die einzelnen Geschichten bilden ein verwobenes Mosaik aus bewegenden, nachklingenden Eindrücken einer Kindheit in Damaskus, von Liebesgeschichten im Verborgenen, den gewaltvollen Erfahrungen des Krieges und der Homophobie sowie der hoffnungsvollen Suche nach einem freieren Leben.
Ahmad Danny Ramadan, der selbst 2012 von Syrien nach Kanada geflohen ist, eröffnet den Lesenden in seinem Roman auf poetische Weise die ungewöhnliche Perspektive queerer Menschen in Syrien auf die Erinnerungen an eine untergehende Heimat.

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»Wir haben Geschichten über dich gehört«, sagte einer aus der Gruppe, ein großer, dunkelhäutiger Bursche mit dickem Schnurrbart und Weihnachtsmannbauch. »Du sollst wissen, dass wir dich unterstützen, wir lassen dich nicht fallen, wir stehen hinter dir.«

»Was bist du? Ein Top oder ein Bottom?«, erkundigte sich Fady, in den der Fremde verknallt war. »Ich meine, wenn du ein Top bist, kannst du einfach ein Mädchen heiraten und mit ihr machen, was du willst.« Der Fremde wollte auf ihre Fragen nicht antworten; er fühlte sich getäuscht und in die Ecke gedrängt. Er wollte vom Tisch aufstehen und ohne einen Blick zurück verschwinden. Er wollte sich in seine eigenen Fantasien flüchten. Im Geiste hielt er mit Fady Händchen, und Fady verstand und begrüßte sogar seine Avancen. Die beiden tauschten einen Kuss, eine Berührung und ein Flüstern.

Die Gruppe, alle acht Männer, diskutierte immer noch das Sexualleben dieses Mannes; sie überlegten sich einen Plan, um das, was von seiner Seele übrig war, zu retten. »Vielleicht könnten wir ein bisschen Geld für ihn zusammenkratzen«, schlug Fady vor und meinte jenen Mann, der ich früher einmal war. »Und ihn auf die Hochzeit vorbereiten.«

Endlich fühlte sich der Fremde zu einer Reaktion imstande.

»Ich habe euch nie um eure Akzeptanz oder euer Verständnis gebeten«, sagte er. Er hielt ihnen vor, wie oft jeder von ihnen in seinem Haus übernachtet hatte, wie oft sie alle im selben Bett wie er gelegen und bis zum Morgengrauen von Liebe und Verlust gesprochen hatten. Er merkte, dass all diese Augenblicke, die ihm so teuer waren, bedeutungslos wurden. »Du hast neben mir geschlafen.« Er deutete auf den Weihnachtsmann, dessen Gesicht rot angelaufen war. »Habe ich dich angefasst? Habe ich dich belästigt? Habe ich dir auch nur im Entferntesten ein unangenehmes Gefühl gegeben?« Keiner wusste etwas darauf zu erwidern.

Der Fremde verließ fluchtartig den Tisch; er sprang die Rolltreppe hinunter und stand auf einmal vor dem Kino. Als er auf die Plakate starrte, beschloss er, sich V wie Vendetta anzusehen. Auf dem Weg in den Kinosaal fing er eine Unterhaltung mit einem Angestellten an, einem hübschen, dunkelhaarigen Typen etwa in seinem Alter. Sie wechselten kurze Sätze, während er in der Schlange darauf wartete, dass die Türen des Kinosaals geöffnet wurden. Der Fremde fragte sich, ob sie gerade flirteten, und kam, je länger ihr Gespräch dauerte, zu dem Schluss, dass es so war. »Ich habe den Film schon ein paarmal gesehen«, meinte der Angestellte, mit der kleinen Taschenlampe in seiner Hand spielend. »Er ist super.«

Der Angestellte erläuterte, warum ihn der Film so berührt hatte. »V ist ein einsamer Wolf«, sagte er und ließ seine großen dunklen Augen auf dem Gesicht des Fremden ruhen. »Er wird von der Gesellschaft ausgestoßen und von seinen Mitmenschen abgelehnt, nur weil er ist, wie er ist.« Inzwischen wollte der Fremde nur noch den Arm um die Taille des Angestellten schlingen und ihn leidenschaftlich küssen.

»Aber er bringt die Gesellschaft dazu, ihn zu akzeptieren, wie er ist«, fügte der Angestellte leise hinzu. Seine Lippen waren verführerisch, seine Haut schimmerte warm. »Es war ein revolutionärer Akt.«

»Keine Ahnung, wie sie das übersehen konnten«, flüsterte der Angestellte dem Fremden zu, »aber in dem Film küssen sich zwei Frauen, und die ägyptischen Zensurgötter haben die Szene nicht herausgeschnitten.«

Als der Fremde durch den Saal zu seinem Platz ging, folgte ihm der Angestellte mit den Augen; im dunklen Kino, der Film lief schon, schlüpfte der Angestellte auf den leeren Platz neben dem Fremden. Er raunte ihm ein kurzes Hallo zu und sah auf die Leinwand.

