Ahmad Danny Ramadan - Die Wäscheleinen-Schaukel

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Die Wäscheleinen-Schaukel: краткое содержание, описание и аннотация

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Dieser Roman führt durch die Lebenswege zweier homosexueller syrischer Männer, die sich im kriegszerrütteten Syrien kennenlernen und über Beirut und Kairo schließlich gemeinsam nach Vancouver fliehen. Die Erinnerungen an ihre zurückgelassene Heimat werden in den fantasievollen, manchmal schwermütigen, aber jede für sich wunderschönen Geschichten wiedererweckt. als einer der Protagonisten vier Jahrzehnte später versucht, seinen Partner an dessen Sterbebett am Leben zu halten.
Die einzelnen Geschichten bilden ein verwobenes Mosaik aus bewegenden, nachklingenden Eindrücken einer Kindheit in Damaskus, von Liebesgeschichten im Verborgenen, den gewaltvollen Erfahrungen des Krieges und der Homophobie sowie der hoffnungsvollen Suche nach einem freieren Leben.
Ahmad Danny Ramadan, der selbst 2012 von Syrien nach Kanada geflohen ist, eröffnet den Lesenden in seinem Roman auf poetische Weise die ungewöhnliche Perspektive queerer Menschen in Syrien auf die Erinnerungen an eine untergehende Heimat.

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Je nachdem, wie der Abend läuft, setzen wir uns um diese Tageszeit zusammen und bemitleiden uns gegenseitig, oder ich erzähle dir eine Geschichte, die die Bestie in dir zum Schweigen bringt, sodass du dich problemlos in dein warmes, einladendes Bett bringen lässt, wo dich eine weitere Geschichte ins selige Land der Träume schickt. Diese glorreichen Nächte jedoch sind gezählt.

Nach ausgedehntem Schmollen meinerseits, das du mit ebensolcher Bitterkeit erwiderst, beschließe ich, einen Testballon loszulassen, um abzuschätzen, wie sich der Abend entwickeln wird. »Wenn wir uns streiten«, flüstere ich von der anderen Seite des Tischs, »habe ich das Gefühl, mein Leben ist ein Bild, das ein bisschen schief an einer weißen Wand hängt. Ich kann es eine Weile ignorieren. Aber irgendwann geht es nicht mehr, dann stehe ich von meinem bequemen Sessel auf und rücke es gerade.« Ich halte ein Glas Whisky in der Hand, das ich mir kurz zuvor mit dramatischer Geste eingeschenkt habe. Ist das die Andeutung eines Lächelns auf deinen Lippen? Wirst du heute Nacht friedlich und traumlos schlafen? Ich mache weiter. »Du bist mein wertvollstes Gemälde, mein Rebell gegen rechte Winkel und gerade Linien. Ich ertrage es nicht, dass diese Wut zwischen uns herrscht.«

Ich sage es dir nicht, aber auch wenn der Auslöser unseres Streits war, dass du bei jeder Mahlzeit vom Sterben anfangen musst, was mir zunehmend lästig wird, gibt es noch einen weiteren Grund, warum ich immer mit dir ins Reine kommen möchte: Auch ich merke ja, wie der Tod unsere Zukunft in Beschlag nimmt, während er sich hier im Haus nützlich macht. Was ist, wenn ich im Streit mit dir einschlafe und am Morgen ohne dich aufwache? Weil jeder Moment mit dir unser letzter sein könnte, muss jeder Moment ein großes Finale sein.

»Habe ich dir schon mal erzählt, wie ich mich als Kind verlaufen habe?«, fragst du über den Tisch hinweg. Ich schmunzle; ja, hast du. »Nein, hast du nicht. Wie ist es dazu gekommen?«

»Ich weiß, warum mir das ausgerechnet jetzt wieder eingefallen ist«, antwortest du lächelnd. Deine Augen strahlen bei der Erinnerung an deine Kindheit. »Es lag an all dem Gerede über Gräber.«

Du sagst es, als wärst nicht du derjenige, der dieses Thema an unseren Esstisch bringt.

Du warst elf, höchstens dreizehn, als du eines Tages in einem tranceartigen Zustand aufgewacht bist; du hattest das Bedürfnis, die Grenzen der dir bekannten Welt auszuloten. An jenem Morgen erlaubte dir dein Geist, innerhalb der geschützten Zone, der Blase, mit der dich deine Familie umgab, so weit zu wandern, wie du konntest. Du warst bis an die inneren Wände gelangt. Alles außerhalb davon erschien dir bunt und zum Greifen nah, und du wolltest die Blase platzen lassen und erkunden, was jenseits davon lag.

Anders als mir ging es dir nicht um Flucht. Du fühltest dich wohl in deinem Königreich und wolltest die Grenzen ausdehnen. Deine Familie schenkte dir die Welt. Deine Mutter, die nachts im Schlaf kicherte und davon träumte, womit sie dich verwöhnen könnte, kochte dir montags und donnerstags immer deine Lieblingsgerichte, ful bi zeit , und molokhia . Deine älteren Brüder brachten dir bei, wie man Mäuse fängt und Katzen versorgt, und wo es das beste Fleisch für das kibbeh nayeh deiner Mutter gab. Deine Tante, die mit einem entfernten Cousin verheiratet war, brachte dir Geschenke mit, wenn sie aus der saudi-arabischen Wüste zurückkehrte: Nike-Turnschuhe und Spielsachen, für die man Batterien brauchte. Von allen Kindern der Familie schenkte sie dir dieses prächtige blaue Pferd: Es begann auf Knopfdruck zu galoppieren und beendete seine Vorführung mit einem Wiehern und Schnauben. Die Welt, die dich umgab, war ein sicherer Hafen. Damaskus nahm dich mit offenen Armen auf, und du ließest dich von ihm umarmen.

