Otto Rung - Der Engel mit den Eselsohren

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Düster und verlassen steht das Kinderasyl am Rande der Stadt. Nie hört man von dort Stimmen oder Kinderlachen, nur das Bellen der Hunde dringt ab und zu durch die hohen Hecken des Anwesens. Egil, ein kleiner Säugling, ist der einzige Überlebende aus dem verwahrlosten Heim. Schwester Sylvia, die Leiterin des Heims, wird wegen Verwahrlosung angeklagt. Angeblich konnte nichts gegen die Epidemie tun, die im Asyl ausgebrochen war und ein Kind nach dem anderen getötet hat. Kammerjunker Sanders nimmt das Kind bei sich auf und gibt es in die Obhut seiner Schwester.-

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Er beschloss, soweit wie möglich die geheime Entbehrung im Gemüt der Schwester zu stillen, ohne im übrigen den Rahmen des Heims zu sprengen und ohne die Rente des Klosters zu verscherzen.

Das Kind, das er auf dem Schreiberpult im Bureau gesehen hatte, verlieh seinen Absichten Form und seinem Wunsch Möglichkeit. Er erzählte ihr die Geschichte von dem verlassenen kleinen Knaben und wartete geduldig, dass der Keim in ihrem Gemüt wachsen sollte. Er sah, wie er Boden fand, es war, wie er erwartet hatte: Immer wieder kehrte sie mit Indignation zu der Verbrecherin Schwester Sylvia, der Engelmacherin, zurück, die sich gegen den angeborenen Beruf des Weibes vergangen hatte. Veronika war ausser sich, als sie hörte, dass sie der Strafe entging und als Geisteskranke in eine Anstalt gebracht worden war. Das empörte ihre tiefsten Instinkte. Jetzt wusste der Bruder, dass er die Entbehrung der Schwester richtig geahnt hatte. Aber der Wunsch musste von ihr selbst kommen, er musste sicher sein, dass sie später nicht die Schuld auf ihn schob, wenn das Kind nicht gut geriet.

Ihre Halbkusine, Frau Strobel, die mit einem Rechtsanwalt verheiratet war — und die in der Familie für brav, aber recht einfach galt —, lehrte Veronika, Klein-Ejgil zu waschen und zu frisieren, der wirklich, wie sie erwartet hatte, einem kleinen Engel mit langen gelben Locken glich. Frau Strobel verstand sich gut auf Kinder, war selbst Mutter von dreien: Aase, Kirsten und Klein-Theodor. Sie küsste Veronika mitten auf den Mund:

„Segen ist in dein Heim gekommen!“

Sie schluchzte halb erstickt vor Rührung und Polypen.

Ejgil kam erst in seinem siebenten Jahr in die hatte sich jedoch vorher schon verschiedenes Wissen angeeignet.

Veronika begleitete ihn am ersten Tage zur Schule. Er trug, wie stets, wenn er an die Luft gebracht wurde, einen Überzieher, der ihm fast bis zu den Hacken reichte, und einen Filzhut (mit Gummiband um das Kinn, wenn es wehte); die langen Locken fielen über den Pelzkragen des Mantels. Von hinten glich er einem kleinen, würdigen, älteren Komponisten.

Auf dem Dach der Schule war ein Storch aus Zink, weiss bemalt und mit rotem Schnabel, angebracht, um, wie der Vorsteher den Eltern sagte, gleich am Schultor die Kinder daran zu mahnen, dass sie von droben auf weissen Schwingen zur Welt gebracht waren.

Gegenüber der Schule lag ein Bauplatz, mitten darauf eine ungeheure Schlammpfütze. Einige der kleinen Schulknaben, die Wasserstiefel hatten, wateten im Kot. Veronika warnte Ejgil vor solchen Unarten. Er trug nämlich feine hellgraue Gamaschen über seinen Knöpfstiefeln, hatte übrigens auch keine Lust, wie die anderen zu waten. Sie küsste Ejgil auf die Stirn und verliess ihn im Schulhof, der schon voll von Knaben war. Sie spielten nicht, sondern standen da und sahen artig auf die Lehrer der Schule, die mitten auf dem Platze um den Vorsteher versammelt waren.

Ejgil war erst spät im Schuljahre angemeldet; es waren eben Ferien gewesen, und der erste Schultag fiel auf einen Merktag für das ganze Land. Ein sicher übereiltes Gerücht hatte nämlich gesagt, dass das alte konservative Ministerium abgehen und dass Bauernlinke und die anderen Demokraten Land und König in ihre Macht bekommen sollten.

Die Lehrer standen in einer Gruppe und steckten die Köpfe zusammen wie Pferde im Schneesturm. Sie waren alle erbost, der Vorsteher, Herr Bonfils, jedoch am meisten. Es war eine fashionable Schule, die zumeist von Kindern aus der Bourgeoisie der Stadt und sogar von nicht wenigen aus adeligen Heimen besucht wurde.

