Emmy Ball-Hennings - Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend

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Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend: краткое содержание, описание и аннотация

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Der erste Teil der dreiteiligen Autobiographie einer zu Unrecht lange vergessenen Schriftstellerin, die nichts im Leben ausgelassen hat: Ball-Hennings beschreibt ihre Kindheit in Flensburg als Tochter eines Seemannes. Zunächst als Dienst-, Zimmer- und Küchenmädchen tätig, entdeckte sie früh die Schauspielerei für sich und zog bald mit einer Wanderbühne durch Norddeutschland.-

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«Ach, wir gehen ohne Geburtsschein», bettelte ich.

«Dann kommt die Polizei und fängt uns ein, und damit ist uns nicht gedient.»

Dagegen ließ sich nichts einwenden. Vom Polizisten ahnte ich freilich, daß er eine sehr große Macht besaß, Londelius war von einem Polizisten eines Abends aus der Wohnung geholt worden und war so ruhig neben ihm gegangen, so, als wisse Londelius genau, daß jeder Widerstand vergeblich sei.

Mein letzter Vorschlag war:

«Wir gehen ohne Hut und behalten die Schürze an, und dann denkt die Polizei und denken überhaupt alle Menschen, daß wir überall wohnen und zu Hause sind. Wir spielen Ball und nehmen noch unser Springseil mit.»

Leider beharrte Doris auf dem unerläßlichen Geburtsschein, von dem ich genau wußte, daß meine Mutter ihn mir nicht gutwillig aushändigen würde. So kam es, daß wir unsere vorzeitige Wanderlust bis zu einer besser passenden Gelegenheit unterdrückten. Auf der Schulbank saßen wir nebeneinander wie zwei unschuldig Verurteilte im Gefängnis, bis wir dann nach und nach Geschmack am Lernen fanden und uns der schöne Sinn der Schule allmählich aufging.

Eines Tages gab es einen seltsamen Himmel. Es war nicht mehr der Himmel vom Tag zuvor. Es war nicht nur der weiche, blaue Himmel, in dem die Vögel in leichten Scharen zur Schule flogen. Sie lernten singen:

Lobt froh den Herrn, ihr jugendlichen Chöre.

Er höret gern ein Lied zu seiner Ehre.

Das sangen die Vögel und wußten es nicht. Ich aber wußte es. Oh, ich wußte so viel. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Man sah es plötzlich dem Himmel an, daß der liebe Gott ihn erschaffen hatte.

Auch die Sonne war anders geworden. Am Strand bemerkte ich es, angesichts der unzählbaren Wellenstreifen. Es war, als wolle die große Sonne am Himmel mit ihren unzähligen Strahlen sich in jeder Welle fortsetzen, und die vielen Wellensonnen strahlten ein demantenes Licht. Und die große Ursonne selbst blendete. Man konnte sie nicht ansehen, ohne die Augen zu schließen. Daß sie durch ein Wort entstanden war! Es werde Licht! Und es ward Licht. Hervorgerufen durch ein Wort. Oh, es war so tief erstaunlich! Die einsame Stimme des Schöpfers, da sein Geist noch über den Wassern schwebte. Oh, noch immer über der Förde meiner Heimat. Die vielen Sonnen über den Wellen. Sie glitzerten. Sie sprangen und tanzten, als hätten sie jubeln mögen. Wie vom Munde des lieben Gottes geweht, entstand wieder und immer wieder das Licht. Siehe, es war sehr gut, hatte der liebe Gott selbst gesagt. O ja, es war unendlich gut. Es war schön, bezaubernd schön. Es war der Himmel des lieben Gottes und das Licht des lieben Gottes. Und ich wußte darum.

Wir hörten in der Schule die Schöpfungsgeschichte, wie sie im Alten Testament zu lesen steht. Unser Lehrer versuchte nicht, das überirdisch Große zu verkleinern. Er ließ zunächst die ehrfurchtgebietende Majestät der biblischen Sprache auf unsere jungen Herzen einwirken, die vor dieser Größe in Andacht erbebten. Erst nachher gab er uns einige Erklärungen, die unserem kindlichen Verstand entsprachen. In dieser Zeit lernte ich rasch lesen und schreiben. Die Aussicht, in der Bibel lesen zu dürfen, war es, die meinen Eifer beflügelte. Ich erinnere mich deutlich an meine kleine Lesefibel, in der gleich beim ersten Buchstaben, beim A, ein Apfel abgebildet war, und wie ich diesen Apfel oft betrachtete und mir dabei dachte, daß ich schon bald die Geschichte von Adam und Eva würde lesen können, die seltsame Geschichte, die ich schon kannte.

Einen Tag lang versetzte mich die Vertreibung aus dem Paradies in eine unbeschreibliche Kümmernis. Es war, als arbeite das, was ich vernahm, selbständig in mir, ohne daß ich etwas dazu tat. Von einer großen Freude wurde ich plötzlich in einen tiefen Gram versetzt, und ich stand meinen eigenen Empfindungen machtlos gegenüber. Was mir sonst noch in der Schule geboten wurde, erschien mir belanglos gegen dieses eine, das mir einzig zu wissen wichtig schien. So viele Jahre sind seitdem vergangen; doch ist mir, als wäre es gestern gewesen, was ich an einem Mittwochmorgen vernahm: «Du bist Erde und sollst zu Erde werden.»

