Rudolf Stratz - Und wenn die Welt voll Teufel wär

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Ein spannender historischer Roman, der die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der Weimarer Republik unterhaltsam einfängt!Als Bruno Lotheisen im November 1918 aus russischer Gefangenschaft nach Berlin zurückkehrt und sich voller Freude auf den Weg zu seiner Frau und Tochter macht, erfährt er, dass er inzwischen für tot erklärt wurde. Das Leben des jungen Mannes scheint aus den Fugen, als er nach und nach das durch den Krieg vollkommen veränderte Leben seiner Frau, die aufgeheizte politische Stimmung und die Unruhen der noch jungen Weimarer Republik zu begreifen versucht. -

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„Nee.“

Er wurde zornig.

„Das muss ich doch wissen! Sie hat ein Töchterchen.“

„Sie hatte eins! Det stimmt!“

„Wo . . . wo ist das Kind hin . . .?“

„Ick war damals natierlich noch nich da. Aber die jnädige Frau trägt ja noch Trauer: — Es kann noch nich ein volles Jahr her sind . . .“

„ . . . seit . . . seit . . .“

„Na, seit det Kind jestorben is!“

„Tot . . .?“

„Ja, wovon sollen denn die Kinder leben . . . heutzutage? Sie kriegen ja nischt zu essen! . . . ’s ist ja nischt da . . . In dem Kohlrübenwinter sind sie jestorben wie die Fliegen . . . bei die englische Blockade . . .“

Gemordet . . . kaltblütig von den Engländern durch Hunger gemordet . . . Du süsses, kleines, wonniges Geschöpf . . . Du Geschenk vom Himmel, das noch seine Ärmchen um mich schlang, als ich mich zum letztenmal über dein Bettchen beugte, und das mir versprach, dass es auch jeden Abend zum lieben Gott für den Papa beten würde . . . Mein Evchen . . . mein Elfchen . . . gemordet . . . und nicht du allein! Tausende, Hunderttausende von Kindern sind mit dir zum Himmel aufgestiegen und verklagen ihre Mörder vor Gottes Thron . . .

Und da oben sitzen sie und träumen schon wieder von Völkerversöhnung . . . von Umarmungen mit den Briten und Welschen . . . Menschen ohne Hass und Glut . . . statt an Rache zu denken . . . Rache . . . Wut schüttelte ihn. Er wollte wieder hinauf. Blieb wieder stehen. Drehte um. Nein! Noch nicht! Ich muss erst ruhig werden! Ich muss erst zu mir kommen! Es ist zuviel. Es ist zuviel . . .

Frische Luft. Die Strasse. Keuchende Atemzüge. Wo ist denn eigentlich der Feind? Ist er draussen in Europa? Ist er in uns, dass wir immer wieder alles vergessen und verzeihen? Die Menschenansammlung vor dem Hause auf dem Kurfürstendamm hatte sich vergrössert. Der Matrose von vorhin stand auf einer Bierkiste unter einem Laternenpfahl. Er sprach laut und gut. Er schlug sich beteuernd an die trotz der Novemberkühle blosse, blau tätowierte Brust.

„Ich war doch noch vorgestern auf Wachboot in der Nordsee! Alle englischen bewaffneten Fischkutter und Torpedojäger zeigten die rote Flagge! Wir haben uns mit ihnen auf Englisch durch das Sprachrohr verständigt! Die ganze englische Kriegsflotte meutert! Bis in die Häfen hinein! Wie bei uns! Dort machen sie jetzt auch Schluss!“

Bruno Lotheisen sah die gläubigen Gesichter. Er ging die Strasse hinauf Er wusste nicht, wohin. An allen Ecken mehrten sich die Menschenhaufen. Strudelten um die Zeitungsverkäufer. Rissen ihnen die Extrablätter aus den Händen. Ihm war es gleich. Er lief mit leeren Augen geradeaus. Sah geistesabwesend um sich die letzten Gesichte des sterbenden Krieges. Frauen aus dem Volk schoben noch einen klirrenden Stoss voll messingener Ofentürchen zur Munitionsfabrik. Eine Dame in wehendem Witwenschleier brachte in einem Zeitungspapier-Päckchen ihr ausgekämmtes Haar zum Dichten der U-Boot-Fugen zur Sammelstelle, rechts und links ihre beiden Kleinen, jedes seine Sparbüchse für die Kriegsblinden in Fäustchen. Zwei riesige indische Elefanten zogen einen Frachtwagen mit einer mannshohen Kirchenglocke auf dem Weg zum Schmelzofen. Auf den Dächern schraubten Blusenmänner die Kupfernen Blitzableiter und Telephondrähte ab. Deutschland kämpfte seinen letzten unerhörten Heldenkampf.

