Christoph Ruf - Fieberwahn

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Hinter der glitzernden Fassade des Profifußballs brodelt es. Fans fühlen sich entmündigt und schikaniert, die Proteste gegen Kommerzialisierung und Kollektivstrafen nehmen an Vehemenz zu und werden längst nicht nur von Ultras getragen. An der Basis, von den Amateurvereinen bis zur 3. Liga, wächst die Wut auf Verbände, die sich nur noch um die Branchenriesen kümmern. Und vor der Tür lauern Veränderungen, die das Ende des Volkssports Fußball einläuten. Christoph Ruf hat mit Fans, Funktionären und Trainern gesprochen. Sein Fazit: Der deutsche Fußball sägt gerade den Ast ab, auf dem er sitzt.

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Solche Vorschläge, die für viele Fußballfans wie die Agenda des Grauens klingen, kommen von einem Mann, dem man zugutehalten muss, dass er weiter denkt als viele seiner Kollegen in den Landesverbänden. Wer sich in der Regionalliga Bayern oder den beiden Bayernligen umhört, erfährt, dass Koch im regen Kontakt mit den Vereinen steht, oft ist er am Wochenende auch auf der Tribüne. Das unterscheidet den BFV-Präsidenten, der privat möglicherweise gar nicht so viel Spaß an der Eventkultur hat, von vielen seiner 20 Kollegen, die lieber beim örtlichen Bundesligisten zuschauen oder dafür sorgen, dass sie in die Länderspieldelegationen für die Nationalmannschaft kommen. Über die wiederum kann sich ein anderer Mann stundenlang echauffieren, denn sie sind für ihn die Hauptschuldigen daran, dass der Amateurfußball von seinen eigenen Repräsentanten »verraten und verkauft« wird. Der Mann, der so prägnant formuliert, ist: Engelbert Kupka.

»Die Duma ist lebhafter als der DFB-Bundestag«

Von der Brienner Straße 50 in München, Sitz des BFV, zur Witneystraße 1 in Unterhaching sind es gerade einmal 25 Autominuten in südlicher Richtung. Kupka hat zum Interview in seine Anwaltskanzlei am Hachinger Stadtrand gebeten: schwere Holzmöbel, ein paar gerahmte Diplome, ein riesiger Aktenberg, rechtwinklig zur Schreibtischkante. Und ein bald 80-Jähriger, dem man das Alter weit weniger anmerkt als den Gemütszustand: Wenn Engelbert Kupka über Fußball redet, spricht ein wütender Mann. Am DFB-Bundestag in Erfurt, der den unvorteilhaften Grundlagenvertrag im Oktober 2016 erwartungsgemäß abgesegnet hat, lässt Kupka kein gutes Haar. »Die Delegierten wussten ja gar nicht, worum es geht«, meint er. »Das Beste, was den Chefs beim DFB passieren kann, ist doch ein nicht informierter Delegierter. Der nickt dann alles ab, was von oben kommt. Die 21 Landesfürsten sind da sowieso längst auf Kurs, die haben sie aus Frankfurt vorher ja auch schön eingenordet.«

Der typische DFB-Basisvertreter, so Kupka, höre dann auf, die Interessen der Basis zu vertreten, wenn daraus Diskussionen und Konflikte entstünden. »Die empfinden das als Ehre, da inmitten all der Großen rumzusitzen, und freuen sich, wenn Rummenigge ihnen die Hand gibt und ein gutes Essen serviert wird.« Für die Debattenkultur beim DFB hat Kupka ein strenges Urteil parat: »In der Duma in Moskau ging es lebhafter zu als heute im DFB-Bundestag.« Die Amateure aber hätten keine Stimme: »Der DFB verfährt da nach dem Motto ›divide et impera‹ und verweist auf die Landesverbände.« Doch von denen sei keine Gegenwehr gegen die DFB-Politik zu erwarten.

Dass eine solche Basis kein ernstzunehmendes Gegenüber für die DFL darstelle, dürfe keinen wundern, so Kupka. Doch so richtig sauer ist er nicht auf die braven Delegierten, sondern auf die Verbandsspitze und die Landesfürsten. Denn die hätten sich auf einen unappetitlichen Deal zu Lasten der Amateure eingelassen. Als Gegenleistung dafür, dass die DFL zähneknirschend einen DFB-Präsidenten Grindel akzeptierte, habe man den Grundlagenvertrag ebenso zähneknirschend abgenickt. »Koch hat hinter den Kulissen versucht, mehr zu erreichen, wurde aber von der DFL-Spitze um Rauball und Peter Peters abgekocht.« Das dürfte im Übrigen so stimmen und die Frage aufwerfen, wie der DFB je mit einer Stimme sprechen will, wenn er sich in den Landesverbänden einige Funktionäre leistet, die, was strategisches Denken angeht, ihren DFL-und (zumindest einigen) Vereinskollegen grandios unterlegen sind. Und die das nicht einmal zu stören scheint, weil sie Fans ihrer selbst und all der meist recht banalen Geschichten sind, die ja angeblich nur der Fußball schreibt.

