Werner Hansch - '… Alles andere ist Schnulli-Bulli!'

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'… Alles andere ist Schnulli-Bulli!': краткое содержание, описание и аннотация

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Reporterlegende Werner Hansch prägte lange Zeit die Bundesliga-Konferenz im Radio. Danach wechselte er zu Sat.1 und sprach für 'ran' Kommentare, die noch heute unvergessen sind ('Alles andere ist Schnulli-Bulli!'; 'Ein geiles Tor!'). Nicht wenige bezeichnen den Sohn eines Bergmanns auch als die 'Stimme des Ruhrgebiets', weil Hansch ein unverkennbares Timbre besitzt und sehr farbig erzählen kann, sei es von Brieftauben, von Trabrennen oder vom Fußball. Neben Anekdoten aus der Welt des Fußballs und der Medien halten seine Memoiren auch viele Überraschungen parat. So hätte man wohl kaum vermutet, dass der wortgewaltige Hansch als Kind Deutsch verlernte und jahrelang nur Polnisch sprach. Warum es so kam, das hängt mit einer dramatischen Familiengeschichte zusammen, die Hansch hier zum ersten Mal erzählt. Das Buch blickt allerdings nicht nur zurück, sondern auch voraus: Hansch nimmt die Gelegenheit wahr, sein Engagement für jene zu erklären, deren eigene Erinnerungen sich trüben – die ständig wachsende Zahl der Demenzkranken.

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Mein Halbbruder Felix war zu dieser Zeit Berufssoldat und hatte daher sein Auskommen. Er hatte sich irgendwann in den 1920er Jahren der Armee angeschlossen, die Deutschland nach dem Ende des Ersten Weltkriegs von den Siegermächten erlaubt worden war, dem sogenannten 100.000-Mann-Heer. Felix hatte kein Abitur, aber er war ein aufrechter, strebsamer Mensch und brachte es bis zum Feldwebel. Er war also beim Militär gut versorgt, sofern man das in diesen Zeiten von einem Soldaten sagen konnte.

Auch meine beiden Schwestern waren so gut untergebracht, wie es unter den Umständen möglich war. Sie befanden sich am Timmendorfer Strand und machten das, was man eine Hotellehre nannte. An der Ostsee wurden junge Mädchen zum Bettenmachen und Putzen gebraucht. Es war die einzige Möglichkeit für die beiden, auch nur den Ansatz einer Perspektive für ihr weiteres Leben zu haben, denn eine weiterführende Schule war für sie nie infrage gekommen.

Für meine Mutter allerdings muss die Lage sehr schwierig gewesen sein – mit einem Kleinkind an der Hand und einem zweimal inhaftierten Kommunisten als Mann. Und so nahm sie mich und fuhr zu ihrer Mutter nach Polen. Wann das geschah, kann ich nicht sagen. Ich habe immer geglaubt, wir hätten Recklinghausen ungefähr 1941 verlassen. Aber ich kann auch nicht völlig ausschließen, dass es viel früher passierte – kurz nachdem mein Vater aus Buchenwald kam oder vielleicht sogar kurz vorher.

Polnische Kinderjahre

Für ein Kind war die ländliche Idylle in Polen wunderschön. Hinter dem Dorf lag ein See, drum herum Wälder. Mein Onkel hatte einen kleinen Bauernhof, und so war die Zeit alles in allem gar nicht so schlecht für uns. Ich lernte auch sehr schnell Polnisch und beherrschte die Sprache bald fließend. Dennoch war der Krieg nicht weit weg. Als die deutsche Wehrmacht Polen besetzt hatte und auf dem Marsch durch Russland war, nahm man meinem Onkel das Gut weg und stellte ihn als Knecht auf seinem eigenen Hof an. Ich kann mich an einen Mann in Uniform erinnern, der dort aufpasste. Ich weiß auch noch, dass die Bürgersteige im Dorf markiert waren, um anzuzeigen, wo Juden hergehen mussten und in welchen Läden sie nicht einkaufen durften.

Eines Tages wurden Personalkontrollen gemacht. Ein Uniformierter kam in das Haus von Oma Tomczak und sah sich die Ausweise aller Anwesenden genau an. Ich habe den Moment noch ganz klar vor Augen, als er auf den Pass meiner Mutter blickte, dann hochschaute und sagte: „Aber Sie sind ja Deutsche!“ Als meine Mutter nickte, wollte er wissen: „Warum tragen Sie dann kein Hakenkreuz?“ Ich kann mich nicht erinnern, was meine Mutter als Erklärung vorbrachte, aber es kann nicht überzeugend geklungen haben, denn der Beamte sagte barsch: „Beim nächsten Mal will ich das aber sehen!“

So klein ich war, ich spürte an den Reaktionen der Erwachsenen, dass uns plötzlich eine unbestimmte Gefahr drohte. Unsere Verwandten befürchteten offenbar, dass die Polizei von diesem Moment an mit Misstrauen auf meine Mutter schauen würde. Denn noch am Abend desselben Tages setzte uns mein Onkel mit all unseren Sachen auf einen Panjewagen, einen von einem Pferd gezogenen einfachen Heuwagen. Der transportierte uns ungefähr 30 oder 40 Kilometer weiter in ein anderes Dorf, in dem ebenfalls Verwandtschaft lebte.

Dort blieben wir bis zur großen Wende des Krieges, Stalingrad. Nach der Vernichtung der 6. Armee Anfang 1943 zogen sich die deutschen Soldaten immer weiter zurück, hinter ihnen kamen die Russen. Alle hatten Angst, aber ich nehme an, dass man sich um uns besonders sorgte, da wir ja laut Ausweis Deutsche waren. Irgendwann standen zwei Koffer gepackt vor uns, vornehmlich mit Verpflegung, und es hieß: zurück ins Ruhrgebiet.

