Triple-Ultra-Triathlon Lensahn: 126,6 Kilometer Laufen bei 30 Grad im Schatten …
Hinzu kam, dass die Wetterbedingungen mit 30 Grad im Schatten den Triathleten in diesem Jahr das Letzte abverlangten. Dennoch genoss ich die Herausforderung und lebte unter diesen harten Bedingungen förmlich auf. „Wenn Sie einen solchen Wettkampf machen, dann ist alles andere winzig. Probleme im Alltag, im Beruf, einfach alles“, sagte ich zum NDR-Redakteur und sah, wie dem geschlauchten Kameramann die Schweißperlen auf der Stirn standen. „Wenn ich im Job von irgendwelchen kleinen Problemen höre und diese mit der Dimension der Belastung hier vergleiche – mental wie körperlich –, dann sind diese null und nichtig.“
In der Nacht von Samstag auf Sonntag erreichte ich als Sechster im Gesamtklassement das Ziel. „Es ist fantastisch, es zu schaffen“, strahlte ich in die Kameras. „Das ist das schönste Gefühl überhaupt!“ Mit meinen Blicken suchte ich Brigitte, um sie selig in meine Arme zu schließen. Mein Triumph war gleichzeitig ihr Verdienst. Denn auch sie war weit über 40 Stunden auf den Beinen gewesen, um mich – aber auch André, der immer mit dabei war – mit Essen und liebevollen Worten zu versorgen. Auch wenn Triathlon ein Sport für Einzelkämpfer ist, ist der Ultra-Triathlon doch immer auch ein Teamerfolg. Ohne die Menschen an meiner Seite, die mich dabei unterstützen, wäre ein solches Event nicht zu schaffen.
„Jetzt esse ich noch ein Kotelett, bevor ich mich schlafen lege!“ Beim bloßen Gedanken daran lief mir bereits das Wasser im Mund zusammen, aber gleichzeitig spürte ich auch, wie mein Kreislauf mit einem Schlag in die Knie ging. Nach mehr als 41 Stunden in Bewegung war mein Körper den unerwarteten Stillstand nicht gewöhnt. Zudem hatte ich vor der letzten Laufrunde gierig ein ganzes Glas Alsterwasser in einem Zug in mich hineingeschüttet, was mir nun überhaupt nicht gut bekam. Brigitte spürte mein Unbehagen. „Wolfgang, du solltest dich jetzt besser mal hinsetzen“, riet sie und griff meinen Arm. Aber da war es bereits zu spät. In Nullkommanix bahnte sich der halbe Liter Flüssigkeit seinen Weg nach draußen. Ehe ich mich versah, torkelte ich bereits zum Absperrgitter und übergab mich in hohem Bogen in den Zielbereich – direkt vor die Kameras des NDR.
* Maritimer Fünfkampf: Hindernisbahn, Lebensrettungsschwimmen, Hindernisschwimmen, Seemannschaftswettbewerb, Amphibischer Geländelauf
ZEHNFACH-IRONMAN ODER: AUS ERFAHRUNG LERNEN
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