Emmy Ball-Hennings - Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend
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Indessen half mir mein Sträuben gegen die Schule wenig, und es genügte meiner Umgebung keineswegs, daß mir selbst mein Wissen genügte. Ich wurde oft gehänselt, weil ich, wie Vater es nannte, gern eine Analphabetin bleiben wollte. Ich war es ja, aber ich bin’s dann doch nicht geblieben. Wäre ich in Sizilien oder Sardinien geboren, hätte ich meinen Willen vielleicht durchgesetzt und hätte nur gelernt, statt meines Namens ein Kreuzlein zu zeichnen; so aber, wie es gekommen ist, bin ich imstande, sowohl Geschriebenes als auch Gedrucktes zu lesen; doch erwarte ich nicht, daß man mich deswegen sonderlich bestaune. Nur ich selbst wundere mich manchmal, daß ich sogar wider meinen Willen einiges gelernt habe.
In der ersten Klasse saß ich neben meiner Kusine Doris, nicht gerade als Allerletzte, aber doch als Vorletzte, aber da wir beide keinen Ehrgeiz kannten, schien uns der letzte Platz genau so gut wie der erste. Doch will ich hier gleich hinzufügen, daß ich mit 14 Jahren sogenannte Klassenerste war, als ich die Schule verließ. Das heißt, ich war auch hier die Vorerste gewesen und bekam den ersten Platz, nachdem meine Nachbarkollegin Alegine in eine höhere Schule versetzt wurde, da sie Lehrerin werden wollte. Mit meiner Kusine Doris hatte ich bisher wenig gemeinsame Interessen, obwohl wir doch nahe miteinander verwandt waren und nebeneinander Haus an Haus wohnten. Doris war ein flottes Persönchen und schon mit kaum fünf Jahren sehr «praktisch» veranlagt. Ihre und meine Mutter, die einander Schwestern waren, hatten eines Tages nach Frauenart über das Mittagessen gesprochen, wobei meine Tante, die auch Doris hieß, bemerkte, daß sie einige Eier brauchen könnte, die im Laden zufällig nicht zu haben waren. Daraufhin erwähnte meine Mutter, daß sie soundso viele Eier im Küchenschrank habe, und nebenbei sagte sie, daß sie fortgegangen sei, ohne die Tür zu schließen. (Das Gespräch fand nämlich an der Straßenecke statt.) Die kleine Doris, die völlig unbeachtet neben ihrer Mutter stand, schlich sich heimlich davon und holte meiner Mutter sämtliche Eier bis auf eines aus dem Küchenschrank und brachte die Eier wohlbehalten in die Küche ihrer Mutter, während diese noch eine Weile mit meiner Mutter weiterplauderte. In diesem Alter konnte Klein-Doris kaum wissen, was «mein» und «dein» ist, aber mit sieben Jahren hatte sie schon eine Ahnung davon.
Sehr klar erinnere ich mich, daß sie am ersten Schultag ihre Mappe, für die es unter der Bank einen eigenen Platz gab, den ganzen Vormittag über auf dem Arm behielt und mich aufforderte, es genau so zu machen. Gut. Ich wußte zwar nicht, warum, doch hielt ich es genau wie Doris, holte mir die Mappe aus dem Fach, und so saßen wir dicht an dicht nebeneinander, jedes sein Gepäckstück am Arm. Der Lehrer, der acht Bänke weit von uns entfernt saß, auf seinem hohen Pult, bemerkte, wie wenig einfach wir es uns machten, kam zu uns, um zu erklären, wie wir unsere kleinen Siebensachen verstauen könnten. Er legte sogar persönlich unsere Mappen in das Fach. Kaum hatte er den Rücken gedreht, gab Doris mir mit den Augen ein bedeutungsvolles Zeichen, holte die Mappe wieder heraus, hängte sie sich an den Arm, und ich mußte dasselbe tun. Der Lehrer bemerkte es bald und kam freundlich nochmals zu uns zurück, da er uns für etwas schwer von Begriff hielt; ich kann nur sagen, daß der Lehrer uns gegenüber eine Geduld zeigte, für die ich damals wenig Verständnis hatte. Er war wirklich ein Kinderfreund und daher auch ein guter Lehrer, aber es war nicht leicht, aus uns klug zu werden. Wir, meine Kusine und ich, haben später oft darüber gelacht, wie wir den Lehrer veranlaßten, dreimal erfolglos hin- und herzulaufen, bis Doris ihm in ihrem drolligen Plattdeutsch erklärte, wir müßten unsere Mappen am Arm behalten, da sie uns leicht gestohlen werden könnten. Ich weiß nicht, ob Doris nach dieser Richtung hin schon Erfahrungen gemacht hatte. Ich wußte nur, daß sie selbst meiner Mutter die Eier aus dem Schrank geholt hatte, aber das war ja etwas, was in der Familie blieb. Dieses Eiernehmen war nicht ganz in der Ordnung, aber Doris hatte wohl nur ihrer Mutter gefällig sein wollen. Meine Kusine meinte es sehr gut mit mir; doch klang es immerhin etwas beunruhigend, wenn sie sagte: «Man muß sehr auf seine Sachen aufpassen.»
