Wilhelm König - Grenzgänge

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In diesem Werk beschreibt Wilhelm König einen Einzelgänger und seine Erfahrungen mit Ost und Westdeutschland zu Zeiten der Teilung. Langsam aber stetig wird der Held Karl Simpel zu einem politisch bewussten Denken verleitet. Ein Umschulungslehrgang mit Flüchtlingen von der anderen Seite, eine sich anbahnende Beziehung mit einem Mädchen in der DDR und die immer zugrunde liegende Frage von Freiheit prägen seine Einstellung und die Dinge, für die Karl bereit ist sich einzusetzen.Wie der Name schon verrät, ist die Hauptperson dieser Trilogie Karl Simpel. Als eine Art schwäbischer Till Eulenspiegel sieht er die Welt durch seine ganz eigenen Augen und muss daher immer wieder lernen mit den Situationen umzugehen, die sich ihm präsentieren. Insbesondere die politischen Phasen, wie den Nationalsozialismus und die Teilung Deutschlands, erlauben ihm immer wieder zu lernen und zu wachsen.

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Hugo war der um ein paar Jährchen Jüngere. Er war auch der Regsamere, trug ständig einen blauen Sakko, auf dem sich das SED-»Bonbon« besonders scharf abzeichnete. Häufig war er außer Haus, hielt die Verbindung mit anderen Heimen am Ort aufrecht. Auch gings einmal über die Stadtgrenze hinaus – auf Weisungsempfang oder zur Schulung, wenn man das hören will! Sie fanden gegenüber jedermann hier gleich die Anrede »Du« und »Kollege«, was keinen von uns störte, händigten uns auch das Taschengeld aus: Fünfzehn Mark Ost pro Mann und Aufenthalt. Damit ließ sich auch bei Vollpension nicht lange leben.

Ewald und Hugo waren auch zum Geldumtausch berechtigt. Natürlich 1:1. »Oder findet ihr dieses Verhältnis nicht richtig?« fragte Ewald.

»Doch, doch; das muß so sein«, erklärte Sepp für uns.

»Die Lage bei euch kann sich nur ändern, wenn ihr unsere Arbeit hier voll begreift«, erläuterte Hugo. »Wir sind auf dem richtigen Weg, und unsere Bürger denken und regieren mit!« Wir zeigten unser Einverständnis durch stummes Kopfnikken.

»Selbstverständlich gibt es Rückschläge, gibt es Verzögerungen – und es gibt auch Bürgerinnen und Bürger, die mit den einzelnen Wegabschnitten ihre Schwierigkeiten haben«, fuhr Hugo fort.

»Und ihr mit ihnen?« Meine Frage war mehr als Zustimmung gemeint. So faßten es die Kollegen auch auf und begaben sich wieder auf ihre Posten.

Tatsächlich waren wir bald gezwungen, Geld zu tauschen, da unsere illegal mitgebrachten Ostmark-Vorräte zur Neige gingen. Wir sahen mehrere Landsleute das gleiche tun.

13 – eine Unglückszahl? oder Reisen, wohin man will

Der 13. August 1961 fiel auf einen Sonntag, und die Lautsprecher des Heims, sonst mehr für Durchsagen und Unterhaltungsmusik eingerichtet, waren an jenem Tag auf Nachrichten und Marschmusik geschaltet. Marschmusik – man bedenke!

Es entstand Unruhe: Ewald und Hugo waren ständig umlagert: »Gibts Krieg?« wurde gefragt.

»Quatsch! Alles Quatsch. Wir haben uns ...«

Hugo drang nicht durch.

»Kommen wir auch wieder raus?« folgten weitere Stimmen aus dem Publikum.

»Unsinn! Leute, hört zu; regt euch nicht auf. Wir sichern unsere Staatsgrenze«, übernahm nun Ewald die Erklärungen. »Ihr wißt doch: Berlin, die Agentenschleuse! Dieser Sumpf wird jetzt trockengelegt. Ihr könnt ganz beruhigt sein; gegen euch gehts nicht. Aber gegen die Spekulanten und Kriegsgewinnler; gegen die, die die DDR um Millionen geprellt haben und immer noch um Millionen prellen – prellen wollen! Aber diesmal sind wir schneller, Genossen! Es darf nicht mehr soweit kommen wie 1933; die Arbeiter sind bewaffnet. Sie üben hier die Macht aus: Das muß klar zum Ausdruck kommen!«

Immerzu Marschmusik und auch am nächsten Tag wieder Balkenüberschriften im »Neuen Deutschland«, das hier natürlich auslag. Marschmusik ... Aber eigentlich hatten wir keine Angst. Berlin war auch weit. Nein, der Erholungsalltag kam nicht wesentlich aus dem Tritt.

Es kam weiter zu Gesprächen zwischen West- und Ostdeutschen untereinander und mit den Funktionären.

Die »Friedensgrenze« geschlossen! Wie war das nur möglich? Mit einem Schlag diese Menschen, dieses Material bereitzustellen? Bald wird es vergessen sein, wie es dazu gekommen ist, liebe Leute; erholt euch nur weiter, trinkt nur weiter, eßt nur weiter, setzt eure Spaziergänge nur fort; zum Kuchen gibts echte Sahne; der Kaffee ist heute Bohnenkaffee. Unsere Arbeit aber beginnt; vor allem den eigenen Leuten diese Maßnahmen zu erläutern: jetzt fällt der Samen in fruchtbaren Boden. Jetzt kann uns niemand mehr ausweichen. Die Gelder, die wir in die Ausbildung unserer Kader gesteckt haben, bleiben endlich im Lande. In unserem Lande! Hier bauen wir den Sozialismus auf. Niemand soll uns hindern.

