Susanne Falk - Johanna spielt das Leben

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Johanna ist neunzehn und gerade dabei, sich am Wiener Burgtheater einen Namen zu machen. Als sie den Juristen Georg kennenlernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt, wähnt sie sich auf der Sonnenseite des Lebens. Die beiden heiraten, erben ein Haus – aber als Johanna schwanger wird, stellt Georg ihre Bühnenpläne infrage. Johanna kämpft mit allen Mitteln um ihre Selbständigkeit und die Fortsetzung ihrer Karriere. Sie schafft es zurück ins Burgtheater-Ensemble, ihre kleine Tochter Lore wird indes von ihrer wunderlichen Tante Mizzi betreut. Johanna jongliert mit Zeit und Aufmerksamkeit, aber am Ende scheint es, als würde Georg recht behalten, denn Mizzi und Lore sind plötzlich verschwunden …
Heiter bis wolkig: Mit Leichtigkeit verknüpft Susanne Falk in ihrem neuen Roman eine Liebesgeschichte, Theatergeflüster und Emanzipation.

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Die Hochzeit dauerte kaum mehr als ein paar Minuten. Sie hatten auf jegliche Reden des Standesbeamten verzichtet, tauschten die schmalen Ringe aus, die Georg beim Juwelier erworben hatte und die nur aus vergoldetem Silber bestanden, und sagten beide einmal Ja, schon war es vorbei. Ein paar Unterschriften, ein schnelles Foto, das der Vater mit dem Apparat des Onkels schoss und das leicht verwackelt war, weil er mit der Kamera in seinen Händen und ohne seine Krücken so unsicher stand auf dem einzigen Bein, das ihm geblieben war. Trotzdem konnte man deutlich erkennen, dass die Braut und der Bräutigam fröhlich lächelten, während die Mutter sich den Rock zurechtzupfte und der Onkel nervös seine spärlichen Haare glatt strich. Johannas Trauzeugin war gar nur zur Hälfte auf dem Bild zu sehen. Aber all das machte nichts, denn als sie alle erst fröhlich in der Gastwirtschaft beieinander saßen, Wein tranken und zur Feier des Tages Wiener Schnitzel aßen, da löste sich endlich auch die Anspannung im Gesicht der Mutter, die ihrer Tochter so von Herzen ein gutbürgerliches Leben an der Seite dieses jungen Mannes wünschte, der alles in allem ein anständiger Kerl zu sein schien, wie ihr nicht zuletzt Georgs Onkel gleich mehrfach versicherte.

»Ihre Tochter ist jetzt in guten Händen, gnä’ Frau!«, brüllte ihr der schwerhörige Mann ins Ohr und die Mutter nickte nur und wischte sich hin und wieder eine Träne aus dem Gesicht. Ob vor Rührung oder vor Erleichterung, dass Georg die schwangere Johanna nicht sitzen gelassen hatte, vermochte sie nicht einmal selbst zu sagen. Es war wohl eine Mischung aus beidem.

Als Hochzeitsgeschenk erhielten die zwei eine kleine Summe Geld und bezahlten davon eine dreitägige Hochzeitsreise nach Salzburg, wo sie sich den Dom anschauten, die Festung und ansonsten ziemlich viel Zeit zu zweit im Bett verbrachten, ganz so, wie man es von ihnen erwartete.

»Reichst du mir einmal den Wein herüber?«

Johanna lag ausgestreckt auf dem Bett, ein Zahnputzglas in der Hand, das sie nun ihrem frisch angetrauten Ehemann entgegenhielt.

»Du weißt, dass das nur Traubensaft ist, oder?«, fragte Georg, der ihr bereitwillig aus der Flasche Traubenmost, den sie am Markt gekauft hatten, einschenkte.

»Ich bin Schauspielerin, Liebster«, entgegnete sie, »ich kann spielen, dass es echter Wein ist!«

»Das glaube ich dir sofort!«, stimmte er ihr zu. »Was meinst du, wird unser Kind einmal beruflich machen?«

»Wenn es ein Bub wird, kommt er nach mir und wird Schauspieler«, bestimmte Johanna.

»Und wenn es ein Mädchen wird?«, wollte Georg wissen.

»Dann kommt sie gleichfalls nach mir und wird ebenfalls Schauspielerin«, antwortete sie.

»Aha«, stellte er fest und setzte sich vorsichtig neben seine Frau auf das schmale Ehebett, »du willst also keinen zweiten Juristen in der Familie?«

»Machst du Witze? Was sollen wir denn mit mehr als einem Juristen in der Familie anfangen?«

»Gut, gut«, sagte Georg, stellte den Wein, der keiner war, auf dem wackligen Nachtkastl ab, das gut zum wackligen Bett passte. Das nächste Mal, sagte er sich im Stillen, sollten sie bei der Auswahl des Fremdenzimmers vielleicht nicht ganz so sparsam sein. »Wenn das dein Wille ist, dann soll es so sein – eine Schauspielerfamilie.« Georg verzog das Gesicht.

»Eine großartige Schauspielerfamilie!«, schmetterte Johanna und verschüttete dabei glatt etwas von ihrem Traubensaft auf das Laken. »Ups«, sagte sie und Georg sprang sofort auf.

