Karl Zbigniew Grund - Wie das Leben so spielt

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Ich war und bin ein Wanderer zwischen den Welten. Viele Geschichten beruhen auf wahren Begebenheiten, andere sind rein fiktiv. Zwischen den mitunter recht harten Texten habe ich einige Gedichte eingefügt. Authentische Psychopathen, Mörder und Verrückte spielen eine gewichtige Rolle im alltäglichen Miteinander, denn das Leben schreibt nun mal die schönsten, aber auch die grausamsten Geschichten. Um den «normalen» Wahnsinn plausibel zu veranschaulichen, habe ich meine Protagonisten stellenweise mit ihren eigenen Worten sprechen lassen.

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Karl Zbigniew Grund

Wie das Leben so spielt

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Inhaltsverzeichnis Titel Karl Zbigniew Grund Wie das Leben so spielt Dieses - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Karl Zbigniew Grund Wie das Leben so spielt Dieses ebook wurde erstellt bei

Buch

Ein Tag wie jeder andere

Ein Tag im Mai

Die Festtagstorte

Petra

French Open

Stille

Das therapeutische Gespräch

Die Gemeinschaftszelle

Todestrieb

Abzug

Und tschüss!

Rauschhaft

Entlassung

Fatima

Flucht

Erste große Liebe

Bea

Tierisches Glück

Janine

Kindheit

August

Erste Mal

Loy

Tod

Frank

Heiligabend

Amerika

Sonnengruß

Bedenkzeit

Rheinbach

Ambulanz

Jugend

Verwirrung

Liblar

Kommunion

Besuch

Glück gehabt

In der Bahn

Ela

Mitten auf der Straße

Freundlicher Überfall

Schönes Leben

Impressum neobooks

Buch

Wie das Leben so spielt

Anthologie

Reale und fiktive Kurzgeschichten

mit eingestreuten Gedichten

aus der Feder des Buchautors

Karl Zbigniew Grund

Vita

Der Autor, 1954 geboren, musste als Student nach einer Verzweiflungstat die Unterbringung in einer Haftanstalt und auch in der Psychiatrie erleben. In dieser besonderen Notlage entdeckte er seine Fähigkeit, die Erfahrungen, Erlebnisse und Träume, in Kurzgeschichten und Gedichten zu verarbeiten. 1999 erhielt er den Ingeborg-Drewitz-Literaturpreis für Gefangene. Als Mitglied in der Literaturwerkstatt von Jo Micovich in Wuppertal intensivierte er seine Schreibversuche und erstellte mehrere Anthologien. Ermutigt durch die überaus positiven Erfahrungen veranstaltete er zahlreiche Lesungen in kulturellen Einrichtungen, Schulen und Haftanstalten. 2017 veröffentlichte er seinen autobiographischen Roman:“In den Häusern der Irren #38/1“, wo er über seine Erfahrungen und Erlebnisse in verschiedenen Anstalten berichtet. „Wie das Leben so spielt“ ist eine Anthologie mit ausgewählten Kurzgeschichten und Gedichten, die ebenfalls einen guten Einblick in eine fremde Welt ermöglichen.

Ich war und bin ein Wanderer zwischen den Welten. Geprägt und angeregt durch meine Häufigen und längeren Aufenthalte in „geschlossenen Häusern“ habe ich irgendwann angefangen, meine Erfahrungen, Erlebnisse und Träume in Geschichten und Gedichten zu verarbeiten. Dabei geht es um Drogen, Sex und Liebe, aber auch Gefangenschaft, Gewalt und Tod werden in einigen Geschichten thematisiert. Zur Auflockerung habe ich zwischen den mitunter recht harten Texten einige Gedichte eingefügt, quasi zum Luft holen. Viele der hier ausgewählten Geschichten beruhen auf wahren Begebenheiten, andere sind rein fiktiv. Authentische Psychopathen, Mörder und Verrückte spielen eine gewichtige Rolle im alltäglichen Miteinander, denn das Leben schreibt nun mal die schönsten, aber auch die grausamsten Geschichten.

Um meinen Lesern den „normalen“ Wahnsinn plausibel zu veranschaulichen, habe ich die Protagonisten stellenweise mit ihren eigenen Worten sprechen lassen.

