Wolf-Rüdiger Osburg - Hineingeworfen

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Wie junge Männer den Ersten Weltkrieg erlebten. Was wissen wir über den Ersten Weltkrieg, über die `Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts´, in der Millionen Menschen ihr Leben ließen? Was wissen wir über die Gefühle und Ängste unserer Großväter und (Ur-)Urgroßväter, ihren Alltag im Krieg? Wolf-Rüdiger Osburgs einzigartige Dokumentation versammelt die Stimmen von 135 ehemaligen deutschen Kriegsteilnehmern. Ihre Erinnerungen fügen sich wie in einem Kaleidoskop zum dramatischen Szenario der Sinnlosigkeit des Krieges.-

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Die Leute waren erst begeistert. Die Begeisterung ließ dann aber ein wenig nach, weil die Siege ein bisschen ausblieben. Man wunderte sich, dass die Truppe an der Front nicht so vorwärtskam, und keiner konnte sich das erklären. Es fing eben der lange Krieg an. Es kamen auch die Nachrichten über größere Verluste, vor allen Dingen für unsere 77er. Das war ja das Heideregiment. Im Feld wurden sie »Heidschnucken« genannt. Bis zum Krieg führte der Oberst von Oertzen das Regiment. Der kriegte wohl einen höheren Posten. Dann wurde ein Oberstleutnant von Roques, so habe ich es in Erinnerung, eingesetzt. Da sickerten nun so eigenartige Gerüchte durch: »Der Roques soll einen Verwandten oder gar einen Bruder im französischen Heer haben!« Ich weiß nicht, was daran wahr ist, aber so hieß es damals. Dann kam im Herbst gegen Winter 1914 die große Schlacht in Flandern bei Ypern, in der das Regiment sehr viele Soldaten verlor. Da war die Bevölkerung ganz und gar unzufrieden. Es hieß: »Der Roques hat die Truppen unter Musik zum Angriff antreten lassen.« Unter anderem waren es sehr viele Kriegsfreiwillige, die ihr Leben lassen mussten, Söhne von Geschäftsleuten, die das Abitur gemacht und sich freiwillig gemeldet hatten. Sie wurden schnell ausgebildet und gingen mit Begeisterung an die Front, waren als Soldaten aber noch nicht so auf der Höhe und wurden dort hingeschickt, wo es gefährlich war. Die Bevölkerung war natürlich nicht erbaut darüber, dass so viele junge Menschen ihr Leben lassen mussten. So zog sich der Krieg hin, nach der Offensive begann der Stellungskrieg. Man hörte von den Schlachten vor Verdun, vor allen Dingen an der Somme, was vielleicht daran lag, daß die Celler Regimenter mehr dort eingesetzt waren. Der Krieg dauerte den Leuten allmählich zu lange.

Johann Buck, geb. 1898:

Schäfer – aus Mittelstenahe stammte er – war der Erste, von dem wir hörten, dass er gefallen war. Man kann nicht sagen, dass sich das irgendwie groß ausgewirkt hat. Das war eben ein Bekannter und es wurde allgemein bedauert. Er hinterließ auch eine Frau. Das war natürlich bedrückend. Aber das Leben ging ja weiter.

Kurt Schröder, geb. 1897:

Im Altonaer Krankenhaus besuchte ich einen Jugendbündler. Er war dort im Pflegedienst beschäftigt und hatte die unangenehmste Aufgabe. Es gab da so große Körbe, mit denen die Leichen transportiert wurden. Sie hatten keine Rollen, sondern wurden einfach über den Boden geschleift. »Mensch«, sagt er, »das ist ja fein, dass du mich besuchen kommst. Ich habe hier einen furchtbaren Job, aber«, nun kommt es, »das will ja keiner machen. Das habe ich mir zunutze gemacht. Nun werde ich sicherlich reklamiert, denn sie können mich nicht entbehren.« »Du bist ja ein ganz gewiefter Kopf.« »Da muss ich aber auch schwer für büßen.« Da sag ich: »Wir müssen uns aber öfter mal besuchen, denn du bist der Einzige, der noch nicht eingezogen ist.«

Ich wollte ihn dann immer besuchen, er war aber nie da. Dann erfuhr ich von einem anderen, dass er schon vor 14 Tagen oder drei Wochen gefallen war. Das war ganz erschütternd für mich. Das war der erste Gefallene, dessen Tod mich ganz tief getroffen hat. Er war der glücklichste Mensch der Welt gewesen, als er diesen Job gefunden hatte.

Hermann Siebe, geb. 1898:

Mein Bruder war gleich Unteroffizier geworden und erhielt früh das EK I. Das war zu Beginn des Krieges ein großes Ereignis. In der Zeitung – es war damals noch das »Hamburger Fremdenblatt« – erschien ein Bild. Auch für meinen Vater war das etwas Besonderes. Im Betrieb gratulierte ihm der Chef.

