Barbara Voors - Klaras Tagebuch
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»Saskia«, murmelte er. – »Magnus«, flüsterte ich. »Magnus, Lieber, erzähl von uns.«
Die Menschenansammlung verlief sich, der Mann, halbe Entschuldigungen murmelnd, verschwand, und zurück blieben nur Magnus und ich, ganz liebevoll gingen wir miteinander um, so wie wir es immer taten, so wie es eigentlich immer hätte sein sollen. Jetzt, wo Erschöpfung und ein schlechtes Gedächtnis unser Zusammenleben prägen, vermisse ich das so sehr.
»Erzähl von uns«, wiederholte ich, vielleicht, weil ich wußte, daß das hier der Anfang vom Ende der zehn Jahre Frieden war, weil ich wußte, daß wir überhaupt nicht entkommen waren, während ich zugleich verzweifelt versuchte, die Zeit des Glücks festzuhalten, die unwiderruflich vorbei war.
»Ich verspreche es«, sagte Magnus, als begriffe er nichts von dem, was kommen würde.
Man schrieb mich krank. Magnus hatte sich darum gekümmert. Er hat immer gewußt, wann es Zeit ist zu fliehen. Auch ich wußte, wo ich hinfahren, wo ich Ordnung schaffen mußte. Jetzt sind wir hier, in Mutters Haus in den Stockholmer Schären. Wir nennen den Ort »Die Insel«, denn das Haus liegt auf einer Insel, und als Kinder haben weder Klara noch ich begriffen, warum man Dingen einen Namen geben, sie voneinander unterscheiden mußte. Die Schären waren schließlich voller Inseln, und auf einer von ihnen wohnten wir. Außerdem wußten wir ja, wie die Anlegebrücke aussah, an der wir aussteigen mußten. Wir kannten unsere Insel, wir kannten unser Haus, das reichte. Doch jetzt ist die Insel bis zur Unkenntlichkeit verkommen. Nun ja, nicht die ganze Insel, aber das Haus meiner Familie, wo Klara und Saskia ein paar ihrer Kindheitssommer mit Papa Joop und Mama Elisabeth verbracht hatten. Das war lange vor der Scheidung gewesen, die die Familie buchstäblich in zwei Teile zerbrach. Die mich zerbrach.
»Saskia, das Haus verkommt jetzt schon lange genug«, hatte Magnus immer wieder gemahnt.
Und meine Tochter Malin hatte in diesem überraschenden und manchmal unerträglichen Ton hinzugefügt, den sie seit ein paar Monaten an sich hatte – ich weiß sehr wohl, wo er herkommt, sie hat ebensoviel Angst wie ich –: »Genau, Mama. Lange genug.«
Und jetzt sind wir also hier: im Frühsommer 1994.
Dieses Haus gehört Klara. Ich weiß es. Ich spüre es daran, daß meine Schritte langsamer werden vor dem steilen Hang, der zum Haus führt, das mein Vater zusammen mit Großvater auf dem Felsen gebaut hat. Es macht mir unglaubliche Mühe, den Hang gerade und unverkrampft hochzugehen. Die Arme werden nach unten gezogen, unsere Einkaufsbeutel sind bleischwer. Magnus wirft mir einen bekümmerten Blick zu. Ich mag diese Art nicht, wie er mich neuerdings oft ansieht. Meine Familie macht mich nervös. Es fällt mir schwer, sie zu lieben. Das einzige, was ich mir jetzt wünsche, ist, in Ruhe gelassen zu werden. Wenn ich nur wüßte, warum. Ich weiß genau, warum.
»Klara«, flüstere ich vor der Tür, deren Innenseite noch die Striche aufweist, die unsere Größe mit entsprechendem Alter markierten. Nun bin ich wirklich hier.
Der Nachbar ist auf seine Veranda getreten, um die Neuankömmlinge zu betrachten. Mir bricht der Schweiß aus, obwohl ich weiß, daß die meisten auf dieser Seite der Insel erst kürzlich zugezogen sind und nichts wissen dürften von den Dingen, die sich vor zehn Jahren ereignet haben. Die Tür klemmt, Magnus greift ein, und sie öffnet sich mit einem Knarren. Das macht mich noch nervöser. Ich sehe ihn nicht mehr an. Malin ist als erste im Haus. Ihre Augen glänzen vor Entzücken, sie bemerkt nicht den Staub von drei Jahren, nicht die Berge von Fliegen in den Ecken, die Waldmaus, die tot im Spülbecken liegt, die Möbel, die nach vierzig Jahren rissig und ausgeblichen sind. Sie sieht die Möglichkeiten, wie ich es früher getan hätte, vor dem Sturz und der großen Müdigkeit, der Apathie und dem schlechten Gedächtnis.
»Das ist super, Mama«, ruft sie und springt vor Freude umher.