Damals vollzog sich in Syrien ein Kurswechsel. Das Land blühte wirtschaftlich auf, nachdem Präsident Hafis al-Assad die angespannten Beziehungen zum Westen normalisiert und die Einladung zu einer Friedenskonferenz mit Israel angenommen hatte. In den Achtzigerjahren hatte es auf den staatlich subventionierten Märkten lange, ermüdende Schlangen gegeben, weil das Land unter den von den USA initiierten Sanktionen litt, aber jetzt verschmähten die Menschen den billigen Reis und den Zucker, von dem der staatliche Tee nicht süß wurde, und griffen zu importierten Waren. Die Fabrik deines Vaters, die Papiere für den Buchdruck und Geschenkverpackungen herstellte, war wieder profitabel. Wenn er von seinem langen Arbeitstag im Büro heimkehrte, brachte er Äpfel, Orangen und kunafa von der Zuckerbäckerei Nabil Nafiseh an der Malki-Ecke Arnous-Straße mit. Er kaufte deinem älteren Bruder sogar ein Auto, einen Mercedes Baujahr 1961, mit dem er röhrend durch die Straßen fuhr und die Mädchen in ihren Hidschabs erschreckte, wenn sie die Koranschule in Bab Sharki verließen.

Damaskus erschien sauber, prickelnd und voller Möglichkeiten. Die Menschen legten ihre sieben Jahre alten Jacken ab, die an den Ellbogen mit Flicken ausgebessert waren, sie konnten sich neue Kleider leisten. In den Läden des Suk al-Hamidiyah gab es wieder Spielsachen und reich verzierte Backgammon-Spiele.

Dein weitester Ausflug führte dich zum Markt Zanket el-Setat, zu dem dich deine Mutter mitnahm. Dort kauften die Frauen ihre Stoffe, um sich Kleider daraus zu nähen. Der Markt war eng, und durch die Tische vor den Läden wurde es noch vollgestopfter. Die Frauen schoben sich mit ihren Kindern an der Hand durch die Menschenmenge und sahen sich nach den besten Stoffen und der neuesten Hidschab- und niqab -Mode um.

Deine Mutter stieß mit einer älteren Frau zusammen, die sie gut kannte. Die alte Frau trug eine Menge Taschen; sie hatte blaue Augen und ein freundliches Lächeln. »Das ist die Schneiderin Samira«, erklärte dir deine Mutter. »Sie ist die Beste ihrer Zunft. Sie näht Kleider für die reichen Frauen von Polizei- und Regierungsbeamten.« Du hast der alten Frau hinterhergesehen und ihren Namen sofort wieder vergessen.

Die Blicke der feilschenden und ihre Waren feilbietenden Männer meidend zog deine Mutter dich in dieser überfüllten Straße in eine Ecke und betrat mit dir ein Geschäft, dessen Tür so niedrig war, dass sie den Kopf einziehen musste. Darin sahst du an den Wänden und unter einer gläsernen Tischplatte Dessous, ordentlich sortiert nach Größe und Farbe. Deine Mutter deutete auf ein Set; es glitzerte nur so vor Gold und falschen Diamanten, und sie fragte nach dem Preis, während du rot anliefst.

»Morgen wird deine Frau sich auch solche Sachen kaufen«, flüsterte dir deine Mutter spöttisch ins Ohr, ein Lächeln im Gesicht. »Sei nicht so schüchtern, Sohn. Es wird dein eheliches Recht sein. Deine Frau wird die Königin aller Bräute sein. Sie wird alles Gold der Welt für dich tragen.«

Du verließest das Geschäft in dem Gefühl, ein rechtmäßiger König auf dem Thron deiner Zukunft zu sein. Damaskus wurde zu deinem Königreich, das du weiter erforschen wolltest.

An jenem schicksalhaften Morgen hinterließ der Regen, der damals, vor der Trockenheit, noch reichlich fiel, glitzernde Pfützen auf den alten Straßen, und du wolltest in jede einzelne hineinhüpfen. Der Duft von Jasmin, der dein Elternhaus in Damaskus umgab, kitzelte deine Sinne mit süßer Verheißung. Am nahe gelegenen Abbasiden-Platz plätscherte noch ein Springbrunnen, er wurde von gelben Taxis umrundet, deren Lack durch die Sonne abplatzte, sodass ihre Metallhaut den Elementen ausgesetzt war. Der Wind trug den Duft der Apfelblüten aus Ghuta zu den Hügeln von Damaskus und erfüllte sie mit einem einladendfrischen Aroma. Das riesige Schwertdenkmal am Umayyaden-Platz im Stadtzentrum glänzte in den Regenbogenfarben unter der heißen Sonne des Spätfrühlings.

An jenem Morgen warst du besonders abenteuerlustig und wolltest auf eigene Faust etwas unternehmen, und so sagtest du zu deiner Schwester: »Wir müssen das Grab unseres Großvaters besuchen.«

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