Impressum

Texte Karl Zbigniew Grund

Copyright Karl Zbigniew Grund

Umschlag Karl Grund, Suitbertusstraße 89

40223 Düsseldorf

k.grund@ish.de,

autor-k-z-grund.de

Tel: 0211 1582032

0151 74394870

Geschichten und Gedichte

Das Leben

ist ein Spiel

man kann gewinnen

und verlieren

ich habe noch nie

gewonnen

aber jetzt

habe ich nichts mehr

zu verlieren

Ein Tag wie jeder andere

Ich traf sie in der Stadt auf der Platte. „Na, was macht die Kunst“, fragte sie. „Ach ja, geht so, könnte natürlich besser gehen“, bemerkte ich. Sie überlegte kurz. „Tja, wir könnten eigentlich auch zu dir gehen, ich hätte da was Schönes für uns“, sagte sie nach einer Weile. Soviel Nettigkeit in so kurzer Zeit habe ich nicht erwartet.

Claudia war echt nett, ohne Zweifel, überhaupt 'ne nette Erscheinung. Gut gebaut und sehr sympathisch – eigentlich. Es schien ein Glückstag zu werden. Ich brauchte nicht lange zu überlegen, musste aber eine Anstandssekunde lang warten.

„Dann lass und doch am besten ganz schnell gehen“, sagte ich ganz cool.

Natürlich nahmen wir den kürzesten Weg und das bedeutete: „Tippen, Tappen Tönchen“ - eine verflucht lange und steile Mordstreppe. Jeder ringt nach Luft, wenn er diese anspruchsvolle Sportübung überwunden hat. Diese Treppe wurde schon oft beschrieben, in Gedichten verewigt und besungen.

Oben angelangt brachte ich dann die übliche Bemerkung: „Jetzt sind es nur noch ein paar lächerliche Meter“. Damit wollte ich gewöhnlich das Durchhaltevermögen meiner oft wechselnden Begleiter stärken.

„Das nächste Mal kannst du zumindest das Taxi bezahlen“, bemerkte sie schwer keuchend. „Vorhin hätte ich es fast gemacht, aber für die paar Meter lohnt sich das nicht, das wäre nur 'ne billige Show“, entgegnete ich. Dann war nur noch die vierte Etage angesagt, aber auch das schafften wir recht locker. Der Film konnte beginnen.

Sie warf es achtlos auf den Tisch und legte sich auf mein Sofa. „Heute machen wir uns einen Feiertag“, sagte sie, immer noch schwer atmend. „Wir können ja bescheiden anfangen und dann vielleicht ein wenig steigern, so wie es sich gehört“, fügte sie hinzu. „Du machst das schon“. Das war natürlich ein Kompliment. Sie vertraute mir. Eine Seltenheit in unseren Kreisen.

Bescheiden aber auch konkret bereitete ich unsere teuflische Mischung. Ich gab ihr die etwas kleinere Hälfte. Frauen vertragen nicht soviel, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Sie nahm es und ging ins Bad vor den Spiegel. Die Tür ließ sie, wie immer, offen. Ich sah, wie sie sich, dann auch uns, im Spiegel erblickte. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht und blieb ganz leicht im Mundwinkel hängen. Sie konzentrierte ihren Blick auf ihren schönen schlanken Hals, neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite. Diese leichte Dehnung war notwendig. Sie traf dann auch recht sicher.

„Na dann, ein gute Reise“, sagte ich noch und drückte ebenfalls schnell ab. Ihr Gesicht veränderte sich. Sie schloss ihre Augen und ließ ihren Kopf nach hinten sinken – zu mir. Rückwärts streckte sie mir ihre Hände entgegen. Ich ergriff sie und vergrub mein Gesicht in ihren wilden Haaren.

Irgendwann schaute ich erneut in den Spiegel, sah ihr glückliches, in Trance versunkenes Gesicht – und die schmale Blutbahn auf ihrem Hals. Ich umarmte meinen gestürzten Engel, wagte einen leichten Kuss neben die kurze aber leuchtende Kette aus Blut. Zum Dank verstärkte sie ihren Druck in den Händen ganz kurz.

Es wäre ein schönes Bild geworden.

Lange Minuten standen wir einfach da, hielten uns umklammert. In diesen Minuten gehörten wir uns, waren wir unzertrennlich. Wir verließen den realen Boden, stürzten uns gemeinsam in die schwarzen Träume. Gemeinsam schlossen wir den Pakt mit dem Teufel.

Danach trennten sich unsere Wege.

Musik von gestern

Gestern hörte ich Musik

die ich sehr gut kenne

Erinnerungen stürzten

auf mich ein

eine Welt

fiel in sich

zusammen

betroffen blieb ich

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