Christoph Ruf - Fieberwahn

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Hinter der glitzernden Fassade des Profifußballs brodelt es. Fans fühlen sich entmündigt und schikaniert, die Proteste gegen Kommerzialisierung und Kollektivstrafen nehmen an Vehemenz zu und werden längst nicht nur von Ultras getragen. An der Basis, von den Amateurvereinen bis zur 3. Liga, wächst die Wut auf Verbände, die sich nur noch um die Branchenriesen kümmern. Und vor der Tür lauern Veränderungen, die das Ende des Volkssports Fußball einläuten. Christoph Ruf hat mit Fans, Funktionären und Trainern gesprochen. Sein Fazit: Der deutsche Fußball sägt gerade den Ast ab, auf dem er sitzt.

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Sponsoren: schwierig

Nachdenklich stimmen sollte dann auch die Erklärung des Siegener Vorstands Gerhard Bettermann: »Die 3. Liga besitzt Argumente. Aber gegenüber der Regionalliga sind potenzielle Sponsoren skeptisch«, sagte er dem Bonner General-Anzeiger. »Viele sagen dann: Wenn ihr in der 3. Liga seid, können wir noch mal reden.« Doch in die 3. Liga kommt man eben nur mit einem ungesund hohen Etat – ein Teufelskreis, mit dem ein Verein wie Siegen allerdings insofern nichts zu tun hat, als er schon den Normalbetrieb in der 4. Liga nicht stemmen kann. »Seit drei Spielzeiten gibt es eine Unterdeckung des Etats, die immer wieder nur durch privates Engagement von Gönnern geschlossen werden konnte. Die Leute können und wollen wir nicht immer wieder beknien.« Seine Schlussfolgerung: »Man muss ehrlich sein und den Tatsachen ins Auge sehen – Siegen kann sich die Regionalliga nicht leisten.« Doch das gilt nicht nur für Siegen, das – wie im Nordosten Schönberg – nicht auf Profitum setzte, keine überhöhten Gehälter zahlte und sich auch sonst keinesfalls dem Größenwahn hingab.

Und genau das ist das Problem, denn ohne entsprechend kostspielige Strukturen und Spieler ist es fast unmöglich aufzusteigen. Das Vabanquespiel ist systemimmanent. Die Vereine stehen vor der Alternative, ein bisschen in der 4. Liga vor sich hin zu kicken und langsam, aber sicher der Vergessenheit anheimzufallen – oder ins Risiko zu gehen. Das führt dazu, dass selbst die Vereine, die den verständlichen Ehrgeiz ihrer vielen Fans bändigen, indem sie auf die wirtschaftliche Vernunft verweisen, davon nichts haben. Denn investorengetriebene Vereine mit wenigen Fans werden an ihnen vorbeiziehen, wenn sie nicht versuchen, finanziell mit ihnen mitzuhalten.

»Profis« seien »in dieser Liga auf Dauer nicht zu finanzieren«, weiß dann auch Dirk Mazurkiewicz, der Präsident des West-Regionalligisten Bonner SC. Wie der Verein rechnet, hat der sportliche Leiter, Thomas Schmitz, dem General-Anzeiger im März 2017 berichtet: »Die Mannschaft kostet in dieser Saison 350.000 Euro. Darin enthalten sind die Sozialversicherungsbeiträge und Abgaben für die Berufsgenossenschaft – immerhin 1.200 Euro pro Spieler pro Jahr. Bis auf vier Akteure, die beim BSC fest angestellt sind, spielt der Rest der Mannschaft auf 450-Euro-Basis. Hinzu kommen Fahrgeld und Prämien. Auf der Homepage des Klubs sind 28 Spieler gelistet. Durchschnittlich kostet ein Fußballer den BSC also rund 1.000 Euro pro Monat. Das Spitzensalär beträgt 2.000 Euro.«

Ähnlich wirtschaftet man beim FC Nöttingen, einem mittelständisch strukturierten Verein aus Baden, der auf Amateure setzt und seit Jahren zwischen Oberliga und Regionalliga pendelt. »Profitum in der Regionalliga geht eigentlich nicht«, sagte dessen Vorsitzender Dirk Steidl der Pforzheimer Zeitung . Viele Klubs zahlten schlicht deutlich höhere Gehälter, als sie sich leisten könnten, glaubt Steidl, der für seinen Verein in der Regionalliga mit 350.000 Euro kalkuliert. Mehr als in Bonn oder Nöttingen sollte wohl generell in der Regionalliga nicht bezahlt werden – sonst droht der finanzielle Kollaps.

Es sei denn, man verfügt über einen klassischen Mäzen wie Franz-Josef Wernze bei Viktoria Köln oder man ist ein Provinzklub, der das Glück hat, von einem reichen Geschäftsmann zum Betätigungsfeld erkoren worden zu sein. Davon gibt es einige in den fünf Regionalligen. Auch der Meister der Regionalliga Südwest, der SV Elversberg, wäre ohne seinen Gönner und Präsidenten Dominik Holzer, den Chef eines Pharmakonzerns, ein ganz normaler Dorfverein. So wäre beinahe eine Mannschaft in die 3. Liga aufgestiegen, die bei Heimspielen kaum einmal mehr als 1.000 Zuschauer hat.

