Lydie Man
Trägerin des Lichts
- Verbergen -
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Imprint
Trägerin des Lichts – Verbergen
Lydie Man
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright: © 2012 Lydie Man
ISBN 978-3-8442-4042-9
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Kapitel 1: Die südwestliche Steppe - Auf der Flucht
Kapitel 2: Die westliche Steppe - Auf der Flucht
Kapitel 3: Branndar – Im Sommer nach der Flucht
Kapitel 4: Temora – Im Sommer nach der Flucht
Kapitel 5: Saran – Im Sommer nach der Flucht
Kapitel 6: Die Steppe – Im Sommer nach der Flucht
Kapitel 7: Temora – Im Sommer nach der Flucht
Kapitel 8: Saran – Im Herbst nach der Flucht
Kapitel 9: Branndar – Im Herbst nach der Flucht
Kapitel 10: Temora – Im Herbst nach der Flucht
Kapitel 11: Branndar – Im Herbst nach der Flucht
Kapitel 12: Gilda – Im Herbst nach der Flucht
Kapitel 13: Epilog: Branndar – Im Winter nach der Flucht
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Auf der Flucht:
Currann, Thronfolger des Reiches
Phelan, sein jüngerer Bruder
Althea, ihre Cousine
Noemi, ihre treue taubstumme Freundin
Bajan, ehemaliger Heerführer
Sinan,der jüngere Bruder von Ratsherr Nestan
Tamas, Sohn von Tanaar, des Fürsten von Nador
Yemon, Sohn von Yenkal, des Fürsten von Mukanir
Ouray, Sohn von Orban, eines Siedlungsvorstehers
Kiral,ein Fremder aus dem fernen Osten
Leviad, ein alter Freund Bajans
Nadim, ein Kundschafter Bajans
Der Hofstaat
Aietan, König von Morann
Alia,die Geliebte des Königs und künftige Königin
Lelia,einzig verbliebenes Königskind bei Hofe
Nusair, oberster Mönch und religiöser Führer des Landes
Stiig, neuer Protokollführer des Rates
Brida, Haushofmeisterin
Nestan, Ratsherr und rechte Hand Nusairs
Ciaban, neuer Heerführer
Daria, Zofe und Nusairs Nichte
Vara, Zofe
Weitere Personen in Gilda:
Chrysela,offizielle neue ehrwürdige Mutter der Heilerinnen
Meda, inoffizielle ehrwürdige Mutter der Heilerinnen
Leanna, Lelias verschwundene Zwillingsschwester
Rynan, Leannas Beschützer und Kundschafter der Heilerinnen
Lina, Rynans Schwester
Bayram und Tabea, Bajans Halbbruder und seine Frau
Sora, Nestans Haushälterin
Nelana (Nel), Sinans und Nestans kleine Schwester
Orban, Siedlungsvorsteher und Vater von Curranns Kamerad Ouray
Tanaar, Fürst von Nador und Vater von Curranns Kamerad Tamas
Tavar, Tamas’ jüngerer Bruder
Thorald, gefangener Schwager der Königin
In Branndar:
Sirial (Siri), Curranns Freundin
Strahan, ihr Vater, der Schulmeister
Peadar, der Mönch der Siedlung
Kedar, Siedlungsvorsteher und Siris Onkel
Karya, Siris Tante, die Heilerin
Goran, ihr Sohn, Siris Cousin
Mari, ihre Tochter, Siris Cousine
Nuria, Siris Freundin
Belan, ihr kleiner Sohn
Evan, Nurias Mann
Yorran, der Schmied
In Temora:
Anwyll, Hohepriester von Temora
Aislinn, Altheas Großmutter und Priesterin im Rat Temoras
Chaya, Ausgestoßene und Heilerin
Maret, Novizin
Emlyn, Novizin
Galvin und Gayle, Zwillinge und ebenfalls Novizen
Verna, Tochter eines Clansführers
Naja, Vernas Schwester
Mahin, Marets Bruder
Amin, Händler Temoras
In Saran
Regnar, Altheas Großvater und Seeräuber
Roar, Clansführer von Saran
