Walther von Hollander - Als wäre nichts geschehen

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In seinem Roman «Als wäre nichts geschehen» erzählt der Autor von einem Arztehepaar, das über viele Missverständnisse hinweg wieder zueinanderfindet. Conrad ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Sie hat den vormals erfolgreichen Psychologen und Psychiater verändert. Bezeichnenderweise ist er zunächst bei seinen Freunden Hilla und Hannes in Blankenese untergekommen. Erst nach drei Monaten rafft er sich auf, seiner Frau Ilse, ebenfalls Ärztin, in ihrer Praxis in Wandsbek aufzusuchen. Als ein Missverständnis, das er bereits hinter sich hat, sieht er seine Ehe und trifft in hohem Maße desillusioniert wieder auf seine Frau. Hinzu kommt, dass er in diesen Tagen auf die junge Zeichnerin Christina trifft. Es sind alles in allem verworrene Verhältnisse, die Walther von Hollander vor dem Leser ausbreitet. Dieser fragt sich, wohin treibt es die Hauptfiguren diesen Romans: Schwarz oder Weiß oder vielleicht Grau?-

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Er wandte sich um, Ilse war wieder eingetreten. Er hielt den Rahmen hoch: „War mal ein netter junger Mensch.“

„Ja“, sagte Ilse streng, nahm ihm das Bild aus der Hand und stellte es mit einem Ruck auf den Schreibtisch zurück. Aha, dachte Conrad, Gerda, die spitznäsige, hat Ilse daran erinnert, was ich ihr „angetan“ habe. Verstehe. Wenn auch der gedunsene Mensch hier mit dem heiteren Herrn auf dem Bild nichts zu tun hat: die Schulden des heiteren Herrn muß er doch bezahlen. Und in der Erinnerung bleibt nur das Böse. Das Gute wird vergessen. Wenigstens zwischen Ehepaaren. Psychologische Grundgesetze der Ehe ... darüber hatte Dr. Conrad Brederopp, jener Herr im Silberrahmen, einen vorzüglichen Aufsatz geschrieben.

„Meine ungesammelten Werke sind wohl auch verbrannt?“ fragte er. Ilse nickte. Er streichelte ihr tröstend über das glatte Haar des Hinterkopfes (vorn trug Ilse konservativ zwei Büschel von Locken, mühsam gepflegte, und sie hatte es nicht gern, wenn man über diese Locken strich). „Schadet nichts. Die Aufsätze stimmen, trotzdem sie verbrannt sind. Leider.“ Ilse sah ihn verständnislos an: „Das Rätselreden hast du dir immer noch nicht abgewöhnt“, tadelte sie. Und Conrad: „Ich dachte an einen Aufsatz, den Titel weiß ich nicht mehr: Aber das Motiv war aus Julius Cäsar, Rede des Mark Anton, erinnerst du dich?“ Ilse schüttelte den Kopf.

„Was Menschen Übles tun, das überlebt sie,

Das Gute wird mit ihnen oft begraben.“

„Das Essen ist gleich fertig“, sagte Ilse.

„Fein“, antwortete Conrad.

3

Zwei Bilanzen

Eine Stunde später trat Conrad aus der Tür des Backsteinhäuschens. Er trug über dem Arm eine gutgebügelte Flanellhose und, in Seidenpapier gewickelt, mit Stecknadeln zugesteckt, das rohseidene Hemd. Das Hemd hätte ihm übrigens noch gepaßt. Denn am Hals war er nicht dick geworden. Aber die Flanellhose war über seinem aufgeschwemmten Bauch nicht zuzuknöpfen. „Puh“, seufzte Conrad und begann die Straße hinunterzumarschieren. Ein prachtvoller Abschied an der Wohnungstür! Conrad: „Werden wir uns wiedersehen?“ Ilse, mit nachdenklich gekrauster Stirn, während ihre Hände vergeblich nach den Taschen des Arztkittels suchten: „Natürlich ... ich muß mich ja um dich kümmern.“ Und Conrad: „Reizend von dir, aber ich komme schon durch.“ Das hätte er nämlich nicht sagen sollen. Aber wenn er irgend etwas haßte, so war es Ilses treudeutsches Pflichtbewußtsein. „Ich muß mich um dich kümmern.“ Das hieß, ich kann dich nicht verkommen lassen. Wenn du allein bist, machst du Dummheiten. Vielen Dank, nein.

