Otto Rung - Der Engel mit den Eselsohren

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Düster und verlassen steht das Kinderasyl am Rande der Stadt. Nie hört man von dort Stimmen oder Kinderlachen, nur das Bellen der Hunde dringt ab und zu durch die hohen Hecken des Anwesens. Egil, ein kleiner Säugling, ist der einzige Überlebende aus dem verwahrlosten Heim. Schwester Sylvia, die Leiterin des Heims, wird wegen Verwahrlosung angeklagt. Angeblich konnte nichts gegen die Epidemie tun, die im Asyl ausgebrochen war und ein Kind nach dem anderen getötet hat. Kammerjunker Sanders nimmt das Kind bei sich auf und gibt es in die Obhut seiner Schwester.-

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Sie wurde sich auf einmal klar, dass Ejgil sicher nicht getauft war. Das ging unumstösslich aus seinem ganzen ungläubigen Wesen hervor; er war zweifellos ein Heide, selbst die Bibelgeschichte hatte vorhin seine Seele nicht gerührt.

„Du musst einen Ausweg finden,“ sagte sie, „aber unter keiner Bedingung die Baptisten!“

Er seufzte, schwieg jedoch. Amtsgewohnt sah er den ganzen Prozess voraus: das Gesuch an den Stiftspropst, weitergeschickt an den Superintendenten, dann ans Kultusministerium, vom Referenten zum Ministerialrat, Rücksendung zur Erklärung an den Superintendenten, denselben Weg wieder zurück, endlich Klage gegen den Pastor durch drei Instanzen und schliesslich, ex tute, Ausführung des Aktes. Er sank schlaff zusammen. Nichts konnte ihn in seiner freien Zeit dazu bringen, Formalitäten zu erledigen, das Amt gab schlechtgelohnte Arbeit genug.

„Ejgil ist nicht wie andere Kinder“, sagte Veronika plötzlich verstimmt. „Auf gewisse Weise ist er aufgeweckt, aber ihm fehlt seelische Erweckung. Er hat nicht — ja, was soll ich sagen — die rechte Kinderphantasie.“

Emil erinnerte sich selber gewisser kleiner Züge bei Ejgil — er war irgendwie ängstlich, etwas zu scharfhörig; man musste die Worte sorgsam wägen, ehe man mit ihm sprach, und war selbst dann noch nicht sicher.

„Ejgil“, räumte er ein, „ist ein etwas pedantischer Knabe.“

Ihre Unruhe stieg. Wie fremd der Knabe doch geblieben war trotz aller Güte, die sie ihm mehr als gern zuteil werden liess. Zeitweise konnten seine Augen eine regenbogenartige Glut haben wie die eines jungen Tieres.

Wieviel die Uhr sein mochte, es war wohl bald Schlafenszeit? Sie fühlte plötzlich ihre Brüste wie zwei Gewichte, vergebens wickelte sie sich dicht in den römischen Seidenschal. Auf einmal stieg in ihr die Erinnerung an einen Duft auf, den sie kürzlich — sie wusste nicht wo — eingeatmet hatte — von Tabak — und noch etwas — Harz? Aber wo? — Der süsse Tabakrauch einer Shagpfeife!

Ja, jetzt erinnerte sie sich. Hier im Hause war es —; aber der Bruder rauchte ja keinen Tabak. Draussen im Treppenhaus gestern — ja gewiss —, eine Tür hatte weit offen gestanden, ein junges rothaariges Mädchen kam heraus mit einer Kaffeetasse auf einem Teebrett. — Und drinnen im Halbdunkel hinter herabgezogenen Gardinen hatte sie undeutlich einen Mann erblickt, der in seinem Bett lag und eine kurze Holzpfeife rauchte. Von dort drinnen kam auch dieser scharfe Duft von Harz — nein, von Terpentin —! Verstimmt hatte sie ihren Weg fortgesetzt.

Der Knabe begleitete sie. Wie stets, wenn sie ausging, sahen die Händler ihr aus ihren Läden nach. Sie mochten einander gut stehen: der Knabe mit seinen gelben Locken, sie selbst in ihrem neuen blauen Kostüm. Es war Frühling, und der Kastellwall duftete nach Schnittlauch und Veilchen. Sicher hielten die meisten sie für Mutter und Sohn.

Das Gesetz, das über dem Leben Veronikas lag, war, dass sie in ihrer zarten Kindheit von den Eltern in das adelige Kloster Vallö eingeschrieben war. Seitdem erhob sie jährlich eine Rente, erst wenige hundert Kronen, aber mit den Jahren mehr, solange sie im unverehelichten Stande blieb. Das war sehr sinnreich erdacht von jener Sophie Magdalene, die das Stift Vallö errichtete: ward die Heiratschance mit den Jahren geringer, so stieg hingegen die Rente des Klosters, und die Verlockung zu einer Mesallianz wurde damit geringer. Im übrigen schirmten erst die Eltern, dann der Bruder den Fräuleinstand Veronikas. Die Freiwohnung als Konventualin, vielleicht sogar als Priorin im Schloss Vallö war besser als eine schlechte Ehe.

