Dr. Wolfgang Lipps - Das Leben findet während der Fahrt statt

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Was für eine Fülle von Eindrücken haben uns die letzten 75 Jahre gebracht! Und nahezu 67 Jahre davon habe ich als aufgeweckter Zeitgenosse miterlebt und in der Tat sehr genossen. Da gibt es immer wieder Lebensabschnitte, Zusammenhänge, Komplexe, Eindrücke und «Ideen und Glaubensgewissheiten» (Ortega y Gasset), zu denen Gedanken, Erinnerungen und Geschichten gehören.
Nur mal ein kleiner Zeitlauf: Kriegsende in der Mark und in Berlin.
Die Zeit der Berliner Street-Gangs nach 45, Blockade, Baden-Baden und der Schwarzwald, Heidelberg, Paris, Korsika, Algerien, England, USA.
Oder die vielen zum Teil skurrilen Begegnungen mit Verwandten, verrückten Freunden, Gangstern und liebenswerten Trotteln, tollen unerreichbaren und ebenso tollen aber höchst erreichbaren Frauen.
Sie werden den Jagdhaus-Schorfheide Krimi und beamtete Idioten kennenlernen, sowie merkwürdige Leute wie Herrn Rowedder, und bescheuerte Institutionen wie die Treuhandanstalt.
Natürlich erfahren Sie alles über den Mord im Kruger Busch, und wie das Gasthaus am Weiher abbrennt, wobei die brennende Wiese meiner Jugend nicht zu kurz kommen darf.
Genug genug – schauen Sie in das Inhaltsverzeichnis; dann können Sie selektiv oder von hinten nach vorn oder gleich von vorn loslesen.

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Kruge, ein mehr als 700 Jahre alter Rittersitz, war seit 1800 etwa bis 1945 das Gut meines Onkels von Trotha, und ich habe während des Krieges dort eine wunderbare Zeit mit meinen Cousinen Putzi und Mädi verbracht, bis die Verwandten vor den Russen nach Bad Godesberg flohen. In Gersdorf, mit dem sich Kruge 1960 zusammenschloss, ging ich ein Jahr lang zur Schule und sang jeden Morgen die Brandenburger Nationalhymmne „Steige hoch Du roter Adler…“, der bekanntlich gar kein Adler ist, sondern ein roter Milan.

Zurück zum Fall. Ein Mitglied der Jagdgesellschaft, die dort jagen durfte, war aus mehreren Gründen erpicht darauf, meinen neuen Mandanten aus dieser Gesellschaft auszubooten, und zwar im kollusiven Zusammenwirken mit dem Jagdvorsteher, einem Herrn H..

Zum Verständnis jagdrechtlicher Laien:

Alle Grundstücke einer Gemeinde, die nicht zu einer Eigenjagd (einer privaten Jagd) gehören, bilden kraft Gesetzes den sog. Gemeinschaftlichen Jagdbezirk dieser Gemeinde, hier Kruge-Gersdorf. Alle Eigentümer von land- forst- oder fischereiwirtschaftlichen Flächen dieser Gemeinde bilden kraft Gesetzes eine Körperschaft öffentlichen Rechts, die Jagdgenossenschaft. Diese wählt sich einen Vorstand und verpachtet dann das Jagdausübungsrecht - gemeinhin halt: die Jagd – an einen oder mehrere Jäger, die dann eine Jagdgesellschaft bilden.

Nach jahrelangem mehr oder minder Friede-Freude-Eierkuchen-Jagen der Jäger von Kruge/Gersdorf, von Eifersüchteleien eines Herrn F., einer der Jagdpächter, wegen des schönen Jagdbezirks des Friedhelm O. mal abgesehen, erschien eines Tages ein etwas unangenehmer aber einigermassen betuchter Herr aus, wie es damals hiess, „Westdeutschland“, also ein sogenannter Wessi. Der hatte plötzlich, wahrscheinlich durch F. „aufgemüdet“, wie der Jäger sagt, ein gewaltiges Interesse daran, nicht nur Mitglied der Jagdpächtergesellschaft zu werden, sondern anstelle meines Mandanten den Kruger Busch, das jagdliche Herzstück der Jagd, dauerhaft zugewiesen zu erhalten.

