Christoph Ruf - Fieberwahn

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Hinter der glitzernden Fassade des Profifußballs brodelt es. Fans fühlen sich entmündigt und schikaniert, die Proteste gegen Kommerzialisierung und Kollektivstrafen nehmen an Vehemenz zu und werden längst nicht nur von Ultras getragen. An der Basis, von den Amateurvereinen bis zur 3. Liga, wächst die Wut auf Verbände, die sich nur noch um die Branchenriesen kümmern. Und vor der Tür lauern Veränderungen, die das Ende des Volkssports Fußball einläuten. Christoph Ruf hat mit Fans, Funktionären und Trainern gesprochen. Sein Fazit: Der deutsche Fußball sägt gerade den Ast ab, auf dem er sitzt.

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Kein Pirmasens-Trikot zu Weihnachten

Diesen Standpunkt vertritt er noch im April 2017: »Unser Weg ist es, die Einheit von DFB und DFL zu erhalten und dafür zu kämpfen, dass es finanzielle Verbesserungen für den Amateurfußball gibt.« Und an die Adresse von Amateurvertretern wie Engelbert Kupka und dessen Initiative »Rettet den Amateurfußball« gerichtet, ergänzt er: »Die sture Konfrontation mit der DFL bringt uns kein bisschen weiter.«

Dass der Kicker jüngst eine überaus erfolgreiche Serie mit dem Titel »Der Riss« gestartet hat, in der er über die Nöte und den Ärger an der Basis berichtet, sorgt bei Koch ebenfalls nicht für eine La Ola: »Objektiv gibt es diesen ›Riss‹ nicht«, sagt er, der sich gleichwohl in den letzten Jahren sehr viele Gedanken gemacht hat. Denn dass die Stimmung an der Basis oft miserabel ist, das stellt er ja gar nicht in Abrede: »Was stimmt, ist, dass an der Basis zum Teil das Gefühl herrscht, verlassen zu sein. Doch dieses Grundgefühl hat weniger mit den Verbänden als mit gesellschaftlichen Veränderungen zu tun. Der Staat zieht sich immer weiter zurück aus der Unterstützung von gesellschaftlichem Engagement – er pflegt z. B. die Sportanlagen weit weniger als früher – und findet keine Antwort auf den demografischen Wandel.« Dessen Folgen spüre der Fußball aber massiv: »In der Stadt, wo es viele junge Menschen gibt, fehlen die Sportanlagen, auf dem Land gibt es die, aber es fehlen die Sportler. In der Summe führt das dazu, dass Sportvereine sterben. Mit einer sinkenden Attraktivität von Fußball hat das nichts zu tun.«

Diese Analyse würde wohl vom Präsidenten eines fränkischen C-Klasse-Vereins bis zum Manager von Rot-Weiss Essen so gut wie jeder unterschreiben, doch während viele von denen die fehlende Wertschätzung der Verbände, vor allem aber die unfaire Verteilung der im Fußball erwirtschafteten Gelder anmahnen, ist Koch schon einen Schritt weiter. Weder glaubt er, dass sich die Kommerzialisierung zurückdrehen lässt, noch, dass der Trend dahin gehen wird, dass zehntausende Menschen sonntags wieder den Kick in ihrem Ort einer Übertragung auf Sky vorziehen werden.

Eine Rückkehr in die Vergangenheit, davon ist Koch überzeugt, die wird es deshalb nie mehr geben. Weder werden die Zuschauerzahlen bei den Amateuren plötzlich wieder anschwellen, noch werden die 2014 Geborenen es anders machen als der Jahrgang 2008 und sich massenhaft Shirts des FK Pirmasens oder des KFC Uerdingen statt von Bayern oder Barça zu Weihnachten wünschen. Deshalb hält Koch auch letztlich die gesamte Diskussion für rückwärtsgewandt. Nicht nur, weil jede grundsätzliche Veränderung an den realen Machtverhältnissen im Fußball scheitern würde, sondern weil der Fußball ein System ist, das in Wechselwirkung zum Rest der Gesellschaft steht. Er ist deswegen so kommerziell, weil die Gesellschaft so kommerziell ist.

Die Tim-Wiesierung des Amateurfußballs

Und weil man das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen kann und die Gesellschaft nun mal so eventfixiert ist, glaubt Koch, dass die unteren Ligen sich umstellen müssen. Mehr Thrill in der Endphase einer Saison, zusätzlich geschaffene Events, die die Kameras anlocken. Wer rückwärtsgewandte Lösungen propagiere, habe die Mehrheit der Menschen gegen sich. »Man wird an dieser Stelle auf Dauer nicht ansatzweise von der Bevölkerung unterstützt werden, weil die Gesellschaft nun mal eventisiert und auf Show ausgerichtet ist«, meint Koch. »Darauf müssen wir uns einstellen.«

