Dietrich Schulze-Marmeling - Celtic

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Der Fußballklub Celtic Glasgow bezieht seine Faszination nicht nur aus einer großen sportlichen Tradition, sondern auch aus seiner einzigartigen kulturellen und politischen Geschichte. Die Gründung durch irisch-katholische Einwanderer prägt noch heute seine Identität. Wenn ein «Old Firm» ansteht, das Derby zwischen Celtic und Rangers, dann erinnern die Gesänge und Rituale der Fans an den Kampf der Iren um Unabhängigkeit.
Dietrich Schulze-Marmeling schildert die Entwicklung von Celtic Glasgow vor dem Hintergrund sozialer, religiöser und politischer Spannungen. Zugleich würdigt er die großartige Fankultur dieses auch in Deutschland beliebten Klubs.

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Die irischen Einwanderer tragen erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der britischen Insel bei. Friedrich Engels: „Die rasche Ausdehnung der englischen Industrie hätte nicht stattfinden können, wenn England nicht an der zahlreichen und armen Bevölkerung von Irland eine Reserve gehabt hätte, über die es verfügen konnte. Der Irländer hatte daheim nichts zu verlieren, in England viel zu gewinnen.“ Für Engels, bei dem man sowohl Bewunderung wie Verachtung für Irland und die Iren findet, haben die irischen Einwanderer die Funktion von Lohndrückern, die herausgefunden hätten, „was das Minimum der Lebensbedürfnisse ist, und lehren es nun den englischen Arbeitern. (…) Mit einem solchen Konkurrenten hat der englische Arbeiter zu kämpfen – mit einem Konkurrenten, der auf der niedrigsten Stufe steht, die in einem zivilisierten Land überhaupt möglich ist, und der deshalb auch weniger Lohn braucht als irgend ein andrer.“

Dies gilt auch für Schottland, wo die irisch-katholischen Einwanderer Hilfsarbeiterjobs im Schiff- und Maschinenbau, in der Baubranche und im Bergbau verrichten. Ohne diese industrielle Reservearmee, die bereit ist, für einen Hungerlohn zu arbeiten, und damit die Löhne der heimischen protestantischen Arbeiterschaft drückt, wäre die rasche Industrialisierung Schottlands nicht möglich gewesen. Es sind in der Regel Iren, die das Straßen- und Eisenbahnnetz bauen, die Kanäle und Dämme und Fabriken. Ihre Männer, Frauen und Kinder sind die unbesungenen Helden der industriellen Revolution Schottlands.

Aber die Erzählung von den Iren als Lohndrücker gibt nur die halbe Wahrheit wieder. Denn dort, wo sie nicht Hilfsarbeiterjobs im Freien nachgehen, sondern Teil einer Fabrikbelegschaft werden, entwickeln sie ein ausgesprochenes Klassenbewusstsein und profilieren sich als radikale Kraft. Schotten irischer Abstammung spielen eine bedeutsame Rolle bei der Entstehung der schottischen Labour- und Gewerkschaftsbewegung.

Doch die Neuankömmlinge haben generell mit Vorurteilen zu kämpfen. Ihre Lebensweise ist den schottischen Protestanten, in ihrer Mehrheit Presbyterianer, völlig fremd. Die katholischen irischen Einwanderer gelten als charakterlich schwach, unfähig zur Selbstkontrolle (insbesondere ihre Sexualität betreffend, weshalb ihre Frauen häufig schwanger würden), zum Alkoholismus und Diebstahl neigend, schmutzig, unzuverlässig, verantwortungslos und disloyal.

Andererseits stimulieren die Hungerkatastrophen bei den Iren einen neuen militanten Nationalismus, der sich zunächst in der Gründung von Young Ireland und später der Irish Republican Brotherhood (IRB, ein Vorläufer der IRA) manifestiert. Verstärkt wird die Forderung nach einer Landreform erhoben. Die Befriedung Irlands auf dem Wege seiner vollständigen Integration in das Vereinigte Königreich ist gescheitert. Die Mitglieder der IRB werden auch „Fenians“ genannt. Der Name geht zurück auf die 1858 in der amerikanischen Diaspora gegründete Fenian Brotherhood, die Geld und Waffen an die IRB schickt. Die USA werden ein wichtiges Hinterland für den militanten Nationalismus. „Fenian“ (das gälische „Fianna“ bezeichnete einen legendären Heerhaufen) ist neben „Taig“ ( „Tadg“ war die gälische Bezeichnung für einen Dichter) noch heute in Nordirland und Glasgow das populärste protestantische Schimpfwort für Katholiken und wird hier vor allem von Fans der Rangers gegenüber Fans von Celtic benutzt.

