Wolf-Rüdiger Osburg - Hineingeworfen

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Wie junge Männer den Ersten Weltkrieg erlebten. Was wissen wir über den Ersten Weltkrieg, über die `Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts´, in der Millionen Menschen ihr Leben ließen? Was wissen wir über die Gefühle und Ängste unserer Großväter und (Ur-)Urgroßväter, ihren Alltag im Krieg? Wolf-Rüdiger Osburgs einzigartige Dokumentation versammelt die Stimmen von 135 ehemaligen deutschen Kriegsteilnehmern. Ihre Erinnerungen fügen sich wie in einem Kaleidoskop zum dramatischen Szenario der Sinnlosigkeit des Krieges.-

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Kurt Schröder, geb. 1897:

Ich bin sozialdemokratisch erzogen, möchte beinahe sagen, sozialdemokratisch dressiert worden. Mein Vater war von Beruf Eisendreher. Er ist 1870 geboren worden. Es war damals eine Zeit, in der man nicht nach einer abgeschlossenen Lehre fragte. Wenn ich sage, er war Eisendreher, dann hat er sich diese Tätigkeit selbst angeeignet. Das Fortkommen spielte eine große Rolle. Ich weiß noch genau, 1906 war die rote Revolution in Russland. Es wurde bei uns in der Wohnung mit vier oder fünf Mann Karten gespielt. Die Pfennige, die gewonnen wurden, wurden vom Gewinner nach Russland geschickt. Dann ging plötzlich die Tür auf zu unserem Schlafzimmer und mein Vater, der ein Diktator, ein Tyrann war, schrie: »Nun singt mal den Sozialistenmarsch. Ich hab Besuch, der will das hören.« Und da musste ich den Sozialistenmarsch, den ich heute noch singen könnte, vorsingen. Meine Mutter – sie war Dienstmädchen in der Königstraße bei einem Baurat Cäsar gewesen – erzählte einmal, dass sie den Kaffee reinbringen musste, als eine Gesellschaft war. Die Damen saßen zusammen und diskutierten über die neue Zeit, über die Sozialdemokraten. Plötzlich sagte eine: »Wir haben Leute bei uns gehabt, die haben unsere Teppiche geklopft. Das waren zwei Sozialdemokraten. Und was meinen Sie, die haben uns nicht beklaut.«

1912 – ich war schon in der Lehre – habe ich abends im Altonaer Stadttheater als Statist gearbeitet. Eines Tages lauerte mir mein Vater um 12 Uhr nachts nach Beendigung der Vorstellung auf und hat mich auf der Königstraße beinahe verhauen. Er sagte: »Werd du erst mal Sozialdemokrat und mach nicht diesen Larifari hier. Jetzt weiß ich endlich, wo du abends immer bist.« Ich hatte furchtbare Angst und bin nie wieder zur Statisterie gegangen. So hat er mich zum Sozialdemokraten dressiert. Es gab damals schon Demonstrationszüge, und zwar für den Acht-Stunden-Tag. Die Leute wollten nicht mehr zwölf oder mehr Stunden arbeiten. Auf der Straße wurde der Sozialistenmarsch gesungen, und dann kam die Polizei und trieb die Leute auseinander. Die Menschen hatten Angst, zwar nicht wie später bei Hitler. Man hatte aber Angst, Deutschland verlassen zu müssen. Man mochte den Kaiser und vor allen Dingen Bismarck nicht, der das Sozialistengesetz eingeführt hatte. Die Menschen kamen daher meist nur in den Wohnungen zusammen. Ich bin in Altona in der »Kleinen Freiheit« und zudem noch im Hinterhof geboren worden. In der ganz kleinen Küche meiner Eltern saßen immer einige Personen, die sich über Sozialismus und was sie machen könnten, unterhielten. Das ging ganz gut, denn da kam keine Polizei. Aber sie hatten auch ein Vereinslokal, das war meistens eine Kneipe, in deren Hinterzimmer sie tagten. Da kamen natürlich mehr Leute zusammen, 30 oder 40 Personen. Es wurde über August Bebel gesprochen, den die Leute damals noch gar nicht recht kannten, den sie aber wählen wollten. Und dann plötzlich ging die Tür auf, es wurde »Polizei!« gerufen, da haben sie »Morgenrot, Morgenrot, leuchtest mir zum frühen Tod. Hurra, hurra, Deutschland hoch, hurra« gesungen. Dann ging die Polizei wieder weg.

Gegenüber unserer Wohnung im Holsteinischen Hof in der Kleinen Freiheit war ein großer Tanzsaal. Er hieß Englischer Garten. Und hier, im größten Saal von Hamburg nach Sagebiel, fanden immer Anti-Kriegs-Versammlungen der Sozialdemokraten statt, geleitet besonders von Frohme und Clara Zetkin. Das war kurz vor dem Krieg. Also, man wollte den Krieg in der Arbeiterschaft nicht. Die Anti-Kriegs-Versammlungen im Englischen Garten waren überfüllt. Die standen alle, es gab keine Sitzgelegenheit mehr. Bevor der Redner ausgeredet hatte, wurde plötzlich aus der Menge gerufen: »Spitzel unter uns, Spitzel unter uns, haut sie tot, jagt sie raus.« Und dann war es wieder ganz still, als wenn einer sagen wollte: »Wer hat da gerufen?« Keiner hatte gerufen, aber es gingen immer ein paar weg. Also waren solche Versammlungen mit Spitzeln, man nannte sie Fünf-Groschen-Jungs, durchsetzt.

