Wolf-Rüdiger Osburg - Hineingeworfen
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Schon bald ging alles wieder seinen alten Gang. Ich wohnte in Altona auf einem Zimmer und habe erst mal drei Wochen gebummelt, bis ich mich im Baugewerbe wieder zur Arbeit gemeldet habe. Auf meinen Spaziergängen in dieser Zeit habe ich immer wieder beobachtet, wie die Reserven eingezogen wurden und die Soldaten in früher Morgenstunde zu den großen Exerzierplätzen nach Bahrenfeld marschierten, von wo sie mittags schweißgebadet mit der Musikkapelle heimgeführt wurden. Ich habe sie auch begleitet, wenn sie mit Gewehr über der Schulter fix und fertig zum Bahnhof zogen, dort verladen wurden und an die Front kamen. Einmal entdeckte ich dabei auch einen Freund aus Ribnitz. Er sprang aus seiner Reihe heraus und wir haben uns begrüßt. Er sagte zu mir: »Du solltest dich auch freiwillig melden. Weihnachten ist der Krieg bestimmt vorbei, und alle, die am Krieg teilgenommen haben, werden entlassen und sind mit ihrer Militärzeit fertig.« Beneidet habe ich ihn aber nicht. Ich wusste mich ja in Sicherheit, da ich für das Militär zur seemännischen Bevölkerung gehörte. Als ich mich in Altona beim Bezirkskommando zur Aushebung meldete, wurde mir mitgeteilt, dass es noch keinen Bedarf zum Einziehen gebe. Das hat sich dann so fortgesetzt. Die kurze Seefahrtszeit hat mir das Leben gerettet, sonst wäre ich als Zimmermann zu den Pionieren eingezogen worden.
Prof. Dr. Wilhelm Wortmann, geb. 1897:
Anfang August traf ich auf der Straße einen Bekannten, der lange Zeit in China gelebt hatte und wegen seiner Frau 1913 nach Deutschland zurückgekehrt war. Ich fragte ihn: »Hast du die letzte Nachricht gehört? England hat uns den Krieg erklärt.« »Ihr ahnt ja nicht, was England bedeutet. Auch wenn sie jetzt keine Truppe haben, in kurzer Zeit werden sie eine haben.« Das war der Einzige, der das Geschehen wirklich von Anfang an pessimistisch gesehen hat. Ich bin dann beim Militär nicht angenommen worden, fühlte mich dadurch sehr erniedrigt und kam mir eigentlich überflüssig vor.
Paul Grünig, geb. 1897:
Die Kieler Werftarbeiter waren beim Ausbruch des Krieges nicht kriegsbegeistert. Meine Arbeitsstelle war ganz in der Nähe der Universität. Es waren immer eine Menge Studenten im Schlossgarten versammelt. Ich habe mich gewundert, dass die alle so kriegsbegeistert waren. Wenn ich nachmittags dort vorbeikam, habe ich mich ein bisschen versteckt. Ich konnte da nicht mitmachen. Ich war ja Mitglied der Arbeiterjugend. Diese Studenten konnte ich nicht begreifen.
Josef Dornhof, geb. 1896:
Mein Heimatort lag an der Landesgrenze zu Russland, eben zwischen Tschenstochau und Lublinitz, und da war die Stimmung verdammt ernst. Soweit ich mich entsinnen kann, war der erste Mobilmachungstag ein Sonntag. An diesem Sonntag war die Kirche überfüllt und die meisten, die am 2./3. einrücken sollten, sind zum Tisch des Herrn gegangen, um die Sakramente zu empfangen. Ich glaube, dem Geistlichen standen Tränen in den Augen, denn er musste selbst mit der Einberufung rechnen.
Mir ist der Text eines Liedes haften geblieben, der in Bayern entstand und folgendermaßen lautete: »Endlich ist der Krieg gekommen, / da machen wir halt mobil. / Und da wird Abschied genommen, / ausgezogen das Zivil. / Dann gehen wir aufs Kommando / und da kriegen wir ein Gewehr, / dann marschieren wir miteinander / hinter unserem Ruprecht her. / Unsere Madeln, die werden schauen, / denn vorbei zieh’n ihre Grauen, / in der schönen, in der neuen, / in der neuen, in der grauen, / in der neuen grauen Felduniform.« Das wurde wiederholt und war ein lustiges, fröhliches Lied. Es hat mich, der ich bei Kriegsausbruch 171/2 Jahre alt war, damals schon geärgert, wie man das so hinstellen konnte.
R. G., geb. 1898:
Die meisten, mit denen ich über den Kriegsausbruch gesprochen habe, sagten: »Ach, zu Weihnachten sind wir wieder hier, da ist der Krieg längst zu Ende.« Das habe ich oft gehört, hatte dafür aber nicht das geringste Verständnis. Ich bekam Angst. Ich sagte mir damals: »Es könnte sein, dass dich dieser Krieg völlig verändert. Was kannst du machen? Was kannst du tun?« Und da hab ich beschlossen: »Der Krieg findet für dich nicht statt. Du tust alles, um dich zu erhalten und dich vom Krieg nicht beeindrucken zu lassen.« Das habe ich mir ganz eisern vorgenommen und so ungefähr ist dies auch hingekommen.
