Das Leben findet während der Fahrt statt
Wolfgang Lipps
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright: © 2011 Dr. Wolfgang Lipps
ISBN 978-3-8442-2709-3
Für Astrid
und für
Fiona, Margot und Stephanie
Beim Wildschweinessen
1. Ortsbestimmung.
2. Das literarische Quintett
3. Die Klammer
Disclaimer
Warum dieses Buch diesen Titel hat.
Mord im Kruger Busch
Holde Jugend
Welche Wiese?
Eine bedeutende Grossmutter
Der Karl
Die Familie von Heyl
Von der Planitz
Kriegsende
Alt Heidelberg
Liebe und das leichte Gewerbe
Das Duell
Der Volponische Kongress
Die Wiedervereinigung
Als Anwalt zur BAUKEMA
Sozialistische Bilanzen
Der Jagdhaus-Schorfheide-Krimi
1. Teil
in dem einige Abstauber ein Finanzministerium her einlegen.
2.Teil
in welchem eine schöne Pleite hinge legt wird und die wirklichen Retter auftreten.
3. Teil
in welchem ein inkompetenter Ministerialbeamter einen Überfall inszeniert und so ziemlich alles falsch macht, was man falsch machen kann.
4. Teil
der nochmal zeigt, mit was für Schnarchnasen wir es damals zu tun hatten.
Nachwort zur Wiedervereinigung
Die erste Episode
Die zweite Episode
Rechtsreferendar – das Rückrat der Justiz
Amtsgericht Wiesloch
Die Wahlfeststellung
Die Geschäftsstelle
Nichtige Urteile
Der Assistent des Landrats
Berlin
Wie F-K so arbeitete
Der Schwager
Zauberkunst
Der Hubschrauber im Wohnzimmer
Ein Gasthaus brennt
Exkurs
Korsika
„Der Korse“ im Bild „des Franzosen“
Die Inselbahn
Exkurs: Notariat in Schwetzingen
Fanfan
Korsischer Käse
Schweinejagd
Paris und Algerien
„Adolph Menzel“
Im Chambre de Bonne
Algerien und zurück
Jazz
Vier Frauen
Afrikanische Abenteuer
Hinreise und Ankunft
Fricke und der Pool
Die Dienerschaft
Die roten Schuhe
Liebesdienste
Wir lernen das System kennen
Die deutsche Botschaft
Die Druckerei
Der kongolesische Minister
Abreise mit Hindernissen
Niger und Niamey
Das Hotel
Die deutsche Botschaft
Fahrt ins Land
Der Schnäppchenjäger
Königsberger Klopse
Der „Cuntador“
Das Schnäppchen seines Lebens
Boote
Der preiswerte Jeep
Das Designerkleid
Jagdgeschichten
Revierlose Jäger
Vom Jagdgast zum Jagdherrn
Hubertusfeier
Gedanken zum Hubertustag
Flax
Der Bulle
Geburtshilfe
Der Denunziant
Daimler und Nähmaschinen
Jobsuche
„K&F-Personal-Analyse-Tool“ (K&F-PAT)
Bei Pfaff
In der Karibik und andernorts
Elmar
Gary
Bahamas
Der Keiler
ANHANG
Forellenrahmsüppchen
Wildschweinkeule in Weisswein
Brandenburger Quarkkeulchen
Sie haben, geneigter Leser – hoffentlich – ein Buch in die Hand genommen, dessen zunächst einmal unverständlicher Titel Sie neugierig gemacht haben sollte. Wenn´s allerdings jetzt gleich sterbenslangweilig wird, ist alles vorbei. Deshalb werden Sie sofort von mir auf subtile Weise an den Kern, den Sinn, den Unsinn und den Wert dieses Buches herangeführt und zwar in zwei Schritten:
Sie erfahren detailliert, wie ein Wildschwein „Lieper Art“, das ist Wildschweinkeule in Weisswein, zubereitet wird. Wieso? Wieso nicht? Das ist nämlich letztendlich der eigentliche Anlass dafür, dass und warum dieses Buch überhaupt geschrieben wurde,
womit wir dann bei der Klammer sind, die den Inhalt dieses Buches mehr oder minder lose zusammenhält – nämlich den sogenannten „Zeitläuften“, genauer gesagt, den aufregenden letzten 75 Jahren seit 1936.
Wenn Sie hoffentlich richtig neugierig sind, dann lesen Sie weiter.
