Wolf-Rüdiger Osburg - Hineingeworfen

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Wie junge Männer den Ersten Weltkrieg erlebten. Was wissen wir über den Ersten Weltkrieg, über die `Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts´, in der Millionen Menschen ihr Leben ließen? Was wissen wir über die Gefühle und Ängste unserer Großväter und (Ur-)Urgroßväter, ihren Alltag im Krieg? Wolf-Rüdiger Osburgs einzigartige Dokumentation versammelt die Stimmen von 135 ehemaligen deutschen Kriegsteilnehmern. Ihre Erinnerungen fügen sich wie in einem Kaleidoskop zum dramatischen Szenario der Sinnlosigkeit des Krieges.-

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Julius Kreckler, geb. 1896:

Meine Eltern sind sehr früh gestorben, und so kam ich 1905 ins Waisenhaus in der Averhoffstraße auf der Uhlenhorst in Hamburg. Dort sind wir natürlich sehr vaterländisch erzogen worden. Die Erzieher waren alles Handwerker. Das waren ausgezeichnete Menschen. Das Essen im Waisenhaus war an und für sich sehr schlecht. Ich muss den Hamburger Senat dafür verantwortlich machen, dass wir morgens und abends trocken Brot bekamen. Das änderte sich, als unsere Erzieher im Krieg nach der Brotkarte soundso viel Fett kriegten, das sie zum Teil an uns abgaben. Da erst konnten wir Margarine aufs Brot schmieren. Bei jeder Staatsfeier, Kaisers Geburtstag als Beispiel, gab es im Waisenhaus aber »Großen Hans«, das ist ein Mittagessen ähnlich dem englischen Plumpudding.

1911 kam ich in die Buchdruckerlehre nach Westerland auf Sylt. In dieser Zeit fand 1912 der Balkankrieg statt. Im Kino habe ich Aufnahmen von den Schlachtfeldern gesehen, da kamen mir schon einige Bedenken. In der Schule, im Waisenhaus, hatte es Bilder gegeben, wonach früher der Große Kurfürst mit dem Degen in der Hand gekämpft hatte. Das war aber nun nicht mehr so. Es lagen Tote und verbogene Gewehre und Seitengewehre auf dem Schlachtfeld.

Wilhelm Garmsen, geb. 1896:

Obwohl mein Vater bereits 1911 gestorben ist, spielt er in meinem Leben eine ganz große Rolle. Es entwickelte sich so, dass mein erster Lehrer seinen Sohn und mich für den Lehrerberuf ausersehen hatte. Bei seinem Sohn war das kein Problem, aber meine Eltern hatten lediglich eine kleine Landstelle. Die Präparandenanstalt befand sich in Tondern, das Seminar dauerte drei Jahre. Ich hätte also drei Jahre täglich von Humptrupsfeld nach Süderlügum gehen und dann mit dem Zug nach Tondern fahren müssen. Zusätzlich zu dem Fahrgeld wären an der Schule auch noch die Bücher zu bezahlen gewesen. Bei kleinen Bauern ist das Geld immer knapp, aber der Lehrer ließ keine Ruhe. Er besuchte meine Eltern und bekniete sie, bis sie zustimmten. Als mein Vater dann so früh starb, konnte ich den Lehrerberuf nicht mehr ergreifen. Als ältester Sohn musste ich den kleinen Hof weiterführen. Fast kann man von Vorsehung sprechen. Die Präparanden und Seminaristen meldeten sich nämlich 1914 freiwillig in den Krieg, und der größte Teil dieser jungen Leute ist dann in Flandern gefallen.

Hans Reimers, geb. 1899:

Ich bin eigentlich von jung auf sehr auf mich angewiesen gewesen. Mein Vater hatte ursprünglich einen Hof, verkaufte ihn und wurde Förster bei Itzehoe. Er ist 1907 gestorben, da war ich acht Jahre alt. 1915 fuhr meine Mutter mit einer Freundin auf einem zweispännigen Wagen. Der Mann auf dem Kutschbock fuhr sehr flott, und die Pferde gingen durch. Sie wurde mit ihrer Freundin aus dem Wagen geschleudert. Die Freundin hatte gar nichts, keine Beule. Meine Mutter ist sofort tot gewesen. Ihr Kopf schlug auf einen Kilometerstein auf, die es damals noch gab. Ich musste nach Hamburg fahren und meinem jüngeren Bruder, der hier Gärtner war, sagen: »Mutter ist auch tot.« Wir Kinder wurden dann von meiner Tante aufgenommen.

Ich bin damals viel gewandert mit Rucksack und Tornister. Die freiwilligen Soldaten, die Einjährigen, mussten seinerzeit ihre Uniform und alles Zubehör selbst kaufen und anschließend abgeben. Händler verkauften es dann weiter. Ich hatte also einen Tornister wie ein Soldat, einen Brotbeutel und eine Feldflasche. Wir haben Wanderungen gemacht, wobei wir in Wolldecken beim Bauern übernachteten. Ich bin auf diese Weise im Harz und in Bayern gewesen. Gefällte Bäume wurden damals ja nicht wie heute auf Lastwagen verladen, sondern sie wurden hintereinandergebunden und geflößt. Die Flößer wohnten darauf, denn es dauerte lange, ehe die Bäume mit der Strömung am Ziel ankamen. Auf meiner letzten Wanderung haben wir vier Tage mitgeflößt.