Wilhelm Höpfner, geb. 1892:
Bei Kriegsbeginn waren alle aufgeregt. Ich habe die Stimmung in Rostock so empfunden, dass alle sehr niedergeschlagen waren. Wenn ich ehrlich sein soll, ich war bedrückt. Für mich war der Kriegsbeginn unangenehm. Ich hatte gerade ausgelernt und wollte anschließend aufs Technikum. Das alles ist ins Wasser gefallen.
Wilhelm Dettmer, geb. 1898:
Ich weiß noch, als der Krieg erklärt wurde, habe ich meinen Vater das einzige Mal im Leben weinen sehen. Er war gedienter Soldat und wusste, was Krieg bedeutete. Er wurde jetzt nicht mehr Soldat, erstens weil er sich beim Militär einen Bruch geholt hatte und zweitens war er auch zu alt. Er war 1871 geboren, damals also schon 43 Jahre alt. Aber das hat ihn doch so erschüttert und mitgenommen, dass er geweint hat. Wir als Kinder haben hurra gerufen.
Emil Buck, geb. 1898:
Mein Vater war sehr gegen den Krieg. Ich auch. Ein Krieg kann nur Unheil schaffen. Ich habe mich bei Kriegsausbruch über die Menschen gewundert, als wenn es gar nichts Besseres gäbe als den Krieg. Ich weiß noch, seinerzeit gingen viele Italiener über die Dörfer und verkauften Gipsfiguren. »Uri figuri«, haben sie immer gesagt, »kaufen du uri figuri?« Als der Krieg ausgebrochen ist, haben sie plötzlich dem »Uri figuri«-Mann den ganzen Korb voll Gipsfiguren kaputtgeschlagen. Es herrschte das Gefühl, als wenn jetzt jeder Ausländer vogelfrei sei.
Alfred Toepfer, geb. 1894:
Ich hatte in den ersten Kriegstagen ein interessantes Gespräch bei mir in der Firma. Da sagte der 70-jährige Lagermeister zu mir: »Ich bin ganz überrascht über die ernste Stimmung, die hier heute bei Kriegsausbruch herrscht. Als ich 1870 Soldat wurde, war die Begeisterung groß, und wir waren absolut bereit, den Krieg erfolgreich zu führen. Es gab keinerlei Bedrückung.«
S. N., geb. 1898:
Als die SPD in den ersten Augusttagen 1914 für den Krieg stimmte, haben wir gestaunt. Das hätte sie nicht machen dürfen. Es wurde begrüßt, dass Liebknecht dagegen war. Wir haben es abgelehnt, uns freiwillig zu melden. Ich habe keinen aus meiner näheren Gruppe oder dem weiteren Umfeld kennengelernt, der dies gemacht hat. Den hätten wir auch erschlagen. In der Druckerei, in der ich gelernt habe, wurde ein Flugblatt für den Krieg gedruckt, ein Aufruf, dass das Volk sich für den Krieg entscheiden und spenden sollte. Ich habe es einer Dienststelle der Partei übergeben. Am Anfang des Krieges wurden die Toten noch durch Anzeigen in der Zeitung geehrt. Dies hörte aber bald auf, weil es zu viele waren. Schon bald waren sehr viele gegen den Krieg. Ich bin nicht in Kreise gekommen, die für den Krieg waren. Ich hätte sie auch gemieden.
Kurt Schröder, geb. 1897:
Die Arbeiter sangen »Die Wacht am Rhein«, als wenn sie nie den Sozialistenmarsch gesungen hätten. Mein Vater hat mit der Faust auf den Tisch geschlagen, weiter hat er allerdings nichts gekonnt. Er war ein alter Kämpfer, sozusagen mit Leib und Seele und von klein auf Sozialdemokrat, und jetzt musste er erleben, wie alle anderen umfielen. Mein Vater hat dann ein Wort geprägt, das für mich heute noch Gültigkeit hat: »Den Krieg können sie ja nicht verhindern, das geht nicht, das können sie alle nicht. Man braucht aber doch nicht dafür zu sein. Wie kann das angehen, dass sie dafür sind?« Als die Sozialdemokraten für die Kriegskredite stimmten, ist das für meinen Vater der Punkt gewesen, aus der SPD auszutreten. Später wurde er Mitglied der USPD.
Hans Seidelmann, geb. 1898:
1914 war ich 15 Jahre alt. Jedenfalls war es bei Kriegsausbruch wundervoll, wir brauchten nicht gleich zurück, die Ferien wurden verlängert. Die Jubelstimmung im Land wirkte sich bei uns in Bad Kudowa aber ganz anders aus. Kudowa war zu damaliger Zeit ein sehr besuchtes Bad mit einer Frequenz von ungefähr 10000 Gästen im Sommer, natürlich nicht Badegäste wie heute, die hinfahren, um sich zu amüsieren, sondern alles wirklich nur schwer herzkranke Menschen. Als am 2. August die Mobilmachung bekanntgemacht wurde, floh alles aus dem Bad, um nach Hause zu kommen. Ich weiß noch, der Droschkenkutscher in unserem Nebenhaus musste jetzt zu jedem Zug drei- bis viermal fahren und hatte die größte Mühe. Dazu wurden viele junge Reservisten aus dem Ort eingezogen. Da hieß es: »Der ist heute Nacht weggegangen und der auch.« Jedenfalls leerte sich Kudowa binnen drei oder vier Tagen. Von großer Begeisterung war infolgedessen wenig zu spüren. Dieses fluchtartige Verlassen war ja für das Bad eine Existenzfrage.
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