Herr Bonfils pfiff auf einer Flöte, und die Knaben nahmen Aufstellung in Reih und Glied, mit der Front gegen die Schullehrer, die nach Fächern in der Reihe geordnet waren: zuerst die examinierten, zuletzt der Gesanglehrer.

Herr Bonfils stand vor ihnen, vorm Regen geschützt durch die junge Buche, die vor zehn Jahren unter grosser Feierlichkeit gepflanzt worden war. Man hatte damals einen Federkasten mit einem Dokument über diese Pflanzung und einigen Münzen, wie sie damals im Umlauf waren — jedoch keine Goldmünze darunter —, beim Baum niedergelegt.

Ejgil stand als neuer zuhinterst in seinem Glied von der Gruppe der zweiten Vorschulklasse, vor ihm ein Knabe, der, wie ihm klar wurde, der „Fuchs“ war. Er war gross und kräftig und trug ein Regencape über seinem Tornister. Er drehte sich um und betrachtete mit Abscheu Ejgils langes Haar.

Aber Herr Bonfils hatte ihn gesehen. Er rief den Namen des Knaben: „Petersen! Stillgestanden im Glied!“

Herr Bonfils pfiff auf seiner Flöte, räusperte sich und ergriff das Wort:

„Jungens!“ rief er. „Es ist heute ein Tag der Trauer für unser liebes altes Vaterland.“

Er putzte sich die Nase. Sie war lang und spitz, und er trug eine Brille aus echtem Gold. Er fuhr fort:

„Seit gestern werden unser Vaterland und unsere Fahne von einer Schmach bedroht, die ärger ist, als käme sie von den Feinden des Landes!“

Er pfiff auf seiner Flöte:

„Rasch! Alle Jungens die Mütze ab, wenn Fahne und Vaterland genannt werden!“

Er hob die Stimme: „Das alte Ministerium unseres Königs, das zwanzig Jahre lang Volk und Thron gegen den machtgierigen Haufen geschirmt hat, hat gestern, wie ich höre, seine Demission eingereicht.“ Er erklärte: „Demission, Jungens, ist dasselbe wie Abschied.“ Er fuhr fort: „Der jahrelange, verfassungswidrige Kampf der Linken gegen das Finanzgesetz und die Befestigung unserer Hauptstadt hat das unverletzliche Recht unseres Königs bedroht, sich selbst seine Minister zu wählen.“ Er sah auf die Schullehrer, die alle Beifall nickten.

Er räusperte sich: „Über die kommende Regierung will ich nichts sagen. Weder Böses noch Gutes, aber ich mache kein Hehl daraus, Jungens: Ich fürchte das Schlimmste!

Und jetzt frage ich euch: Soll das neue Säkulum die Farbe vom roten Banner des Sozialismus und der Kommune tragen? Soll das zwanzigste Jahrhundert nicht erstehen aus dem leuchtenden Meer — sondern aus einer stinkenden Schlammpfütze?“

Er hatte sich in Feuer geredet: „Denn mit Kummer sehe ich Knaben, ja, Knaben aus meiner Schule, die auf dem Wege hierher heute durch eine Schlammpfütze gewatet sind! Aber verlasst euch darauf, ich werde sie zu finden wissen, jeden einzelnen, ihre Wasserstiefel reden eine deutliche Sprache!

Doch genug davon. Die Schuldigen werden ihrer Strafe nicht entgehen. Ich wende mich, wenn auch mit Kummer, von ihnen ab und spreche nur zu den Knaben, die keinen Schmutz hier auf den Asphalt meiner Schule gebracht haben — und deren Herzen rein sind wie ihr Pfad. Gelobet denn mit mir und meinen Mitlehrern und im Geiste eurer Eltern, die Wacht zu halten vor allen unseren alten Idealen, vor unserem Thron und der Wehr unseres Reiches!“

Er wandte sich zu den Lehrern.

„Herr Mogensen trete vor!“

Der erste Turnlehrer, Oberkanonier Mogensen, trat vor. Er hatte einen Bart wie Pulverrauch um das ganze Kinn und eine Nase, rot wie eine Tomate, die alte Marinejacke war in Zivil umgearbeitet. Er trug dünne Turnschuhe, trat aber als alter Seemann in eine Pfütze.

Herr Bonfils hob feierlich die Stimme:

„Herr Sergeant Hansen. Wollen auch Sie vortreten!“

Der zweite Turnlehrer, Hansen, trat vor, in Infanterieuniform und mit Schnurrbart, jung, rasch und elastisch.

Herr Bonfils fächelte mit der Hand. „Etwas mehr rechts, Sergeant Hansen, damit alle Knaben Sie sehen können! So! Danke!“

Er wandte sich gegen die Schule:

„Herr Oberkanonier Mogensen und Herr Sergeant Hansen sind die Repräsentanten unserer Flotte und unseres Heeres. Und ich bitte sie, im Namen unserer Streitkräfte das neunfache Hurra meiner Jungens entgegenzunehmen!“

Der Primus der Schule dippte die Flagge an dem hohen Mast, hierauf befahl Herr Bonfils: „Rechtsum!“ Die Knaben begaben sich klassenweise nach der Treppe.

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