Der Herr Jagdvorsteher H. versammelte sich sofort hinter dem, denn er besass in der Gemarkung in älteres und bis dato unverkäufliches Haus, welches der Wessi ihm zu gutem Preis abzukaufen versprach, wenn man für ihn meinen Mandanten loswerde. Auch dem Mitpächter F., der beruflich ziemlich in der Luft hing, wurden lukrative Versprechungen gemacht. Der sah sich schon als reicher Mann.

So begann man, O. aus der Jagd „herauszumobben“. Jedenfalls versuchte man das und erfand allerlei Verfehlungen von O. und liess ihn abmahnen und schliesslich erteilte ihm der Jagdvorsteher H. erst eine und dann weitere fristlose Kündigungen des Jagdpachtvertrages und behinderte ihn bei der Jagd und, wie gesagt, mobbte und belästigte ihn wo immer möglich. Da aber brachte O. mich als seinen Anwalt in´s Spiel.

Ich will mich nicht zu sehr aufblasen, aber, halten zu Gnaden, es kam, wie es kommen musste: Ich griff die Kündiung vor dem Amtsgericht Bad Freienwalde an, die Gegenseite versuchte alle möglichen Tricks bis hin zu Meineidszeugen und Prozessbetrug, was man allerdings können muss, sonst geht es nach hinten los; die konnten es nicht, und es ging! O. gewann wie das heisse Messer durch die Butter. F liess noch im Gerichtssaal verlauten, in der zweiten Instanz werde ihr Anwalt mir mal zeigen, wo der Hammer hängt!

Ich schon verängstigt.

Die gehen in die Berufung, und was soll ich Euch sagen: verlieren krachend auch vor dem Landgericht in Frankfurt/Oder.

Im Rausgehen sagt F. zu meinem Mandanten, er solle sich diesen Tag gut merken, denn man werde ab heute nicht eher Ruhe geben, „als bis der O. unter 1 m Erde liege!“ Ich höre das, nehme derartige dusselige Ankündigungen aber selbstredend nicht für voll.

Wir trinken im Oderturm noch ein Bier auf den Sieg, aber mein Mandant O. ist voller dunkler Ahnungen und sagt, er nehme die Drohung sehr ernst, und wie er sich schützen solle usw. Ich, ehrlich gesagt, lache ihn aus und sage, alle die, denen solche Maulhelden öffentlich mit Vergeltung drohen würden, führen immer noch Rad, und was dergleichen kluge Sprüche mehr sind. Mein Mandant bleibt melancholisch.

Wie Sie auch in dem Kapitel „Ein Gasthaus brennt“ nachlesen können, kam O. wenige Wochen später völlig aufgelöst auf unserem Hof an, in Tränen gebadet und mit den Nerven am Ende.

Warum das?

O. lud jedes Jahr mehrmals Jagdgäste ein, bei ihm auf Hirsch, Rehbock und Schwein zu weidwerken. Die setzte er nur in dem für ihn reservierten Teil des „Kruger Busch“ an, zu dem kein anderes Mitglied der Pächtergesellschaft Zutritt hatte. Wie jedermann seit Jahren – was sag´ ich, seit Jahrzehnten, wusste, so auch F. – pflegte O. seine Jagdgäste ausnahmslos bis zu ihrem jeweiligen Hochsitz zu führen, er leise vorneweg, der Jagdgast hinterher. Niemals, echt niemals hatte er von dieser Angewohnheit eine Ausnahme gemacht, nicht mal in der DDR bei der Führung von Grosskopfeten.

