Rudolf Stratz - Du bist die Ruh!

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Moskau kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert. Der Deutschrusse Iwan Michels hat ein Problem: Endlich kann er seine neue Baumwollspinnfabrik einweihen, da sind aufgrund einer Wirtschaftskrise und Spekulationen an der New Yorker Börse die Baumwollpreise so gestiegen, dass Baumwolle fast teurer ist als fertiges Garn. In seiner Not sieht er sich gezwungen, sich um Hilfe an Alexander Wieprecht zu wenden, einen weiteren Deutschrussen und Flanellfabrikanten, mit dem er sich vor vier Jahren bitter zerstritten hat, da der sich in abfälligen und herabsetzenden Worten über den kommenden Misserfolg von Michels' Fabrikprojekt und über dessen mangelnde Managementfähigkeiten geäußert hat – jetzt muss Michels einräumen, dass Wieprecht in vielen Punkten recht gehabt hat. Doch nachdem Michels mit Wieprecht Kontakt aufgenommen hat, sucht Wieprecht wiederum Kontakt zu Michels' Frau Marja. Nach anfänglicher Abneigung ist Marja von dem Nonkonformisten und Lebensphilosophen Wieprecht fasziniert und in vielen langen Gesprächen stellen die beiden bald fest, in wie vielen Punkten sie sich ähnlich sind. Als sich die Verhältnisse um Michels' Fabrik immer trostloser gestalten und Marja sich zunehmend in Wieprecht verliebt, eskaliert die Situation und steuert unerbittlich auf die unausweichliche Krise zu. Marja muss sich entscheiden: Ist ihr das Glück oder die Ruhe im Leben wichtiger?-

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Nun lenkte der Kutscher in das Gehölz ein, in die stillen, vielverschlungenen, von mächtigen Baumgruppen überragten Wege des Petrowskiparks. Blau, rosa, weiss getönte Holzhäuser standen verstreut da und dort inmitten der winterlichen Einsamkeit. Nur in einem, vor dem jetzt der Schlitten hielt und schon ein anderer wartend stand, kräuselte sich Rauch aus den Schornsteinen und die Gartenpfade waren sauber gefegt. Äusserlich machte das niedere Holzgebäude mit seinen kleinen Fenstern, seinen Wänden aus langen, in den Fugen mit Moos verstopften Balken einen düsteren, beinahe bäuerlich-hinterwäldlerischen Eindruck. Aber der schwand, sobald man, wie jetzt Marja, das Innere betrat. Da wiesen dicke Perserteppiche über den Parkettböden, schweres Familiensilber auf dem Sims, rotglimmende Kamine, kostbare Ölgemälde und kaukasische Waffen an den Wänden auf breit sich auslebenden russischen Reichtum und liessen es begreiflich erscheinen, dass Iwan Michels’ Mutter sich nach all den Abenteuern und Wechselfällen ihres vielbewegten und liebereichen Lebens weltmüde in diese klösterliche Stille zurückgezogen.

Die alte Salonlöwin lag, als Marja eintrat, fröstelnd in ein Eisbärenfell gehüllt auf dem Sofa. Sie schaute sehr bleich aus und auch ohne das waren ihre zu hart und stark gewordenen Züge unter dem grauen Haar nicht mehr schön zu nennen, wie sie es einst gewesen. Auch ihr Lächeln hatte sich gegen früher geändert. Es war jetzt bösartig — stiller Humor darin — nach dem Sturm und Schiffbruch ihrer drei Ehen. Sie sah jetzt die Dinge ohne Schminke und nannte sie so, unbekümmert, was irgend ein anderer Mensch auf der Welt dazu meinte.

„Ah, vous voilà, ma chèra ...“ sagte sie, eine dicke Papyros rauchend und ohne ihre Lage zu verändern, zu ihrer Schwiegertochter. „Setz dich, Goluptschik! — mein Täubchen! Dank, dass du gekommen bist! Petruscha langweilt mich schon die ganze Zeit. Nun — das tut er ja jeden Tag!“

Der als Hausfreund neben ihr sitzende kleine, peinlich sauber gekleidete Herr mit weissem Haar und Spitzbart, der sich inzwischen erhoben hatte und Marja mit etwas umständlicher, altfränkischer Höflichkeit begrüsste, war ihr Verwandter, Petruscha van Bibber, ursprünglich seiner Abstammung nach ein Holländer, der sein in Russland eingewanderter Vater auch wirklich gewesen. Aber er selbst war in Moskau geboren und aufgewachsen, hatte dort die deutsche Schule besucht und verstand kein Wort mehr von der Sprache des Landes, dessen Staatsangehöriger er immer noch war und das er zärtlich liebte und doch nie mit Augen gesehen hatte. Denn er hatte sich nie entschliessen können, sein Geschäft, die grosse Baumwollagentur, auch nur auf ein paar Wochen einem anderen anzuvertrauen. Seit man ihn kannte, stand er auf dem Punkte, in nächster Zeit nach den Niederlanden zu reisen und sich dort ein Häuschen am Meer zu kaufen und alle Baumwollsorgen aus dem Kopf zu schlagen. Er kam aber nie dazu, und inzwischen wusste der alte holländische Junggeselle eigentlich selbst nicht, wohin er in Moskau gehörte, ob zu den Deutschen oder zu den Russen.

