Jean Bolinder - Wer ist dein Richter?

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Nachdem der erste Schnee fiel, erprobte ein kleiner Junge mit seinem Vater, dem Landpolizisten, seinen neuen Schlitten. Unterdessen ist der Junge ein erwachsener Mann, doch an jenen kalten Novembertag der 1930er Jahre erinnert er sich haargenau. Es ist der Tag, an dem er seinen Vater zum letzten Mal lebendig sah. Auch wenn die Ermordung seines Vater zum Tabu-Thema geworden ist, entschliesst sich der erwachsene Junge dennoch den Mord aufzudecken. Seine Ermittlungen führen ihn nicht nur in den Kreis einer mächtigen Familie, sondern auch in ein Netz aus Lügen und Intrigen. – Ein literarisch gelungener Kriminalroman. -

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Allein die Erkenntnis, daß ich mich vor Katzen fürchtete, bewirkte, daß ich mich psychisch besser fühlte. Es dauerte jedoch noch eine Zeitlang, bis ich herausfand, warum ich eine so unsinnige Katzenangst hegte.

Es rührte davon her, daß ich allmählich von meinem Traum zu erzählen begann. Von meinem Vater, der im Schnee fortradelte, und von der Katze, die wuchs, bis die ganze Welt weiß war. Nachdem ich von dem Traum gesprochen hatte, kam er nicht mehr wieder.

Man ließ mich schildern, wie es gewesen war, als mein Vater starb. Und ich beschrieb alles, das Schlittenfahren, die Katze, die ich am Schwanz hochhob, und Mutter, die in die Diele kam und sagte: „Dan, Vater ist tot. Er hat sich das Leben genommen.“

„Diese Katze also“, sagte mein Arzt. „Sie waren böse zu ihr, und dann erfuhren Sie, daß Ihr Vater tot war. Vielleicht war Ihr Vater gestorben zur Strafe, weil Sie die Katze gequält hatten? Ihr Vater starb, weil Sie ein schlechter Mensch waren. Sie haben ihn ermordet!“

Ich war nahe daran, mich auf ihn zu stürzen und ihn zu schlagen. Aber ich blieb sitzen und zitterte vor Angst. Mir klapperten die Zähne, und ich konnte sie nicht zusammenbeißen.

Der Arzt behielt mich die ganze Zeit im Auge. Es war, als hätte er einen besonders interessanten Versuch gemacht, und wollte nichts von dem versäumen, was weiter geschah. Ich haßte ihn deswegen. Ich fand ihn unmenschlich.

„Das ist ja absurd!“ schrie ich schließlich. „Man kann doch nicht einen Menschen töten, indem man eine Katze quält.“

„Sind Sie sicher? Gibt es nicht verborgene Mechanismen im Schicksal? Könnten kleine Kinder, die Tiere quälen, nicht vielleicht damit bestraft werden, daß sie den Vater verlieren?“

„Ihre Behauptung ist unsinnig“, entgegnete ich. „Kein normaler Mensch würde so denken.“

„Aber Sie haben seit vierzig Jahren so gedacht. Unbewußt. Sie glaubten, Sie hätten Ihren Vater ermordet, indem Sie die Katze reizten. Nicht verwunderlich, daß sich Ihr Schuldkomplex in einer Katzenphobie äußerte. Das ist durchaus logisch. Eigentlich haben Sie ungewöhnlich unkompliziert funktioniert.“

Hierauf lachte er freundlich. „Damit haben Sie die Sache geklärt.“

Vielleicht hätte ich mich damit begnügen sollen. Hätte ich mich nicht weiter fortreißen lassen, so wäre alles gut gewesen. Aber meine Neugier und meine Rachsucht trieben mich weiter.

Darum bedeutete es für mich eine gewisse Genugtuung, als ich zum erstenmal Kurt von Spoors Namen hörte.

Elftes Kapitel

„Irgend etwas ist faul mit dem Kurt“, sagte Erland. „Fast könnte ich den Verdacht hegen, daß man ihn irgendwie umgebracht hat. Papa scheint ja selbst nicht zu wissen, ob man es annehmen soll. ‚Wenn ich es nur wüßte‘, sagte er. Wen mag er damit gemeint haben?“

„Papa wirkte niedergeschlagen“, fiel Beatrice ein. „Und er ging vorzeitig. Es war wirklich unnötig von dir, Erland, die Sache aufs Tapet zu bringen. Erst bei Tante Irma, dann bei Papa.“

Sie hatte eine sehr schöne Halslinie. Diese Linie und der Kopf mit der kecken Nase und dem energischen Kinn erinnerten mich an das berühmte Abbild der Königin Nofretete von Ägypten.

„Warum hast du die Becher vertauscht?“ fragte Marianne.

„Vertauscht!“ wiederholte Beatrice ärgerlich. „Tante Irma kam nachmittags noch einmal und verlangte ihren Becher. ‚Du bekommst ihn wieder‘, versprach sie mir. ‚Ich will nur von einem Juwelier Kurts Namen wegmachen lassen. Er soll für alle Zeiten ausgelöscht werden.‘ Ja, das sagte sie.“

Draußen gerieten ein Mann und sein Hund in den Lichtkreis einer Laterne und verschwanden in der Dunkelheit bis zur nächsten Laterne.

