Christoph Ruf - Fieberwahn

Здесь есть возможность читать онлайн «Christoph Ruf - Fieberwahn» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Fieberwahn: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Fieberwahn»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Hinter der glitzernden Fassade des Profifußballs brodelt es. Fans fühlen sich entmündigt und schikaniert, die Proteste gegen Kommerzialisierung und Kollektivstrafen nehmen an Vehemenz zu und werden längst nicht nur von Ultras getragen. An der Basis, von den Amateurvereinen bis zur 3. Liga, wächst die Wut auf Verbände, die sich nur noch um die Branchenriesen kümmern. Und vor der Tür lauern Veränderungen, die das Ende des Volkssports Fußball einläuten. Christoph Ruf hat mit Fans, Funktionären und Trainern gesprochen. Sein Fazit: Der deutsche Fußball sägt gerade den Ast ab, auf dem er sitzt.

Fieberwahn — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Fieberwahn», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Man merkt, dass Koch, der fraglos – wie die meisten im bezahlten Fußball – ein guter Strippenzieher ist, jahrzehntelang auch auf dem Fußballplatz sozialisiert wurde. Denn er präsentiert ein Argument, das in der gegenwärtigen Debatte selbst von Traditionalisten nur selten zu hören ist: »Wenn Sie sich einmal die Landkarte des Fußballs anschauen und einen Strich von Nord nach Süd mittendurch ziehen, dann werden Sie feststellen, dass sie links vom Strich viele Menschen und wenige Schafe haben – und im Osten des Strichs ist es umgekehrt«, sagt Koch. Und während sein Gegenüber noch die Städte von links nach rechts und von rechts nach links gruppiert, fährt er fort: »Regionalliga muss Regionen abbilden, sonst macht man ganze Regionen platt.« Sprich: Neugersdorf, Meuselwitz und Hof haben genauso eine Existenzberechtigung in der 4. Liga wie Essen oder Mannheim. Koch bringt jetzt noch ein paar Vereine aus seinem Verband ins Spiel, Memmingen oder Buchbach, einen Marktflecken mit 3.000 Einwohnern, aber fast 900 Zuschauern im Schnitt. Der Subtext ist klar: Vereine, die solide wirtschaften, nicht mehr sein wollen, als sie sind, und Spaß daran haben, wenn einmal im Jahr neben Garching auch noch die Fanhorden des TSV 1860 München vorbeikommen, denen gehört seine Sympathie. Vor allem aber glaubt Dr. Rainer Koch, dass man so bescheiden wirtschaften muss wie Memmingen oder Buchbach, um in der Regionalliga bestehen zu können.

U23-Teams – eine Klasse für sich

Bliebe allerdings noch die Krux mit den Relegationsspielen, die das vermeintlich eherne Prinzip ersetzen, dass der jeweils Erste einer Spielklasse automatisch aufsteigt. Glücklich mit dieser Lösung ist niemand, schon gar nicht die Topteams. Doch es ist schwer, einen Konsens darüber zu erzielen, wie die Ligen zugeschnitten sein müssten, um die Aufstiegsregelung fairer zu gestalten. Würde man die Regionalliga wieder von fünf auf drei Staffeln reduzieren, hätte man wieder drei Aufsteiger – aber eben auch 40 Teams, die dann nur noch fünftklassig spielten. Das wäre jedenfalls ebenso wenig konsensfähig wie eine zweigleisige 3. Liga, in die man ebenfalls vier oder auch fünf Teams aufsteigen lassen könnte. Doch dafür sind weder die Dritt- noch die Viertligisten. Denn die wäre weder vermarktbar, noch wäre sie attraktiv für die Fans.

Zwei andere Lösungen wären allerdings fair und zumindest bei einer Abstimmung in den Regionalligen wahrscheinlich auch mehrheitsfähig. Eine Möglichkeit wäre, dass fünf Vereine in die 3. Liga auf- und fünf aus der 3. Liga absteigen, vorausgesetzt, man behält den an sich wenig umstrittenen Zuschnitt auf fünf Regionalligen bei. »Absolut zumutbar«, findet beispielsweise Offenbachs Geschäftsführer Christopher Fiori. »Das ist schließlich eine Zwanziger-Liga, da wäre das Opfer wesentlich geringer als der Unsinn, dass ein Meister nicht aufsteigen darf. Aber der wird den Regionalligisten seit Jahren zugemutet.« Ebenfalls sehr populär ist eine Zerschlagung der Regionalliga Bayern. Würde man die ausdünnen, so sagen viele Manager, ließe sich prima ein bundesweiter Zuschnitt auf vier Regionalligen gewährleisten.

Doch es gäbe noch eine viel bessere Lösung, eine, die auf Applaus in der 3. und 4. Liga stoßen und von den Fans bejubelt werden würde. Und das wäre eine Regionalliga ohne die U-Mannschaften der Profivereine. Für die könnte man eine Nachwuchsliga einrichten und hätte mit einem Mal 21 Regionalligisten weniger – also in etwa eine ganze Spielklasse eingespart. Vier Aufsteiger, vier Absteiger und überall glückliche Menschen. Nur nicht bei den DFL-Vereinen. Doch die müssten sich dann die Frage gefallen lassen, warum sie die Regeln in einer Liga bestimmen wollen, die sie ansonsten behandeln wie einen aussätzigen Verwandten, mit dem man partout nichts zu tun haben möchte.