«Jaja», pflichtete ich bei, «das muß man schon.» Trotzdem verstand ich nicht, was gemeint war, doch wollte ich mich einer so gewandten Kusine, die schon soviel Erfahrung hatte, gern ebenbürtig zeigen. Doris hatte so viele Geschwister, daß sie nicht einmal genau wußte, wie viele es waren. Ihre Brüder und Schwestern, schon erwachsen, waren zum Teil in der Fremde. Ein Bruder war von der Wanderschaft nach Hause gekommen, hatte an die Tür geklopft, und Klein-Doris hatte diesen großen Bruder mit den Worten empfangen: «Wir geben nichts.»
«Nanu?» hatte der Bruder gelacht. «Also so seid ihr hier? Ihr gebt nichts? Das ist ja niedlich. Und warum gebt ihr nichts?»
«Wir haben selbst nichts. Wir brauchen, was wir haben.»
«Das sind ja schöne Aussichten. Aber einen Kuß könnte ich vielleicht bekommen, oder steht’s auch damit knapp?»
Klein-Doris wußte noch nicht recht, daß einem Menschen manchmal an einem Kuß viel mehr gelegen sein kann als an einem Stück trockenen Brot oder an einem kühlen Zweipfennigstück. Sie ließ den fremden Mann, den sie für einen Handwerksburschen hielt, an der halboffenen Tür stehen, beugte sich übers Treppengeländer und rief hinab:
«Mutter! Komm mal rasch herauf. Hier ist ein Mann, der einen Kuß will. . .»
Tante Doris, die sich unten mit der Nachbarin unterhielt, rief zurück: «Was will er?»
«Einen Kuß!!!»
«Ich komme sofort!»
Es stellte sich dann rasch heraus, daß der fremde Mann ein Bruder von Doris war.
Mit ihrer großen Schwester war es ihr ähnlich gegangen, und ich fand es recht interessant, eine so schwer übersehbare Familie zu haben. Mit den Brüdern, die sich auf der Wanderschaft befanden, beschäftigten wir uns besonders. Es mußte ja herrlich sein, durch ganz Deutschland zu spazieren und nur hin und wieder ein bißchen als Zimmergeselle zu arbeiten, nur um etwas Geld zum Weiterwandern zu verdienen. Man konnte auch für den Anfang etwas Brot in der Umhängedose mitnehmen, und später, im Laufe der Wanderung, würde man auf dem Lande bei den Bauern genügend zu essen bekommen, so daß man also nicht zu verhungern brauchte. Allerdings mußte man bereit sein, den Bauern bei den Landarbeiten zu helfen, aber das war ein Vergnügen. Wir würden Borsdorfer Äpfel auflesen und blaue Pflaumen, wie sie in üppiger Fülle in den Obstgärten von Kalleby gediehen. Man mußte wohl nicht gerade jede Frucht in den Korb werfen. O ja, das Auswandern hatte entschieden viel für sich. Doris wußte großarig mit allem Bescheid, und für mich war die Auswanderei notwendig geworden, da ich in der Rechenstunde mehr rückwärts als vorwärts kam. Der Lehrer hatte mich gefragt, wieviel zehn und zehn zusammen ausmachen, und das hatte ich in der Eile nicht gewußt. Als der Lehrer mir dann gesagt, daß zehn und zehn zwanzig sind, hatte ich betrübt den Kopf geschüttelt und gesagt: «Ich kann’s nicht glauben.» Für solche aufrichtige Antwort hatte ich dann einen Klaps auf die Finger bekommen, womit sogar meine Eltern einverstanden waren, was mich sehr kränkte. Nein, Doris und ich wollten auswandern, so jung wir waren. Das Alter spielte dabei keine Rolle. Es kam ja auf uns an, wie wir uns dabei hielten.
Es gab bei diesem Plan nur ein Hindernis, und das war der Geburtsschein, den man nach Doris’ Kenntnissen überall vorzeigen mußte. Nun war mir zufällig noch nie etwas von Geburtsscheinen zu Ohren gekommen, aber Doris suchte mir einen Überblick zu geben von der großen Scheinwirtschaft, die es ja tatsächlich gibt. Da ich ein wenig dazu neigte, nur an das zu glauben, was mir paßte, paßte es mir mit dem Geburtsschein ganz und gar nicht. Der liebe Gott hatte Adam und Eva doch auch keinen Geburtsschein ausgestellt. Wäre dies der Fall gewesen, hätte der Lehrer eine solch wichtige Sache sicher erwähnt. Ja, es sei inzwischen manches anders geworden, wußte Doris mich aufzuklären.
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