Walther von Hollander - Als wäre nichts geschehen

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In seinem Roman «Als wäre nichts geschehen» erzählt der Autor von einem Arztehepaar, das über viele Missverständnisse hinweg wieder zueinanderfindet. Conrad ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Sie hat den vormals erfolgreichen Psychologen und Psychiater verändert. Bezeichnenderweise ist er zunächst bei seinen Freunden Hilla und Hannes in Blankenese untergekommen. Erst nach drei Monaten rafft er sich auf, seiner Frau Ilse, ebenfalls Ärztin, in ihrer Praxis in Wandsbek aufzusuchen. Als ein Missverständnis, das er bereits hinter sich hat, sieht er seine Ehe und trifft in hohem Maße desillusioniert wieder auf seine Frau. Hinzu kommt, dass er in diesen Tagen auf die junge Zeichnerin Christina trifft. Es sind alles in allem verworrene Verhältnisse, die Walther von Hollander vor dem Leser ausbreitet. Dieser fragt sich, wohin treibt es die Hauptfiguren diesen Romans: Schwarz oder Weiß oder vielleicht Grau?-

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Gerda sah ihre Freundin mit einem kalten, prüfenden Blick an. Sie sagte: „Sei nicht leichtsinnig. Überlege dir genau, was du sagst. Versprich nicht, was du nicht halten kannst. Wenigstens unter Frauen muß Verläßlichkeit herrschen.“

„Nein, nein“, wiederholte Ilse, „ich weiß schon, was ich sage: Du sollst bei mir bleiben, das andere ist vorbei. Endgültig vorbei.“

„Tut es dir leid?“ fragte Gerda. Ilse starrte vor sich hin. Ja, es tat ihr leid. Es tat ihr weh. Aber es war ja nicht zu ändern. Und darum schüttelte sie den Kopf und sagte: „Nein — es tut mir nicht leid. Es war nur aufregend. Das verstehst du doch?“

„Ich verstehe alles“, sagte Gerda, „außer wenn Frauen den Männern nachlaufen. Das gehört sich nicht.“

Ilse wollte noch etwas erwidern. Aber es klingelte gerade wieder. Eine neue Patientin kam, wurde herzlich begrüßt und ins Wartezimmer geführt, und Gerda sagte mahnend: „Na, los ... tun wir was. Das ist immer das Beste.“

4

Begegnung nach dem Kino

Hilla Hohmann und Conrad kamen aus einem Kino. Es war schon Anfang Oktober. Vollmond. In dem silbrigen Schein leuchteten gedämpft die Herbstblätter der Alleebäume, der Linden, Platanen und Kastanien, die viel zu groß geworden waren für die kleinen Vorgärten, zu groß für die Häuser, die hinter den breiten Stämmen verschwunden waren. „War das wieder ein Blödsinn!“ seufzte Conrad, „anderthalb Stunden Augen verdrehen, seufzen, Tränen ... um was? Um gar nichts.“ Hilla hakte ihn vertraulich unter. Sie sagte: „Wirklich saublöd. Aber immerhin ging’s um das wichtigste Thema dieser Welt: um das Mißverständnis!“

„Für euch ist es vielleicht noch wichtig“, brummelte Conrad, „ich hab’s hinter mir.“

„Sicherlich“, sagte Hilla geduldig, „aber wir anderen armen Erdenbürger müssen zuweilen daran erinnert werden, daß die Hälfte alles Leides aus dem Mißverständnis kommt.“

Conrad sah sie von der Seite an. Was für ein schönes, gradliniges Profil! Was für eine kluge, faltenlose Stirn! Und die ruhig glänzenden, großen, braunen Augen, die gewohnt waren, alles Schöne dieser Welt aufzunehmen und selbst daß Häßliche in Harmonie zu verwandeln.

„Ein Schmarren ist ein Schmarren“, sagte er heftig, „und man kann daraus nicht tiefsinnige Gedanken ziehen.“

„Warum eigentlich nicht?“

„Warum nicht, warum nicht“, wütete Conrad, „ich kann es jedenfalls nicht. Ich sehe einfach rot. Ein vernünftiges Wort von einem der beiden zur rechten Zeit gesprochen ... und die Sache wäre in Ordnung, der Film zu Ende.“

„Hm“, resignierte Hilla. Es hatte also nichts genützt, daß sie Conrad in diesen langweiligen Film geschleppt hatte. Er sah nicht, daß er ihn etwas anging. Daß er dieses eine Wort sprechen sollte, sprechen mußte, um seinen „Film des Mißverständnisses“ zu beenden. Höchst merkwürdig, daß die Menschen aus ähnlichen Fällen nichts lernen können! Bei ihnen liegt „ja alles ganz anders“. Oder gar durch die Schmerzen anderer belehrt werden? Nein — sie wollen ihre eignen Schmerzen, ihr sinnloses Leid tragen.

„Außerdem sind Sie für Mißverständnisse gar nicht zuständig“, sagte Conrad jetzt herzlich, „Sie verstehen alles.“

Hilla nickte: „Ich bin auch so glücklich, wie man es auf dieser unverständlichen Erde sein kann und darf.“

„Also doch nicht ganz glücklich“, stellte Conrad befriedigt fest.