Geheimes Zusatzabkommen

Die Probleme des DFB, sie fangen definitiv auf der Ebene der Landesverbände an. Und sie hören oben noch lange nicht auf, denn seit der Affäre um das »Sommermärchen«, in deren Folge Präsident Wolfgang Niersbach und sein Generalsekretär Helmut Sandrock hatten zurücktreten müssen, ist der DFB angeschossen: in der öffentlichen Wahrnehmung, in der ausweislich mehrerer Umfragen das Image des Verbands stark gelitten hat, und natürlich infolgedessen auch gegenüber der DFL, die im deutschen Fußball schon lange den Ton angibt und seit dem Herbst 2015 erst recht Oberwasser hat. »Damals war der DFB am Implodieren und Explodieren zugleich«, sagt ein Vertreter eines westdeutschen Landesverbandes des DFB. Vor diesem Hintergrund war es wohl schon ein Erfolg, Reinhard Grindel gegen den erklärten Willen zahlreicher Granden aus den Profiklubs als neuen DFB-Präsidenten durchzubringen – auch wenn sich seither mancher fragt, woher eigentlich das Gerücht stammt, dass Grindel ein »Mann der Amateure« sei. Sieht man einmal davon ab, dass sein Desinteresse an den unteren Ligen nicht ganz so offensichtlich ist wie bei seinem Vorgänger Niersbach, hat sich seit dem Stabwechsel offenbar nicht viel geändert.

Koch, der sich im Vorfeld sehr für Grindel eingesetzt hatte, sieht das anders. Er lässt aber durchblicken, dass weder er selbst noch Grindel bei den Verhandlungen um die Verlängerung des Grundlagenvertrags unter diesen Vorzeichen mehr hätten aushandeln können als eine Lösung, die zum ersten Mal in den vergangenen Jahren so richtig ins öffentliche Bewusstsein rückt, wie enorm die Kluft zwischen dem Profifußball und seiner Basis geworden ist. Mit dem Grundlagenvertrag wurde der DFL vor 16 Jahren das Recht übertragen, die Vermarktungsrechte der Profiklubs eigenverantwortlich zu verwerten. Vereinbart wurde eine Art Pacht in Höhe von drei Prozent der Medien- und Ticketeinnahmen. Schon das war nicht viel, doch proportional müssen die Profis – wie kurz darauf enthüllt werden wird – jetzt noch weniger abgegeben, was man durchaus als getreues Abbild der Machtverhältnisse im deutschen Fußball deuten kann. Während auf die 36 Profiklubs jährlich 1,16 Mrd. Euro entfallen, hätten dem gesamten Amateurfußball gerade mal 35 Mio. Euro zugestanden, abzüglich der 20 Mio. Euro aus den Erlösen mit dem DFB-Team, die in umgekehrte Richtung fließen, wohlgemerkt. Doch selbst diese 15 Mio. Euro flossen letztlich nicht, denn es gab ein geheimes Zusatzabkommen zum Grundlagenvertrag.

Und wie vieles, das geheim gehalten wird, geschah dies deshalb, weil jemand, in diesem Fall der DFB, zu Recht einen Sturm der Entrüstung befürchtete. Demnach werden seit 2013 Zahlungsflüsse in beide Richtungen gedeckelt. So muss die DFL dem DFB pro Jahr nur 26 Mio. Euro zahlen und bekommt 20 Mio. Euro aus der dem DFB obliegenden Nationalmannschaftsvermarktung zurück. Per Saldo erhält der DFB also lächerliche 6 Mio. Euro aus einem TV-Vertrag, der für die Saison 2017/18 wieder einen Rekordwert ausweist, doch der Amateurfußball partizipiert an den Zuwächsen nicht mehr proportional. Auch hier geht die Schere also weiter auseinander. Die 36 deutschen Profiklubs erhalten pro Jahr rund 1,16 Mrd. Euro statt bislang 680 Mio. Euro an Medienerlösen. Doch dafür gibt der DFB noch einmal zusätzliche 5 Mio. Euro jährlich an die Landesverbände, on top kommen weitere 3 Mio. Euro aus eigenen Mitteln. Die DFL stellt noch einmal 2,5 Mio. Euro jährlich für konkrete Projekte im Rahmen des »Masterplans Amateurfußball« bereit. Zum Vergleich: Das entspricht dem Jahressalär eines leicht überdurchschnittlichen Bundesligaspielers.

Dass das alles aus Sicht des DFB, vor allem aber aus Sicht der 25.000 Fußballvereine, ein richtig schlechtes Ergebnis ist, weiß auch Rainer Koch. Er gab schon unmittelbar nach Veröffentlichung des Verhandlungsergebnisses ein Interview, in dem er betonte, dass das Amateur-lager enttäuscht sei, wobei auch er es damals nicht für nötig befand, die Öffentlichkeit über das Zusatzabkommen zu unterrichten. »Die 2,5 Mio. Euro lösen angesichts der 1,16 Mrd. Euro keine La Ola bei der Basis aus«, sagte Koch der Sport Bild: »Die Einheit des Fußballs zwischen Amateuren und Profis ist aber wichtiger als jeder Euro, und deshalb muss es darum gehen, die Liga zu überzeugen, dass sie von sich aus und freiwillig deutlich mehr Geld für die Talentförderung an der Fußball-Basis gibt.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Fieberwahn»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Fieberwahn» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Fieberwahn»

Обсуждение, отзывы о книге «Fieberwahn» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x