Wir sind in Brandenburg, genauer: auf dem Barnim, noch genauer: in Liepe am Oder-Havel-Kanal, unweit des Schiffshebewerks Niederfinow, in der herrlichen Landschaft zwischen Schorfheide und Uckermark.
Liepe liegt am Ufer der alten Oder, die heute kein Schiffahrtsgewässer mehr ist, seit es den Oder-Havel-Kanal gibt. Nördlich oberhalb des langgestreckten Dorfes steigt das Gelände steil und schluchtenreich an bis zu einer schön gewellten Hochebene, der Choriner Endmoräne. Hier hielten seinerzeit die Gletscher in ihrer Wanderung inne und brachen ab in´s Tal der Oder. Dieses wurde damit zum Urstromtal und später zu einer bedeutenden Handelsstrasse.
Oberhalb des Dorfes auf der Höhe der Endmoräne erstreckt sich eine grosse Feldmark, durchzogen von Knicks, Buschgruppen und Wäldchen. Markante Landschaftsformen sind der Steinberg, ein alter Steinbruch, aus dem u. a. die Steine der Schlossbrücke in Berlin stammen, und der Pfingstberg, ein eisenzeitliches Fürstengrab. Kleine Seen liegen darin, zurückgelassen von den Gletschern. Umgeben ist die Feldmark im Osten von dichten Hochwäldern und Buschwerk und an den Südhängen wuchert Akaziengestrüpp. Dichte Nadelholz- und Mischholzwälder liegen im Norden und Nordosten. Uralte Eichen- und Buchenwälder ziehen sich zusammen bis in die Schorfheide.
In der Feldmark zieht allnächtlich das Rotwild seine Fährte. Sauen stecken in den Knicks, Schilfrändern und in den umgebenden Buschwäldern, und suchen nachts die Felder heim. Rehwild hat zahlreiche Reviere in Feld und Gehölz. Kraniche brüten nahebei, Seeadler jagen über dem Land. Kolkraben, Tauben, Reiher, Störche und zahlreiche seltene Vögel geben sich ein Stelldichein.
Fuchs, Dachs und Marder, Iltis, Hermelin und Wiesel leben hier und zunehmend auch Marderhund und Waschbär. Gelegentlich gelingt es Fasanen, ein Gelege hochzubringen, das Rebhuhn aber ist verschwunden. Der Hasenbesatz wird von Jahr zu Jahr besser, auch dank der Schonung durch die Jäger; Kaninchen allerdings findet man hier nicht mehr.
Das Muffelwild verirrt sich niemals bis hierher, weil es den Kanal im Süden und die Strasse von Oderberg nach Angermünde im Osten nicht überwinden will, aber gelegentlich zeigt sich ein Stück Damwild aus den grossen Revieren der nahen Schorfheide.
Nachts jagen hier alle Eulen ausser dem – leider fast ausgestorbenen – Uhu, des Tags alle Raubvogelarten bis hin zum seltenen Wespenbussard und natürlich der Wappenvogel Brandenburgs, der Rotmilan – „ Steige hoch Du roter Adler … “.
Immer öfter erscheinen Wölfe im Revier und alle paar Jahre, wenn die Oder zugefroren ist, auch mal ein polnischer Elch.
Kurzum – seit tausenden von Jahren, auch nach der Ausrottung von Bär, Luchs und Auerochs, ein Jagdrevier, wie es sich das Jägerherz nur wünschen kann.
Dieses herrliche Stück Natur ist seit 1992 mein Jagdrevier. Mitten darin liegt eine frühere Aussenstelle des Lieper Landgutes, das von meiner Frau Astrid und mir zu einem zünftigen Jagdhaus um- und ausgebaute „Lieper Vorwerk“. Seit ca. dem Jahre 2009 heisst das Revier nun „Lehr- und Forschungsrevier Lieper Vorwerk“, weil es inzwischen das Revier für das „JUN.i Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz“ ist, im Internet unter www.jagd-umwelt-naturschutz.de.
2. Das literarische Quintett
So sitzen wir also – um endlich zur Sache zu kommen - im „Lieper Vorwerk“ um den schön gedeckten Eichentisch herum und lassen uns ein Essen schmecken, wie es nicht nur das Jägerherz, wenn auch dieses ganz besonders, erfreut. Angerichtet hat es meine Frau Astrid, eine begnadete Köchin, deren über Liepe und Berlin hinaus bekannte Kochkurse mindestens ebenso gut sind wie ihre beruflichen Fähigkeiten als Rechtsanwältin und Notarin.
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