Arnold Höllriegel - Du sollst dir kein Bildnis machen - Ein Roman aus Hollywood

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Ein absolut faszinierendes Buch über den Einfluss von Hollywood!Dr. Paul Pauer, ein deutscher Schriftsteller, kann es kaum fassen, als er gemeinsam mit seiner Frau Claire in Amerika landet: Eine große Filmgesellschaft hat sich tatsächlich dazu entschieden, eins seiner Bücher zu verfilmen – und zwar mit seiner Frau in der Hauptrolle. Das Leben des Paares könnte nicht besser sein, bis der Autor feststellen muss, dass aus dem Menschen Claire immer mehr der Filmstar Claire wird…-

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Am Tor von Bernheimers Japanischem Garten muss Pauer einen Vierteldollar Entree bezahlen, die Frau an der Kasse sagt, dass er dafür sein Auto gratis am Eingang „parken“ darf, und macht grosse Augen, als er ihr gesteht, er habe kein Auto. — Im Garten wenigstens geht man zu Fuss, auf schmalen Wegen, die sich durch die Anlagen schlängeln; zwischen Miniaturbäumchen und winzigen Fushijamas und lackierten Tempelchen und Seen, so gross wie ein Taschentuch, an denen winzige Fischer aus Bronze angeln. Und weiter oben ist ein japanischer Pavillon, grellrot gestrichen; hier findet Paul seine Bank; es sitzt aber schon ein anderer da, ein junger Mensch ohne Hut, der die Aussicht zeichnet, nein, malt, mit Wasserfarben. Es ist wirklich die beste Bank, wenn man über die Parkbäume hinweg die Ebene sehen will, mit der unbegrenzten Stadt, die zahllosen niederen Häuser im Grünen, die Strassenlinien, und jenseits, o Freude, den stahlblauen Meeresspiegel, und auf der anderen Seite die rötlichen, kahlen Gebirge.

Paul Pauer, fassungslos, in einem Sonnenrausch, steht hinter der Bank und sieht diese Landschaft an, die jetzt sein werden soll. Sie erscheint ihm so schön, dass er nicht an sie glauben kann. Er sieht eine ungeheure Ebene, ganz grün und blühend, in einem silbernen Frühlingslicht und doch mit ein wenig herbstlichem Dunst darüber. Auf den hohen Sierras, im Hintergrund, ist hier und da schon ein wenig Schnee, ganz zart und fern gegen den Himmel gezeichnet.

Dem Meere entgegen gibt es noch einmal einige niedere Höhen, ganz kahl und trostlos; von ihnen ragen sonderbar hässliche hölzerne Türme auf. Ein jeder Hügel ein Golgatha. Paul Pauer errät, dass dort die Petroleumquellen sind; auch in der Ebene sieht er die Öltürme überall zwischen den Häusern der Riesenstadt.

O, was für eine Stadt! Paul Pauer hat, wie ein Europäer, hinter Amerikas rasch galoppierender Geographie weit zurück, dieses Hollywood für ein idyllisches Gartendörfchen gehalten, Los Angeles für eine mittlere Landstadt. Er findet, dass eine erhebliche Grossstadt weiss und leuchtend zu seinen Füssen liegt, Strasse an Strasse, Schachfeld an Schachfeld in den prachtvollen Gärten — und dass das nur eine mässige Vorstadt ist, gemessen an der unabsehbaren Stadt, die die Ebene füllt, zu den Bergen hinanklimmt, den Seestrand erreicht, am Horizonte verdämmert — — Eine locker gewobene Stadt, meist aus niederen, weissen Häusern mit flachen Dächern, bis auf einen Kern von hohen Bauten im Osten. Überall liegt Grünes dazwischen, oft weite Flächen; dann laufen doch dünne Strassenzüge durchs Unbebaute, von Häusern umsäumt und städtisch, die Vormarschstrassen der Riesenstadt. Hier, dort, überall bilden sich neue städtische Häusermassen; aber nirgends sind Bäume fern, Fruchthaine, stattliche Palmen. Zwischen den rosig schimmernden Felsengebirgen und der köstlich stahlblauen Fläche des Ozeans ist ein paradiesischer Garten, grenzenlos gross, zur heitersten Stadt geworden, unter einem Himmel, der gleichsam jubelt und Lieder singt, o leuchtendes Halleluja über der frohlockenden Erde!

