Barbara Voors - Klaras Tagebuch

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Klaras Tagebuch: краткое содержание, описание и аннотация

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Saskia lebt ein erfülltes Familienleben in Amsterdam. Sie ist glücklich verheiratet und hat eine Tochter. Doch dann zerrt ein Verkehrsunfall die Erinnerung an ein vergessenes Geheimnis ans Licht. Saskia flüchtet nach Schweden, um in der Einsamkeit der Schäreninseln der dunklen Erinnerung zu entkommen. Doch die Vergangenheit scheint sie nicht loszulassen, denn auf der Insel wird sie bereits von Kriminalinspektor Adolfsson erwartet…-

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»Willkommen in der Wirklichkeit«, sagen einige der älteren und lachen. »So muß es klingen, so redet man, wenn man etwas erreichen will.«

Und ich begreife, daß ich meine Ansichten verschweigen muß, um mich nicht unbeliebt zu machen. Vielleicht gewöhne ich mich ja auch daran. Manchmal fällt es mir einfach schwer, mich mit den Zeugnissen in der Hand nach dem Studium die Universität verlassen zu sehen. Bin ich dann noch derselbe Mensch?

Laß dir jetzt von dem Tollsten erzählen, was mir in diesem Herbst passiert ist. Ich bin total verhext und besessen, werde bewundert und vor allem gebraucht . Es ist schwer, diese Beziehung nur Freundschaft zu nennen, denn es ist viel mehr. Du weißt, wie es sein kann, wenn zwei Frauen – ich glaube, es müssen Frauen sein – sich so nahe kommen, daß sie nicht einmal mehr den Mund aufmachen können, ohne daß beide zu lachen oder zu weinen anfangen, dieselben Worte sagen oder auf dieselbe Idee kommen. Es ist, als hätten wir uns immer gekannt, was irgendwie ja tatsächlich der Fall ist. In dem Sommer, als ich zehn Jahre alt war, hatte Desirées Familie die riesige gelbe Villa auf der anderen Seite der Insel gemietet. Ich weiß noch, ich dachte schon damals, daß ich bisher nie jemanden wie sie getroffen hatte. Jemanden, der so sehr hier ist, so intensiv, dessen Blick dir sagt, daß er schon alles über dich weiß. Es ist fast so, als könnten wir beide nicht ohne den anderen sein. Das hört sich unbegreiflich an: Wir können nicht ohne den anderen sein. Nun kommt dieses »ohne den anderen« nicht sehr häufig vor, weil wir im gleichen Kurs sind. Aber dennoch, irgendwie hat das Ganze etwas Magisches. Ich sehe mich als jemanden, der beschenkt worden ist und obendrein unglaubliches Glück gehabt hat. Weißt du, Saskia, es ist, als hätte ich dich zurückbekommen, eine Zwillingsschwester. Einen Menschen, vor dem ich bald keine Geheimnisse mehr habe, und das ist wirklich eine Erleichterung. Ich finde, die Männer sollten uns darum beneiden, um diese Intimität, mit der Frauen sich einander nähern können. Wir brauchen keine Umwege zu machen über Tennisspielen und stundenlanges Sitzen in der Kneipe, um nach einer Unmenge von Bier vorsichtig ein paar vertrauliche Mitteilungen auszutauschen. Am selben Abend, als Desirée und ich uns wiederbegegnet sind, habe ich bei ihr übernachtet. Ich glaube, wir haben vierundzwanzig Stunden hintereinander geredet. Sie besitzt diese Fähigkeit. Ich war schweißnaß, als ich nach Hause kam, war heiser und fiebrig und mußte mich zwei Tage lang erholen. Jetzt teilen wir alles miteinander. Wir teilen unsere Zeit, unser Geld, Kleider, Schminke, Handtaschen, Freunde, Kaffeetassen, Zigaretten, Träume, Reisen und Scherze. Manchmal ist mir, als brauchte ich Luft, müsse selbst atmen, um zu wissen, wo ich anfange und sie endet. Doch wenn ich das auch nur andeute, sieht sie unglaublich enttäuscht aus und macht eine Szene, worauf ich die Idee sofort fallenlasse. Wenn sie deshalb traurig wird, ist es die Sache nicht wert. Zeit für mich selbst haben, wiegt unser Zusammensein nicht auf.

Neulich hat sie mich an etwas erinnert.