Conrad bemerkte, daß er in die falsche Richtung gegangen war. Seufzend drehte er um. Er hob einen Stock auf und ratschte über die gußeisernen stumpfen Lanzen der Zäune. Zu komisch, daß diese wehrhaften Zäune nicht eingeschmolzen sind, diese sinnlosen Palisaden, über die selbst greise Einbrecher im Schlußsprung hätten herüberhüpfen können. Der zäheste Teil jedes Volkes sind die Kleinbürger. Kein Weltuntergang kann sie vernichten. Conrad bog jetzt in eine Seitenstraße ein. Jetzt noch mal an dem Haus vorbeigehen? Nein, vielen Dank. „Komm doch gelegentlich vorbei“, hatte Ilse gesagt. „Gelegentlich.“ Nun, vielleicht würde sich eine Gelegenheit finden. Vielleicht auch nicht. Dann war diese Gerda schuld. Wie sie dagesessen hatte! Jeder Zoll diskretes Schweigen. Mißtrauisches Hin- und Hergucken. Ilses glückliche Augen ... strafender Blick Gerdas. Und ganz fix erlosch das Leuchten wieder. Dabei war es ganz lustig und vergnügt gewesen. Warum? Sie hatten doch nur von schrecklichen Dingen gesprochen. Na ja ... wieder mal Goethe: „Ausgestandenes Ungemach hat einen eigentümlichen Reiz.“ Von weitem gesehen, war es doch ziemlich komisch, daß Conrad Holzfällen gelernt hatte, Bäume sägen und Baracken bauen. Mit rostigen, verbogenen Nägeln, wie der brave Hausherr aus „Heimchen am Herd“. Und die Theatergruppe im Lager 7. „Sommernachtstraum“ mit dem O-beinigen Otto als Thisbe. Und wie die Plennis nach den zerlumpten Weiberkleidern der Thisbe geschaut hatten. Und wie sie das Frühlingsfest gefeiert hatten, die ganze Baracke voll Anemonen und Krokus. Und Gerhart, der Gymnasiast, hatte Rilke rezitiert mit rollenden Rs. Und Fritz, der Schauermann aus Hamburg, hatte gerufen: „Schnall dir mal deine verdammten Rs als Rrrollschuh unter die S-tiefel und verschwinde.“ Komische Geschichten das alles. Heitere Erinnerungen. Und Ilse hatte auch heitere Erinnerungen beigesteuert.

Ilse mit Feuerwehrhelm und Trainingsanzug, mit rußgeschwärztem Gesicht, nachdem sie bei einem Angriff das Feuer im Dachstuhl gelöscht hatte, toderschöpft als Brandwache auf dem lädierten Boden des Hauses schlafend und als Kopfkissen den dicken Bauch des Herrn Grigowski, des Hausbesitzers, benutzend, der gleichfalls friedlich schnarchte, während der Novemberregen durch das offene Dach auf die beiden herabrieselte. War das etwa nicht zum Lachen? Oder die kleinen Festlichkeiten, wenn die Angriffe vorüber waren? Unten im Atelier des Bildhauers Plehn (du kennst ihn doch noch? Ein schöner Mensch, wurde leider von seinen Statuen bei dem großen Angriff erschlagen). Aber die Feste in der Morgendämmerung waren von albernster Lustigkeit erfüllt. Eine kleine Spanne Leben war wieder allen geschenkt, eine makabre Heiterkeit. „Nie habe ich Ilse so übermütig gesehen wie damals“, berichtete Gerda. Und die Flucht: Ende April 1945. Auf Fahrrädern, die Koffer hinten drauf, quer durch die mecklenburgischen Wälder, quer durch den Krieg. Eine seltsame Nacht irgendwo in einem Tannendickicht an einem kleinen Holzfeuer mit Versprengten zusammen. Zerlumpten, gefährlich aussehenden Burschen, die vielstimmige Heimatlieder sangen. Und die Ankunft in Hamburg zwei Tage vor der Kapitulation. Zwei dreckige, erschöpfte, hungrige Frauen. Pummlich — denn jede hatte unter dem Trainingsanzug vier Sommerkleider angezogen. Und die ersten Wochen in einem Trümmerkeller. „Zu zweit ist eben alles zu ertragen“, schloß Gerda und empfahl sich diskret. Und Ilse lachte hinter ihr drein, ihr herzliches Lachen, ihr Friedenslachen von damals. „Schön, wie du lachen kannst“, sagte Conrad. Und da war sie sofort ernst. Abweisend. „Da sind wir ja beide ganz hübsch durch die Mühle gedreht“, versuchte er, „und nachher wieder zusammengesetzt, nicht wahr?“ Das war der Augenblick, in dem Ilse nur die Hand auszustrecken brauchte. Sie saß ihm gegenüber. Sie brauchte nur zu sagen: Ja ... ganz neu zusammengesetzt, und wenn in den Bränden auch viel Gutes verbrannt sein mag ... das Schlechte ist bestimmt ganz ausgebrannt, zerschmolzen, nicht mehr zu erkennen. Sie sagte aber: „Dann fängt man wieder neu an, und nach einer Weile sieht man: wir sind doch alle dieselben geblieben.“

„So ... du bist geblieben, wie du warst?“ fragte Conrad schon ziemlich böse. Und Ilse höchst töricht: „Innen natürlich. Warum sollten solche Dinge den Menschen in seinem Kern berühren?“

„Vorzüglich“, sagte Conrad, und er wollte hinzusetzen: Die Vorzüglichen brauchen sich ja auch nicht zu ändern. Aber lieber stand er auf und sagte, daß er gehen müsse.

Conrad blieb jetzt an einer Haltestelle stehen, gleich mußte die Bahn kommen. Ihm wurde schwarz vor Augen. Eine fast angenehme Ohnmacht. Wäre ganz schön, wenn es noch ein bißchen dunkler würde und ganz dunkel bliebe, dachte er. Aber weil gerade die Bahn heranschepperte, gab er sich einen Ruck. Es wurde wieder hell. Es war wieder ein sonniger Frühherbsttag. Er stieg ein. Er setzte sich schwerfällig. Nee, dachte er, wenn man dem Stacheldraht entkommen ist, wird man ja wohl auch darüber wegkommen, daß eine Frau albern und hartherzig ist und vorzüglich. Ach, wie vorzüglich!

*

Ilse, die vorzügliche, saß noch am unabgeräumten Mittagstisch. Die spitznasige Gerda neben ihr hatte den Arm zärtlich um sie gelegt und flüsterte eindringlich: „Ich verstehe natürlich, daß du weinst. Weine nur ruhig, obwohl man um Männer nie weinen soll.“

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