Franz Werfel - Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman

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Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Science-Fiction-Roman aus dem Jahr 1946, der immer noch aktuell ist: Dieser von Franz Werfel zwei Tage vor seinem Tod abgeschlossene Reiseroman vereint Traumsequenzen und Utopien auf magische Art und Weise. In der Struktur an Dantes «Göttlicher Komödie» orientiert und in drei Teile aufgeteilt, begleitet der Roman den Reisenden F. W. und dessen wiedererstandenen Freund B. H. im Jahr 1943 auf ihre dreitätige Zukunftsreise, in der die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen.-

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Ich hielt mich nun mit beiden Händen an dem schmiedeeisernen Gitter fest und sah hinab in eine sehr große kreisrunde Aushöhlung, die den Eindruck eines alten, längst aufgelassenen Bergwerks erweckte, von dem die oberste Tagbauschicht intakt geblieben war, während die Stollen in der Tiefe zusammengestürzt oder ersoffen sein mußten. Der Eindruck des Bergwerkes wurde auch noch dadurch betont, daß die Wände der durchaus nicht sehr tiefen Aushöhlung mit schimmernden Mineraladern und glimmernden Kristalldrusen durchwachsen und besteckt zu sein schienen. Trotz meiner schwachen Augen glaubte ich, Amethyste, Topase und Bergkristalle unterscheiden zu können. Heute aber, nach meiner Rückkehr, dünkt es mich, als hätte ich nicht nur Halbedelsteine, sondern auch fabelartige Rubine und Saphire aus dem Dunkel leuchten sehen. Das hätte aber sehr wenig bedeutet, denn die Menschen jener Gegenwart verehrten weder das Gold, das seinen Wert als Gradmesser verloren hatte, noch auch würden sie den geringsten Unterschied gemacht haben zwischen schönfarbigem Glasfluß und echtem Edelstein. In dieser Hinsicht waren sie wieder so primitiv und unschuldig geworden wie die nackten Eingeborenen einer Südseeinsel, die den billigsten Glastand jedem echten Schmuck vorziehen.

„Dieses ist das Denkmal des Letzten Krieges“, sagte jemand in meiner Umgebung, und ich bemühte mich, in der weiten Aushöhlung inner- und unterhalb des Gitters irgend etwas zu erblicken, das einem Reiterstandbild oder einer heroisch muskelgeschwellten Gestaltengruppe à la Rodin ähnlich sah. Nichts dergleichen konnte ich entdecken. Endlich blieb mein leider unbewaffnetes Auge an einem ziemlich kugelrunden und rostigen Gerippe hängen, das im Durchmesser ungefähr sechs Fuß zählen mochte. Den Sinn dieser aus verbogenen Metallbändern bestehenden Kugel konnte ich anfangs nicht begreifen, bis mich plötzlich die Eingebung durchschoß, es müsse ein altertümlicher Himmelsglobus sein, lange zwar nach meinem Hinschied gegossen und dennoch aus grauer Vorzeit stammend. Als sich meine Augen mehr und mehr an die rötliche Dämmerung der umgitterten Aushöhlung gewöhnt hatten, welche, wie mich’s jetzt dünkte, eher als einem Bergwerk dem Becken eines großen Teiches glich, aus dem man das Wasser abgelassen hatte, gewahrte ich, daß der zerlämperte und verbogene Himmelsglobus aus einem mächtigen Unterbau von Totenschädeln hervorwuchs, ähnlich, doch nur viel größer, wie man sie in den steirischen oder Kärntner Alpentälern in den sogenannten Karnern auftürmt. Mein psychologisches Verständnis für die Gegenwart war inzwischen schon so geschärft, daß ich fühlte, mit welchem mythischen Grauen der Anblick dieses Totenschädelfundaments die Zeitgenossen, die das Wort Tod aus ihrem Vokabular gestrichen hatten, zweifellos erfüllen mußte.

Meine betrachtende Versunkenheit wurde durch die scharfe Stimme unsres Bräutigams durchbrochen, welche sich der tiefen Stille entrang, die trotz der großen Menschenmauer hinter meinem Rücken herrschte.

„Wo ist der Fremdenführer?“ rief Io-Do. „Er ist wieder einmal nicht zur Stelle, obwohl Seigneur eingetroffen ist und man ihn zur Zeit angerufen hat.“

Wann hat man ihn gerufen? dachte ich, da Fiancé Io- Do doch erst vor wenigen Minuten den Einfall dieses Ausflugs gehabt hat.

Herrn Io-Solips Stimme flüsterte kalmierend:

„Du bist zwar Bräutigam, Sohn, und hast das Recht, deine Stimme zu erheben, so oft und so laut du willst. Aber ich würde trotzdem nicht aller Welt zeigen, wie wenig ich mich beherrschen kann . . .“

„Wenn der Fremdenführer nicht kommt“, sagte Io-Do trotzig, „so werde ich persönlich den Welthausmeier wecken. Ich bin’s imstande. Es ist mein Recht. Man ist nur einmal Bräutigam.“

„Da kommt ja schon der Fremdenführer“, seufzte Io-Solip erleichtert, der es nicht leicht zu haben schien mit seinem verzogenen Jungen.