Jeldrik, sein Sohn und Erbe
Jorid, Jeldriks Schwester
Sylja, Herrin über Roars Haus
Bryn,der saranische Schmied
Rana, Phelans Sklavin
Sedat, Gesetzeshüter von Saran
In Mukanir
Naluri, die verbannte Königin
Klesa, die verbannte ehrwürdige Mutter der Heilerinnen
Meno, ehemaliger Archivar Gildas und jetzt Schulmeister
Yola,Vertraute Naluris und seine Frau
Yenkal, Fürst von Mukanir und Vater von Curranns Kamerad Yemon
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»Wo soll ich anfangen? Eigentlich ist es dafür schon viel zu spät.«
»Ooch, bitte, Großmutter, erzähl!«, riefen die Kinder. »Niemand hat es uns von Anfang an erzählt.«
»Jaahh, erzähl von Anfang an!«
»Na, na, ihr habt die Geschichte schon so oft gehört. Also gut, aber nur kurz, sonst sitzen wir hier noch morgen früh! Lasst mich überlegen.« Die alte Frau setzte sich etwas bequemer hin und zwinkerte der Schar um sich herum zu. »Ich will es mal so beginnen: Was wissen die Königskinder zu Beginn ihrer Flucht? Eines ist sicher: Die reiche und mächtige Stadt Gilda verdankt ihre Existenz einem Verräter.
In ferner Vergangenheit lebte an diesem Ort eine friedliebende Gemeinschaft aus weisen Priestern und Gelehrten, den Druidai. Sie waren die Träger des Lichts, einer guten, heilenden Kraft. Nur sie konnten sich dem heiligen Hain nähern, in dessen Innern sich ein Tor befand, ein Tor zu der Welt der Feen. Und?« Die alte Frau sah in die Runde. »Was umgibt ein solches Tor?«
»Ein Ring!«, wisperten die Kinder.
»Man fällt darin um!« Der Gedanke daran machte sie sehr, sehr leise.
»Richtig. Nur Menschen, die Dank ihrer angeborenen Fähigkeiten ebenfalls Träger des Lichtes waren, konnten den Ring durchqueren, sich dem Tor nähern und das anrufen, was sie als ›die Quelle‹ bezeichneten.
Eines Tages trat ein junger Mann namens Phileas der Gemeinschaft bei. Er war kein Träger des Lichts, aber übermäßig klug und von kaltem Ehrgeiz besessen. Deshalb erschlich er sich die Zuneigung der Druidai Asklepia und versuchte sie dazu zu bewegen, ihm Zugang zu dem Tor und seinem Geheimnis zu verschaffen. Als ihm das nicht gelang, überwältigte er sie und versuchte es mit Gewalt.
Im letzten Moment wurde er entdeckt, hart bestraft und verbannt. Aber er ließ nicht ab von seinem Streben und kehrte mit einem mächtigen Kriegervolk zurück.
Doch die Druidai wurden gewarnt. Sie schickten ihr Volk fort, welches den heiligen Hain nicht verteidigen konnte, und blieben selbst, um ihr Leben zu geben. Die fremden Krieger richteten ein Blutbad unter ihnen an, doch der Ring der Macht hielt stand. Daraufhin beschwor Phileas dunkle Mächte herauf, und die Druidai riefen die Quelle um Hilfe.
Das Aufeinanderprallen dieser Mächte musste die fremden Krieger so verstört haben, dass sie sich voller Reue von Phileas lossagten und ihn gemeinsam mit den Druidai und der Macht der Quelle besiegten. Er wurde mit einem Fluch belegt und zum Tode verurteilt, doch bevor er starb, verschwand er, ohne eine Spur zu hinterlassen. Seitdem geht die Sage, dass sich seine verfluchte Seele befreit hat und weit oben im Norden im Kohinor Gebirge umgehen soll.
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