E. P., geb. 1897:

Ich war bei Kriegsausbruch in der Penne in der Sekunda. Ostern 1914 hatten wir unsere Abiturienten noch verabschiedet. Die haben wir nie wiedergesehen. Unsere Unterprima wurde in die Oberprima versetzt, als der Krieg ausbrach. Am ersten Mobilmachungstag meldete sich unsere ganze Oberprima. Sie kamen nur kurz in die Schule und holten ihr Notabitur ab. Wir hatten gerade Ferien und sie waren weg, als wir nach den Ferien wieder in die Schule gingen. Auch die haben wir nie wieder gesehen. Dann hatten wir Langemarck, und da waren sie drin. Wir zitterten zu Hause und wollten weg. Das versteht heute kein Mensch mehr. Beim Militär wussten sie gar nicht, wohin mit den Rekruten. Es wurden ja die normalen Jahrgänge noch gezogen und dann die ganzen Freiwilligen.

Eine Familie hatte drei Söhne ins Feld geschickt. Zwei waren gleich 1914 gefallen. Der dritte wurde deshalb zurückgeholt. Mein älterer Bruder ging 1915 als Münsterscher Kürassier an die Front. Meine Eltern verlangten von mir: »Du wirst erst 18, ehe du Soldat wirst.« Ich bibberte darauf. Immerhin wurde ich seit Herbst 1914 vormilitärisch ausgebildet. Altgediente Militärs, die Zwölfender, kamen, nachdem sie die zwölf Jahre abgedient hatten, als unterste Beamte zum Beispiel in der Zollbehörde. Diese Leute, die mit dem Krieg nichts mehr zu tun hatten, waren unsere Ausbilder. Was haben wir in der Ausbildung gemacht? Vielleicht zwei Mal in der Woche gingen wir abends zur Turnhalle. Es wurde marschiert und gesungen. Wir machten auch Übungen im Felde. Mit kleinen Handkästen wurden Telefonverbindungen hergestellt. Bei mir in Dortmund im Hause nebenan wohnte eine jüdische Familie. Der Junge und ich waren dicke Freunde. Wir gingen zusammen zur vormilitärischen Ausbildung. Nachher habe ich nichts mehr von ihm gehört. Das ging so den ganzen Winter 1914/15.

Hermann Wölp, geb. 1896:

Mein Bruder, der ist zwei Jahre älter als ich, wurde gleich zu Anfang des Krieges eingezogen. Er wurde nach Russland geschickt. Ein paar Wochen später kriegte meine Mutter Bescheid, er sei verwundet. Sie hat sich noch so gefreut und es mir und meinem Vater auch gleich mitgeteilt. Aber zwei Tage später kam dann die Nachricht: »Es stimmt leider nicht, wir wissen nicht, wo er geblieben ist.« Also war er entweder von einer Granate zerrissen worden oder man wusste es wirklich nicht. Dann wurde auch ich eingezogen.

Gerd Rehder, geb. 1897:

Drei Schulkameraden von mir, die waren noch keine 18 Jahre alt, sind gefallen. Der eine war in Shanghai aufgewachsen und der Sohn eines Reeders. Der Schulkamerad, der neben mir gesessen hatte, ist nur sechs Wochen Soldat gewesen. Dann war er schon tot. In Buxtehude hatte ein Pastor Ross von der Kanzel aus gesagt: »Ich bin stolz, einen Sohn auf dem Altar des Vaterlandes geopfert zu haben.« Er hat dies nur einmal gesagt. Als die beiden anderen Söhne gefallen sind, hat er geschwiegen.

Der Angriff

Der Krieg ist entfesselt. Grenzbäume werden zerschlagen, deutsche Armeen überziehen wie Heuschreckenschwärme Belgien und Teile Frankreichs. Größenwahnsinnige Generalstabspläne verstauben nicht mehr in den Schubladen der Militärs, sondern werden nun in die Tat umgesetzt. Befehlshaber bekommen die Gelegenheit zu zeigen, was sie zu tun imstande sind, und treiben ihre Soldaten voran. All das, was sich in den Soldaten in den letzten Tagen aufgestaut hat, wird nun frei. Wirkliche Begeisterung, die Freude, als Kriegsfreiwilliger angenommen worden zu sein, oder Angst und Verzweiflung über die Trennung von der Familie finden nun ihre Antwort in einem einzigen »Vorwärts«. Meine Gesprächspartner reden nicht um die Sache herum. »Das war eigentlich alles zu hitzig. Der Schwung!«, fasst Heinrich Dudel den Aufmarsch zusammen. Besonders hohe Verluste sind die Folge. Auf deutscher Seite steht hierfür stellvertretend das Debakel von Langemarck, das später zur Legende umfunktioniert werden wird, um ihm wenigstens etwas Sinn zu geben.

Urplötzlich befindet sich der Soldat in einer anderen Welt, in der des Krieges. Man ist tot, ehe man sich versieht, oder hat Belgien schon fast hinter sich. Wie ergeht es den Gegnern, die einen derartigen Feind vor sich haben? Die Belgier verteidigen ihre Neutralität und sollten eine maßvolle Behandlung erwarten dürfen. Gibt es unter den Angreifern noch Zeit und Raum, über Recht und Unrecht nachzudenken? Oder verleitet die »große Sache« die Deutschen dazu, alles nur nach einem Schema ablaufen zu lassen: »Was wir Deutschen können, dürfen wir auch«?

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