Rudolf Stratz - Und wenn die Welt voll Teufel wär

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Ein spannender historischer Roman, der die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der Weimarer Republik unterhaltsam einfängt!Als Bruno Lotheisen im November 1918 aus russischer Gefangenschaft nach Berlin zurückkehrt und sich voller Freude auf den Weg zu seiner Frau und Tochter macht, erfährt er, dass er inzwischen für tot erklärt wurde. Das Leben des jungen Mannes scheint aus den Fugen, als er nach und nach das durch den Krieg vollkommen veränderte Leben seiner Frau, die aufgeheizte politische Stimmung und die Unruhen der noch jungen Weimarer Republik zu begreifen versucht. -

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Die blonde Hausfrau nickte leidenschaftlich vor sich hin. Drei düstere Querfalten ungeduldiger Spannung standen auf ihrer weissen Stirn. Ihre seinen Nasenflügel bebten Ihr stummer Augenaufschlag suchte den Freund neben sich. Sie sprachen kein Wort. Die beiden waren ein Herz und eine Seele . . .

Und in dem erkältenden Grauen, das ihn durchschlich, klammerten sich Bruno Lotheisens Augen wieder an das Gewand seiner Frau. Das zeigte nur Schwarz und ein wenig Weiss! Halbtrauer! Ein Hoffnungsfunke leuchtete in ihm auf: Seit zwei Jahren hält sie mich für tot und trauert noch um mich! Das ist ein Wink vom Himmel! Das ist Gottes Finger und Trost: Ich wohne noch in ihrem Herzen!

Wieder ein neuer Gast nebenan. Eine kleine, spitze, quecksilberne Frau. Sie schüttelte allen die Hände, purzelte in den Klubsessel, klatschte befehlend, verwöhnt mit den Fingerspitzen: „Lonny — fix — meinen Macholl!“

Schon schenkte ihr Lonny Lotheisen behutsam die Stärkung ein — ein ganzes Weinglas voll — Schnaps, am hellen Mittag — eine Dame — aber das kleine Nervenbündel im Lederpfühl schluckte, es hinunter wie Wasser, wischte sich den Mund. Die Hausfrau erklärte: ,,Ihr Mann ist draussen im tollsten Feuer.“

Die andere lachte dazu. Hell. Aufgeregt. Niemand wusste, warum.

„Glaubt ihr, ich mach’ nachts noch ein Auge zu?“ sagte sie und lachte dabei immer noch weiter. „Bei Tag, wenn’s klingelt, schrei’ ich vor Schrecken: Da ist endlich die Depesche!“

Plötzlich schaute sie aufgeregt im Kreise. Mit fiebernden, irren Augen. Wütend. Wild. Empört. Mit geballten Fäusten . . .

„Vier Jahre ist der Mar glücklich durchgekommen . . . Sie sollen mir ihn nicht jetzt noch im letzten Augenblick . . . Leute . . . Habt doch Mitleid . . . Seid doch vernünftig . . . Wozu ist denn der Wilson auf der Welt?“

„Um unzähligen Frauen auf der Welt ihre Männer zurückzugeben“, sagte Werner Grimm.

Wilson . . . Das Zimmer war plötzlich hell. Die Sonne schien. Hoffnungsstrahlen fluteten herein. Wärme neuen Lebens. Das Licht von Westen. Wilson, der Erlöser der gequälten Menschheit. Wilson, der Schiedsrichter der zerfleischten Welt. Wilson, der Retter Deutschlands.

„Wer sind schliesslich die letzten und wirklichen Opfer des Krieges?“ Werner Grimın sagte es aus seinem Lehnstuhl, das steife Bein weit ausgestreckt. „Die Männer draussen? Im Kämpfen liegt etwas Befreiendes . . . Es geschieht doch was! . . . Aber tatenlos daheim sitzen und warten und zittern . . . Jahr um Jahr . . . Ich weiss nicht . . . Ich bin ja leider nicht verheiratet . . . Aber ich kann mir doch vorstellen, wie entsetzlich jede Frau geduldet haben muss — in dieser Zeit . . .“

Die Frauen um ihn machten grosse, dankbare, gläubige Augen. Erstaunen lag darin, dass man auch einmal an sie dachte! Noch niemals in den vier letzten Jahren waren die sachlichen Greise, die hüben und drüben den Kampf der Männermillionen lenkten, auf den Gedanken gekommen, Liebe, Leid und Angst der Frauen in ihre Kriegsberechnungen mit einzustellen . . .