In welche Betrübnis versenkte mich dies Wort! Am Nachmittag war ich mit einem Nachbarskind, mit Martha, einer kleinen Freundin, auf dem Kartoffelacker, wo wir bei der Ernte helfen durften. Es waren die großen mehligen, sogenannten Rosenkartoffeln, die wir in große Körbe legten. An einer Staude befanden sich zwölf bis achtzehn schöne Kartoffeln. Ich zählte, weil ich an das Wort dachte: Dornen und Disteln soll dir der Acker tragen . . . Ich fand, es war nicht so schlimm . . . Der liebe Gott war milde in unserer Gegend . . . Es war eine schöne Ernte.

Es wurde einiges dürre, von der Sonne versengte, trockene Kraut auf dem Felde verbrannt, und in der Abendstunde lagen und saßen wir um dieses Feuer herum. Es war so schön, in die Flamme zu sehen. Man hätte bitten mögen: Verlösche nicht. . . Der Himmel war silbern, und schon zeigte sich die blasse Mondsichel am Himmel. Es war zunehmender Mond, und ich wußte, woran man dies erkennt. Ich wußte ja so viel. . . Meine kleine Freundin Martha war so lieb. Sie saß neben mir. Es tat gut, sie nahe zu fühlen, ganz nahe. Ich sah, der Flammenschein fiel über ihr Gesicht, spielte in ihren flachsblonden Haaren. Nur die Erde, auf der wir saßen, war dunkel. Du bist Erde und sollst zu Erde werden. Es war nichts dagegen zu machen. Unabänderlich, es gab soviel Erde, und der leere Acker war ein Schatten, ein großer, dunkler Schatten. Gedankenlos ließ ich eine Handvoll Erde durch meine kleinen Hände rinnen. Sie duftete gut, diese dunkle Erde. Dann wieder sah ich in die Flamme, die am Verglühen war, aber sie hielt sich noch ein wenig. Noch spielte ein wenig Licht in Marthas hellem Haar. Ein letzter Glanz, nach dem ich verlangend griff. Ich haschte danach und zog meine kleine Freundin an mich: Ich hab’ dich heut so lieb. Sie schmiegte sich an mich. Und dann tauchten die ersten Sterne aus dem Silber des Himmels auf. Das waren die Lichter an der Feste des Himmels. Es gab ein großes Licht, das den Tag regierte, und ein kleines, das die Nacht regierte. Und diese Lichter schieden Tag und Nacht voneinander, gaben Zeichen und Zeiten, Tage und Jahre. Und an diesem Tag stand der Mond im zunehmenden Zeichen. Wir bemerkten es mit leiser Freude.

ADVENT

Wie soll ich dich empfangen

Und wie begegn’ ich dir,

O aller Welt Verlangen,

O meiner Seele Zier?. . .

Wie gern habe ich dieses Lied im Advent gesungen, allabendlich um vier Uhr in der Schule mit vielen andern Kindern zusammen. Der hehrer selbst sang mit, und unsere jungen Stimmen klangen so froh, als wollten sie einander umarmen.

Wie wundervoll ist es, in der Freude mit vielen einig zu sein und in Erwartung zu singen: Wie soll ich dich empfangen?!

Das ist die Liebesfrage im Advent, die immer wieder in uns auftaucht, wenn das Weihnachtsfest nahe bevorsteht.

Es wurde früh dunkel, und doch war es irgendwo licht und hell. Durch das hohe Fenster sah man am Himmel den ersten Stern schimmern. Jeden Abend war er da, wenn wir sangen. Es war der Herold unter den Sternen, der Millionen kommende Sterne ankündigte. Dann wieder war es Gabriels und Mariens Stern. Oder es war derselbe Stern, den die fremden Könige einst gesehen. Die heiligen Drei Könige, die einem Sterne nachgegangen waren, und mit ihnen war die Sehnsucht der fernen Völker gewandert, die noch nichts vom Jesuskinde wußten und sich doch schon nach ihm sehnten. Denn die Sehnsucht nach Erlösung lag in jedem Menschen. Das war uns gesagt worden, und jetzt wußten wir es für immer. So sehrvon weitem waren sie gekommen, die drei Weisen aus dem Morgenlande, umgeben von fremdländischem Duft, beladen mit Gold, Weihrauch und Myrrhen, singend auf dem Wege: O aller Welt Verlangen . . . Wie reich sie doch waren, diese Sternerfüllten, reich an Liebe und an Gold! Irgendwo aber mußten sie doch ihre Paläste verlassen haben, ihre stolzen, glänzenden Häuser ließen sie leer stehen, da sie nach Bethlehem gingen. Sie waren ja Könige, und doch schienen sie ihre Kronen vergessen zu haben um Jesu willen.

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