Die knappe Gage erlaubte Emil Sanders nicht, sich zu verheiraten, und ausserdem war er nicht nach dem Geschmack junger Mädchen. Ihm fehlte es an Keckheit. Aber das Gehalt als Amtsgehilfe, später als Abteilungschef, ergab, zu Veronikas Klostergeld gelegt, nebst den hinterlassenen Zinsen einen standesgemässen Lebensfuss für sie beide.

Das Leben in der Hauptstadt nach der Pensionierung des Vaters als General war für Veronika, gerade als sie die letzten Jahre der Zwanziger erreicht hatte, eine neue Blüte gewesen. Der Bruder war ihren Fahrten durch die vornehmen gesellschaftlichen Kreise gefolgt, hatte sich sogar zum Kammerjunker machen lassen, um — trotz seiner schlechten Karriere als Jurist, denn sein Examen war nur bescheiden gewesen — seine Schwester in die Zirkel begleiten zu können, in denen sie noch nach dem Tode des Vaters gefeiert wurde: Gesandtschaftsbälle, Tennispartien auf der sehr exklusiven Bahn der Aristokratie und fashionable Wohltätigkeitsbasare, bei denen Veronika ihrer stattlichen Figur wegen unentbehrlich war in lebenden Bildern als heilige Géneviève, die Retterin Frankreichs vor den Hunnen (dargestellt von dem spanischen und dem belgischen Gesandten mit grossen Bärten aus Werg), dann als heilige Jeanne d’Arc, ebenfalls Frankreich rettend, aber vor den Engländern (dargestellt von denselben Herren), sowie — vor einem intimeren Kreise von führenden Diplomaten — als Venus von Milo, ein Laken um die Lenden, einen weissen Jersey straff um die Büste und die geweissten Arme in einen Hintergrund aus schwarzem Samt gestreckt. An diesem Abend freite ein Leutnant von der Infanterie um sie, erhielt aber einen Korb.

Allmählich aber war’s, als frören diese fashionablen Zirkel zu, die Kavaliere waren weniger diensteifrig als zuvor, und viele von ihnen betrachteten Veronika, wie sie merkte, mit ganz anderen Blicken als früher. Sie konversierten sie mit deutlichem Beiklang in der Stimme als eine, mit der man gegebenenfalls ins Einverständnis kommen konnte. Jetzt verwandelte sie sich zu Marmor, aber sogleich wurde es leer um sie. Sie fühlte sich wirklich wie eine der kalten klassischen Skulpturen, die im Museum ein ödes Rondell für sich haben. Und trotz pflichtschuldiger Besuche blieben erwartete Einladungen eine nach der anderen aus. Äusserst still verging die Saison.

Auch die Mutter war jetzt tot. Der Bruder glitt automatisch in die Rubrik des Vaters, sie jetzt in die der Mutter. Er am Schreibtisch des Vaters mit den heraldischen Tafeln (nur die lange Reihe von Handbüchern für das Heer blieb jetzt unberührt stehen), sie am Nähtisch der Mutter und bei der täglichen Musterung des alten Familiensilbers auf dem Büfett. Beide mit derselben Aussicht über die Seen, wo die stillen Schwäne schwammen und Sonntags das Vorstadtpublikum langsam die Kastanien der Dossering entlang promenierte — eine Aussicht für Pensionäre.

Emil hatte einmal von seiner Sammlung von Adelssiegeln aufgesehen; er lächelte wehmütig, fast zärtlich:

„Nicht wahr, Veronika, nun sitzen du und ich hier gerade wie Vater und Mutter.“

Veronika sah ihn nicht an, liess aber den Stickrahmen sinken. Plötzlich erhob sie sich, ein ersticktes Schluchzen kam aus ihrer Kehle. Sie lief in ihr Schlafzimmer und verschloss die Tür.

Der Bruder blieb verstimmt sitzen. Er verstand, dass er gesagt hatte, was zu allerletzt gesagt werden durfte, was tabu war in diesem unveränderlichen Heim; dass er ausgesprochen hatte, was sie beide fühlten, aber schamhaft tief in ihr Herz versenkt hatten.

Und langsam fasste er die ungelöste Forderung, die verborgen im Gemüt jedes Weibes wohnt. Seine Welterfahrung war aufgebaut auf der Kenntnis von den Verlorenen der Gesellschaft, Verbrechern und Dirnen, deren rohe, gewaltsame Taten täglich wie eine schmutzige Brandung gegen den Bureaustuhl schlugen, von dem er methodisch zusah. Auch jetzt waren seine Schlüsse methodisch aufgebaut von dem Milieu aus, auf das sein Blick im täglichen Leben eingestellt war: Dass der Sinn eines Weibes von der Zeit, da sie mit Puppen spielt, bis zu ihrer Reife nur eine einzige Forderung kennt — ein Kind in den Armen zu halten. Selbst die verzweifelten Mütter, die in die Strafkammern kamen, konnten sich an einen jungen Dieb und Zuchthauskandidaten klammern, der indolent den Kautabak im Maule wälzte, während er sich küssen liess; — oder er hatte ein öffentliches Mädchen jahrelang mit der Polizei kämpfen, Strafe auf Strafe erleiden sehen, weil sie nicht von ihrem kleinen Mädchen lassen wollte, das süss hinter einer Gardine in der Kammer schlief, wo sie ihre Kunden empfing.

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