M. D., geb. 1899:

Mein Vater war Modelltischler, sein Vater wiederum Schneidermeister aus Schwedt, und meine Mutter war eine Bauerstochter. Diese Kreise hielten damals treu zum Kaiser und haben dementsprechend auch ihre Kinder erzogen. Die Schule stand ebenfalls unter dem Einfluss dieses Systems. Und wenn es eigentlich nichts anderes gibt, dann nimmt man es eben als gegeben an. Von Jahr zu Jahr habe ich mich aber immer mehr dafür interessiert, was werden wird, wenn Krieg ist, denn danach sah es damals – »Deutschland, Deutschland über alles« – schon aus. Mir wurde bewusst, dass man dann mitmachen müsse. Dies gefiel mir von Anfang an nicht und ich habe etwas anderes gesucht. Ich suchte Gerechtigkeit, und die gab es in dieser Zeit nicht. Obwohl man sagt »die schöne alte Zeit«, war sie in Wirklichkeit nicht schön. Zehn Stunden Arbeit, und die Eltern hatten wenig Zeit für ihre Kinder.

Ernst Kock, geb. 1896:

1904 war in Mühlen-Eichsen eine politische Sache von großer Bedeutung. Es wurde gewählt. Nun war 1902 die Wassermühle umgebaut worden, und aus diesem Anlass kamen zum ersten Mal Sozis, die wir bisher auf dem Lande gar nicht gekannt hatten. Es handelte sich um Maurer und Zimmerleute, Letztere mit ihrem roten Schlips, ihrem Anzug mit weißen Perlmuttknöpfen. Vor der Wahl sprach der Inspektor meinen Vater an: »Hör mal zu, Friedrich, jetzt kommt ja die Wahl. Wenn es da keine Sozis in unserem Bezirk gibt, werden zwei Kühe geschlachtet und es gibt Bier, und das Fleisch wird aufgeteilt, dass jeder Tagelöhner soundso viel erhält.« Die Wahl kam, und es gab einen Sozi. Das war ja nun ganz schlimm. Mein Vater war immer sehr sozial eingestellt und ließ losen, wenn er die Arbeit verteilte. Im Dorf sprach sich herum, dass es einen Sozi gegeben habe. Der Inspektor sagte zu meinem Vater: »Ja, wer das wohl gewesen ist?« – Mein Vater hat geantwortet: »Weiß der Teufel!« Der Inspektor machte Propaganda, dass nun die Kühe nicht geschlachtet werden konnten. Er machte Andeutungen: »Wer so ein bisschen revolutionär wirkt und alles am besten weiß, das ist Friedrich Kock. Wenn der das nicht mal gewesen ist.« Sofort ging dieses Gerücht im Dorf herum. Eines Tages traf mein Vater Herrn von Leers, mit dem er die ersten Jahre auf dem Dorf zur Schule gegangen ist und der ihn immer geduzt hat. »Ja, Friedrich, das habe ich von dir nicht gedacht, dass du den Sozi wählst.« Daraufhin wurde mein Vater wütend und sagte: »Herr von Leers, mein Großvater hat hier gearbeitet, mein Vater hat hier gearbeitet und auch ich habe hier gearbeitet. Aber jetzt ist damit Schluss. Oktober trete ich ab.« In den nächsten Tagen kam jeder, der so ein bisschen was darstellte, zu uns und wollte meinen Vater umstimmen. Meine Eltern aber zogen nach Lübeck. Um dort überhaupt einreisen zu dürfen, mussten sie drei Bürgen stellen. Da aber verschiedene Brüder meines Vaters und Schwestern und Tanten schon in Lübeck waren, war das nicht so schlimm. Mein Vater wurde gleich in einer Brauerei als Stallmeister eingestellt.

Fritz Siemers, geb. 1897:

Mein Vater war auch Soldat gewesen. Später war er geprüfter Lokomotivheizer. Er war eigentlich sozial eingestellt, Sozi, wollen wir mal sagen, aber er durfte das nicht erkennen lassen. Wenn einer das erfahren hätte, wäre er sofort rausgeflogen, dann wäre Feierabend gewesen. Damals war alles militärisch und national eingestellt. Bei Antritt der Lehre – ich habe Zimmermann gelernt – ging es los: »Wo hast du gedient?« oder »Warst du Soldat?« Hatte einer nicht gedient, hieß es gleich: »Was dem wohl fehlt? Ein Kerl wie ein Eichbaum und ist nicht Soldat gewesen?«

S. N., geb. 1898:

Mein Vater war das elfte Kind eines Zimmermanns aus Hannover. Die Kinder wurden alle mit 14 Jahren mit einem Bündel Kleidung aus dem Haus gejagt und mussten sich ihren Unterhalt von diesem Tag an selbst erarbeiten. Mein Vater suchte sich eine Stelle als Lithograph. Er war von Anfang an Sozialdemokrat. 1906 hatte er Besuch von der Kriminalpolizei, weil er mit den Russen korrespondiert hatte. Mein Vater hat uns zum Beispiel verboten, in Kassel zehn Pfennig für eine Marineausstellung auszugeben. »Das sind alles Mörder, die andere Menschen, die ihnen nichts getan haben, töten.« Als ich einmal gesungen habe »Der Kaiser ist ein lieber Mann, der wohnet in Berlin«, habe ich von meinem Vater den Hintern vollgekriegt. Er war gegen den Kaiser. »Die nehmen uns das Geld weg. Die bestehlen uns, die brauchen wir nicht.« Wir haben dafür Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gekannt. Die verehrten wir. Richtige Versammlungen gab es damals nicht. Wenn vier Mann zusammenstanden, kam schon die Polizei. Wir Jugendlichen haben uns immer, bis ich zu den Soldaten eingezogen wurde, im Jugendbund der SPD getroffen. Dort haben wir uns in politischer Diskussion geübt.

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