Von der Strasse herauf drang ein schwaches, unbestimmtes Brausen eines vorüberziehenden, unordentlichen Gruppengewimmels von Arbeiterfrauen, von Halbwüchsigen, von vereinzelten Munitionsmännern und Matrosen. Werner Grimm sass neben der Hausfrau. Er hielt ihre Hand in der seinen und sagte, an ihr vorbei, zu den anderen blassen Damen: „Man spricht immer von Recht und Unrecht dieses Krieges. Aber das wahre Unrecht — und das überall — das geschah den Frauen auf der ganzen Welt. Denn, was geschah — das geschah gegen deren innerste Natur.“

Seine dunklen Augen waren verführerisch. Sie kümmerten sich nicht um das, was sein Mund sprach. Sie betörten inzwischen still für sich das Gegenüber. Von seinen Augen führte tiefer noch als von seinen Lippen ein Weg in die Weiberseele. Er schloss achselzuckend, Mitleid und Zorn in der sonst kühlen Stimme eines Weltmannes: „Ihr wart ja ausgeschaltet! Die Hälfte der Menschheit musste durch Jahre ihr ganzes, ursprünglichstes Empfinden und Denken dem der Männer unterordnen! Man verlangte Spartanertugend gerade von dem schwächeren Geschlecht! Es gab Gemütsathleten unter den Heimkriegern, die nahmen es den Witwen und Bräuten übel, dass sie Trauer trugen! Aber die Natur lässt sich nicht umkrempeln! Die Millionen Männer, die draussen auf den Schlachtfeldern modern, die sind eben doch vom Weibe geboren und dem Weibe entrissen. Aber die Frauen sind in dieser ägyptischen Finsternis mündig geworden. Sie stehen auf sich selbst. In Amerika verdankt Wilson seinen knappen Wahlsieg nur den Stimmen der Frauen. Darum ist er der Anwalt der Frauen, Frau Lona, wenn er der Anwalt des Friedens ist.“

Ein leises Aufatmen unter den Blusen und Spitzen und Stickereien, eine leise glückliche Färbung auf den blassen Wangen der jungen Frauen. Werner Grimm hatte sich, leicht auf seinen Stock gestützt, erhoben. Er stand mitten im Salon. Der schattenhafte Mann im Nebenraum sah ihn auf wenige Schritte vor sich. Er sah dies kluge und welterfahrene, im Verdruss über die Torheit anderer spöttisch. verzogene, vom ironischen Lächeln der besseren eigenen Einsicht beherrschte Gesicht. Er sah die elegante Gestalt in modischem, gepflegtem, Kriegeraugen ungewohntem Zivil. Er sah die andächtigen Blicke der Damen ringsum . . .

Aber dann sahen Bruno Lotheisens sich ungläubig weitende blaue Augen etwas anderes . . etwas Furchtbares.

Eigentlich war es gar nicht furchtbar. Niemand im Zimmer nebenan fand etwas daran. Jeder schien das schon zu wissen, für selbstverständlich zu halten . . .

Lonny war aufgestanden. Nicht in ihrem sonstigen, sprunghaften Ungestüm der Eingebung des Augenblicks, sondern mit einer weichen, weiblich sanften Bewegung. So trat sie auf den Flüchtling aus der Schweiz zu. Es war in dieser Sekunde etwas Mädchenhaftes, etwas Unberührtes um die schlanken Linien ihrer blonden Erscheinung in Trauerschwarz und Trauerweiss, die durch den kurzen Rock noch jugendlicher wirkte. Sie schlang sanft ihren Arm unter den ihres Freundes, legte über seinem Arm ihre Hände ineinander, stand mit ihm eingehängt, Ellbogen in Ellbogen, eng, vertrauensvoll an ihn gelehnt, zwei, die zusammengehörten . . .

„Was war denn das, da nebenan . . .?“

„Ein Seufzer . . .“

„ . . . als hätte jemand gestöhnt . . .“

„Nein. Ich glaube, es war draussen auf der Strasse . . .“

Lonny Lotheisen horchte ein paar Augenblicke. Unten dröhnte ein Triebwagen der Strassenbahn vorbei und verschlang jedes andere Geräusch. Dann war alles still. Auch nebenan. Sie trat auf die Schwelle des Arbeitszimmers und steckte den vorgebeugten schönen schmalen Kopf in dessen Dämmern hinein. Sie betrat das Zimmer selbst nicht gern.

„Da drinnen ist keine Menschenseele“, rief sie über die Schulter zurück.

Nein. Da war niemand mehr. Bruno Lotheisen war auf den Flur hinausgetaumelt. Nur fort! Nur fort! Er war sich selbst nicht klar, warum. Dann dachte er sich: Wenn ich jetzt da hineintrete . . . vor den beiden stehe — das gibt ein Unglück! Nur fort . . .

Die Flurtür war von den inzwischen gekommenen Damen wieder offen gelassen worden. Eben, als er in das Treppenhaus hinauswankte, kam das Hausmädchen die Stiege herauf. Erschrak beim Anblick des blondbärtigen Mannes mit russischer Lammfellmütze und dickem, rotem Schal und hohen Kniestiefeln.

„Jotte doch! Wat wollen denn Sie?“

„Nichts . . . nichts“, murmelte er und schleppte sich an ihr vorbei. Seine Knie waren träge. Knickten bei jedem Schritt. Es fiel ihm ein: Ich habe ja nicht nur eine Frau. Ich habe auch eine Tochter. Er blieb stehen. Er hielt sich an dem Geländer und schaute zu dem Mädchen empor, das ihm noch verdutzt von oben nachstarrte. Er fragte: „Wo ist denn das Kind?“

„Wat für ein Kind?“

„Das kleine Mädchen! Frau Lotheisen hat doch ein Töchterchen!“

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