Rudolf Stratz - Und wenn die Welt voll Teufel wär

Здесь есть возможность читать онлайн «Rudolf Stratz - Und wenn die Welt voll Teufel wär» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Und wenn die Welt voll Teufel wär: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Und wenn die Welt voll Teufel wär»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein spannender historischer Roman, der die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der Weimarer Republik unterhaltsam einfängt!Als Bruno Lotheisen im November 1918 aus russischer Gefangenschaft nach Berlin zurückkehrt und sich voller Freude auf den Weg zu seiner Frau und Tochter macht, erfährt er, dass er inzwischen für tot erklärt wurde. Das Leben des jungen Mannes scheint aus den Fugen, als er nach und nach das durch den Krieg vollkommen veränderte Leben seiner Frau, die aufgeheizte politische Stimmung und die Unruhen der noch jungen Weimarer Republik zu begreifen versucht. -

Und wenn die Welt voll Teufel wär — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Und wenn die Welt voll Teufel wär», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Lonny Lotheisen warf sich in einen Sessel. Ihr Mann sah ihr aus seinem Dunkel gerade in das schöne, kluge Gesicht mit den klaren, grossen Augen, deren Farbe, wie die des Meeres unter raschbewegtem Himmel, je nach Licht und Laune, zwischen Hellgrau und Hellblau wechselte. Ein glühender Nadelstich zuckte ihm durch das Herz: Was hat dieser Mann da nebenan meine Frau so vertraulich Lona zu nennen? Kein Mensch hat sie jemals so genannt. Ich am wenigsten. Den Namen hat er erst für sie ausgedacht. Und warum legt er so kameradschaftlich den Arm über die Lehne ihres Stuhls, dass der zarte, goldene Flaum ihres Nackens seine Hand streift? — Und ein Schrecken, eisig, wie aus der Kälte Sibiriens geboren, rieselte ihm durch Mark und Bein.

Eine Dame war hereingerauscht. Küsste Lonny, die im Sitzen zu ihr sagte: „ ’Tag — Wolfrade! . . . Da stehn die Zigaretten! . . . Schiessen Sie los, Wölfchen: Wie steht’s im Ministerium?“

„Alles sitzt auf’m Proppen!“ Die junge, zu Besuch gekommene Exzellenz wickelte sich mit nervösen, abgemagerten Fingerchen eine Papyros. Dr. Werner Grimm reichte ihr Feuer. In ganz selbstverständlicher Höflichkeit. Trotzdem wurden ihre Augen unruhig unter dem Blick der seinen. Das waren Augen für Frauen. In diesen dunklen Männeraugen wohnte die Frau. Fühlte sich erkannt. Verstanden. Geliebt.

„Doll wird’s heute noch zugehen!“ Die Exzellenz aus der Wilhelmstrasse schüttelte sich in einem angenehm gruseligen, aufgeregten Schauer. „Kinders . . . ich bibbere an allen Nerven!“

„Ihr kommt zuerst daran!“

„Wir alle! Heute noch fliegt die ganze Kiste auf, meint mein Mann! Sie packen schon überall Koffer und schicken nach dem Anhalter Bahnhof und der Friedrichstrasse, ob noch Züge gehen! Übrigens, Dr. Grimm — unter uns: Man weiss jetzt höheren Ortes ganz genau, dass Sie heimlich in Berlin sind!“

„Höheren Ortes ist man bereits völlig machtlos“, versetzte Werner Grimm gleichgültig. Lonny Lotheisen verwandte kein Auge von ihm. Die Exzellenz feuchtete das Mundblättchen ihres Zigarettenwickels mit der rosigen Zungenspitze und dankte ihm mit einem seelenvollen Augenaufschlag für das Benzinflämmchen seines Taschenfeuerzeugs. Dann hob sie die gerungenen Hände: „Machtlos? Wem sagen Sie das? Meinen Mann haben sie heute früh schon im Büro einfach ausgelacht! Die Staatskarre steht still . . .“

„Sie wird schon wieder in Gang kommen!“

„Warum sitzen Sie denn hier, Dr. Grimm? Gehen Sie doch hinaus! Helfen Sie! Jetzt kommt doch Ihre Zeit!“

Werner Grimm hatte ruhig Platz behalten. Er legte die Hand halb über die verführerischen Augen. Nun wirkte der untere Teil des Gesichts fest, bestimmt — bedeutend.

„Ich bin nur für die äussere Politik da“, sagte er. „In die inneren kommenden Verhältnisse mische ich mich grundsätzlich nicht. Das mögen andere ordnen. Ich bin da zu sehr Partei. Ich bin nun einmal, wie der Engländer sagt, mit einem silbernen Löffel im Mund geboren. Ich bin ein Sohn des Besitzes . . .“

„Des Reichtums!“

„Nun ja. Meine Familie ist sehr reich. Das weiss jeder. Ich stamme aus der Welt des Kapitals, das sich jetzt anschickt, sich mit der Arbeit auseinanderzusetzen. In diesem Prozess erkläre ich mich als Jurist für befangen. Niemand kann Richter in eigener Sache sein.“

„Sie sind zu ehrlich, lieber Freund!“

„Das ist kein unbedingtes Hindernis, mich nützlich zu machen, Frau Lona! Aber da mich nützlich machen, wo es jetzt am nötigsten ist, weil wir Deutsche da am schwächsten sind — in unserem Verkehr mit dem Ausland. Was haben unsere europäischen Nachtwächter da seit Jahren verkorkst! Es ist kein Spass, die heillos verfahrene Geschichte wieder ins Geleise zu bringen. Aber wir schaffen’s! Denken Sie an meine Worte: In vier Wochen haben wir die ersten lichten Augenblicke in Europa, und in einem halben Jahr rund um die Welt den Sieg der Göttin der Vernunft oder des Gottes der Vernunft: den Wilsonfrieden!“