Augenblicke später fand die Hand des Angestellten den Weg zu den Fingerspitzen des Fremden. Der Fremde zog die Hand zu sich und nahm sie in seine. Als sich die beiden Frauen auf der Leinwand zärtlich küssten, umklammerten sich die Hände ganz fest. Die Finger neckten einander, während V und Evey zu Beginn des dritten Teils im Takt ihres eigenen Herzschlags tanzten. Schweigend hörten die beiden Männer, wie V sagte: »Eine Revolution ohne Tanzen ist eine Revolution, die sich nicht lohnt.«

Als das Licht anging und sich der Saal allmählich leerte, lösten sie ihre Hände voneinander. Sie sahen sich an und lächelten. »Kann ich deine Telefonnummer haben?«, fragte der Angestellte schüchtern, und der Fremde grinste. Während sie ihre Kontaktdaten tauschten, spürten sie, wie ihnen das Blut ins Gesicht schoss. Sie trennten sich mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen.

Der kalte Wüstenwind fuhr in die Kleider des Fremden; fröstelnd lief er zu Fuß durch die leeren Straßen nach Hause, weil er kein Taxi fand. Er fühlte sich sicher und war in Hochstimmung wegen der Aussicht auf ein Date mit einem süßen Angestellten mit weichen Händen. Hinter sich hörte er Schritte. Die nächtlichen Geräusche animierten ihn zu einem langsamen Tänzchen. Er schlenderte dahin, trunken von der kühlen Brise.

Das war die Nacht, in der ich aus dem Körper des Fremden geboren wurde; ich brach gleichsam aus ihm hervor. Dieser unschuldige Junge lebte, als er das Kino verließ, und war tot, als ich am nächsten Tag mit ausgekugelter Schulter und gebrochener Rippe im Krankenhaus aufwachte.

Als der Fremde und ich – noch in einem Körper vereint – uns umdrehten, sahen wir sie kommen. Sie kamen schnell. Es waren sieben. Fady war nicht dabei. Ihre vertrauten Gesichter hatten unvertraute Mienen. Der erste Tritt landete direkt zwischen den Beinen. » Chawal «, sagte einer von ihnen. »Tunte!«

Der Fremde und ich wehrten uns nicht; wir standen einfach nur da und versuchten unser Gesicht zu schützen. Es folgte ein Stoß gegen die Brust, der einen stechenden Schmerz in der Lunge hervorrief. Ein Schlag gegen das Knie, der uns zu Boden fallen ließ. Dann ein Trommelfeuer aus Tritten. »Ich tue es für dich«, sagte der Weihnachtsmann. »Du sollst wissen, wer du wirklich bist.«

Die Hände des Fremden erlahmten, er konnte sein Gesicht nicht mehr schützen. Langsam glitten sie nach unten. Auf seinem Brustkorb landete ein Tritt mit der Schuhsohle. Er hörte das Knacken, als die angeknackste Rippe komplett durchbrach, es dröhnte in seinem Kopf. Auch ich hörte es. Sein Verstand raste, er konnte nicht mehr denken. Die Tritte, die seinen Körper trafen, zerfetzten seine Eingeweide. Er versuchte tief einzuatmen. Er versuchte zu sprechen. Die Worte erstarben auf seiner Zunge. Er versuchte um Vergebung für eine Sünde zu bitten, die für ihn keine Sünde war. Er hörte seine eigenen Atemzüge. Er rang nach Atem, doch die Luft gelangte nicht in seinen Körper. Er hatte das Gefühl zu ersticken. Er wünschte sich, sie würden aufhören. Er wünschte, sie würden das Knacken seiner Knochen hören. Er wünschte sich Gnade.

Im Geiste sah er ihre lächelnden Gesichter, wenn sie sich am Wochenende in seiner kleinen Wohnung versammelten; irgendjemand brachte eine Shisha mit, ein anderer kaufte genügend kuschari oder Sonnenblumenkerne für alle. Sie spielten zusammen »Alarmstufe Rot«, manchmal online, manchmal mit zwei Computern, die sie in seiner Wohnung miteinander verbanden. Er kochte ihnen Tee. Sie liehen sich Bücher von ihm und lasen seine Kurzgeschichten.

Allmählich ließ der Schmerz in seinem Körper nach. Er spürte ihn nicht mehr. Ich wurde das Schließfach für seinen Schmerz; ich wurde das Gefäß für sein Leid. Er verlor den Bezug zur Realität. Während ich zurückblieb und die Schläge abfing, glitt er in seine Fantasien ab. Er stellte sich vor, wie er den Angestellten anrief und sich mit ihm zum Kaffeetrinken verabredete, irgendwo am Nilufer. Er würde dem Angestellten bei einem Blumenmädchen mit einem schmutzigen Kopftuch eine Rose kaufen. Der Angestellte würde sie zwischen den Seiten einer Graphic Novel pressen, die er ein paar Wochen zuvor gekauft hatte. Das Buch würde für immer nach Blumen duften, und die Rose würde unsterblich werden wie eine Rose aus Glas.

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