Aufstieg? Lieber nicht

2010 wurden die Abschaffung der dreigleisigen Regionalliga und die Einführung der fünfgliedrigen zur Saison 2012/13 beschlossen. In jener Saison wechselte auch die Hauptverantwortlichkeit für die Regionalliga vom DFB auf die Landesverbände. Vor der Ligareform 2012 hatte der Deutsche Fußball-Bund immerhin noch mehr als 5 Mio. Euro an die Vereine der drei Staffeln ausgeschüttet, nun fließt gar nichts mehr, doch die Kosten sind gestiegen. Kein Wunder also, dass mehr als ein Dutzend Klubs seitdem auf den Aufstieg verzichtet hat. Hunderte Oberligisten meldeten aus finanziellen Gründen erst gar nicht für die nächsthöhere Spielklasse, um im Fall der Fälle nicht tatsächlich hochzumüssen. So kommt es immer wieder zu Konstellationen, die mit einem regulären und fairen sportlichen Wettbewerb nichts mehr zu tun haben. In der Saison 2015/16 etwa nahm Altona 93 an den Aufstiegsspielen zur Regionalliga teil – und das als Tabellensechster! Die ersten fünf der Oberliga Hamburg hatten dankend abgewunken. 2014 wollte sogar kein einziger Verein aus Hamburg, Mittelrhein und Hessen aufsteigen.

Noch ein paar Jahre zuvor, als die Regionalliga in ihrer jetzigen Struktur aus der Taufe gehoben wurde, hatte man sich das ganz anders vorgestellt. Die Regionalliga sollte ein Erfolgsmodell werden, ein Fest für jene Fußballfreunde, die alle paar Wochenenden Lokalderbys sehen wollen, vor gut gefüllten Rängen und auf einem sehr ordentlichen sportlichen Niveau. Das ist tatsächlich eingetreten, ansonsten blieben die meisten Versprechen unerfüllt – zumindest für die Vereine. Die Reform stärkte allerdings die Landesverbände des DFB. So wurden die Vermarktungsrechte an die Verbände abgetreten, die nun auch Gebühren für Ton- und Bildaufnahmen kassieren können. Schon daran entzündete sich Kritik. Dabei ist weitgehend unstrittig, dass Vereine wie der VfR Garching oder die TSG Sprockhövel unterm Strich gut mit der zentralen Vermarktung fahren. Doch viele Vereinsvertreter halten dem DFB und seinen 21 Untergliederungen vor, einen überdimensionierten Apparat zu alimentieren. Es spricht einiges dafür, dass dem deutschen Fußball wie auch der deutschen Politik schon bald eine Föderalismusdebatte droht. So richtig einsichtig ist es ja auch nicht, dass es einen Südbadischen und einen Badischen Fußballverband geben muss. Eines ist jedenfalls klar: Eine Liga, in die viele gar nicht hineinwollen und aus der zwei von fünf Meistern nicht hinausdürfen, hat ein ziemlich großes Problem.

»Regionalliga muss Regionen abbilden«

DFB-Vizepräsident Rainer Koch will das gar nicht in Abrede stellen, aber beim intensiven Gespräch im April 2017 in den Räumen des Bayerischen Fußball-Verbands die Gelegenheit nutzen, um einmal mit ein paar Vorurteilen über sich, den BFV und die Regionalligen aufzuräumen. Koch weiß ja, dass von Nord bis Südwest gerne kolportiert wird, die derzeitige Ligeneinteilung mit Bayern als einer von fünf Spielklassen sei ein Zugeständnis an das mächtige Bundesland mit seinem mächtigen Fußballverband gewesen. Kompletter Unsinn, wie Koch versichert, sein BFV habe 2012 zwar auf die Eigenständigkeit gedrängt, sich aber generell für eine stärkere Regionalisierung eingesetzt. »Wir wollten damals acht Spielklassen, konnten uns damit aber nicht durchsetzen.« Mehr Lokalderbys, kürzere Reisen – Koch findet die Idee noch heute charmant. Die »Region« in »Regionalliga« will er durchaus wörtlich verstanden wissen.

Die Klagen der Großen – von Saarbrücken bis Essen und von Aachen bis Cottbus – findet er nicht nur in der Sache unbegründet. Man merkt ihm auch an, dass er im Zweifelsfall lieber die Interessen der kleineren Vereine vertritt, wenn die im Widerspruch zu denen derjenigen stehen, die schon mal in der 2. oder 1. Liga gespielt haben und lieber heute als morgen dorthin zurückwollen. Ohne Vereine beim Namen zu nennen, sagt er also: »Eine Vereinspolitik, die Insolvenz in Kauf nimmt im Falle eines Scheiterns, ist von vorneherein unseriös.« Wenn Vereine wie Lotte und Würzburg den Aufstieg schafften, müsste das für die großen Beschwerdeführer mit ihren vergleichsweise hohen Etats doch auch möglich sein. Und überhaupt: »Es kann doch nicht die Lösung sein, eine Ligareform zu konstruieren, die ausschließlich auf das Dutzend Vereine zugeschnitten ist, das unbedingt hochwill. Diese Klubs müssen aufhören, Lösungen vorzuschlagen, die nur ihnen nutzen. Das ist rücksichtslos gegenüber allen anderen, vor allem auch den fast 200 Oberligavereinen in Deutschland, für die die Regionalliga erreichbar bleiben muss.«

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