Espen Haavardsholm - Eine Liebe in den Tagen des Lichts - Roman um Edvard Munch

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Eine Liebe in den Tagen des Lichts - Roman um Edvard Munch: краткое содержание, описание и аннотация

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Als im Kriegsjahr 1942 endlich der Frühling kommt, erwacht der launische und von Bronchitis heimgesuchte Maler aus dem Winterschlaf. Eigentlich hat er keinen Grund zum Klagen. Zu Zeiten seiner großen Erfolge hat er sein Geld klug angelegt und lebt mit Personal auf seinem Gut Ekely am idyllischen Oslofjord. Wenn da nicht dieser Vorwurf wäre: Sein Werk gilt als «entartet». Da taucht plötzlich die 23-jährige Studentin Doffy auf. Sie stellt sich als grenzenlose Bewunderin des eigensinnigen Meisters vor und bietet ihm an, für ihn Modell zu sitzen. Er willigt ein. Die fiebrige Atmosphäre rund um die junge Frau bestimmt fortan sein Leben und seine Kunst. Doffy weckt in ihm feinste Seelenregungen und unheilvolle Fantasien.Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs und Andreas Brunstermann.-

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Unerklärlich? Mag sein. Aber ein bildender Künstler muss oft abseits des rein Logischen arbeiten.

Er muss in der Lage sein, die unsichtbaren Fäden zu erahnen, die alles zu einer Einheit verbinden. Dies betrifft nicht nur die entscheidenden Ereignisse in der Gegenwart. Auf einer eher intuitiven Ebene gilt das auch für den Einklang mit den großen Wellenbewegungen des Daseins, den Stoffwechsel der Natur – den rhythmischen Wechsel zwischen Knospe und Blüte, Nuss und Baum, Hochsommer und Frostwinter, dem Fließenden und Kristallinen, Lust und Abscheu, schwimmenden Samenzellen im Dunkel der Gebärmutter und alten, verblichenen Knochen.

All das hat er in seinen Bildern zu schildern versucht.

Sein persönliches Schicksal allerdings hat ihn niemals an einer dieser Wellenbewegungen des Daseins teilhaben lassen – er ist der letzte Ast an einem einstmals starken und üppigen, doch immer wurmstichiger gewordenen Stammbaum; eine mächtige Eiche, die ihre Fruchtbarkeit eingebüßt hat.

Mit einundzwanzig, als er mit seinem Vater und seinen Schwestern in Åsgårdstrand Ferien machte, erlebte er seinen ersten verliebten Sommer.

Sie allerdings war verheiratet und hatte nicht die Absicht, ihren Ehemann zu verlassen. Für sie war er – der keusche junge Maler – nicht mehr als ein romantisches Abenteuer, ein lustiger kleiner Zeitvertreib, der im Spätherbst ein Ende fand. Nach dieser Erfahrung glaubte er, sich nie wieder erholen zu können. Er fühlte sich gelähmt, verletzt bis ins Mark. Doch das Ganze führte zu einer Abhärtung.

»Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker!«, lautete der Rat, mit dem ihn sein Freund aufzumuntern pflegte.

Der mutterlose Sohn des Armenarztes entschied sich nach der Affaire mit Frau Thaulow, nie wieder etwas mit Frauen anzufangen. Doch dies erwies sich als zeitlich begrenzter Entschluss – denn später im Leben war er von so vielen besessen.

Im Augenblick der Ekstase nutzte er seine Beobachtungsgabe und nannte das Bild ›Madonna‹. Eine Idee, die ihm schon auf der Studienreise nach Frankreich gekommen war – ein Bild zu erschaffen, das die Menschen zwingt, das Geheiligte in dieser Art von Hingabe zu erkennen, und davor den Hut zu ziehen, wie in der Kirche.

Nach der Verlobung mit der Weinhändlertochter Tulla, die mit dem Revolverschuss in Åsgårdstrand endete, hatte er in Paris ein aufreibendes Liebesverhältnis mit der dunkelhaarigen Geigerin Eva – und verlor schließlich, nach weiteren Jahren des Nomadentums, den Boden unter den Füßen und landete in Doktor Jacobsons Privatklinik in Kopenhagen.

Das Ende seiner Jugend war gekommen. Später im Leben wurde vieles so anders. Ekely wurde zu einer Art sicherem Hafen. Ein Zufluchtsort. Ein mit Bildern geschmücktes Gefängnis.

Unter den Modellen an den Wänden von Ekely finden sich die blutjunge Ingeborg, das reife Fräulein Helga, die schlagfertige Frøydis, das geschmeidige Kätzchen Annie, das Tag und Nacht bei ihm war, die strenge Hildur, die gotisch edle Birgitta und die scheue Hanna mit dem klangvollen Akzent aus dem Norden. Alle unterschieden sich voneinander – einige waren für ihn mehr als nur Modelle, doch mit allen hat er in der Phantasie Hochzeit gefeiert.

Ist das so ungewöhnlich?

Ein Heiliger ist er nie gewesen. Zwar hat ihn das Schicksal zu einem Leben in Einsamkeit verurteilt; aber er darf doch wohl Gefühle haben?

All diese jungen Frauen haben ihn auf ihre Weise berührt. Ein paar von ihnen drohten förmlich, Macht über ihn zu gewinnen – auch wenn er alles versuchte, dies nicht zuzugeben.