*

Paul Pauer, in einem fast trunkenen Glücksgefühl (hier darf er nun leben, mit Claire!), setzt sich auf die Bank vor dem japanischen Pavillon, neben den Malermenschen; und unwillkürlich sieht er ihm in sein Blatt und wundert sich doch ein wenig: der Mann da pinselt nur immer Farbenflecke nebeneinander, kein Umriss ist da, kein Versuch wird gemacht, zu gestalten, ein Bild zu erzeugen; er pinselt nur immer farbige Flecke, die ineinander verlaufen, und meidet Linien, Winkel, als wären sie die leibhaftige Pest. Jetzt blickt er auf und lächelt freundlich; und fängt was zu reden an, in welcher Sprache? Paul versteht erst kein Wort, dann dämmert’s ihm auf, dass da ein Franzose mit ihm spricht, doch auf englisch. Paul, der das Englische liest und leidlich versteht, spricht Französisch viel leichter und redet den jungen Maler in dieser Sprache an; doch der beharrt in seinem merkwürdigen Englisch, mit dem Akzent stets auf der letzten Silbe; was kann man da machen? Erst als sich Paul jedes Wort rasch geschrieben denkt, versteht er; und es scheint ihm sogar ein gewähltes und reiches Englisch zu sein, das diese angenehme Stimme so elend ausspricht. Paul, im Romanischen Café geschult, erkennt leicht einen Bohemien; die dunklen Haare sind lang; am Kinn entwickelt sich ein weicher Christusbart; abwärts von dem sauberen Kragen und der netten Flatterkrawatte wird die Kleidung sehr schäbig. Jetzt hat Paul Pauer halbwegs gelernt, das Kauderwelsch zu begreifen, und ein Gespräch kommt in Gang; die beiden sind einander sofort nicht mehr fremd, erkennen einander als Brüder vom gleichen geheimen Orden. Die Namen werden wechselseitig genannt: der Fremde ist Christian Kreshna, oder jedenfalls wünscht er so geheissen zu werden, sprich, auf englische Art: Krischna. Ein Franzose, jawohl, gewesen. (Er muss damals doch wohl anders geheissen haben.) Aber jetzt ein Amerikaner. Durchaus und grundsätzlich. Gewisse Theorien, die er hat, können nur im Amerikanismus verwirklicht werden, hier in Amerika — —

Er spricht es: Emörrikà, mit dem Akzent auf der letzten Silbe.

Paul Pauer interessiert sich für das Blatt, das Herr Kreshna da malt; eine expressionistische Farbenstudie? — Das Wort „expressionistisch“ passt dem sanften Herrn Kreshna nicht, treibt ihn so nahe an Ärger, wie etwas diesen Verklärten treiben könnte. Er ein Expressionist? Er ist das Gegenteil von einem Expressionisten, ein MetaNaturalist, wenn Sie verstehen! — Paul Pauer, geduldig und mit der Welt in Frieden, versteht nicht, aber lässt sich’s erklären: die malerische Metaphysik des Christian Kreshna, nicht seine philosophische, wohlgemerkt, besteht darin, dass er statt der Gegenstände den Äther malt, den ihre Farben zum Schwingen bringen. Ein Baum, verstehen Sie, ist vielleicht ein Baum, quien sabe, aber gewiss eine Schwingung im Äther, die dem Gehirn, die den Sinnen die Vorstellung weiterleitet: ein Baum.

Nicht den Gegenstand zu malen, wie ein Naturalist, und nicht sein Gefühl davon, wie ein Expressionist, ist Kreshnas Absicht; er malt das Reale, das einzig wirklich Reale, das die heutige Wissenschaft kennt, die Ätherschwingung; er sieht sie freilich nicht, wie er den Baum sieht; allein, er kann sie rekonstruieren, aus dem Trugbild des Baums. Dies hier, das Blatt ist eine erste und flüchtige Farbenskizze zu einem grossen Gemälde: Der Äther über Hollywood, California. Das Stadtbild von Hollywood, könnte man sagen, als Farbenschwingung; ein kleiner Schritt näher zum „Ding an sich“, verstehen Sie, zur Befreiung vom sinnlichen Schein, doch konservativ und ohne die Welt der Natur zu negieren; der Äther ist auch Natur, ist die Wirklichkeit, und die Farben sind wirklich in ihm, sie müssen im Äther sein, bevor sie ins Auge gelangen, eben durch die Schwingung des Äthers. Das alles bedeutet, sagt Kreshna, gemalte Theosophie, den ersten Versuch einer neuen Kunst, die der Weltepoche des Krishnamurti entspricht, des wiederverfleischlichten Christus. Verstehen Sie?

Nicht ganz, Paul Pauer versteht diese neue Kunst noch nicht ganz, noch ihre theosophische Basis; aber es gibt keine neue Kunsttheorie, die ihn in Erstaunen versetzen könnte. Dafür hat man ihn schon im Romanischen Café geschätzt, er ist keiner, der seinem Bruder so leicht sagt: Du Narr! oder Racha! — Der Äthermaler spricht immer wärmer, persönlicher. Bald weiss Paul Pauer, was dieser Mann hier in Hollywood macht: er ist ganz einfach ein Extra, Statist beim Film. Vom Äthermalen allein kann man leider nicht leben; die Kunst ist noch unverkäuflich. Statt Kitschbilder für den Rahmenhändler zu malen, als Broterwerb, zieht Christian Kreshna es seufzend vor, in den Filmateliers seine Künstlermähne und seinen Kinnbart photographieren zu lassen, wenn ein Film, das passiert, auf dem Montmartre spielt und der Regisseur einen Künstlertypus an Kaffeehaustische setzen möchte; auch an biblischen Filmen hat Kreshna schon mitgewirkt. Das war die Glanzzeit, man hat ihm einmal, zwei Wochen hindurch, für seinen Christusbart fünfundzwanzig tägliche Dollars gezahlt; er nimmt auch fünf und ist froh, wenn er sie bekommt; doch manchmal gibt’s gar nichts, hungrige Monate lang.

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