Rudolf Stratz - Und wenn die Welt voll Teufel wär

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Ein spannender historischer Roman, der die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der Weimarer Republik unterhaltsam einfängt!Als Bruno Lotheisen im November 1918 aus russischer Gefangenschaft nach Berlin zurückkehrt und sich voller Freude auf den Weg zu seiner Frau und Tochter macht, erfährt er, dass er inzwischen für tot erklärt wurde. Das Leben des jungen Mannes scheint aus den Fugen, als er nach und nach das durch den Krieg vollkommen veränderte Leben seiner Frau, die aufgeheizte politische Stimmung und die Unruhen der noch jungen Weimarer Republik zu begreifen versucht. -

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Rudolf Stratz

Und wenn die Welt voll Teufel wär

11. bis 20. Tausend

Saga

Und wenn die Welt voll Teufel wär Cover Bild: Shutterstock Copyright © 1923, 2019 Rudolf Stratz und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788711507193

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

– a part of Egmont www.egmont.com

I.

Er stieg aus dem von Königsberg her eingelaufenen Zug. Er stand auf dem Charlottenburger Bahnhof in Berlin. Er schaute geistesabwesend um sich. Er strich sich mit der Hand über die Stirne. Er dachte sich: Also jetzt träume ich . . .

Sechshundertmal hast du’s geträumt, Nacht für Nacht, du armer, lebender Leichnam fern in Sibirien. Sechshundertmal bist du in bleierner Finsternis aufgewacht, vom nahen Donnerknall des berstenden Eises der Lena, vom Sturmheulen um verschneite Kegelhütten, von Jakutengekrächz aus stinkenden Renntierpelzen — Nacht — ewige Winternacht des Kriegsgefangenen. Deutschland hast du in der jahrelangen Nacht der russischen Kriegsgefangenschaft geträumt — Weib und Kind — Deutschland — mein Deutschland . . . .

Ein Rippenstoss. Unter dem fremden Ellbogen die Aktenmappe eines rosigen, jüngeren, auf Kriegsdauer reklamierten Herrn. Ein gereiztes: ,,Na — sehen Sie sich doch jefälligst vor!“ Ohne hinzusehen weiter. Der Mann aus dem Osten fühlte den Puff. Er sagte sich tiefaufatmend: Gott sei dank! Ich bin wach. Ich bin im lieben Vaterland. Ich lebe. Ich lebe. Ich lebe . . .

Niederknien . . . Beten . . . Weinend den verstaubten Boden der Bahnhofshalle küssen. — Es ist Deutschlands heilige Erde . . . Vater im Himmel: Dein Sohn preist Deine Gnade! Du gabst mir das Leben wieder . . . Deutschland . . . mein Deutschland . . . Weib und Kind . . .

Der Fremde stand und kämpfte gegen die Tränen. Umsonst. Sie liefen ihm aus den hellen blauen Augen in den wirren Vollbart, der krausgelockt und blond den weichen, künstlerisch feingeschnittenen Mund umrahmte. Er hörte neben sich eine Frauenstimme: „Nu kieken Se man bloss, Krausen: Heut loofen die Russkis schon wild herum!“

Eine Schlafwagen-Schaffnerin, eine lange junge Person in schief sitzender Dienstmütze und Pumphöschen, sagte es zu einer stämmigen, pluderbehosten Gepäckträgerin. Der heimkehrende deutsche Kriegsgefangene fragte sich: Ich ein Russe? — Und nickte dann: Nun ja: Die hohe schwarze Lammfellmütze aus Irkutsk — die langen Transtiefel aus Moskau, der dicke rote Frauenschal um den Kragen des verschlissenen, nach innen gedrehten Schafpelzes . . . das war Asien in Berlin.

„Nein. Nein. Ich bin ein Deutscher“, sagte er freundlich zu den beiden Beamtinnen. Er hatte ein gutes, herzliches Lächeln und eine warme Stimme. Sein Gesicht war leidend, müde, abgezehrt, aber kindlich offen, arglos, von Heimatsglück durchleuchtet. Eine einzige kleine Narbe aus der Studentenzeit sass links in der geraden, regelmässigen Nase. Er schritt langsam den Bahnsteig entlang, ohne irgendwelches Gepäck, steifbeinig von der langen Fahrt und ungebeugt, straff in der Spannkraft seiner fünfunddreissig Jahre.

Er fragte sich dabei verdutzt: Warum tragen denn die beiden Frauen eben Hosen? Seit wann ist das in Deutschland Brauch? Und die Polizei verbietet es nicht. Niemand wundert sich darüber. Da, überall in der Bahnhofshalle, tummeln sich Frauen in Hosen und preussischen Beamtenmützen und schleppen schwere Koffer und knipsen Fahrkarten und schlagen die Eisenbahntüren zu. Und plötzlich begriff er: Warum? Weil keine Männer mehr da sind! Nur noch Grauköpfe und Greise. Nur noch Knaben. Ich bin der einzige Mann hier, weit und breit . . .

