Pavel Kohout - Ich schneie

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Nach der «sanften Revolution» kehrt der Ökonomieprofessor Viktor Král aus dem Exil im fernen Kanada ins heimatliche Prag zurück, wo Ich-Erzählerin Petra Márová die große Liebe ihres Lebens bereits sehnlich erwartet und nun beide wieder zueinanderfinden. Doch das, womit andere Romane aufhören, ist hier erst der Anfang, denn jetzt scheint Viktor seine Vergangenheit einzuholen: Sein Name taucht in einem Agentenregister des untergegangenen kommunistischen Regimes auf. Als sich herausstellt, dass ein ehemaliger Major der Staatssicherheit, der ebenfalls in Petra verliebt ist, hinter dem Eintrag steckt, wirft das nur neue Fragen auf. Wer lügt, wer sagt die Wahrheit? In ihrer Suche nach der «wahren» Wahrheit dringt Petra immer tiefer in die Vergangenheit ein – eine Wahrheitssuche, die zugleich eine spannende Aufarbeitung der jüngeren politischen Geschichte Mitteleuropas und ihres beklemmenden Fortwirkens bis in die Gegenwart ist.-

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«Ich möchte dir gern etwas sagen», flüsterte er.

Seltsam, daß wir zu jenen Zeiten meist flüsternd miteinander sprachen, obwohl wir uns vor niemandem verstecken mußten und auch keinen störten (und es war damals vielleicht die einzige Tätigkeit, für die das Regime keinen Paragraphen hatte).

«Na los!» ermunterte ich ihn. (Ich erwartete die fällige Verabredung für unsere Zeit ‹danach›.)

«Ich liebe dich und möchte dich heiraten.»

Noch nie hatten wir uns Liebe eingestanden. Und daß er sich entschließen würde, ein zweites Mal zu heiraten, war mir nie in den Sinn gekommen. Auf dem einzigen Photo, das in seiner Wohnung hing, umarmte er verliebt eine zierliche Frau; ihrer beider Rücken waren mit Fallschirmen beschwert. Der ihre hatte sich irgendwann später nicht geöffnet. Das schilderte er mir einmal mit kargen Worten. Sie sprangen an einem klaren Wintertag zu acht einen Stern, hatten ihn bereits geformt und hielten sich ringsum kurz an den Händen, für sie beide die letzte Berührung im Leben. So was passiert schon mal, berichtete er fast allzu unbeteiligt (und verriet damit, daß er selbst heute noch mit ihr abstürze), deshalb wird das auch trainiert, meistens reicht es, wenn man mit Armen und Beinen bremst, ich hätte sie eingeholt und an mir festgemacht; sie aber (er sprach nicht einmal ihren Namen aus) war offenbar im Schock, sie sank durch die blaue Luft wie ein Turmspringer immer vor ihm her, bis der Selbsterhaltungstrieb ihn zwang, die Reißleine zu ziehen. (Sie lag auf einer vom Schnee gezuckerten Wiese am Rücken, die Hand unterm Kopf und die Augen geschlossen, als nähme sie ein Sonnenbad, ich bin in der Stille ihr nachgesegelt und hab laut geheult vor Verzweiflung und Scham ...)

Dreizehn Jahre danach (ich fand in seiner Wohnung nicht das geringste Anzeichen einer weiblichen Hand, war er ein Einsiedler, der nun ins Leben zurückkehrte?) gestand er mir also seine Gefühle und bot mir die Ehe an. Und ich, das ewig flüchtende Wiesel, das zu seinem eigenen vielversprechenden Gatten gesagt hatte, Geh, ich will dich nicht mehr! das auch seinem Allerliebsten immer aufs neue entlaufen war, nicht nur um ihn zu Leiden und somit zu noch größerer Liebe zu zwingen, sondern auch, weil es in seinem tiefsten Wesen Freiheit noch höher über alles stellte, ich begann vor Freude zu beben, endlich in fester Hand zu sein! (Heute weiß ich, daß ich das erste Altersgeklingel vernommen hatte ...)

«Du hast mich wirklich lieb?» wisperte ich mit der Intelligenz einer Sechzehnjährigen, die soeben ihr Kränzlein eingebüßt hat. (Ich schloß nicht aus, daß ich gleich zu heulen anfangen würde.)

«Ich hab dich wirklich so lieb, daß ich ganz durcheinander bin. Ich mag dich so sehr, daß ich dich bitte: Zieh dich an und geh ein Stück mit mir.»

Die ungewöhnliche Bitte paßte zu dem unverhofften Geständnis. Wenige Minuten darauf verließen wir das Haus. Wie immer hielt er mich fest umschlossen, die rechte Hand auf meiner rechten Brust (Mein Nest! pflegte er zu sagen, und mich störte nicht, daß es kitschig klang, mit diesem Griff hatte im Frühjahr seine Wandlung vom Freund zum Liebhaber begonnen), und führte mich mit seinem scharfen Schritt zum Karlsplatz hinunter. (Zur Barbara? Barberina? Bibita? Wo will er das festlich begießen?) Mit einemmal verlangsamte er das Tempo.

«Steck dir eine darauf an!» er schnippte mir eine aus meiner Packung, die er aufmerksamerweise mitgenommen hatte (seine waren mir zu stark).

Der Park war natürlich menschenleer, doch während der Diktatur ein sicherer Ort, man wurde nicht von Zigeunern überfallen, höchstens von Polizisten. Einer sollte bald erscheinen.