Kupka betont häufig, dass es seiner Initiative nicht allein um mehr Geld gehe. Vielmehr sei der Amateurfußball zum Bittsteller verkommen, dessen Anliegen kein Gehör fände. Was umso schlimmer sei, als er für das Versagen der nationalen und internationalen Verbandsspitzen in Sippenhaft genommen werde. Angesichts der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in den höchsten Etagen von FIFA, DFB, UEFA und IOC leide das Image des gesamten Fußballs. »Da sagen die Sponsoren: Ihr habt doch genug Geld, verteilt es richtig.«

Was Kupka vorschwebt, ist ein anderer Verteilungsschlüssel, nach dem das Geld 40:60 an DFB und Vereine aufgeteilt wird. Damit könnten Baumaßnahmen von Fußballplätzen ebenso gefördert werden wie Qualifizierungsmaßnahmen für ehrenamtliche Funktionäre. Die Krux daran: Auch DFB-Funktionäre wie Koch hätten vielleicht nichts gegen solche Summen einzuwenden, allein: Sie bekommen sie nicht von den Profi-vereinen. Man kann sich also durchaus fragen, ob Kupkas Kampagne bei aller Berechtigung einzelner Kritikpunkte auch den richtigen Adressaten hat. Wobei, eine Spitze gegen die reichen Erstligisten kann sich auch Kupka nicht verkneifen. »Es kann ja wohl nicht wahr sein, dass die da oben so viel verdienen können, wie sie wollen, aber irgendwann unten nichts mehr da ist. Was die Vereine an der Basis leisten, ist Sozialpolitik mit anderen Mitteln.«

Elfmeterpunkt falsch gekreidet: 25 Euro

Bei der ersten Versammlung von Kupkas Initiative, die am 29. Januar 2017 in Garching abgehalten wurde, erschienen tatsächlich nur ein paar Dutzend Vereinsvertreter, darunter vor allem solche aus dem Münchner Umland, aber nur wenige aus anderen Bundesländern. Und trotz eines eher großen Medienechos blieb auch die Zahl der Facebook-Likes überschaubar. Mit mangelnder inhaltlicher Unterstützung sollte man das allerdings nicht verwechseln. Wer sich bei den Amateurvereinen umhört, vernimmt viel Sympathie für Kupkas Anliegen. Doch die Angst, sich offensiv gegen den Verband zu positionieren, hält viele davon ab, sich Initiativen wie der des Hachinger Rechtsanwalts anzuschließen, so feige (und grundlos?) das zuweilen sein mag.

Kupka jedenfalls versteht die Zurückhaltung vieler Vereine, auch wenn er sich mehr Rückhalt wünschen würde. Denn seiner Meinung nach läuft derzeit vieles ganz grundsätzlich falsch. »Die Landesverbände finanzieren sich immer ungenierter über Gebührenerhöhungen und Strafzahlungen«, klagt er beispielsweise. »Schon kleinste Verstöße kosten da 200 Euro.« Damit spricht er einen Punkt an, der tatsächlich für viel Unmut bei den Amateurvereinen sorgt. Über Wochen ist der Kicker voll mit Leserbriefen von der Basis, die den Tenor der Artikel aus der »Riss«-Reihe unterstützen.

Dabei ist nicht alles, was unter Beschuss gerät, bei näherem Hinsehen uneinsichtig. Denn natürlich ist es fair, wenn ein Verein, der mit großer Mühe Schiedsrichter ausbildet, bessergestellt wird als einer, der das unterlässt. Dass Letzterer eine Strafe zahlen muss, ist also nachvollziehbar. Auch dass die Verbände es honorieren, wenn Vereine möglichst viele Nachwuchsmannschaften unterhalten, ist logisch. Doch wenn die Schätzung des Kicker zutrifft, dass in der Saison 2015/16 insgesamt 30 Mio. Euro bundesweit an Buß-, Verfahrens- und Ordnungsgeldern, an Spielabgaben, Melde- und Genehmigungsgebühren zusammenkommen – dann liegt der Verdacht schon nahe, dass die Landesverbände mit diesem Bürokratieungetüm einfach Geld verdienen wollen.

Dass die Debatte, die vielerorten den Tenor »Wir da unten gegen die da oben« hat, zuletzt Fahrt aufnahm, ist da eigentlich nicht weiter verwunderlich. Zumal in den Landesverbänden mancher »Ehrenamtliche« de facto im Jahr auf sechsstellige Summen an Sitzungsgeldern, Aufwandsentschädigungen etc. kommen soll. Das ärgert die Basisvertreter ebenso wie die Tatsache, dass sie selbst mit Vertröstungen abgespeist werden, während der Verband in Frankfurt eine neue Fußballakademie für 140 Mio. Euro bauen will. Während die einen »Ehrenämtler« reich werden, werden die anderen bei den kleinen Vereinen durch eine kleinliche Gebührenordnung sowohl finanziell als auch logistisch an den Rand ihrer Kapazitäten gebracht. Wer sich ehrenamtlich im Fußball engagiert, macht das ja meist nicht, um zentimeterdicke Gebührenordnungen zu wälzen.

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