Magnus läuft ihr nach, packt sie und läßt sie mit dem Kopf nach unten baumeln, bis ihr Gesicht vor Lachen und Erregung rot ist. Ich murmle: »Phantastisch.«
Wie soll ich diesen Sommer hinter mich bringen?
Wir machen den ganzen Tag Ordnung. Auf mein Geheiß. Ich installiere meinen Computer im Zimmer, wo ich zu arbeiten gedenke, und lege meine Forschungsergebnisse und die anderer in fein säuberlichen Stapeln auf den Schreibtisch. Ich bin ein ziemlich kühler und systematischer Mensch – wenn auch jetzt krankgeschrieben –, es sind diese Eigenschaften, die mir Erfolg in der akademischen Welt beschert haben. Es gibt so viele vergessene Schriftstellerinnen. Ich habe es zu meinem Anliegen gemacht, der Öffentlichkeit zu zeigen, daß nicht nur Männer das Patent besaßen, die Welt zu beschreiben. Ich weiß, daß derjenige, der sie beschreibt, auch die Macht über sie hat. Mein Ziel war es, andere Erklärungsmuster zu liefern. Für mich sind Frauen, besonders die Autorinnen des 19. Jahrhunderts, die im Hintergrund gelebt haben, eine Goldgrube geworden, und sie haben mir Titel, Stipendien und Auszeichnungen gebracht. Titel gefallen mir. Mir sind im Leben so viele Menschen ohne jedes Etikett begegnet, ich kenne die Risiken und bin auf der Hut. Ein zynischer Mensch bin ich keineswegs, ich bin nur müde und mag keine bekümmerten Blicke. Ich liebe die Arbeit. Das einzige, was ich will, ist, mich um das Meinige zu kümmern und Ruhe zu finden. Deshalb bin ich hier, habe ich zu Magnus gesagt. Und natürlich auch, um mir dieses verkommene Haus, meine Familie, meine Geschichte, alles, was ich bin, vorzunehmen. Viel Staub ist wegzuwischen, ich tu es nicht gerade mit Freude. Um die Waldmaus muß Magnus sich kümmern. Ich habe genug vom Tod, doch scheint der Tod nicht genug von mir zu haben. Drei Jahre ist es jetzt her, daß Mutter gestorben ist, drei Jahre, in denen ich hätte herfahren und das Haus aufräumen sollen, das sie geliebt hat, das Haus, in das ich, seit Klara verschwunden ist, keinen Fuß gesetzt habe.
Meine Mutter war eine emanzipierte Frau. Sie starb auf einer Vorstandssitzung am Herzinfarkt, so wie es männliche Direktoren tun. Meine Mutter war erfolgreich, und sie starb einen für erfolgreiche Menschen normalen Tod. Ich hätte es lieber gesehen, wenn sie dem Tod ein Schnippchen geschlagen, ihren Posten als einzige Frau im Vorstand behalten und statt dessen hier in der Tür gestanden hätte, um mich zu empfangen. Daß sie die Sache mit Klara nicht mir allein überlassen hätte. Magnus sieht, was ich denke, an wen ich denke. Er weiß mehr von mir, als ein Mann über seine Frau wissen sollte. Er stört mich unendlich.
»Es ist nicht, wie du glaubst«, sage ich leichthin.
»Ich glaube nichts.«
»Aber du weißt eine Menge.«
»Ja.«
»Zum Beispiel?«
»Daß wir hier aufräumen müssen. Und daß wir hier den ganzen Sommer bleiben müssen, daß du Ruhe brauchst und wir nicht nach Amsterdam zurückkehren können, bevor es geschafft ist.«
»Ja.«
»Was ist?«
»Wie wäre es, wenn du in deinen Ecken aufräumst und ich in meinen?«
Ich räume die Liebe aus unserem Leben weg, und das erfordert nur wenige Worte, barbarisch wenige. Liebe erfordert Sanftmut und ein gutes Gedächtnis, damit man den Anlaß für seine Versprechen lebendig hält. In den letzten Monaten – oder ist es schon länger her – ist unser Liebesleben in Vergessenheit geraten. Unser Ehebett steht verstaubt, und ich bin schuld daran. Magnus wird es nicht so weitergehen lassen: Er hat ein scharfes Gedächtnis. Doch kennt auch er nicht die ganze Wahrheit. An Malin, die mich nicht mehr anfaßt, an ihrer Art, sich zu bewegen, merke ich, daß ich sarkastisch geworden bin, manchmal sogar gemein. Das ist nichts, worauf ich stolz bin, aber es hilft einem beim Überleben, besonders mit einer Geschichte, wie ich sie habe. Doch werde ich mich um Gottes willen vor Fahrrädern hüten, ich glaube nicht, daß ich noch einen Zusammenstoß verkrafte.
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