«Wände haben Ohren, Petra, und was ich dir sagen will, ist nicht für sie bestimmt.»

«Du spannst mich auf die Folter!»

Er setzte diese sonderbare Brautwerbung in seinem Tempo und auf seine Weise fort.

«Gerade weil ich dich so lieb habe, bin ich außerstande, dir länger ein Theater vorzumachen.»

Mich durchfuhr ein banaler Schreck.

«Hast du eine andere?»

«Das meinst du doch nicht ernst? Wie sollte ich die schaffen?»

«Na, was dann für ein Theater?»

«Warte! Zuerst versprich mir, daß du in jedem Fall morgen mit mir nach Kladno fährst!»

«Warum ausgerechnet dorthin?»

«Weil ich dort meine Eltern habe und alle meine Leute. Ich will, daß du sie kennenlernst.»

«Aber gern!»

«Versprich mir das!»

«Ich sag dir, ich werde gern zu ihnen fahren.»

«Sag: Ich verspreche es bei der Gesundheit meiner Tochter!»

«Josef ... (meine Stacheln richteten sich auf) wozu so eine ...»

«Ich bitt dich sehr!»

«Meinetwegen ... (hatte er es für sein Anerbieten nicht verdient, daß ich einer kleinen Laune von ihm nachgab?) ich verspreche bei Gabinkas Gesundheit, morgen mit dir zu deiner Familie nach Kladno zu fahren, nur als deine Freundin, versteht sich, wir dürfen nichts überstürzen. Zufrieden?»

«Ja ... (Er war mit seinen Gedanken sichtlich schon woanders.) Du hast mich nie gefragt, was ich eigentlich tue.»

«Und du mich etwa?»

«Aber dir ist doch zumindest klar, daß ich Kommunist bin.»

«Mir war immer klar, daß du ein anständiger Mensch bist. Im Unterschied zu meinem Exmann, der als Parteiloser auf das Regime schimpft, aber ohne Skrupel an ihm schmarotzt.»

«Petra. Ich bin Major.»

«In Reserve, weiß ich, Viktor hat dich doch bei einer Übung kennengelernt, aber sonst bist du Ökonom, nicht?»

«Alles Deckmantel. Ich bin Major der Staatssicherheit. (Das verschlug mir wahrhaftig die Rede.) Das hat dir die Rede verschlagen.»

«Ja ...»

Er führte mich weiter fest umarmt und sprach mir leise ins Ohr.

«Ich weiß, wie du zu dieser Firma stehst und welche Erfahrungen du mit ihr hast. Als man dich bei jenem Maler festnahm (Schande! Olin und ich kamen nicht mal dazu, uns anzuziehen, sie schlugen die Türe ein), hat dich mein Untergebener verhört. Genauer gesagt, er wollte, blieb aber ohne Erfolg, selbst als er dich zu uns gebracht hatte. (Noch immer war ich keiner Silbe mächtig.) Er meldete, du hättest dich arrogant verhalten, es abgelehnt zu antworten und unter das Protokoll geschrieben: ‹Ich bin es nicht, wer sich hier schämen muß.› (Er zitierte wörtlich, er war tatsächlich bei denen! Dieser Spitzel hat mich wie eine Nutte behandelt.) Ich war stolz auf dich.» (Ich war empört.)

«Du?? Warum du??» (Mich verblüffte, wie schnell für mich aus einem Geliebten ein Geheimer geworden war.)

«Schrei nicht! Wir sind hier, damit ich dir sage, was du nicht weißt. Ich begehe eine Straftat, die unsereinen nicht nur Rang und Funktion kosten kann, sondern auch die Freiheit und noch mehr. (Schon möglich, offensichtlich, aber dennoch ...) Seit Monaten weiß ich, entweder muß ich mich von dir trennen oder dir die Augen öffnen. Mit Maria hat das seinerzeit viel länger gedauert (wer ist Maria? ach! die Pechmarie mit dem Fallschirm), ich bin dem Wesen nach ein Einzelgänger und vor allem: Nie wollte ich morgens neben einer aufwachen. Sie war die erste. Und die letzte vor dir.»

«Hat sie auch gewußt, daß du ...?»

«Damals war ich noch nicht dabei. Deshalb schleppe ich dich nach Kladno, dann magst du dich entscheiden, wie du willst. Ich habe ein Recht darauf, daß du meine Wurzeln kennenlernst, daß du von allein begreifst, wer ich bin und warum ich bin, was ich bin. Du wirst eine Arbeiterdynastie kennenlernen, die erst nach dem letzten Krieg einen Sohn zum Studium schicken konnte und bald erfahren mußte, wie schändlich man sie betrog. Ich ging nach dem Vorbereitungskurs für Arbeiter auf die Hochschule und als fertiger Jurist vorsätzlich zur Öffentlichen Sicherheit, das war schon zu Chruschtschows Zeiten, damit diese Schweinereien sich nicht wiederholen konnten! doch man brauchte mich als Erbsenzähler. Das Unglück mit Maria geschah im Januar achtundsechzig, gleich am Anfang des ‹Prager Frühlings›. Ich war mit den Nerven fertig, innerlich hörte ich nicht auf zu heulen, war ein Jahr lang in Behandlung und ein weiteres arbeitsunfähig. Ich kam zurück, unbelastet von dem, was inzwischen über dieses Land hereingebrochen war. Und darin sah ich mein Kapital ... Vorsicht, verbrennst dir die Finger!»

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