„Nein ..., Sie Kindskopf, ich habe nämlich die Welt nicht gemacht. Nach meinen Plänen gebaut, würde sie anders aussehen.“

Sie waren vor dem Hohmannschen Hause angekommen. Hilla blickte zu ihren Zimmern hinauf. Es war alles dunkel, und ein Schatten zog über ihr Gesicht. „Hannes ist noch nicht zu Hause“, stellte Conrad fest. Hilla nickte: „Da kann ich noch den Kindern schreiben. Wenn Hannes da ist, darf ich nämlich nichts tun.“ Er sah sie erstaunt an: „Dürfen? Dürfen? Ich denke, Sie sind ein freier Mensch?“

Hilla lachte: „Wer hat Ihnen denn so was Blödsinniges erzählt? Ich ... bin verheiratet.“

„Und Hannes?“

Sie streckte ihm herzlich die Hand entgegen: „Ich hätte Lust, mit Ihnen noch einen Tee zu trinken. Aber die Kinder müssen jeden Mittwoch ihren Brief haben, sonst sind sie enttäuscht. Und Kinder darf man nicht enttäuschen. Schlafen Sie gut.“

„Ich werde noch ein bißchen im Atelier auf und ab gehen und über das Mißverständnis nachdenken“, sagte Conrad, und Hilla: „Aufundabgehen ist gut. Aber nachdenken? Ich weiß nicht, was dabei herauskommen sollte. Ihr Herz weiß ja Bescheid.“

„Weiß nicht, ob ich ein Herz habe“, wehrte Conrad ab, „aber ich weiß, daß die Menschen nichts gelernt haben und so dumm sind wie vorher.“ Er wandte sich zum Gehen, aber Hilla hielt ihn am Arm fest:

„Die Menschen sind gar nicht so dumm, Conrad. Sie zum Beispiel bestimmt nicht, und Ihre Ilse auch nicht. Es verlangt nur jeder vom anderen die Vollkommenheit. Und kein Mensch ist vollkommen.“

„Doch ... Sie sind vollkommen, Hilla. Sie ... ja.“

„Sehr ehrenvoll, Conradin. Aber wenn Sie jetzt im Atelier auf und ab gehen, versuchen Sie den Vollkommenheitswahn loszuwerden. Das ist vernünftiger, als über das Mißverständnis zu grübeln. Gute Nacht!“ Damit ging sie ins Haus.

Conrad bummelte, die Hände in den Hosentaschen, durch den mondhellen Garten. Es war kühl. Unten im Flußtal stand der Nebel wie eine dicke Wand. Die Dampfer heulten. Er betrachtete die vom Mondlicht gepuderten Dahlien. Eine große, dunkelrote brach er ab und steckte sie in den Aufschlag seines schäbigen Jacketts. Sie sah aus wie ein roter, zerfranster Luftballon. Ihn fröstelte. Die Frage des Wintermantels wurde allmählich dringend. Wie bitte? Dringend? In Rußland hatte er bei dreißig Grad Kälte nur seinen zerlumpten Soldatenmantel, und hier bei vier Grad, sieben Grad Wärme dachte er an einen Wintermantel. Albern. An einen Wintermantel war nicht zu denken. Basta. Aber an einen Dahlienstrauß. Genießerisch wählte er die Farben. Wenn ich weniger rauche, dachte er, könnte ich mir einen Tuschkasten kaufen und ein bißchen vor mich hinpinseln. Als Student hatte er einmal Malstunden genommen. Seine Lehrerin, ein blondes, zwitscherndes Fräulein, hatte ihn für ein Talent erklärt. Warum also jetzt nicht ein paar Blumen tuschen? „Na, warum wohl nicht?“ brummelte er nach Art der Einsamen vor sich hin. „Weil du deine dreizehn Mark achtzig verqualmst und niemals die drei Mark achtzig für einen Tuschkasten aufbringen wirst. Sehr einfach. Du hast keine Energie mehr, mein Bester, keinen Funken. Und nur Wasser in den Adern. Wasser. Wasser.“

Mit einem Ruck stieß er die Tür zum Atelier auf. Er blieb unwillig stehen. Auch das noch! An einem der großen Arbeitstische saß jemand. Die gebogene, silberne Arbeitslampe warf einen grellen Schein auf den Tisch. Nicht zu erkennen, wer da zeichnete.

„Guten Abend“, sagte Conrad, „bitte, sich nicht stören zu lassen.“ Er durchquerte schnell den Raum. Hinter der Lampe erhob sich die junge Zeichnerin Christina Keller. Er kannte sie flüchtig. Er kannte durch die Geschwätzigkeit von Hannes ihr Schicksal ziemlich genau. Gutsbesitzerstochter aus Mecklenburg. Familie totgeschlagen. Russen. „Hoffentlich störe ich Sie nicht“, sagte Christina von ihrem Tisch her, „ich habe noch ein bißchen nachzuarbeiten.“

„Zeichnen macht ja keinen Lärm“, sagte Conrad nett. Er legte die rote Dahlie aus seinem Knopfloch auf ihren Tisch. „Ich habe gestohlen, und davon sollen Sie was abhaben.“

„Danke“, sagte Christina, „was für eine schöne Dahlie.“

In der Lampendämmerung erschien ihm ihr Gesicht madonnenhaft lieblich. Nein: das Gesicht war zu groß für eine Madonna. Langgestreckt, pferdeähnlich, mit Schatten, die von innen kamen. Viel zu lange hatte Conrad sie schon angeschaut. Er wandte sich schnell: „Von mir aus können Sie auch singen oder pfeifen, mich stört es nicht. Ich habe nämlich nichts zu tun.“

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