Erland holte sich ein neues Getränk, und Beatrice begab sich zur Damentoilette.

„Du sagtest, du wüßtest etwas von Kurt von Spoor“, flüsterte ich Marianne zu. „Was ist es genau?“

„Ich kenne ihn nur vom Hörensagen“, gestand sie, „aber mein Vater weiß viel von ihm. Ich bin ja auch aus Strålnäs. Meine Eltern verkehrten früher mit den Noijbes. Sie waren zum Beispiel bei Beatrices Taufe, und ich glaube, sie waren auch dabei, als Kurt ... starb.“

„Wo starb er?“

„Er soll auf Frälsetorp, dem Gut des Generals, an einem Silvesterabend gestorben sein. Mein Vater schrieb den Totenschein aus, aber irgend etwas beunruhigte ihn, und er grübelte jahrelang darüber nach. In den vierziger Jahren, als ich noch ein Kind war, hörte ich ihn oft Kurts Namen erwähnen. Er wird dir die Geschichte sicher gern erzählen, wenn sie dich interessiert.“

„Wo ist dein Vater jetzt?“

„Mit meiner Mutter auf Capri. Sie kommen nächsten Monat zurück. Sie leben auf ihre alten Tage jetzt wieder in Strålnäs. Dazwischen waren sie einige Jahre in Schonen. Sprich doch mit meinem Vater, wenn er zu Hause ist.“

„Worüber?“ fragte Erland, der gerade mit einem Manhattan und einer Schale Käsegebäck zurückkehrte. „Ob er Ihnen Mariannes Hand gibt? Sollten Sie da nicht lieber erst ihren angetrauten Jöran fragen? Er nimmt es vielleicht übel auf!“

Ich ging auf seinen albernen Scherz und sein schallendes Gelächter über den eigenen Witz nicht ein. Statt dessen sann ich darüber nach, wie ich an seinen Vater, den General, herankommen könnte. Offensichtlich standen Vater und Sohn nicht auf bestem Fuße, und es schien mir, daß der General Erland verachtete.

Beatrice wollte ich nicht ausnützen.

„Wir sind eigentlich aus einem bestimmten Grund hierher gekommen“, sagte Beatrice, als wir alle wieder am Tisch saßen. „Papa wird am 22. Juli fünfundsiebzig Jahre alt, und wir möchten ihm sein Porträt schenken. Hätten Sie wohl Lust, ihn zu malen, Dan? Alle Verwandten wollen sich daran beteiligen. Wir haben uns gedacht, es könnte zwischen fünf- und zehntausend Kronen kosten.“

Erland sank plötzlich über dem Tisch zusammen. Beatrice hob seinen Kopf aus der Käsegebäckschale und sagte zu ihm, er solle nach Hause gehen.

„Ich bringe ihn heim“, erbot sich Marianne. „Dann kannst du in aller Ruhe mit Dan über das Porträt sprechen.“

Erland widersprach nur mit dumpfem Gemurmel, als er abgeführt wurde. Unnatürliche Stille legte sich über unseren Tisch. Die Stimmen der übrigen Gäste hörte man bloß wie ein fernes Summen. Der Regen prasselte ans Fenster. Eine Fahne über dem Eingang schlug im Wind an die Fassade. Es roch nach Käsegebäck, Nässe und Sommer.

Beatrice und ich waren endlich allein.

„Sonderbar“, sagte ich, „ich habe das Gefühl, als wären wir uns schon früher begegnet. Vielleicht in einem anderen Leben und in einer anderen Kultur. So erging es mir schon heute nachmittag.“

„Ja, eigenartig“, antwortete sie, und ihr Gesicht strahlte wie von innen her. „Glauben Sie an Seelenwanderung?“ Ohne eine Erwiderung abzuwarten, fuhr sie fort: „Eigentlich ist es mir gleich, ob ich früher schon gelebt habe und wiedergeboren werde. Der Mensch, der ich jetzt bin, wird ja doch vernichtet werden. Was macht es da aus, als was man wiedergeboren wird?“

Wir schwiegen eine Weile. Dann sprach sie versonnen weiter: „Was bedeutet überhaupt das Gewesene? Zählt nicht das Jetzt? Was spielt es für eine Rolle, was sich vor tausend, vor hundert, vor vierzig Jahren ereignet hat? Das alles ist vorbei. Endgültig. Und sollte vergessen werden.“

Bat sie mich, der Tragödie Kurt von Spoor nicht nachzuforschen? Und war das großzügige Honorar für das Bild ein Bestechungsversuch, daß ich die Familie Noijbe in Frieden ließ?

Ich dachte an etwas, das meine Mutter gesagt hatte, nachdem ich aus der Heilanstalt entlassen worden war. Ich war seit einigen Tagen zu Hause und bemühte mich, Näheres über Vaters Tod zu erfahren, als ob ich immer noch nicht sicher wäre, daß ich Schuld an seinem Selbstmord hatte.

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