»Weißt du noch, Klara, was wir als Kinder immer gesagt haben, wenn wir uns im Sommer damals auf der Insel trennen mußten?«

»Nein.«

»Wir haben uns bei den Händen gefaßt, und ich habe dich gefragt, es war wie ein Ritual, von dem ich irgendwo gelesen hatte: Werden wir uns immer lieben?«

»Und was habe ich geantwortet?«

»Du hast gesagt: Immer. Genau das hast du gesagt.«

Ich fühle mich mehr zu ihr hingezogen als zu irgendeinem anderen Menschen. Es ist ihre Ausstrahlung, ihr Blick. Schwer zu erklären, mit Worten allein läßt sich das nicht recht beschreiben. Ich kann nur sagen, daß sie einzigartig, amüsant, großzügig und ungewöhnlich talentiert ist und daß wir einfach alles miteinander besprechen. Vor allem, wie wir zwei freie, unabhängige Frauen werden können. Sie ist Feministin. Sie betont es sehr oft, erinnert mich daran, daß sie in erster Linie genau das ist. Wir haben beschlossen, uns gegenseitig zu unterstützen. Weil wir uns in eine Gesellschaft begeben müssen, die in ihrer ganzen Geschichte durch Männer definiert und von ihnen gelenkt worden ist – und wo Frauen ja eigentlich erst im letzten Jahrhundert Zutritt erhalten haben –, müssen wir uns unserer Rolle bewußt und auf der Hut sein. Vor allem müssen wir Frauen zusammenhalten, betont sie. Du findest das vielleicht selbstverständlich, doch ich hatte das nicht so begriffen wie du. Auch Desirée nicht, und das hat mich vielleicht ein bißchen gewundert, bei der Selbstsicherheit, die sie ausstrahlt. Sie hält sich in einer Weise an mich, die mich ebenfalls verwundert. Es ist erstaunlich, daß sie bei all ihren großartigen Gedanken so winzig und verwirrt ist. Manchmal ist sie geradezu niemand mehr. Sie sagt, sie hätte noch nie jemanden so dicht an sich herangelassen wie mich. Das geht mir nahe. Wir haben uns ewige Treue gelobt: Was auch geschehen mag, wir werden einander nicht im Stich lassen.

Zu Männern verhält sie sich anders. Sie findet, man muß sie ausnutzen, zum Objekt machen (ja, so redet sie), genauso, wie man es immer mit uns gemacht hat; ich dagegen finde, wir sollten uns statt dessen als gleichberechtigt sehen, daß die freie Frau auch die Voraussetzung für den freien Mann ist. Das war mir immer selbstverständlich erschienen. Aber Desirée teilt meine Meinung nicht. Es beunruhigt mich ein wenig, wenn ich sehe, wie sie die Männer systematisch ausnutzt. Verstehst du, es gibt keine Möglichkeit, ihrer Schönheit zu entkommen.

In all den Nächten liegen wir auf ihrem Sofa und reden und reden, und am Ende ist mein Mund so trocken, daß wir noch eine Kanne Tee aufsetzen, nur um Luft holen zu können und um die Lippen ein bißchen anzufeuchten. Das ist wahnsinnig anstrengend, aber phantastisch. Sie sieht mich an, und ich weiß, in ihren Augen steht die Wahrheit über mich, und daß ich alles tun werde, worum sie mich bittet. Willst du, daß ich es dir erkläre? Ich glaube nicht, daß ich es kann. Nachts liegt ihr Kopf auf meinem Schoß, und derweil ich ihr Haar streichle, flüstere ich: »Beschreib dich selbst mit einem Satz.«

Sie antwortet, und das beunruhigt mich; denn weißt du, was sie antwortet: »Ich bin ein kleines Mädchen mit sehr großen Ansprüchen.«

Ich hätte so etwas wahrscheinlich nicht gesagt. Es ist auch nicht das, was du geantwortet hättest. Aber du verstehst nicht. Wenn ich nicht für sie da wäre, dann weiß ich nicht ... Mir ist klar, wie verworren das alles klingen muß. Ich liebe sie so.

Deine Klara

3

Irgendwo in mir ist ein kleines Mädchen, das schreit. Ich bin nur groß geworden, um es zum Schweigen zu bringen. Ich bin klug und kompetent geworden, bin völlig intakt und besitze Integrität, genau wie Klara es vorausgesehen, wie Klara es sich gewünscht hat. Ich habe geglaubt, mich immer richtig entschieden zu haben: daß ich mir nur ein Kind angeschafft habe, um rückhaltlos auf den Beruf setzen zu können, daß ich mich damit unerbittlich gezwungen habe, jemand zu werden, genausogut wie jede andere, oder richtiger, besser als jede andere Frau und ganz entschieden besser als jeder Mann. Wie ich es jetzt sehe, gibt es gute Gründe dafür, warum ich zu dem geworden bin, was ich heute bin. Ich weiß noch, wie ich als Kind, ich war vielleicht acht Jahre alt, meiner Mutter eine Frage gestellt habe, von der sie sich nie wieder erholt hat. Ich selbst habe es auch nicht. Ich hatte lange Zeit nach weiblichen Vorbildern in Berufen gesucht: unter den Freunden meiner Eltern, in Geschichtsbüchern, in den Fernsehnachrichten, in den Lehrbüchern. Aber wohin ich mich auch wandte, hörte ich nur von Männern berichten, mein eigenes Geschlecht kam äußerst selten vor. Was ich also gefragt habe, war: »Wohin verschwinden all die Frauen?«

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