Genau deshalb, findet er, müsse sich auch der Fußball an der Basis den Gegebenheiten anpassen und den Erfolg seiner Arbeit »nicht ausschließlich an der Zahl der verkauften Wurstsemmeln und Eintrittskarten« bemessen. Vielmehr gehe es darum, eine Antwort darauf zu finden, welche Chancen der Amateurfußball in einer veränderten Welt hat. »Eigentlich ist das, was wir anbieten, anachronistisch. Der wöchentlich wiederkehrende Rhythmus Dienstag, Donnerstag, Freitag Training und Sonntag Spiel hat nicht mehr viel zu tun mit moderner Jugendkultur«, weiß Koch. »Also müssen sich Verbände und Vereine etwas einfallen lassen für das Drumherum, müssen zum Beispiel einsteigen auf das, was die digitalisierte Gesellschaft zu bieten hat. Eine Antwort sind da zum Beispiel Live-Übertragungen und Highlight-Clips im Internet.«

Eine Antwort sind für Koch deshalb auch solche Events, wie sie im April 2017 der Kreisligist SSV Dillingen veranstaltete, als er für eine Partie den mit dem Präsidenten befreundeten Tim Wiese anheuerte. 1.000 Zuschauer kamen ins Stadion, über 700.000 Videoaufrufe verzeichnete alleine die Seite des Bayerischen Fußball-Verbandes, die das Spiel samt Drumherum übertrug. Und endlich hatte auch die Generation Facebook mal etwas zu besprechen, das nicht mit Ronaldo, Messi, Reus oder Neuer zu tun hatte. Genau wie es Koch vorschwebt: »Die Frage muss lauten: Was muss passieren, damit die heute Geborenen zu mir kommen, wenn sie im Alter von F-Jugendlichen sind? Das geht doch nur, indem ich ein Image schaffe, in dem transportiert wird, dass nicht nur Real, Bayern oder der BVB toll sind.«

Deswegen, so Koch, könne er auch die Klagen über die Liveübertragungen nicht nachvollziehen, die künftig bundesweit verstärkt im Internet gezeigt werden sollen. Es könne schon sein, dass der eine oder andere Zuschauer wegbleibe, weil er dann das Auswärtsspiel eben auf der Couch verfolge. Das müsse man allerdings mit dem Imagegewinn verrechnen. Das Beispiel Tim Wiese zeige doch, dass es einfacher sei, »zweimal im Jahr 600 statt 200 Zuschauer zu haben als 17-mal 30 mehr«. Kurzum: »Du wirst die Uhr nicht zurückdrehen und auch nicht die eventisierte Gesellschaft abschaffen können. Also musst du schauen, dass du selbst hin und wieder Events schaffst.«

Wäre es unfair, diesen Gedanken mit dem DFB-Pokalfinale 2017 zu verquicken? Vielleicht, schließlich war es nicht Rainer Koch, der auf die Idee kam, in der Halbzeitpause des Spiels zwischen Dortmund und Frankfurt Helene Fischer auftreten zu lassen. Doch seit dem 27. Mai 2017 dürfte es viele Millionen Menschen geben, für die ein für alle Mal bewiesen ist, dass beim DFB einige Leute arbeiten, die nicht so ganz instinktsicher sind, wenn es darum geht zu beurteilen, welche »Events« man Fußballfans schmackhaft machen kann und welche nicht.

Play-off-Spiele für alle

Doch Helene Fischer hin und chinesische U20-Mannschaften her: Koch hätte in seinem Beritt, dem Amateurfußball, ja schon ein paar Ideen, wie der Fußball in den unteren Spielklassen weiter vorankommen könnte. Play-off-Spiele für den Aufstieg und den Abstieg schweben ihm vor, wohlwissend, dass bei aller Kritik an den Relegationsspielen eben auch in den unteren Ligen die Zuschauerzahlen deutlich höher sind, wenn es am Ende der Saison noch mal um alles geht. Manche Kreisliga-Relegation findet da vor 800 Zuschauern statt, bei Aufstiegsspielen zur Oberliga kommen – wie beim Spiel des Freiburger FC gegen Backnang – schnell mal über 2.000 Zuschauer. Warum also sollte man nicht flächendeckend für ein paar Zuschauermagneten mehr sorgen? »Fußball ist die einzige Sportart, die noch auf Play-offs verzichtet; ich glaube, im Amateurfußball sind sie unausweichlich.«

Koch atmet tief durch, er ahnt, dass seine Pläne auf Widerstand stoßen werden, er glaubt aber, dass weite Teile der Basis ihn dabei unterstützen. Allemal zukunftsträchtiger jedenfalls seien Gedanken über die Zukunft als das, was er seit einigen Wochen immer wieder in der Zeitung und im Netz lese. Das Medienecho auf die Kampagne des langjährigen Hachinger Präsidenten Engelbert Kupka erscheint Koch vollkommen überdimensioniert. »Eine Initiative, die nach Monaten 1.400 Facebook-Likes hat und nicht einmal 100 von 25.000 Vereinen vertritt …«, schüttelt Koch den Kopf. »Die Initiative von Herrn Kupka bringt die Leute gegeneinander auf, anstatt die Stärken des Amateurfußballs zu entwickeln. Das und die Bereitschaft, mit einer Stimme zu sprechen, sind aber die einzige Chance, um den Amateurbereich wirklich nach vorne zu bringen.«

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