Aber dort an der Ecke wieder Menschen. Die schneidige, durchdringende Stimme eines Vizefeldwebels. Er trägt einen Zwicker auf dem intelligenten Gesicht. Er streckt den Arm aus:

„Ich komm’ doch eben aus dem Westen! Überall schwenken die französischen Soldatenräte seit vorgestern die weisse Fahne zu uns hinüber. Die Franzosen haben auch genug! Die wollen auch nur noch nach Hause! Nun ist überall Ende!“

Und auf den bangen Gesichtern umher löst sich eine verzweifelte Spannung. Blicke wie von Schiffbrüchigen nach dem nahenden Rettungsboot. Bruno Lotheisen stürzte davon. Er bog in den Tiergarten ein. Die Parkwege waren leer. Deutschland schwand ihm. Er wusste nur: Meine Frau von mir. Mein Kind tot . . . Stille umfing ihn in dem Gehölz. Er schaute zu dem Nebelgrau des neunten November auf. Sein Kopf war wirr. Er fragte sich: Was ist das alles? Bin ich gestorben oder stürzt die Welt zusammen?

II.

Holzbraun und rostgrau gescheckt stand, ein starrer Koloss des Krieges, der Eiserne Hindenburg in der fahlen De Novemberluft. Niemand stieg mehr die Lauftreppen hinauf und nagelte. Es gab in der Sieges-Allee mehr grellweiss leuchtende Hohenzollern aus Marmor als dunkelgekleidete Menschen auf dem Sand vor ihren Sockeln. Nur von fern, vom Reichstag her, dämmerten schwarze Meere von Köpfen, grollte ein ungeheures Brausen.

Bruno Lotheisen achtete nicht darauf. Er lief durch den Tiergarten, gesenkten Hauptes, den Blick auf den modernden Blättern am Boden, in der Richtung nach dem Brandenburger Tor. Ihn füllte ein jammervolles Staunen: Meine Frau . . . meine Frau . . .

Wie war das möglich? Sie war doch nicht nur klug — viel klüger mit ihrem schnellen, hellen Verstand als andere Frauen —, sie war doch auch gut! Sie hat mich liebgehabt. Unsere Ehe war rein und klar. Wie konnte meine Frau, während ich in nächtiger Eiswelt für Deutschland litt, wie konnte meine Frau mich vergessen und verraten?

Deine Frau? Nein: Deine Witwe!

Es war kein Mensch in seiner Nähe. Und doch ging irgend jemand unsichtbar neben ihm und raunte ihm ins Ohr: Deine Frau? Nein! Deine Witwe!

Er blieb stehen. Griff sich an den Kopf: Ich bin ja tot! Ich bin vielleicht amtlich längst für tot erklärt. Das Leben ging über mich hinweg. Ich bin für meine Frau nur noch eine Erinnerung. Eine Wehmut. Sie ist jung . . .

Du, klein Evchen, mein Goldschnuck, mein Töchterle — du bist nicht vor einem Jahr gestorben, sondern erst heute. Bis dahin hast du gelebt. Für mich hast du gelebt. Aber ich, dein Vater, habe bis heute geglaubt zu leben, und bin doch schon lange vor dir, schon vor zweieinhalb Jahren, gestorben. Für deine Mutter und alle Menschen gestorben.

Bruno Lotheisen ging weiter. Der Wind trug vom Reichstag her ein gedämpftes vieltausendfaches Hurra an sein Ohr. Er hörte es nicht. Radfahrer rasten an ihm vorbei, Männer in Arbeitskleidern mit roter Armbinde und i umgehängtem Gewehr. Sie schwenkten ihre Kappen und riefen ihm etwas zu, mit atemlosen, jubelnden Slimmen. Er schaute nicht hin. Er hatte derlei zu oft in Russland gesehen, als dass es ihm aufgefallen wäre. Er blickte hoffnungslos vor sich ins Leere. Er sagte sich: Was will ich denn noch? Ich bin ja tot. Ich kann mich nicht unter den Lebenden zeigen. Es ist ja für beide Teile peinlich. Was habe ich denn eigentlich jetzt vor? Wohin laufe ich? Ich muss doch irgendein Ziel haben, seit einer Stunde. Richtig: Ich muss irgendwo jemand fragen, ob mich wirklich alle Welt für tot hält? Dann — ja dann ist Lonny entschuldigt. Dann ist sie gerechtfertigt, wenn sie nach zweieinhalb Jahren Witwenschmerz wieder ans Heiraten denkt! Ich habe es ihr selbst, damals, beim letzten Abschied, voll Todesahnungen gesagt: Lonny — du Liebste — du Beste — ich danke dir! Du warst mein alles und mein ganzes Glück im Leben. Wenn ich fallen sollte und du findest noch einmal dein Glück im Leben — ich will nur, dass du glück ich bist — dann denke nicht an mich . . .

Wen kann ich denn fragen, wie das mit mir ist? Ich wusste es doch, wen ich fragen wollte. Deswegen eile ich ja hier nach der Friedrichstadt. Richtig: Der Justizrat in der Mohrenstrasse, der alte Sachwalter meines Hauses. Ihm habe ich ja die Verwaltung aller meiner Angelegenheiten übergeben. Von ihm werde ich erfahren, ob ich gestorben bin . . .

Und wieder der graue Wurm in der Seele: Wahrscheinlich bin ich schon längst in Russland gestorben und bilde mir nur ein, dass ich noch lebe. Oder ich liege irgendwo drüben im unendlichen Russland krank und träume nur im Fieber, ich sei daheim in Berlin . . .

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