Johann Buck, geb. 1898:

Dann kam ein Ereignis. Der Zeppelin flog in ganz niedriger Höhe über Stade hinweg. Das begeisterte. Aber nicht so sehr wie die drei Flugzeuge, die nachher kamen. Sie landeten auf dem Exerzierplatz, der seinerzeit ein unbebauter Platz war. Wir Jugendlichen sind natürlich hin, und das war äußerst interessant. Dann sollten sie wieder weg, aber nur einer von den Dreien kam wieder hoch. Die anderen beiden versuchten es immer wieder. Die eine erreichte ein bisschen an Höhe, dann berührten die Tragflächen einen kleinen Baum und die Maschine lag da. Der Flugzeugführer war leicht verletzt und blutete. Das Flugzeug konnten wir nun besehen, bis es abmontiert und abgeholt wurde. Die Sache hat mich doch so sehr beeindruckt, dass sie mich gar nicht wieder losließ.

Ernst Kock, geb. 1896:

In meiner Schulzeit – ich war sechs bis sieben Jahre alt – wurde die Straße von Mühlen-Eichsen nach Schwerin verbreitert. Das war früher ein ganz tiefer Landweg, einspurig aus Lehm. Von den großen Wagen vom Gut hatte sich eine Spur gebildet, und wenn es gefroren hatte, war der Weg nicht befahrbar. Wir Jungens liefen dorthin und haben zugeguckt, wie die Arbeiten mit den ersten Maschinen gemacht wurden. Zu dieser Zeit sah ich auch mein erstes Motorrad. Es hatte dicke Reifen und war in einen Rahmen gehängt. Der Antrieb war ein breiter Riemen, nicht wie heute mit Ketten oder einem Keilriemen. Der Motorradfahrer war seinerzeit ja in Leder gekleidet. Und dann hatte er eine Mütze auf, aber der Schirm war aus Metall.

Prof. Dr. Willi Wegewitz, geb. 1898:

Wir waren in einer sehr nationalen Stimmung aufgewachsen, und in dieser Stimmung habe ich auch den Anfang des Ersten Weltkriegs erlebt. Ich kam häufiger von Stade, wo ich seit 1912 das Lehrerseminar besuchte, am Sonnabend auf Urlaub nach Hause. Mein Vater hielt als Förster das »Berliner Tageblatt«. Das war eigentlich die einzige Zeitung, die es bei uns im Dorf gab. Abends kamen häufig einige Bauern zu uns ins Forsthaus und mein Vater las aus der Zeitung vor. Ich war gerade zu Hause, wie die Nachricht von Sarajevo kam. Und ich weiß noch ganz genau, ich wollte anschließend einen Pflanzenstandort aufsuchen und ging über die Hollenbecker Heide. Dabei ist mir die Nachricht von Sarajevo ganz schwer durch den Kopf gegangen.

G. Ro., geb. 1898:

Die Ermordung des Kronprinzen in Sarajevo haben wir bewusst erlebt. Wenigstens in unserer Familie waren wir erschrocken darüber, dass so etwas überhaupt passieren konnte. »Was wird nun?«, sagte der Vater. »Jetzt kommt der Krieg!«

Karl Peters, geb. 1898:

Bei Kriegsanfang besuchte ich das Großherzogliche Lehrerseminar in Varel. Dort waren wir bekannt geworden mit dem Wandervogel. Wir unternahmen Fahrten, und eine diese Fahrten lag unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkrieges. Im Juli 1914 waren wir mit einer Gruppe von etwa 20 Seminaristen, dazu unser Klassenlehrer und einige andere junge Lehrer, in Noordwijk in Holland eingeladen. Da hatten wir auch die erste Begegnung, die schon ein bisschen hindeutete auf das, was kommen sollte. Der Krieg lag sozusagen in der Luft. Wir haben in Noordwijk gerne gesungen und die Badegäste haben uns zugehört. Das waren Holländer, Deutsche, aber es waren auch Engländer dort. Und eben die mochten uns nicht. Sie wollten das nicht hören und schlossen ostentativ die Fenster.

Alfred Töpfer, geb. 1894

Die Stimmung im Volk in den vier Wochen vom Attentat bis zum Kriegsausbruch war sehr ernst, sehr gedämpft. Im Wandervogel haben wir natürlich die politische Situation eingehend diskutiert. Aufgrund des Widerstandes der Serben sowie der Äußerungen von französischer und russischer Seite rechneten wir mit ernsten Auswirkungen. Es war eine düstere Stimmung.

Kurt Schröder, geb. 1897:

Ich ging in diesen Tagen immer wieder auf die Straße, weil Extrablätter herauskamen. Ich war ja noch ein dummer Junge, aber ich habe doch schon ein bisschen begriffen. Alle sagten: »Das gibt es ja gar nicht, die können doch nicht einfach den Thronfolger erschießen?« Diese Stimmung wurde auch von den Extrablättern geschürt: »Noch keine Mobilmachung!«, »Kurz vor der Mobilmachung«, »Der Kaiser ruft den Staatsrat zusammen«, »Krieg nicht mehr zu vermeiden« – und all so was.

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