Wir reisten über Berlin, und dort überraschte uns am Bahnhof Friedrichstraße ein Fliegeralarm. Tausende von Menschen strömten auf einmal zum Bahnhof, um Schutz unter seinem Dach zu suchen. Es herrschte ein unglaubliches Gedränge. Ich stolperte hinter meiner Mutter her, meine Hände klammerten sich an ihren Mantel. Plötzlich spürte ich, wie mir der Stoff durch die Finger glitt. Ich begann, wie am Spieß zu schreien. Ich hatte ganz einfach Angst, von den Massen erdrückt zu werden. Meine Mutter stellte einen kurzen Moment die Koffer hin, wandte sich zu mir um und packte mich. Als sie sich wieder nach vorne drehte, waren die beiden Koffer weg.

Die Fahrt von Berlin nach Hause war abenteuerlich und dauerte fast eine Woche, denn der Zug fuhr nur im Dunkeln und blieb bei jedem Luftalarm, von denen es einige gab, stehen. Aber irgendwie, irgendwann kamen wir tatsächlich in Recklinghausen an. Es muss so Ende 1943, Anfang 1944 gewesen sein. Bald darauf kehrten auch meine Schwestern von der Ostsee zurück, wohl ebenfalls aus Angst vor den anrückenden Russen. Gertrud hatte inzwischen geheiratet und war Mutter eines kleinen Jungen. Wo sich mein Vater befand, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe jedenfalls keine Erinnerung daran, ihn gesehen zu haben, als wir aus Polen zurückkehrten.

Allerdings gab es für mich auch ein viel dringenderes Problem, als mir Gedanken über meinen Vater zu machen. Zwar waren wir wieder daheim in der Leusbergstraße – aber ich sprach kein Wort Deutsch mehr! Es klingt verrückt, vor allem wenn man bedenkt, dass meine Muttersprache später zum zentralen Element meines Berufslebens werden sollte, aber es war so: Während des Aufenthalts in der Gegend um Zielona Góra hatte ich nur Polnisch gesprochen und dabei das Deutsche verlernt. Ich kann mich noch erinnern, wie ich zurück in Recklinghausen mit Tante Anni zu dem Tante-Emma-Laden in der Leusbergstraße ging. Die Passanten sprachen mich an, aber ich starrte nur zurück und konnte nicht antworten. Mówię tylko po polsku – ich spreche nur Polnisch.

Wir blieben nicht lange im Ruhrgebiet, denn im Rahmen einer Evakuierung der durch Luftangriffe gefährdeten Gebiete kamen wir in den Ort Lütmarsen bei Höxter, zu einem Bauern. Wir, das waren meine beiden Schwestern, ich und Jürgen, der kleine Sohn von Gertrud. Meine Schwestern mussten auf dem Bauernhof arbeiten, aber für mich war es eine wunderbare Zeit. Der Bauer hatte Kinder in meinem Alter, wir tollten auf dem Heuboden herum und spielten mit den Katzen des Hofes. In dieser für mich sehr unbeschwerten Zeit lernte ich dann wieder Deutsch, wenn auch mühsam. Selbst später – während der ersten Jahre in der Volksschule – hatte ich noch Sprachprobleme und legte das Polnische nur langsam ab. Immerhin aber konnte ich mich in Lütmarsen verständigen und bekam alles mit. Auch die Befreiung.

Lütmarsen liegt in einem kleinen Tal. Eines Tages im Jahre 1945 lagen wir Kinder auf der Fensterbank in der Küche. Dort war ein großes Panoramafenster, von dem aus man einen guten Überblick über die ganze Umgebung hatte. Mit einem Mal sahen wir Gestalten, die über den Hügelkamm robbten. Wir fanden das ganz aufregend. Die Männer krochen immer so zehn bis fünfzehn Meter, dann blieben sie eine Zeit unbeweglich liegen. Für uns sah das aus wie Indianerspielen.

Es waren amerikanische Soldaten. Etwas später standen sie in der großen Diele des Bauernhauses. Ich weiß noch, wie mir auffiel, dass auch Schwarze dabei waren. Sie hatten ihre Maschinenpistolen über die Schulter gehängt und verteilten Kaugummi unter uns Kindern. In der Zwischenzeit musste die Bäuerin ihre größte Pfanne aus dem Schrank holen und für die hungrigen Soldaten Rührei machen. Staunend sah ich zu, wie sie bestimmt 50 Eier in die massige Pfanne kloppte.

Fast alle auf dem Bauernhof waren sehr froh über die Ankunft der Amerikaner. Nur eine polnische Magd, die heulte Rotz und Wasser. Als sie die Soldaten sah, wurde ihr klar, dass der Krieg bald zu Ende sein würde und sie in ihre Heimat zurückmusste. Sie wäre viel lieber auf dem Hof geblieben. Auch in der Stadt gab es kaum Wiederstand. Die Amerikaner befahlen allen Einwohnern der Gegend, ihre Waffen abzugeben, und bald türmten sich auf dem Marktplatz die Gewehre. Selbst die rostigsten Jagdflinten lagen da, denn die Leute hatten Angst und wollten wirklich alles abgeben. Nur ein einzelner Idiot hatte es sich in den Kopf gesetzt, sein Tausendjähriges Reich eigenhändig mit der Waffe zu verteidigen. Er stellte sich auf der Hauptstraße nach Höxter einem amerikanischen Panzer in den Weg und feuerte auf den Soldaten, der aus der Luke guckte. Da haben die Amis ihn gleich umgepustet.

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