Kurze Zeit nach dem Gerichtstermin hat er zwei liebe alte Jagdgäste, Vater und Sohn. Die sind seit zwei Tagen da und wollen nachts zurückfahren, aber vorher noch mal bei abnehmendem Mond auf Sauen ansitzen. Bis dahin hatten sie erst einen Überläufer erlegt.

Und ausgerechnet an diesem Abend passiert eine völlig undenkbare Abweichung vom Normverhalten – da seine Jagdgäste ihre Kanzeln gut kennen, entschliesst sich O., nachhause zu fahren und die Sau aus der Wildkammer zu holen, während die beiden Gäste ausnahmsweise mal allein zu ihren Sitzen gehen. Am Waldrand trennen sie sich, der Sohn pirscht am Feld entlang weiter und Vater biegt in einen Rückeweg ein, der im dichten Tann direkt auf eine von O´s Lieblingskanzeln zuführt. Im Wald ist es einigermassen dunkel, aber, wie der Jäger sagt, gutes Büchsenlicht. Vater geht ruhig auf die hohe Kanzel zu, die sich bereits gegen den helleren Nachthimmel abzuzeichnen beginnt.

Der Sohn hat gerade die am Wald-Feld-Rand frei stehende Leiter erreicht, als im Wald, aus Vaters Richtung, ein Schuss fällt, gefolgt von einem durchdringenden Schmerzensschrei. Er dreht um und rennt am Feldrand zurück in den Wald, rufend, und stolpert über seinen am Boden liegenden stöhnenden und röchelnden Vater. Er reisst ihn hoch und schleppt ihn zum Auto, wirft ihn auf den Rücksitz und rast nach Bad Freienwalde zum Krankenhaus. Dort wird der getroffene Vater vor dem Haus aus dem Wagen gehoben und sofort ärztlich versorgt. 15 Minuten später ist der Mann tot – eine Kugel Kaliber 30-06 hat die Lunge zerrissen, eine Herzklappe angerissen, mehrere Arterien verletzt und sich im Brustkorb zerlegt.

In diesem Moment kommt O von zuhause zurück mit dem Schwein im Kofferraum, sieht den Menschenauflauf vor dem Krankenhaus, erfasst mit einem Blick den Wagen der Jagdfreunde und die Blutlache am Boden, rennt hinein und findet seinen Jagdfreund tot in den Armen des Sohnes.

Was war geschehen?

F sann erkennbar auf Rache, denn seine „ best laid plans of men and mice “ waren zerstoben. Da fügte es sich, dass zu den gemeinsamen Jagdfreunden von F., H. und des Wessis ein Jäger gehörte, den sie schon mehrfach zu F. eingeladen hatten, der sich aber nicht nur als ein Mann schlichten Gemüts erwiesen hatte – auf deutsch: er war dumm wie Stulle! - sondern der nach wenigen Jagdeinladungen bereits so als „Schlumpschütze“, also als völlig unzuverlässiger Schiesser, verschrieen war, dass keiner der Jäger mehr mit ihm zur Jagd gehen wollte.

Diesem Individuum hatte F. am besagten Abend erst einmal einen oder zwei Schnäpse ausgegeben und dann gesagt, er werde ihn ausnahmsweise heute auf einen der besten Ansitze platzieren, die dieses Revier aufzuweisen habe. Die Schweine würden ihn früh anlaufen, und alles, was er tun müsse, sei, rasch und präzise zu schiessen. Der Blödmann bedankte sich freudig, und F. setzte ihn auf die Lieblingskanzel von O., von der er wie alle anderen wusste, dass sie für jedermann tabu war. F. war sich sicher, dass O. auch an diesem Abend wieder Gäste ansetzen würde, und er wusste, dass O. immer als erster zum Ansitz ging, und so drückte er sich die Daumen, dass der Schlumpschütze mal wieder einen seiner lebensgefährlichen Fehler machen werde.

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