Ewald und Hugo luden zu einem Diskussionsabend in den größten Saal der Stadt. Die Kollegen aus der DDR, unsere Gastgeber und Gönner, luden uns wirklich ein. Aber es wurde jedem »nahegelegt«, auch zu kommen. Wir, Hermann, Siegfried-Heinrich und ich wollten diesmal wenigstens nicht auffallen und unser Bekenntnissoll, so gut es ging, ableisten. So planten wir es wenigstens.

Die Veranstaltung vereinigte die überwiegende Mehrheit aller westdeutschen Bürger am Ort (Ewald und Hugo: »Einmal wollen wir doch alle beieinander sein, danach kann jeder wieder machen, was er will.«). Ein Staatsanwalt aus Berlin (Ost) war angereist. Er wollte Fragen zur Rechtspflege in der DDR beantworten – auf vielfachen Wunsch aus den Reihen der westdeutschen Gäste. Das Thema Staatsgrenze stand also doch nicht unmittelbar im Mittelpunkt des Aufklärungsabends.

Wir wollten, wie gesagt, nicht auffallen. Aber wenn es die Brüder und Schwestern aus dem Westen wieder übertrieben mit ihrem Bekenntnis zum sozialistischen Staat, dann wollten wir – nach außen – etwas dagegenhalten; wollten provozieren, damit es nicht gar so langweilig und einheitlich wurde. So dachten wir, ohne uns lange darüber abzusprechen.

Um einen Tisch an der Innenseite des riesigen Saales rückten wir erwartungsfroh zusammen. In einem schrägen Winkel blickten wir zur Bühne hinauf; da thronte der Genosse Staatsanwalt, zwei Schreiberinnen, Hugo und noch ein Herr in Grau. Getränkewünsche konnten noch an die Kolleginnen aufgegeben werden. Dann wurden wir begrüßt, von oben herab noch einmal willkommen geheißen. Und es wurde uns wiederholt ein guter Aufenthalt gewünscht sowie eine glückliche Heimkehr. Besonders diese letzte Bemerkung fanden wird doch beruhigend. Kurzreferat. Wir hörten nur mit einem Ohr zu; das Bier floß auch durch unsere Gehörgänge.

»Sind Fragen? Bitte, geben Sie sich ganz ungezwungen. Hier können Sie reden wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist. Wir sind ja unter uns! Hier haben Sie nichts zu fürchten. Keinen Reinfall und keinen Rausschmiß!«

Lachen beim Herrn Staatsanwalt.

Räuspern im Saal.

Da ein Finger.

»Kollege Staatsanwalt ... ich möchte hier einmal zunächst im Namen aller Ihnen danken für diesen Aufenthalt –«

»– nicht mir müssen Sie danken, Genosse!«

»Ich meine der Partei! Dem Staat –«

»– sagen Sie doch einfach der Arbeiterklasse!«

»Ja, so mein ich es, Genosse Staatsanwalt; ich kann mich nur nicht so geschickt ausdrücken. Ich bin Ruhrkumpel, untertage ...«

»Gerade das hat sich bei uns hier grundsätzlich geändert. Bei uns kommt jeder zu Wort. Wenn einer etwas nicht kann, so hat er die Möglichkeit, es zu erlernen – kostenlos! Wir gewähren Stipendien für die Arbeiter- und Bauernkinder! Bei uns kostet die Bildung nichts – außer den Willen des einzelnen! Und da bei uns das Vermögen in der Hand des Volkes ist, müssen wir ganz andere Maßstäbe in bezug auf die Rechtspflege anlegen als in einem vorwiegend am Profit und nicht am Menschen orientierten kapitalistischen ... Deswegen sprechen wir auch nicht von Bestrafung. Wir sind überzeugt, daß der einzelne nur noch nicht die nötige historische Einsicht ... jemand hat in seiner Umgebung versagt, nicht unbedingt er allein: das wollen wir nachholen ... Da hinten bei den jungen Leuten war eine Wortmeldung. Bitte, Kollege, sprich!«

Ich stand auf und stotterte: »Warum darf hier nicht jeder reisen, wohin er will? Hat das mit der Revolution etwas zu tun?«

»Das hat mit der Revolution etwas zu tun! Richtig!«

»Wir konnten auch fahren, niemand auf unserer Seite behinderte uns –« Lachen beim Herrn Staatsanwalt.

Unruhe im Saal.

Zwischenrufe: »Wie kommen die hierher ...«

»Das ist es ja gerade ... warum soll man euch nicht fahren lassen; von euch hat man doch noch nichts zu befürchten. Das kommt später anders. Jawoll! Du bist wohl zum erstenmal hier, Kamerad ... dies ist doch ein sozialistisches Land ...«

»Maulhalten!«

Der Staatsanwalt: »Aber Kollegen und Genossen! Hier kann jeder frei reden – das ist es ja, was uns unsere Feinde unterschieben wollen: daß wir keine Fragen beantworten wollen und jede Opposition im Keim ersticken. Im übrigen bin ich noch gar nicht so sehr überzeugt, daß es sich hier um Opposition handelt: Wir können uns nachher noch gerne – eine Stunde habe ich noch Zeit – miteinander unterhalten, junger Freund! Wenn Sie wollen! Sie werden sehen, ich scheue keine Antwort – aber grundsätzlich ist es so. Es kommt keiner nach Sibirien, wenn er mal den Mund aufreißt –!«

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