Von nebenan beobachtete Bruno Lotheisen seine Frau. Sie nickte, mit gespanntem Interesse, wie eine gelehrige Schülerin und ein guter Kamerad zu den Worten ihres Freundes. Es war ein Zug um ihre lebendigen, halboffenen, auch im Schweigen ungeduldig zuckenden Lippen, der ihm ins Herz schnitt. Ihr bewegliches Antlitz schien ihm verändert. Merkwürdig gereift und durchgeistigt in den

Jahren der Trennung. Er ärgerte sich, dass er nicht anders konnte: aber er sah alle Äusserlichkeiten an ihr. Er sagte sich: Diese Frisur hat sie doch früher nie getragen! Das schöne blonde Haar in der Mitte gescheitelt und in kleinen Wellen flach seitlings bis halb über die Ohren hin angelegt. Hinten ein Knoten. Freilich: Ihre edle längliche Kopfform tritt noch mehr hervor. Die Stirne wird frei. Das Gesicht erscheint bedeutender. Das ist wohl auch ihre Absicht bei dieser Haartracht.

Lonny Lotheisen sprang stürmisch auf. In allen ihren Bewegungen war ein Ungestüm. Ein instinktives Zittern der Zeit. Sie kramte etwas aus einem Tischkästchen.

„Also . . . ich bin ein guter Kerl! Ich ring’ es mir von der Seele — heute — zur Feier des Tags, der Ihnen endlich die Aussicht gibt, aus dem Vollen für Deutschland zu wirken, lieber Freund! Ich hab’ noch ein Schächtelchen Cakes gehamstert! Da nehmt! Esst! Aber jeder nur ein Stück! Sonst langt’s nicht! . . . Nur der brave Schweppermann zwei! Der verdient’s!“

Ihre Stimme war warm und hell und stark. Sie bot stehend mit den langen, schlanken Händen ihren Gästen den Leckerbissen. Sie reichte selbst dem Dr. Werner Grimm trotz seiner Abwehr sein Doppe stück und schob ihm das eine, als er abwehrte, lachend in den Mund. Der Mann im Schatten des Nebenraums stöhnte leise auf und zuckte zusammen. Er begriff das da drinnen nicht und begriff sich selbst nicht. Er wollte in der Seele seiner Frau lesen und sah dabei, mit seinen weltentwöhnten Augen Sibiriens, ihr Kleid. Er fragte sich entsetzt: Wie kann eine ehrbare Frau das tragen? Dieser enge Doppelrock aus schwarzem Wollstoff, dieser weisse Brusteinsatz, aus dem ihr weisser Hals frei herauswächst — das da oben — gut! Aber nach unten — da reicht selbst das zweite, das tiefere Röckchen nur ein paar Handbreit über das Knie, so kurz wie kaum bei einem vierzehnjährigen Backfisch. . . .

Und dafür umspannen die Schaftstiefelchen aus schwarzem Chevreau nicht nur die schmalen Füsse und die zarten Knöchel, sondern reichen von dem feinen Ansatz der Wadenwölbung das Bein hinauf bis hoch oben unter den Rocksaum! Das ist der Krieg! Der Krieg und die Frauen! Der Krieg spricht aus der ungebundenen, kurzgeschürzten Tracht meiner Frau. Diese verwegene Tracht gibt den langen, schlanken, straffen Umrisslinien ihrer Gestalt etwas Feldmässiges, etwas von einer Marketenderin! Wie kann man nur so gehen! Die Leute bleiben ja auf der Strasse stehen . . . Aber dann sah er: Die anderen Damen waren genau so angezogen! Sie lehnten sich, alle mager und hungerblass, nachlässig, die Hände über dem Kopf, in den Sesseln zurück, schlugen die Beine übereinander, zeigten unbekümmert die Waden, rauchten, lachten laut und aufgeregt . . . Krieg . . . Krieg . . . vier Jahre Krieg . . .

Auch das tiefe Trauerschwarz der jungen Kriegswitwe, die hereinkam, endete flatternd hoch über dem Boden. Sie war gelblich bleich und hustete, während sie sich setzte. Lonny rief empört: „Wieder erkältet? Arbeitet ihr denn immer noch bei offenen Fenstern, in eurem elenden Schwarzen Kabinett?“

„Wir müssen doch! Auch im strengsten Winter. Sonst hält man die giftigen Dämpfe nicht aus, mit denen die Regierung die Briefe öffnet.“

„Heute öffnet sie sie noch. Morgen nicht mehr“, versetzte Dr. Werner Grimm gelassen. Es war ein tiefes Schweigen wie vor etwas Ungeheurem, nicht Ausgesprochenem, das langsam am Himmel draussen emporstieg. Dann sagte die Hauptmannswitwe: „Die Büros sind jetzt schon leer. Die meisten sind heute überhaupt gar nicht mehr gekommen oder jetzt mittags nach Hause gegangen. Es bricht alles zusammen!“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Und wenn die Welt voll Teufel wär»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Und wenn die Welt voll Teufel wär» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Und wenn die Welt voll Teufel wär»

Обсуждение, отзывы о книге «Und wenn die Welt voll Teufel wär» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x