„Asseyez-vous, mon enfant!“ wiederholte die Frau des Hauses, und schaute Marja, während sie Platz nahm, aufmerksam an. „Wie geht’s daheim? .. die Kinder wohl? Was macht Iwan?“

„Er wollte heute mitkommen. Aber ich dachte ...“

„Nein. Heute haben wir miteinander zu reden!“ sagte die alte Weltdame energisch und brachte eine neue Zigarette, die sie sich aus einem silbernen Tuladöschen gedreht, zwischen die Lippen. Sie hatte sich jetzt, nachdem sie wie gewöhnlich anfangs zwischen mehreren Sprachen geschwankt, entschlossen, deutsch zu reden, in der Erinnerung, dass ihre Schwiegertochter ja eine Reichsdeutsche sei. Für sie selbst, die geborene Russin, die von einem deutschen Gatten, Iwans Vater, geschieden war und dann zwei andere Männer, einen Franzosen und einen Dänen, begraben hatte, war der Begriff der Nationalität im Lauf der Zeit ebenso fragwürdig und unbestimmt geworden, wie bei Petruscha van Bibber.

„Nein,“ wiederholte sie, „deswegen hab ich dich ja hinaus in die Wüste gebeten — zu einer unnützen alten Frau und zu dem Onkel Petruscha, den du wahrscheinlich ja ebensowenig ausstehen kannst wie ich ...“

Der alte Herr erwiderte nichts, sondern warf nur Marja einen leidenden und entschuldigenden Blick zu, der etwa hiess: „Du weisst ja, wie sie ist. Sie nimmt nichts ernst, was sie sagt, wir kennen sie ja ...“ Madame Mascha Westrup hatte inzwischen heftig geraucht und versetzte jetzt tiefsinnig: „Ach ja — meine Liebe! Ich bin krank ... sehr krank ... die Ärzte morden mich ... zollweise ... nun, das ist ihr Handwerk ... Gott schuf sie ... zum Glück tu’ ich nicht, was sie wollen ...“

Sie goss ihrem Gast Tee ein und sagte dabei ganz geschäftsmässig: „Wenn ich tot bin, müsst ihr mich vom Strastnoy Monastir, vom Leidenskloster in der Twerskaja aus, begraben. Seit zehn Jahren bitte ich darum. Aber ihr werdet’s ja doch nicht tun. Ihr ärgert euch zu sehr, dass ihr nichts erbt. Mein Geld reicht gerade noch so weit wie ich ...“

Seit sie die Fünfzig überschritten — seit einem guten Jahrzehnt, sprach sie mit Vorliebe von ihrem demnächstigen Ende und war auch wirklich krank und wusste es und die anderen wussten es auch und sahen nur noch um Mund und Augen des gealterten Weltkindes durch die scharfe und spöttische Leidensmaske hindurch die Spuren einstiger Schönheit. Aber jetzt lächelte sie schadenfroh über die langen Gesichter ihrer Erben, und frug den Onkel Petruscha, der, obwohl er keine Familie hatte, doch für sehr geizig und für sehr geldgierig galt: „Warum schauen Sie mich denn so kläglich an?“

„Ich mag nicht, dass man immer vom Sterben spricht!“ versetzte der kleine Holländer verdriesslich, und diesmal lachte sie herzlich. „Was hilft’s? Wir müssen alle ’mal weg ... wir beide sogar recht bald ... und ein anderer wird Ihre blauen Baumwollpaketchen sortieren und es wird sein, als hätten sich der Mynheer van Bibber und die Mascha Nicolajewna Westrup niemals in ihrem Leben geliebt — es ist ja auch ganz gleich ... es wird allmählich langweilig ... meine Bekannten sind teils tot, teils sind es Dummköpfe ... und das einzige ist nur,“ sie wandte sich an ihre Schwiegertochter und während sie die Zigarette weglegte, wurde sie ernst: „Ich hab’ doch nur den einen Sohn — deinen Mann. Wir haben uns ja nie so recht verstanden — er und ich ... er ist ganz auf die andere Seite geschlagen, nach dem Vater, von dem ich mich ja nach wenigen Jahren wieder hab’ trennen müssen — und ich bin eben Russin geblieben — wenn auch ein wenig Deutsch und Französisch und Dänisch auf mich abgefärbt ist — durch die Ehe. Lieber Gott — man ist nicht umsonst von einem Mann geschieden und hat zwei andere begraben. Der Iwan aber ... der ist dir vielleicht zu russisch — mir zu deutsch. Wir haben uns ja auch so wenig im Leben gesehen. Früher eigentlich fast gar nicht. Jetzt nur selten. Aber ich will nicht klagen. Es ist ja meine Schuld. Wenn er kommt, ist er immer respektvoll und küsst mir die Hand und erzählt mir das halbe Stündchen, das er schon anstandshalber da sitzen bleibt, allerhand Nettes von euch und von seinen Baumwollgeschäften ...“

Sie wurde plötzlich lebhaft und richtete sich halb auf. „Ja — aber nun, erbarmt euch — was ist das nun für eine Geschichte mit seiner neuen Fabrik ...? Alle schütteln darüber den Kopf und zucken die Achseln: Das Unternehmen sei für ihn zu gross. Und wie ich ihm das neulich einmal gesagt hab’, hat er mir das übelgenommen, und ist seitdem nicht mehr gekommen — und weiss doch, dass ich krank bin — dass drei Ärzte mich vergiften ... der Weihrauch ist vielleicht schon im Kessel, den die Popen bei meinem Begräbnis verbrennen werden — und das einzige, was mich jetzt auf der Welt noch manchmal beunruhigt, das ist doch nur der Gedanke an ihn. Er ist ja nun einmal mein einziger Sohn ...“

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