Endstation East End

Auf der britischen Insel wird Glasgow nach Liverpool zum zweitwichtigsten Anlaufpunkt für die irischen Hungerflüchtlinge. Ein Teil der irischen Katholiken, der dorthin kommt, sieht Schottland nur als Sprungbrett in die „Neue Welt“. Mit dem in Glasgow verdienten Geld soll es über den Atlantik in die USA gehen. Doch wer kein Geld für die Überfahrt besitzt, bleibt im Glasgower East End hängen, wo nördlich des Clyde neue Slums entstehen. Zu nennen ist hier vor allem Garngad, wo später einige große Celtic-Spieler aufwachsen, u. a. Celtics Rekordtorschütze James McGlory und der „Lisbon Lion“ Stevie Chalmers. Heute heißt der Distrikt, dem lange die Reputation eines Slums anhängt, offiziell Roysten / Roystenhill, wird von seinen Bewohnern aber weiterhin Garngad genannt. Die Gegend ist unverändert irisch geprägt. Jedes Jahr ist hier das größte Event das St Patrick’s Day Festival, dem in den letzten Jahren einige Wochen später spontane Feiern folgten – wenn Celtic wieder einmal Meister geworden war.

Ähnlich wie den Iren ergeht es später den jüdischen Immigranten, die in Russland verfolgt werden und ab den 1880ern nach Glasgow kommen. Auch sie wollen von hier aus in die USA weiterreisen. Aber auch von ihnen bleiben viele in Glasgow hängen. In den Gorbals, einem innerstädtischen Ghetto, wo auch viele irische Einwanderer leben, entsteht eine große Yiddish-sprechende Community und eine Infrastruktur aus jüdischen Schulen, koscheren Metzgereien, Bäckereien etc. Im Jahr 1914 leben etwa 12.000 Juden in Glasgow. *

Der Zensus von 1851 ergibt, dass 207.367 Bürger Schottlands in Irland geboren wurden. Im Zeitraum von zehn Jahren ist die Zahl der Iren um 81.046 bzw. etwa zwei Drittel gestiegen. Der Historiker James Handley hält dies noch für eine Untertreibung. Die wahre Zahl läge um 30 Prozent höher.

1893 ist bereits ein Fünftel der Glasgower Bevölkerung katholisch, in ganz Schottland sind es etwas über sieben Prozent. Und beim Zensus von 2011 erklären sich knapp 16 Prozent zur katholischen Kirche und 32 Prozent zur Church of Scotland gehörig. Hingegen leben in Glasgow mehr Katholiken als Church-of-Scotland-Anhänger. Das Verhältnis beträgt hier 27 zu 23 Prozent. Addiert ist dies allerdings nur noch die Hälfte derjenigen, die überhaupt Angaben zu ihrer Religion machen.

Protestantische Iren in Glasgow

Nicht nur Katholiken kommen von Irland nach Glasgow, sondern auch Protestanten, die etwa ein Viertel der Neubürger stellen. Anders als ihre katholischen Landsleute erfahren sie nicht das Schicksal von unwillkommenen Fremden. Vielmehr verbünden sie sich mit der einheimischen protestantischen Bevölkerung gegen die katholischen Einwanderer und bilden nun häufig die Speerspitze der sektiererischen und rassistischen Kampagnen gegen katholische bzw. irische Neubürger. Das Gros der protestantischen Einwanderer verdingt sich in der Glasgower Industrie (namentlich auf den Werften) und etabliert sich schnell. Man bleibt „Ulsterman“ und ist in religiösen und anderen Gesellschaften organisiert wie dem militant anti-katholischen Oranier-Orden, dessen Wiege 1795 in Loughall in der Ulster-Grafschaft Armagh stand. Die eingewanderten Ulster-Protestanten kommen vor allem aus den Hochburgen des Oranier-Ordens in Ulster und stärken den Orangismus in Glasgow. 1870 wird in Irvine an der Ayrshire-Küste die erste Versammlungshalle des Oranier-Ordens auf schottischem Boden eingeweiht.

In den 1870ern erlebt der anti-katholische Bund in Glasgow einen Boom. Messbar ist dies u. a. an den alljährlichen „The Twelfth“-Paraden. Am 12. Juli feiert der Oranier-Orden den Sieg des protestantischen Wilhelm III von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande, über seinen katholischen Widersacher James II 1690 in der Schlacht am Boyne, einem Fluss in Irland. Wilhelms Sieg zementierte damals die protestantische Präsenz und Vorherrschaft in Ulster. Nicht wenige irische Katholiken empfinden diesen Gedenktag eher als Provokation. 1868 waren in Glasgow nur 600 Menschen zur „The Twelfth“-Parade gekommen, nun sind es regelmäßig um die 10.000. Drei Viertel der Logen-Master im schottischen Oranier-Orden stammen aus Irland.

Noch heute ist der Westen Schottlands der Teil der britischen Insel, der der irischen Provinz Ulster konfessionell und „ethnisch“ am ähnlichsten ist. Bedeutete die schottisch-protestantische Einwanderung nach Ulster im 17. Jahrhundert eine westliche Ausdehnung Schottlands, so bildet im 19. Jahrhundert die irisch-katholische und irischprotestantische Emigration nach Schottland eine östliche „Verlängerung“ Ulsters. Und beide Einwanderergruppen haben im Reisegepäck den Konflikt in ihrer Heimat.

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