Am Ende träume ich doch, dass mich das ferne Asien ausgespien . . .? Öffne die Augen in eisigem Dunkel unter der Schneewucht der Jakutenhütte . . .? Herrgott im Himmel: Lasse mich nicht wahnsinnig werden!. . . Nein . . . nein! . . . Dort drüben schwimmen Häuserreihen durch das Novembergrau. Dort ist Berlin. Deutschland. Weib und Kind. Dort ist die Heimat . . . Engelszungen jubeln es mir zu, durch Lokomotivgeschrill und Kesselgekeuche und Rädergerolle . . . ich falte die Hände, ungläubig vor Glück. Ich stammele es den Stimmen von oben nach: Heimat . . . liebe Heimat . . .

Ich bin daheim, aus der weissen Hölle. Die Bahnhofuhr drüben zeigt gerade die Mittagstunde. Aber an welchem Tag? Wer kümmerte sich am Nördlichen Eismeer um die Zeit? In Russland gilt ein anderer Kalender als hier . . .

Er kaufte sich auf dem Bahnhofstand von einem halbwüchsigen Mädchen die nächstbeste Zeitung. In Riesenlettern stand auf deren erster Seite: „Noch immer keine Entscheidung!“

Er kümmerte sich nicht darum, was das für eine Entscheidung sein sollte. Er forschte nur nach dem Datum. Er las: „Morgenausgabe. Berlin, den 9. November 1918.“

Er prägte sich andächtig den Tag seiner Heimkehr aus Kriegsgefangenschaft ein: Den 9. November 1918. Er steckte das Blatt in die Tasche und wiederholte sich mit feuchten Augen: Am 9. November 1918, mittags um zwölf, hab’ ich zum Himmel aufgeschaut und hier im Bahnhofsgewühl der Frauen und Kinder und Greise inbrünstig im Geist gebetet: Herr, der du mir das Leben zum zweitenmal gegeben — Dank aus des Herzens tiefstem Grunde . . .

Nun war sein Gang flott und federnd. Seine aus befreiter Brust gereckten Schultern trugen nicht mehr die Last Sibiriens. Ein kräftiger Mann über Mittelgrösse, trat er durch die Bahnhofssperre und stieg die Treppe hinab, stattlich trotz der abenteuerlichen Östlichkeit seines äusseren Menschen, von staunenden Blicken gefolgt.

Um ihn, mit ihm flutete eine stumme, trübe, matte Menschenwelle abwärts. Frauen, Mädchen, Kinder. Einzelne ältere Männer. Ein weissköpfiger Sechzigjähriger arbeitete sich schnaufend dem Strom entgegen. Er trug einen kostbaren Biberpelz und ein schlotternd leeres Marktnetz in der Hand. Sein Gesicht war faltig, als sei es über Nacht abgemagert, seine Backen schlaff, Tränensäcke unter den Augen. Diese Augen weiteten sich plötzlich bei dem Anblick des Mannes aus Russland. Der alte Herr prallte zurück, als hätte er einen Geist gesehen. Der Fremde von Osten, in schwarzer Lammfellmütze und hohen Transtiefeln, trat auf ihn zu und streckte ihm freundlich die Rechte entgegen.

„Schönen guten Tag, Herr Geheimer Oberbaurat . . .“

Dann ein Stutzen, ein verwundertes Lächeln unter seinem blonden Bart.

„Haben Sie Angst, mir die Hand zu geben, Herr Geheimrat?“

„Ja aber . . . um Gottes willen . . .“

„Was denn?“

„. . . Sind Sie’s, oder ist es Ihr Geist . . .“

„Na . . . ich selbst . . . natürlich . . .“

„Bruno Lotheisen . . . der Architekt . . .“

„Wer sonst?“

„Der berühmte Architekt . . . der Kirchenbauer?“

„Wir kennen uns doch seit zehn Jahren, Herr Geheimrat!“

„Aber Sie sind doch tot! . . .“

„Was?“

„Sie sind doch schon vor zwei Jahren als Landwehrhauptmann in Polen gefallen!“

„Wer sagt das?“

„Alle Welt. Jeder Mensch ist überzeugt.“

„. . . dass ich tot bin?“

„Die Militärbehörden haben es gemeldet! Ich habe Ihre Nachrufe in allen Blättern gelesen.“

Bruno Lotheisen rang nach Atem. Wieder griff Sibiriens Knochenhand nach seinem Herzen. Ein Schüttelfrost des Grauens: Am Ende träumst du nur Heimkehr und neues Leben . . .

„Es war eine Gedächtnisfeier für Sie in der Sing-Akademie. Ich selbst war dabei. Hunderte Ihrer Freunde.“

. . . und liegst in Wahrheit in asiatischer Unterwelt, nahe dem Eismeer, dicht beim Polarkreis, im Ausdunst des sturmzitternden Jakutenzelts und schläfst . . .

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