Und wirklich, als sei er dem Innern der Erde entkrochen, hatte plötzlich ein Mann den gerüstartigen Aufbau bestiegen, der sich vom Grunde des Bergwerks oder Teichbeckens bis ein wenig übers Niveau des Geodroms erhob. Von diesem Mann war weiter nichts zu sagen, als daß er ein Mann war wie alle andern Männer, bartlos, alterlos, faltenlos, jedoch, ebenso wie der Mutarianer daheim, keinen Perückenaufsatz auf dem billardkugelglatten Schädel trug. Ich zähle deshalb in meiner Erinnerung auch den Fremdenführer zu den hohen Staatsbeamten. Inzwischen drängten die Tausende, die den Mittelteil der zentralen Plaza erfüllten, etwas näher an das Gitter heran, obgleich nur ein kleiner Teil hoffen konnte, irgend etwas zu sehn, denn wie die Wohnungen dieser Zeit, so befanden sich auch ihre Denkmäler unter der Erde. Der Fremdenführer räusperte sich lange, hatte aber keinen Lautsprecher vor sich, um seine Stimme zu verstärken. Das einzige relativ technische Werkzeug, das mir in dem astromentalen Zeitalter untergekommen war, blieb das Reisegeduldspiel. Dennoch aber erscholl die Stimme des Fremdenführers so weittragend, ja dröhnend, als würden von ihr die Luftwellen durch einen unbekannten Trick in gesteigerte Schwingung versetzt:

„Geehrte los beiderlei Geschlechts“, begann er seinen Vortrag mit der routinierten Heiserkeit aller Ciceronen, „Sie haben sich heute in beträchtlicher Zahl auf dem Geodrom eingefunden, um das älteste aller Denkmale zu betrachten, welches eine ferne Vorzeit auf Erden zurückgelassen hat, und zwar ein Denkmal, dessen Bedeutung die Wissenschaft nicht erst entdecken muß, sondern das, durch Geschichte und Literatur von jeher dokumentiert, sich an dieser Stelle befindet, seitdem es eine Kontinuität menschlichen Gedächtnisses gibt. Als privilegierter Fremdenführer dieses Zeitalters habe ich hiemit die Ehre, alle Anwesenden herzlichst zu begrüßen, insonderheit aber die lieben Kinderlein unter den Anwesenden, die das erste Mal zu ihrem Nutz und Frommen das Denkmal des Letzten Krieges erblicken . . .“

Der Mann auf der Redekanzel, die ähnlich über die Erdoberfläche hervorragte wie seinerzeit ein Arbeitsgerüst beim Tiefbau, machte eine kleine, gewitzigte Pause. Dann fuhr er etwas leiser fort, und seine oratorisch geläufige Heiserkeit deutete schon mehr auf einen Politiker hin als auf einen Cicerone:

„Darüber hinaus, meine werten Ios, habe ich heute die seltene Ehre, der Fremdenführer des Zeitalters im wahren Wortsinn zu sein und nicht nur ein Denkmalserklärer für Wiß- und Neugierige und Abendbummler, indem sich nämlich ein wirklich Fremder unter uns eingefunden hat, und zwar durch gütige Vermittlung der Brautfamilie Io-Fagòr und der Bräutigamsfamilie Io-Solip, die zur Zeit ihre großen drei Tage feiern. Wir sind diesen hochachtbaren Familien den herzlichsten Dank schuldig, daß sie es mit Hilfe eines Hausfreunds, der nicht genannt sein möchte, sowie durch ihre eigene beharrliche Bemühung ermöglicht haben, daß wir unter uns einen Gast aus den Anfängen des Menschengeschlechts begrüßen dürfen, einen Gast, ganz echt in seinem weißhäutigen Leibe und steifen, groben Kostüm, wie Sie alle selbst sehn können . . . Ich begrüße somit Seigneur mit dem Wunsche, er möge sich recht wohl fühlen in unserer Mitte . . .“

Ich fühlte mich gar nicht wohl. Es war einer jener Augenblicke, wo man am liebsten in ein Mauseloch kriechen möchte. Die Menschenmenge ringsum applaudierte und stampfte ein bißchen, ungefähr wie es zu meiner Zeit geschah, wenn das Publikum eine untermittelmäßige Zelebrität begrüßte, von der es so gut wie nichts wußte. Obwohl ich somit kein Success war, lächelte ich wieder dankend nach allen Seiten und entblößte die Zähne. Der Fremdenführer, der plötzlich einen Zeigestab von der doppelten Länge einer Fischangel in der Hand hielt, wies mit ihm auf mich:

„Ich möchte darauf aufmerksam machen“, sagte er, „daß Seigneur widerspruchsvollerweise bei weitem der Älteste und bei weitem der Jüngste unter uns ist. Als würdiges Mitglied der uranfänglichen Menschheit ist er von solch unnennbarer Jugend und Kindlichkeit, ein Baby der Entwicklungsgeschichte gleichsam, daß jedermann und besonders die Damen ihn mit teils neugierigen, teils mütterlichen Händen betasten möchten. Als lieber Besucher unsrer Gegenwart andrerseits umspannt er in voller körperlicher Frische zwei Weltepochen von solcher Auseinandergelegenheit, daß man vor seinem unnennbar hohen Alter zurückweicht in natürlichem Ehrfurchtsschauder . . . Ist es nicht so?“

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