Wolf-Rüdiger Osburg - Hineingeworfen

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Wie junge Männer den Ersten Weltkrieg erlebten. Was wissen wir über den Ersten Weltkrieg, über die `Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts´, in der Millionen Menschen ihr Leben ließen? Was wissen wir über die Gefühle und Ängste unserer Großväter und (Ur-)Urgroßväter, ihren Alltag im Krieg? Wolf-Rüdiger Osburgs einzigartige Dokumentation versammelt die Stimmen von 135 ehemaligen deutschen Kriegsteilnehmern. Ihre Erinnerungen fügen sich wie in einem Kaleidoskop zum dramatischen Szenario der Sinnlosigkeit des Krieges.-

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M. G., geb. 1894:

Das Attentat auf den österreichischen Kronprinzen war erfolgt, und nun kamen die ersten Zeitungen heraus. Unser Kaiser hat immer noch den Zaren gebeten, er müsste doch keinen Krieg machen. Aber die Russen waren genauso doll wie unsere. Sie sind schon vor der Kriegserklärung einmarschiert. Denn der Kriegsausbruch hat sich noch einige Tage hingezogen. Berlin hat gewimmelt von Militär. Beinahe jeder zweite Mensch war Soldat, und alles war neu in Feldgrau eingekleidet. Das müssen Sie erlebt haben.

Kriegsausbruch

Mit dem Ausbruch des Krieges geriet alles in Bewegung. Unzählige Soldaten begaben sich in diesen Stunden zu ihren Truppenstandorten und von dort einige Zeit später in Richtung Front. Es waren dies zunächst die Aktiven des Jahres 1914 sowie die Reservisten, beides Gruppen, die schon vor dem August 1914 Soldaten gewesen sind. Daneben taucht bereits in diesen ersten Kriegstagen eine dritte Gruppe auf, die ganz entscheidend das Bild vom Ersten Weltkrieg prägen wird: die Kriegsfreiwilligen.

Unweigerlich kommen mir im Zusammenhang mit dem Kriegsausbruch Aufnahmen aus Geschichtsbüchern in den Sinn: Soldaten in eher unmilitärischem Gang durch deutsche Garnisonsstädte, Blumen im Gewehrlauf, umsäumt von jubelnden Menschen. Die unterscheiden sich nicht wesentlich von denen unserer Zeit. Der eine oder andere Kaiser-Wilhelm-Bart fällt da kaum ins Gewicht. Heute wissen wir um ihr Schicksal, das so sehr von dem normalen Werdegang eines Menschen in einer zivilisierten Welt abweichen wird. Diese Menschen wurden nicht alt. Sie gehörten einer verdammten Generation an. Die Mehrzahl von ihnen starb in den kommenden vier Jahren auf den Schlachtfeldern Europas.

Wie konnte es sein, dass sie jubelten? Ausgelassenheit auf dem Weg zur Schlachtbank? Nur: Heute wissen wir weit mehr über das Elend der Kriege. Wir sind groß geworden mit den Bildern von den Schlachtfeldern zweier Weltkriege, von Konzentrationslagern, von den Vietnams der Neuzeit mit ihren in die Wohnzimmer übertragenen Schreckensbildern. Wir haben einen Wissensvorsprung vor diesen Menschen, die damals beschönigende Bilder von den Kriegen der deutschen Einigung mit sich herumtrugen. Für sie war der Krieg etwas Abstraktes. Ihre Gedanken kreisten nur um Vermutungen, die dazu verführten, die Sache zu leicht zu nehmen. »Zu Weihnachten ist der Krieg zu Ende«, was sollte man im August 1914 dieser Aussage entgegensetzen? So eingestimmt rückte der Gedanke an den eigenen Tod in weite Ferne, und andere Motive gewannen die Oberhand. Der Krieg wurde zur befreienden Kraft von inneren und äußeren Zwängen, die einen in der Heimat eingeengt hatten. Dies galt für die Wandervögel ebenso wie für Arbeiterjugend, die nun den ersehnten Freiraum vor sich sahen. Wenn dann noch alle Menschen um einen herum in Jubel ausbrechen, wie soll man sich dem entziehen?

Wie tief aber ist dieses Empfinden? Fühlt der Jubler das Gleiche auch am Morgen des Einrückens? Er verlässt die Eltern, seine Frau oder Freundin. Durchzuckt ihn in diesem Moment der Gedanke, dass er sie vielleicht nie wiedersehen wird? Und tatsächlich erkenne ich auf den Fotos auch Gesichter, die keine Züge von Freude zeigen. Im Sommer 1914 stand die Mehrzahl meiner Interviewpartner am Straßenrand. Sie erlebten die Aufmärsche aus der sicheren Perspektive des Beobachters. Doch auch für sie vergingen nur noch Tage, bis der Krieg ihnen bewies, wie sehr er die Existenz aller verändert. Das Wirtschaftsleben kam zwar noch nicht zum Stehen, erfuhr aber Störungen. Kurze Zeit später erreichten dann Nachrichten über erste Verluste an der Front die Heimat und ließen die Menschen erahnen, was auf sie zukommen würde.

Zeugnisse

Julius Kreckler, geb. 1896:

Auf Sylt habe ich bis 1915 Buchdrucker gelernt. An dem Samstag, an dem der Krieg ausbrach, habe ich ein Extrablatt gedruckt. Es spielte die Musikkapelle aus Musikern des Berliner Opernhauses. Ich reichte dem Kapellmeister das Blatt, wonach der Kaiser die Mobilmachung angeordnet hatte. Sofort wurden vaterländische Lieder gespielt. Einige waren begeistert, andere ein bisschen zurückhaltend.