»Hast du Salz dabei?«, fragte er.

»Nein, aber wie ich gehört habe, kann man in dieser Stadt durchaus so etwas bekommen. Nomen est schließlich omen, liebster Mann!«

»Ja, aber hast du jetzt Salz?«, fragte er.

»Nein, wieso?«

»Na, wenn Salz Rotweinflecken wegmacht, dann funktioniert das ja vielleicht auch bei rotem Traubensaft.«

Verzweifelt begann Georg in den Schubladen des Nachtkastls herumzusuchen.

»Was suchst du denn da?«, fragte Johanna belustigt.

»Na, Salz natürlich!«, gab er zurück. »Ich will nicht für die Reinigung der Leintücher extra zahlen müssen.«

»Sparmeister!«, schalt ihn Johanna und nahm aus einer Laune heraus ihr halb volles Glas Traubensaft und schüttete es langsam und zielsicher über Leintuch, Decke und Polster.

»Was zur Hölle …?!«, rief er aus, doch Johanna lachte nur aus vollem Halse.

»Man stelle sich das vor: in Salzburg ohne Salz!«, brüllte sie, während ihr die Lachtränen nur so über die Wangen rannen.

Für einen kurzen Augenblick war Georg drauf und dran, seine exzentrische junge Ehefrau für übergeschnappt zu erklären – aber dann sah er, wie sich ihr runder Bauch vom Lachen hob und senkte, wie ihre Wangen eine gesunde, rötliche Farbe annahmen, wie sie strahlte und wie ihr Glanz dabei jeden Zentimeter dieses gottverlassenen, hässlichen Hotelzimmers erhellte. Das entfachte seine Liebe nur noch mehr und er küsste sie, wobei er ihr Gesicht zwischen seine Hände nahm.

»Ich liebe dich, du Wahnsinnige!«, sagte er und blickte ihr dabei tief in die Augen.

»Ich weiß«, war ihre Antwort. Sie küssten sich mitten in einem von Obstsaftflecken übersäten Bett. Und wie er da nackt in ihren Armen lag, seinen Kopf an ihren Bauch gelegt, da dachte er, er müsse vor Glück schier zerspringen, weil er all das hier hatte: eine Frau, ein Kind, ein Leben.

»Komm, lass uns die Stadt erobern«, schlug Johanna schließlich vor und er sagte Ja, weil er in diesem Augenblick zu allem Ja gesagt hätte. Sie zogen sich an und spazierten durch die Getreidegasse, wo sie ein überaus hässliches, aber sündhaft teures Paar Lederhandschuhe für Johanna kauften, in die sie kurze Zeit später gar nicht mehr hineinpasste, weil durch die Schwangerschaft ihre Finger zu stark anschwollen. Einen Tag später fuhren sie wieder heim nach Wien, weil Johanna eine ihrer letzten Vorstellungen als Luise Miller geben sollte, bis das Ensemble endlich in die Sommerpause entlassen werden würde.

Johanna verbrachte den gesamten Juli damit, zu lesen. Von Zola bis Eichendorff verschlang sie alles, was ihr in die Hände kam. Nur Erziehungsratgeber lehnte sie strikt ab. »Das Kind hat sicher mehr davon, wenn ich es mit klugen Gedanken füttere, als zu lernen, wie ich es nur ja schön schreien lasse, um es nicht zu verzärteln.« Wann immer Georg also aus dem Ministerium heimkam, deklamierte Johanna irgendetwas an hoher Literatur für das Kind und er ließ sie lächelnd gewähren. Es war alles genau so, wie es sein sollte, dachte Georg. Bis die Wehen einsetzten.

1950

Sie hatten ihn das Kind anschauen lassen. Johanna hatte man es nur ganz kurz gezeigt und es dann nach dem Durchtrennen der Nabelschnur schnell aus dem Raum getragen und in den Brutkasten gelegt, um es nicht auf dem kalten Boden des Kreißsaals sterben zu lassen. Aber er durfte es sehen. Er betrachtete diesen winzigen, mageren Körper mit dem kleinen Köpfchen, das mehr an einen kleinen Affen als an einen Menschen erinnerte. Er stand neben dem Primar, den eine der Schwestern geholt hatte und der nur den Kopf schüttelte, weil doch schon alles zu spät war. Und er stand neben dem Pfarrer, der den Körper des Kindes nicht beerdigen wollte, und der Schwester, die Stein auf Bein schwor, sie habe das Kind notgetauft, bevor es gestorben war, sodass er es bestatten durfte.

Er stand da und sah still dabei zu, wie sie ihn in eine Decke wickelte. Seinen toten Sohn anzufassen hatte er sich nicht getraut, aus Angst, dem winzigen Körper Schaden zuzufügen. Wer weiß, ob er ihm nicht eine seiner winzigen Rippen gebrochen hätte.

»Ich werde dem Bestatter Bescheid geben«, hatte die Schwester gesagt und ihn mit dem toten Kind allein gelassen. Und er hatte immerzu nur auf dieses winzige Bündel geschaut und sich gefragt, ob das wirklich gerade eben passiert war, ob sein Sohn wirklich gerade gestorben war.

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