Früh hat er gelernt, eine Maske zu tragen. Eine seiner speziellen Fähigkeiten. Unwillkommene auf Abstand zu halten und niemanden erkennen zu lassen, was wirklich geschieht. Hier hängen sie jedenfalls in Rahmen, bekleidet oder unbekleidet, eine nach der anderen. Er hat seine Modelle so gemalt, wie er sie erlebt hat, und noch immer leuchten sie ihm mit ihrer jugendlichen Vitalität entgegen. Nie ist er es müde geworden, sie um sich zu haben.

Doch jedes Mal, wenn aus dem Spiel Ernst zu werden drohte, zog er sich rechtzeitig wieder zurück. Jedes Mal, wenn er Gefahr lief, völlig den Kopf zu verlieren – und er verliebte sich in einige von ihnen, es wäre töricht, dies zu leugnen – überkam ihn wieder die Erinnerung an den Pakt, den die hinterbliebenen Geschwister eingegangen waren, nachdem ihr Bruder, der Arzt, an einer Lungenentzündung starb, nur wenige Monate, bevor sein Kind geboren wurde. Eine geheime Abmachung. Seitdem haben sich alle drei an den Pakt gehalten, sowohl seine Schwestern als auch er selbst.

Jäh kommt ihm die Frist für die Steuererklärung in den Sinn.

Einunddreißigster Januar! Nur noch acht Tage!

Er muss unbedingt ein neues Schreiben aufsetzen, um diesen Dummköpfen im Finanzamt zu erklären, wie ein Künstler eigentlich arbeitet – zumindest muss er bald einen Brief schreiben, in dem er, aus gesundheitlichen Gründen, um eine Fristverlängerung für die Abgabe bittet!

Vor lauter Angst angesichts der Maßnahmen, mit denen die Behörden ihn dieses Mal womöglich schikanieren könnten, läuft ihm sogleich der Schweiß über den Rücken – bis ihm plötzlich aufgeht, dass er das Ganze in den letzten Jahren ja seinem neuen Anwalt überlassen hat, diesem gesegneten Stockfisch von einem Juristen, dem nun alles an Steuerirrsinn, Zahlen und Rechenschaftsunterlagen zugeschickt wird. Der alte Meister schreibt einen Zettel, den er mit einer Reißzwecke an der Tafel über dem Telefon befestigt: »Aker/Borre/Vestby. Fristverlängerung!!!«

Erneut bleibt er vor ›Marats Tod‹ stehen. In seinem Hals beginnt es zu kratzen. Er bekommt einen Hustenanfall.

»Herr M.?«

Im ersten Augenblick verschlägt es dem Alten die Sprache – ist das etwa so zu verstehen, dass die junge Frau Grävenitz jetzt anfängt, mit ihm zu reden?

Doch diese Einbildung währt nur ganz kurz, dann erkennt er die Stimme von Fräulein Berg und schüttelt beschämt den Kopf über seine idiotischen Altmännerphantasien. M. geht zur Küchentür und öffnet sie vorsichtig einen Spalt.

»Sind Sie schon auf, Herr Kunstmaler?«

»Ich habe nur Feuer gemacht.«

»Können Sie wieder sprechen?«

»Es geht so.«

»Der Arzt hat gesagt …«

»Ja, ich weiß, was der Arzt gesagt hat.«

»Ich habe Ihre Morgenzeitung.«

»Vielen Dank, Fräulein Berg.«

Liv Berg, mit ihr hat er sich jedenfalls keine Hochzeit vorgestellt! Und ebenso wenig hat er sie gebeten, Modell zu stehen.

Nein, da malt er sich lieber selbst. Der Spiegel ist ein Ausweg, dessen er sich in unregelmäßigen Abständen bedient, falls es ihm an Motiven mangelt. Wie viele Bilder dieser Art hat er wohl im Laufe des Jahres gemalt? Vierzig? Oder vielleicht fünfzig?

Viele wurden verworfen, natürlich. Herr M. hält sich nicht für einen ichbezogenen Mann – zumindest nicht mehr, als es in seinem Metier erforderlich ist –, aber in fast keinem Jahr hat er versäumt, seine Selbstporträts zu malen. Das aus der Hölle beruht vielleicht am ehesten auf persönlichen Erfahrungen. Im Schein der glühenden Flammen steht er da mit nacktem Oberkörper.

Auf einem Bild, das hier auf Ekely entstanden ist, hat er sich selbst als einsamen und schlaflosen Wanderer gemalt, übermüdet, rastlos, mit dunklen Augen und gebeugtem Nacken, halbwegs an den Betrachter gewandt – mit einem Ausdruck, als habe er eben am Fenster ein Gespenst gesehen. Das war kurz vor Kriegsausbruch. ›Der Nachtwanderer‹, hat er das Porträt genannt. Auf einem anderen Bild hat er sich selbst als alten Mann in einsamem Rausch gemalt, umgeben von einem Meer aus Flaschen.

Danach hat er die Flaschen weggeräumt. Bekommt er Besuch, kann er immer etwas anbieten, doch für gewöhnlich gibt es nicht viel. Nein, nur selten trinkt er mehr als zwei Gläser, solange es sich nicht um einen besonderen Anlass handelt. Er hat genügend Künstler gesehen, die zielbewusst ihre Seele, ihre Leber, ihre Fähigkeit zu lieben zerstört haben, oder was sich sonst noch zertrümmern lässt. Er misstraut Menschen, die es darauf abgesehen haben, sich selbst zu vernichten. Es erscheint ihm wie eine Verhöhnung ihrer eigenen Mütter, die so viele Lebensjahre geopfert haben, um sie großzuziehen. Indirekt werden wir alle dadurch verhöhnt.

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