Friedrich Findeisen, geb. 1896:

In den Stunden, bevor der Krieg begann und es brenzlig wurde, bin ich mit anderen jungen Leuten – wir werden ungefähr zwischen 50 und 100 gewesen sein – zur Reichskanzlei gezogen. Wir standen im Vorgarten, und dann erschien der Reichskanzler Bethmann Hollweg auf dem Balkon und sagte uns, es würde noch verhandelt. Weil es an sich kein Angriff auf das Land Österreich war, war man sich wohl über die Auslegung des Bündnisvertrages mit Österreich nicht ganz einig. Es sei eben nur ein ideeller Angriff gewesen. Es bestünde noch eine kleine Hoffnung, dass der Krieg vermieden werden könne. Wir haben uns noch eine Weile in der Gegend der Reichskanzlei herumgedrückt, waren aber neugierig und sind immer wieder hingegangen. Da kam er wieder heraus und sagte, leider wären die Verhandlungen nicht günstig ausgegangen, der Krieg sei unvermeidlich. Anschließend sind wir zum Lustgarten gelaufen. Ich traf dort ein, als der Kaiser auf den Balkon des Schlosses trat und das berühmte Wort sprach: »Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche.« Der Platz im Lustgarten war ziemlich stark gefüllt. Es gab natürlich Beifall.

Fritz Siemers, geb. 1897:

Es war sehr heiß. Und dann hieß es plötzlich: »Wir haben mobilgemacht.« Es war ein Chausseewärter, der anhielt und das ausrief. Alarm für Mobilmachungen hatte es ja schon öfter mal gegeben. Ich habe mir nicht viel daraus gemacht: »Dann haben wir eben mobilgemacht.« Abends sind wir zum Bahnhof gegangen und haben die Züge voller Feldgrauer gesehen und die Aufschriften an die Zugwagen geschrieben mit Kreide. Die Leute waren alle so begeistert, das können Sie sich gar nicht vorstellen. Bei Hitler war das ganz anders. Die Auffassung 1914 war: »Es musste einfach losgehen.« Die Soldaten wurden mit Schokolade und anderen Sachen überhäuft. Die Geschäftsleute gaben, wenn sie konnten, gleich ein paar Mark, und wenn einer kein Geld hatte, so gab er etwas zu trinken oder zu rauchen. Wir haben uns gedacht: »Das muss so sein, weil sie alle Krieger sind.« So war das, als der Krieg ausbrach.

E. E., geb. 1896:

1914 war ich in Varel in der Lehre bei einem Getreidegroßhändler, Getreideimport aus Russland. Ich musste ein Telegramm zur Post bringen und ging am Rathaus vorbei. Da kam gerade der Rathausdiener heraus, machte diesen Gitterkasten für die öffentlichen Anschläge auf und brachte – es war nachmittags gegen 5 Uhr – einen neuen Zettel an. Ich stieg vom Rad und dachte: »Was packt der da für einen neuen Zettel rein?« Da war es die Mobilmachung. Dem Zettel konnte ich entnehmen, dass ich schon in dem Alter war, in dem man dienen müsste, wenn ich aufgerufen wurde. Das war ein Schlag. Ich bin zur Post gegangen und habe bei mir gedacht: »Du bist ja schon 17 und damit reif für die Front.«

R. M., geb. 1898:

Wir wohnten in Anrath bei Krefeld ganz in der Nähe der Bahnstrecke, die zum Westen, Richtung Aachen, führte. Auf unseren Abendspaziergängen an diesen Tagen haben wir sehr viele Transporte gen Westen rollen sehen. Militärtransporte mit diesen bekannten Sprüchen wie »Jeder Schuss ein Russ’, jeder Stoß ein Franzos’«, also eben das, was nachträglich mit Hurra-Patriotismus bezeichnet wurde. Es lagen ja auch 40 Jahre Frieden hinter uns, und kein Mensch hatte im Grunde eine Ahnung, was Krieg bedeutete.

K. Ol., geb. 1896:

Im Juli 1914 war ich für vier Wochen in England. Mein Vater hatte den Wunsch, dass ich mich dort den Großteil meiner Ferien aufhalten sollte, um die englische Sprache zu lernen. Ich war in einer englischen Pastorenfamilie in Hastings untergebracht. In den letzten Juli-Tagen, am 30. oder 31. Juli, kam ein Telegramm aus Hannover von meinem Vater, in dem nur stand: »Sofort zurückkommen.« Es war natürlich schon aus den Zeitungen bekannt, dass die Kriegsgefahr aufs Höchste gestiegen war. Ich bin mit dem letzten Schiff, einem holländischen, von Folkestone an die französische Küste gefahren und passierte am 3. August die deutsche Grenze. Es war bereits der erste Mobilmachungstag und wir wurden nur ganz flüchtig kontrolliert. Dann kam ich in Hannover an. Auf dem Hauptbahnhof war ein riesiges Gewimmel von eingezogenen Soldaten mit Handgepäck, die sich alle zu ihren Truppenteilen begaben. Abends kam ich bei meinen Eltern an und fiel ihnen in die Arme. Sie waren glücklich, dass ich wieder da war.

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